Viele Menschen leiden in ihrem Leben mindestens einmal unter Sodbrennen. Häufig verschwinden die Beschwerden innerhalb kurzer Zeit von selbst wieder. Bei manchen Menschen ist das Sodbrennen jedoch hartnäckiger. Um es in den Griff zu bekommen, können verschiedene Hausmittel aber auch Medikamente eingesetzt werden.
Viele Menschen leiden in ihrem Leben mindestens einmal unter Sodbrennen. Häufig verschwinden die Beschwerden innerhalb kurzer Zeit von selbst wieder. Bei manchen Menschen ist das Sodbrennen jedoch hartnäckiger. Um es in den Griff zu bekommen, können verschiedene Hausmittel aber auch Medikamente eingesetzt werden.
Gegen Sodbrennen können verschiedene Wirkstoffe eingesetzt werden. Bei Sodbrennen, das nur zeitweise besteht, können die sogenannten Antazida zur Anwendung kommen. Länger anhaltendes Sodbrennen kann mit Protonenpumpenhemmern behandelt werden.
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Antazida sind Substanzen, die bei Einnahme zu einer Neutralisierung der Säure im Magen führen. Es handelt sich dabei um Verbindungen auf der Basis von Magnesium, Calcium und Aluminium.
Beispiele für gängige Antazida sind Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid und Calciumcarbonat. Bei der Therapie von Sodbrennen mittels Antazida handelt es sich um eine rein symptomatische Therapie. Das bedeutet, dass lediglich die Symptome des Sodbrennens behandelt werden, nicht jedoch dessen Ursache. Die Magensäure wird neutralisiert, es wird jedoch nicht die Säureproduktion an sich vermindert oder gestoppt. Bei vorübergehendem Sodbrennen sind Antazida jedoch sehr wirksam.
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Die H2-Blocker blockieren im Magen einen bestimmten Histaminrezeptor, der zu einer Steigerung der Magensäureproduktion führt. Im Vergleich zu den Protonenpumpenhemmern (s.u.) ist die Hemmung der Säureproduktion durch die H2-Blocker weniger stark ausgeprägt. Zu dieser Gruppe zugehörige Präparate sind zum Beispiel Ranitidin, Famotidin und Nizatidin.
Über Protonenpumpen in der Magenschleimhaut gelangen die Protonen in die Salzsäure des Magens. Sie sind demnach essentieller Bestandteil der Magensäureproduktion. Bei dauerhaftem Sodbrennen hilft es daher, diese Protonenpumpen zu blockieren, sodass nicht mehr so viel Säure im Magen gebildet werden kann. Dies erreicht man durch den Einsatz der Protonenpumpenhemmer, zum Beispiel Pantoprazol oder Omeprazol.
Auch in der Therapie von Magengeschwüren spielen Protonenpumpenhemmer eine große Rolle.
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Die meisten gängigen Medikamente gegen Sodbrennen werden als Tablette verabreicht. Einige Präparate sind aber auch in flüssiger Zubereitung erhältlich und können so ganz einfach eingenommen werden. Zu den verfügbaren Medikamenten gehören: Talcid® Liquid (Wirkstoff: Hydrotalcit), Megalac® (Wirkstoff: Almasilat, enthält Aluminium), Maaloxan® (Wirkstoff: Algeldrat, Magnesiumhydroxid). Diese flüssigen Medikamente dienen in der Regel zu Selbsttherapie bei Sodbrennen, können rezeptfrei in der Apotheke erworben werden und über einen Zeitraum von wenigen Tagen eingenommen werden.
Der Wirkstoff Aluminium findet sich in manchen Medikamenten gegen Sodbrennen, die zur Gruppe der Antazida gehören. Die Einnahme von diesen Medikamenten wird nicht empfohlen, weil sich das Aluminium bei Einnahme großer Mengen in Knochen und Gehirn ablagern kann. Auch in der Schwangerschaft sollten keine aluminiumhaltigen Medikamente gegen Sodbrennen eingenommen werden. Aluminium ist zum Beispiel in dem rezeptfreien Medikament Megalac ® enthalten.
