Typisch sind schmerzende Rippen beispielsweise während der Schwangerschaft. In der Regel handelt es sich um harmlose Beschwerden. Es kann sich jedoch in seltenen Fällen auch um eine Schwangerschaftskomplikation handeln, welche einer umfangreichen medizinischen Therapie und Beobachtung bedarf, weshalb Beschwerden dieser Art abgeklärt werden sollten.
Die Rippen sind gebogene, paarweise angelegte Knochen, welche von der Wirbelsäule bis vorne zum Brustbein reichen. Beim Menschen sind insgesamt 12 Rippenpaare vorzufinden. (s. Anatomie der Rippen)
Schmerzen der Rippen können auf unterschiedliche Weise entstehen und auftreten. Typisch sind schmerzende Rippen beispielsweise während der Schwangerschaft. In der Regel handelt es sich um harmlose Beschwerden. Es kann sich jedoch in seltenen Fällen auch um eine Schwangerschaftskomplikation handeln, welche einer umfangreichen medizinischen Therapie und Beobachtung bedarf, weshalb Beschwerden dieser Art abgeklärt werden sollten.
In der Regel entstehen die Beschwerden aufgrund einer Überbelastung der Muskeln, sowie anderer Strukturen und Organe, welche sich in direkter Nähe zu den Rippen befinden. Aufgrund des wachsenden Embryos im Verlauf der Schwangerschaft kommt es vor allem ab der zweiten Hälfte der Schwangerschaft zu Schmerzen, welche auf einen Platzmangel zurückzuführen sind.
Die Ursachen für das Auftreten von schmerzhaften Rippen während der Schwangerschaft können sehr unterschiedlich sein. Häufig ist der immer mehr Platz beanspruchende Embryo indirekt für die Schmerzen verantwortlich. So kommt es zu einer Dehnung des Brustkorbes und damit zu einer Überbeanspruchung der Bauchmuskulatur. Da diese Muskeln direkt an den Rippen ansetzen, kann diese Belastung zu schmerzhaften Rippen in der Schwangerschaft führen.
Ebenfalls kann es sein, dass die immer größer werdende Gebärmutter auf bestimmte Organe im Körper drückt und so die Beschwerden verursacht. Drückt diese beispielsweise auf die Leber und die Gallenblase, kann es zu sehr starken Beschwerden in dem Bereich des rechten Oberbauches und der Rippen kommen. Auch dann, wenn sich das Kind bewegt, können Organe kurzzeitig beeinträchtigt werden und Schmerzen verursachen.
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In etwa 0,3-0,8% aller Schwangerschaften kann es zu dem sogenannten HELLP Syndrom kommen. Aus bisher nicht geklärter Ursachen kommt es bei diesem Syndrom zu einer Veränderung verschiedener Blutparameter und in dessen Folge zu einer Leberschädigung. Ein Symptom dieses Syndroms sind meist starke Beschwerden im Bereich der rechten Rippen. Da es bei diesem Syndrom besonders für das Kind sehr gefährlich werden kann, ist meist die sofortige Entbindung angezeigt.
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Hauptsymptom stellen die schmerzenden Rippen dar. Die Qualität dieser Beschwerden nimmt einen Einfluss darauf, welche Erkrankungen vorrangig als Auslöser in Verdacht stehen, und ist deshalb von Bedeutung. Stechende und nur kurzzeitig auftretende Beschwerden sind in der Regel harmlos und lassen sich auf den Platzmangel im Körper zurückführen. Auch wenn die Beschwerden mit den Bauchmuskeln in Verbindung gebracht werden können, ist von einer harmlosen Überbeanspruchung der Muskelansätze auszugehen. Selbst dann, wenn die Ursachen als harmlos eingestuft werden, können die Schmerzen sehr stark sein und sogar bis in die Wirbelsäule ausstrahlen. Die Schmerzen treten in der Regel ab etwa der zweiten Schwangerschaftshälfte auf und verschwinden plötzlich ab der 38. Schwangerschaftswoche, wenn der Kopf des Kindes für die Geburt in das Becken eintritt und somit etwas mehr Platz im Oberbauch geschaffen wird.
