Es gibt verschiedene Erkrankungen des Zwerchfells, die unterschiedliche Ursachen haben können, aber meist mit atemabhängigen Schmerzen einhergehen.
Am Zwerchfell können viele verschiedene Erkrankungen auftreten. Diese können sich durch ungefährliche Symptome, wie zum Beispiel Seitenstechen, äußern. Allerdings gibt es auch ernstzunehmende Pathologien des Zwerchfells, wie ein Zwerchfelldurchbruch oder eine Zwerchfellentzündung, die auftreten können.
Im Folgenden finden Sie eine kurze Beschreibung der Anatomie des Zwerchefells und eine Übersicht der wichtigsten Erkrankungen mit einem Verweis zu unseren Hauptartikeln zum jeweiligen Thema.
Das Zwerchfell, welches in der medizinischen Fachsprache als Diaphragma bezeichnet wird, stellt einen großen Muskel dar, der die Brusthöhle von der Bauchhöhle abgrenzt. Vom Aussehen her gleicht das Zwerchfell einer Platte, die horizontal durch unseren Körper verläuft. Die wichtigste Funktion des Zwerchfells ist die Unterstützung der Atmung. Atmen wir in Ruhe, übernimmt das Zwerchfell die komplette Atemarbeit. Spannt sich das Zwerchfell an, wird das Einatmen unterstützt. Das Zwerchfell besteht aus drei muskulösen Anteilen: Dem Brustbeinteil, dem Lendenteil und dem Rippenteil. Durch das Zwerchfell verlaufen Nerven und Blutgefäße, sowie drei wichtige Strukturen. Bei diesen drei Strukturen handelt es sich um die Hauptschlagader (Aorta), die vom Herzen in die Bauchhöhle zieht und die Organe mit Blut versorgt. Auch der Gegenspieler der Aorta, die Hauptvene (Vena cava), die das Blut wieder zurück zum Herzen transportiert, zieht durch das Zwerchfell. Neben diesen beiden großen Gefäßen zieht als dritte wichtige Struktur die Speiseröhre durch das Zwerchfell und mündet in den Magen, der unterhalb des Zwerchfells liegt. Oberhalb des Zwerchfells finden sich die beiden Lungenflügel sowie auf der linken Seite das Herz. Rechts unterhalb des Zwerchfells schmiegt sich die Leber an, während sich auf der Linken Seite Magen und Milz befinden.
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Bei einem Zwerchfellbruch (Zwerchfellhernie) handelt es sich um eine Schwachstelle im Zwerchfell, die sich meist im Bereich der Durchtrittspunkte (s.o.) befindet. In den allermeisten Fällen befindet sich ein Zwerchfellbruch im Bereich des Durchtrittes der Speiseröhre. Durch die Schwachstelle können dann Organe aus dem Bauchraum, vor allem Darmschlingen, aufwärts in den Brustkorb rutschen. Ein Zwerchfellbruch kann angeboren oder im Laufe des Lebens erworben sein.
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Eine Zwerchfellentzündung ist eine sehr seltene Erkrankung, die meist mit einem Zwerchfellhochstand, Schmerzen und Atemproblemen einhergeht. Eine alleinige Entzündung des Zwerchfells ist relativ selten, meist entsteht sie durch eine Entzündung des Rippen- oder Bauchfells, die sich auf das Zwerchfell ausdehnt. Ist eine Infektion Auslöser der Zwerchfellentzündung, sind dafür meistens sog. Trichinen dafür verantwortlich. Dabei handelt es sich um Fadenwürmer, die durch Nagetiere oder den Verzehr von rohem Schweinefleisch übertragen werden und dann aus dem Darm auf das Zwerchfell übergreifen und eine Entzündung auslösen können.
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Bei einem Zwerchfellhochstand wölbt sich das Zwerchfell nach oben in den Brustraum vor. Ursache für einen einseitigen Zwerchfellhochstand ist meist die Vergrößerung eines Organs des Bauchraums, zum Beispiel der Leber oder der Milz, die das Zwerchfell dann nach oben drückt. Zu einem beidseitigem Zwerchfellhochstand kann es während der Schwangerschaft oder bei einer Vergrößerung / Blähung des Darms kommen.
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Erkrankungen des Zwerchfells sind häufig asymptomatisch, können aber auch je nach Ausprägung mit Schmerzen einhergehen, zum Beispiel bei einer Entzündung. Auch Erkrankungen des Brust- und Bauchraums können Schmerzen am Zwerchfell auslösen, wenn sie Druck darauf ausüben. Typisch für Schmerzen am Zwerchfell ist die Atemabhängigkeit der Schmerzen. Da die Zwerchfellkontraktion die Einatmung unterstützt, kann tiefes Einatmen die Symptome verstärken. Auch beim Husten wird das Zwerchfell beansprucht, so kann chronischer Husten Schmerzen am Zwerchfell auslösen.
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Ein kurzzeitiger Zwerchfellkrampf tritt zum Beispiel im Rahmen eines Schluckaufs auf, bei dem es zu einer Reizung des Nerven (N.phrenicus) kommt, der das Zwerchfell versorgt. Dadurch zieht sich das Zwerchfell immer wieder kurz zusammen. Bei diesen sehr kurzfristigen Verkrampfungen des Zwerchfells besteht kein Grund zur Beunruhigung, sofern der Schluckauf von selbst wieder verschwindet. Kommt es jedoch zu einem andauernden Zwerchfellkrampf, ist dieser potentiell lebensgefährlich. Ein andauernder Zwerchfellkrampf kann zum Beispiel im Rahmen des Wundstarrkrampfs (Tetanus) auftreten.
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Ein Seitenstechen hat wahrscheinlich jeder Mensch schonmal erlebt. Es entsteht in der Regel bei körperlicher Belastung und der damit einhergehenden schnelleren Atmung. Durch die vermehrte Atemarbeit erschöpft das Zwerchfell, es wird mit unausreichend Sauerstoff versorgt und Laktat fällt an. Dadurch kann es zur Verkrampfung beziehungsweise zum stichartigen Zusammenziehen des Zwerchfells kommen, das sich als Seitenstechen äußert.
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