Sodbrennen bei Kindern ist häufig durch eine zu ungesunde Ernährung bedingt und sollte mit einer gesunden Lebensweise behandelt werden. Bei leichteren Beschwerden können auch bei Kindern pflanzliche Medikamente oder Tees verwendet werden, da diese sehr gut verträglich sind. Tritt das Sodbrennen häufiger auf, sollte ein Arzt nach der Ursache suchen und die Beschwerden evtl. mit Medikamenten behandelt werden. Kinder sollten keine Medikamente aus der Gruppe der Protonenpumpeninhibitoren einnehmen. Welche Antazida und H2-Blocker für ihr Kind geeignet sind, kann mit dem Kinderarzt besprochen werden.
Bei Einnahme der genannten Präparate können Nebenwirkungen auftreten. Bei den Antazida stehen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich im Vordergrund, zum Beispiel Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sowie Bauchschmerzen.
Bei den H2-Blockern stehen Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung im Vordergrund.
Auch Protonenpumpenhemmer können diese Nebenwirkungen hervorrufen.
Alle drei Wirkstoffgruppen haben Interaktionspotenzial mit weiteren Medikamenten, die der Patient einnimmt. Es sollte daher unbedingt abgeklärt werden, ob sich die Medikation mit dem Antazidum, H2-Blocker, beziehungsweise dem Protonenpumpenhemmer verträgt, da sonst Komplikationen auftreten können.
Möchte man leichtes Sodbrennen mit pflanzlichen Medikamenten behandeln, kann zum Beispiel Iberogast® helfen, das Extrakte neun verschiedener Heilpflanzen benutzt, um die Verdauung im Magen anzuregen und so das Sodbrennen zu lindern. Enthalten sind: Schleifenblume, Angelikawurz, Kamille, Kümmel, Mariendistel, Melisse, Pfefferminz, Schöllkraut und Süßholzwurzel. Natürlich helfen bei leichten Beschwerden auch Tees, die aus den entsprechenden Kräutern hergestellt wurden.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass nicht nur geringe Mengen der genannten Pflanzen enthalten sind, wie es oft bei Tees aus dem Supermarkt der Fall ist. Viele der genannten Heilpflanzen kann man auch in Tropfenform in der Apotheke erwerben. Bei Pfefferminz sollte man darauf achten, ob es dem eigenen Magen gut tut, da es das Sodbrennen ggf. verstärken kann. Weitere hilfreiche Heilpflanzen bei Sodbrennen sind Eibischwurz (ein Tee sollte mit kaltem Wasser angesetzt werden), Mädesüß (in Schwangerschaft besser meiden), Ingwer, Liebstöckel, Artischocke und Malve.
Neben den Medikamenten gibt es eine Reihe von Hausmitteln, die bei Sodbrennen angewendet werden können. Sie eignen sich besonders bei nur zeitweise bestehendem Sodbrennen. Beschwerden, die über eine längere Zeit andauern, sollten ärztlich abgeklärt werden.
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Sodbrennen wird häufig durch einen bestimmten Ernährungsstil ausgelöst. Manche Lebensmittel steigern die Magensäureproduktion und können dadurch Sodbrennen begünstigen. Dazu gehören Zitrusfrüchte, Kaffee, sehr fettiges Essen, Süßigkeiten sowie kohlensäurehaltige Getränke. Personen, die anfällig für Sodbrennen sind, sollten den Verzehr dieser Nahrungsmittel einschränken. Dadurch kann Sodbrennen oft vorgebeugt werden.
Zudem sollten diese Nahrungsmittel vor allem nicht gegen Abend gegessen/getrunken werden, da Sodbrennen sich besonders im Liegen durch den erleichterten Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre bemerkbar machen kann.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Ernährung bei Sodbrennen
Natron ist vergleichbar mit Backpulver. Es kann in Wasser gelöst und getrunken werden und führt bei Sodbrennen zu einer Neutralisierung der Magensäure. Es ist jedoch nicht zur langfristigen Therapie von Sodbrennen geeignet.
Wirksam zur Neutralisierung überschüssiger Magensäure ist auch das Essen stärkehaltiger Nahrungsmittel, zum Beispiel trockene Kartoffeln, Zwieback, trockenes Weißbrot.
Sehr wirksam in der Behandlung von Sodbrennen ist Heilerde. Sie kann angerührt oder in Kapselform eingenommen werden und bindet sehr effektiv überschüssige Magensäure und sonstige Schadstoffe aus dem Magen-Darm-Trakt. Heilerde ist sehr gut verträglich und daher bei vorübergehendem Sodbrennen zu empfehlen.