Werden die Schmerzen durch das HELLP-Syndrom hervorgerufen, treten neben den charakteristischen und langanhaltenden Schmerzen des rechten Oberbauches und der Rippen üblicherweise andere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle auf. Durch eine Untersuchung bestimmter Blutparameter kann das HELLP-Syndrom von einem Arzt endgültig bestätigt werden.
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Eine ursächliche Therapie bei schmerzenden Rippen in der Schwangerschaft ist nur sehr schwierig umzusetzen. In den meisten Fällen ist ein Platzmangel innerhalb des Körpers der schwangeren Frau für die Beschwerden verantwortlich. Dieser kann nur mit der Geburt des Kindes tatsächlich behoben werden.
Um die schmerzende Seite etwas zu entlasten, sollte das Gewicht des Kindes zu der nicht schmerzenden Seite verlagert werden. Treten beispielsweise an den rechten Rippen Beschwerden auf, kann durch das Liegen auf der linken Körperseite häufig eine vorübergehende Beschwerdefreiheit erreicht werden. Auch die Verwendung spezieller Schwangerschaftskissen zielen auf eine Entlastung ab und sind hilfreich bei dieser Art der Beschwerden.
Werden die Schmerzen von dem sogenannten HELLP Syndrom hervorgerufen, ist eine sofortige Entbindung angezeigt. Bei Verdacht auf Vorliegen dieses Syndroms sollte deshalb sofort ein Notarzt gerufen und ein Krankenhaus aufgesucht werden.
Um Krampfanfällen (Eklampsie) während des letzten Schwangerschaftsdrittels vorzubeugen ist die Gabe von Magnesium und sogenannten Benzodiazepinen zu erwägen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter Präeklampsie.
Die Dauer der Beschwerden hängt maßgeblich davon ab, zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft diese auftreten. In der Regel treten die Schmerzen im Laufe der zweiten Schwangerschaftshälfte auf. Je nach Größe des Fetus und der individuellen Konstitution der schwangeren Frau können die Beschwerden auch früher oder deutlich später auftreten. Ab dem Zeitpunkt der ersten Schmerzen ist es wahrscheinlich, dass diese immer mal wieder im Laufe der Schwangerschaft auftreten, bis es um die 38. Schwangerschaftswoche zu einer veränderten Körperlage des Kindes kommt und die Schmerzen aufhören.
Rippenschmerzen während der Schwangerschaft können auf beiden Seiten auftreten. Je nachdem welche Ursache für die Beschwerden verantwortlich ist, treten die Schmerzen vorwiegend auf der rechten Körperseite auf. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn durch einen generellen Platzmangel oder Bewegungen des Kindes ein Druck auf die Organe ausgeübt wird, welche sich auf der rechten Körperseite befinden. So kommt es häufig zu Schmerzen, wenn Druck auf die Leber und Gallenblase ausgeübt werden.
Ist eine Überbeanspruchung der Muskelansätze der Bauchmuskulatur für die Schmerzen betroffen, treten die Schmerzen typischerweise beidseitig auf. Dennoch kann auch im Rahmen dieser Ursache eine Seite stärkere Beschwerden bereiten.
Ist das HELLP-Syndrom für die Beschwerden verantwortlich, treten die Beschwerden ebenfalls in der Regel bei den rechten Rippen auf. Dies ist auf eine Schädigung der Leber zurückzuführen, welche sich ebenfalls auf der rechten Seite auf Höhe der Rippen befindet.
Lesen Sie mehr zum Thema unter Schmerzen am rechten Rippenbogen.