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Verschiedene Teesorten haben eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt und können daher zur unterstützenden Behandlung bei Sodbrennen eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Kamillen-, Fenchel- und Kümmeltee. Auch Teemischungen aus magenfreundlichen Kräutern können getrunken werden.
Im Liegen kann Sodbrennen besonders schlimm sein. Das liegt daran, dass in einer waagerechten Körperlage leichter Magensäure in Richtung Speiseröhre zurückfließen kann. In einer aufrechten Haltung wird die Säure durch die Schwerkraft besser im Magen zurückgehalten.
Personen mit Sodbrennen können die Beschwerden oft bessern, indem sie mit etwas erhöhtem Oberkörper schlafen. Legen Sie sich einfach ein paar Kissen unter den Oberkörper.
Alkohol und Rauchen führen zu einer vermehrten Produktion von Magensäure. Daher können sie die Symptomatik von Sodbrennen deutlich verstärken. Zudem begünstigen sie eine Erschlaffung des Schließmuskels des Magens, sodass die Magensäure noch leichter in die Speiseröhre zurückfließen kann. Personen, die unter Sodbrennen leiden, sollten daher unbedingt auf Alkohol und Rauchen verzichten.
Scharfes Essen reizt die Magenwände. Die Folge ist eine Steigerung der Säureproduktion und folglich das Entstehen oder die Verschlimmerung von Sodbrennen. Stattdessen sollten Betroffene zu milden Speisen greifen, die die Säure im Magen eher binden und nicht eine vermehrte Säureproduktion begünstigen.
Von Sodbrennen in der Schwangerschaft sind leider sehr viele Frauen betroffen. Das liegt daran, dass das heranwachsende Kind mit der Zeit immer mehr Platz im Bauchraum der Mutter in Anspruch nimmt und dadurch auch Druck auf den Magen ausübt. Die Magensäure wird dadurch leichter hochgedrückt und kann in die Speiseröhre übertreten.
Zudem kommt es durch bestimmte Hormone zu einer Entspannung der Muskulatur am Mageneingang. Dies erleichtert ebenfalls den Säureübertritt in die Speiseröhre.
Zum Ende der Schwangerschaft hin wird entsprechend der Körpergröße des Kindes Sodbrennen zu einem häufigeren Problem. Schwangere Frauen können die Beschwerden durch Anwendung der oben genannten Hausmittel versuchen zu lindern. Bringt dies keine gewünschte Erleichterung, können auch in der Schwangerschaft Medikamente gegen Sodbrennen eingenommen werden.
Leichte Beschwerden können vorübergehend mit einem Antazidum oder einem H2-Blocker behandelt werden, welche die Magensäure wie beschrieben neutralisieren, beziehungsweise deren Produktion drosseln.
Anhaltende und starke Beschwerden können auch mit einem Protonenpumpenhemmer therapiert werden. In der Schwangerschaft wird dabei das Präparat Omeprazol bevorzugt. Allerdings sollten vor Einsatz von Medikamenten alle nicht-medikamentösen Behandlungsmaßnahmen ausprobiert worden sein. Es ist immer besser, in der Schwangerschaft auf Medikamente zu verzichten, wenn es der Gesundheitszustand der Frau zulässt.
Viele Frauen greifen auch zu homöopathischen Mitteln gegen Sodbrennen oder Akupressur, beziehungsweise Akupunktur. Auch diese alternativen Verfahren können bei einigen Frauen zu einer relevanten Linderung der Beschwerden beitragen.
Besonders wichtig ist eine leicht verdauliche, ausgewogene und gesunde Ernährung, um Sodbrennen in der Schwangerschaft vorzubeugen. Bei Beachtung allgemeiner Ernährungs- und Alltagstipps (Stressabbau, ausreichende Trinkmenge, Einnahme kleiner Mahlzeiten) tritt Sodbrennen in der Schwangerschaft deutlich seltener auf.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Sodbrennen in der Schwangerschaft und Akupunktur in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft dürfen nicht alle Medikamente eingenommen werden, weil diese über das Blut der Mutter und den Mutterkuchen auch in den Blutkreislauf des Kindes gelangen und für das Kind schädlich sind oder sein können. Nicht erlaubt in Schwangerschaft und Stillzeit sind Medikamente aus der Gruppe der Protonenpumpeninhibitoren, kurz PPI.