Je nach Position des Kindes kann es sein, dass die Schmerzen mehr links als rechts auftreten. Beschwerden, welche hauptsächlich auf der linken Seite auftreten, sind jedoch in der Regel weniger häufig als jene, die hauptsächlich bei den rechten Rippen wahrzunehmen sind. Dies lässt sich durch die unterschiedliche Verteilung der Organe im Körper erklären. So herrscht generell etwas mehr Platz auf der linken Körperhälfte als auf der rechten Seite. Zwar kann die Milz, welche sich auf der linken Seite befindet, von dem Platzmangel und den Bewegungen des Kindes ebenfalls betroffen sein, in der Regel ist ein Druck auf der Leber und der Gallenblase deutlich früher zu verspüren. Dies liegt grundsätzlich auch daran, dass die Leber größer ist und somit früher von einem Platzmangel betroffen ist.
Sind die Schmerzen muskulärer Art, sind diese normalerweise relativ ausgeglichen zu verspüren. Individuell kann es jedoch auch dann zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung auf einer Seite kommen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter Schmerzen am linken Rippenbogen.
Im Rahmen der Beschwerden, welche während der Schwangerschaft an den Rippen auftreten, kann es auch zu Rückenschmerzen kommen. Diese können durch mehrere Phänomene hervorgerufen werden. So sind die Rippen mit einem Teil der Brustwirbelsäule verbunden und es können Beschwerden in diesen Bereich weitergeleitet werden. Eine Ausdehnung der Rippen und Überbelastung der Bauchmuskulatur kann somit indirekt auch in den Rücken weitergeleitet werden, was als Rückenschmerz wahrgenommen wird. Diese Art der Beschwerden treten dann im Bereich der Brustwirbelsäule auf.
Lesen Sie mehr zum Thema: Rückenschmerzen in der Schwangerschaft
Sehr häufig werden Rückenschmerzen aufgrund des höheren Gewichtes, welches durch das Kind auftritt und von der Mutter und deren Wirbelsäule getragen werden muss, gegen Ende der Schwangerschaft wahrgenommen. Diese Belastung kann ebenfalls zu Beschwerden im Bereich des Rückens führen.
Ist das hohe Gewicht ursächlich für die Beschwerden, treten diese jedoch in der Regel im Bereich des unteren Rückens auf.
Die Rippen erstrecken sich über den gesamten Brustraum des Menschen. So setzt die erste Rippe gleich unterhalb des Schlüsselbeines an. Typisch während der Schwangerschaft sind Beschwerden, welche an den mittleren und unteren Rippen auftreten. Sind die oberen Rippen schmerzhaft, können Blockaden bestimmter Gelenke für die Beschwerden verantwortlich sein.
Auch das sogenannte Tietze-Syndrom, welches Beschwerden der oberen Rippen verursacht, ist eine mögliche Ursache.
Treten die Beschwerden unterhalb der Rippen auf, kann dies unterschiedliche Gründe haben. Sind die Schmerzen auf der rechten Seite, kann es sein, dass die Leber der Ursprungsort für die Schmerzen ist. Durch einen Platzmangel oder plötzliche Bewegungen des Kindes wird Druck auf dieses Organ ausgeübt und es können Beschwerden auf der rechten Seite unterhalb der Rippen entstehen.
Gleiches gilt für das HELLP-Syndrom, wobei ebenfalls die Leber den Grund für die Beschwerden darstellt.
Sind die Beschwerden in der Mitte des Bauches, sind oftmals eine Überbelastung der Muskulatur und das gedehnte Gewebe ursächlich für die Beschwerden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter Schmerzen am Rippenbogen in der Schwangerschaft
Je nachdem, welche Ursache für die schmerzenden Rippen während der Schwangerschaft verantwortlich ist, kann es beim Husten zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung kommen. Wenn dies der Fall ist, liegt in der Regel eine Überbelastung der Bauchmuskulatur und deren Ansätze den Beschwerden zugrunde. Durch das Husten kommt es zu einer kurzen und starken Belastung der Bauchmuskulatur und daher zu einer Schmerzverstärkung.
Schleimlösende Medikamente, den Husten unterdrückende Medikation sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollten bei der Lösung dieser Problematik in Erwägung gezogen werden.
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