Unbedenklich sind Medikamente aus der Gruppe der Antazida, wenn diese kein Aluminium beinhalten. Ratsam sind Präparate, in denen Kalziumcarbonat und/oder Magnesiumcarbonat enthalten sind.
Medikamente aus der Gruppe der H2-Blocker und ihre Wirkung auf das ungeborene Kind sind ausreichend untersucht, ein negativer Einfluss auf das Kind besteht nicht.. Trotzdem sollten H2-Blocker in der Schwangerschaft erst dann verwendet werden, wenn Antazida die Beschwerden nicht genügend bessern können. Bevorzugt sollte Ranitidin verwendet werden, weil hier die meisten Erfahrungen über eine Anwendung in der Schwangerschaft vorliegen. Natürlich können in der Schwangerschaft auch pflanzliche Medikamente gegen Sodbrennen verwendet werden: Kamille, Süßholzwurz, Engelwurz oder Schleifenblume sind z.B. als Tees zu empfehlen.
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Durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre kann es zu einer Speiseröhrenentzündung, der sogenannten Ösophagitis, kommen. Diese äußert sich häufig durch Schmerzen auf Höhe des Brustbeins und Schluckbeschwerden.
Bei einer Magenspiegelung mittels Endoskop kann die Speiseröhrenentzündung ärztlich angesehen werden. Sie kann in verschiedenen Schweregraden vorliegen und unterschiedliche Ursachen haben. Ist sie durch die rückfließende Magensäure bedingt. Diese muss also therapiert werden, um auch die Speiseröhrenentzündung zu lindern.
Zum Einsatz kommen wie beim gewöhnlichen Sodbrennen ohne Speiseröhrenentzündung je nach Ausprägung Antazida oder Protonenpumpenhemmer.
Da bei einer Entzündung der Speiseröhre im Vorfeld häufig schon Sodbrennen über einen längeren Zeitraum bestand, sind oftmals Protonenpumpenhemmer das Mittel der Wahl, da sie wirksamer und längerfristig einsetzbar sind. Zusätzlich sollte der Patient auch über allgemeine Verhaltensmaßnahmen informiert werden, die bei seinen Beschwerden angezeigt sind. Dazu gehört die richtige Ernährung in eher kleinen Portionen, möglichst Verzicht auf Kaffee, Alkohol und Nikotin, Oberkörperhochlagerung bei Sodbrennen, ausreichende Trinkmengen etc. Unter diesen Umständen lässt sich eine Speiseröhrenentzündung in der Regel gut therapieren und der Patient wird schnell erste Verbesserungen spüren.
Sodbrennen entsteht durch den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Dies kann zu einer Entzündung der Speiseröhre führen, die als Refluxösophagitis bezeichnet wird. Wenn man hin und wieder unter Sodbrennen leidet, sind Medikamente eigentlich nicht nötig. Es handelt sich hierbei um einen physiologischen Reflux, der z.B. nach einer sehr fettigen Mahlzeit oder nach dem Trinken von Wein auftreten kann. Treten häufiger Symptome auf oder besteht eine Entzündung der Speiseröhre, sollten Medikamente verabreicht werden.
1) PPI: Die am häufigsten verwendeten Medikamente enden auf „–prazol“ (z.B. Omeprazol, Pantoprazol) und gehören zur Gruppe der Protonenpumpeninhibitoren, kurz PPI. Sie blockieren ein Transportprotein in den Magenzellen, wodurch die Produktion von Magensäure gehemmt wird. Bei ausreichender Dosierung werden Heilungsraten um 90% erreicht. Zu den etwas häufigeren Nebenwirkungen gehören Durchfall, Schwindelgefühl und Kopfschmerzen. Stimmungsschwankungen sind ebenfalls möglich. Seltener Nebenwirkungen sind Seh- und Hörstörungen, eine Erhöhung der Leberwerte, eine Nierenentzündung und Hautausschlag. Eine Dauertherapie mit PPI kann zu Vitamin-B12-Mangel führen, wenn dieses nicht ersetzt wird.
2) H2-Blocker: Diese Medikamente enden auf „-tidin“ (z.B. Cimetidin) und werden nicht zur Therapie von Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung eingesetzt. Sie wirken wesentlich schwächer als die PPI.
3) Antazida: Diese Medikamente sind schwach und nur kurz wirksam. Sie neutralisieren die vorhandene Magensäure. Empfohlen werden sie nur bei gelegentlichem Sodbrennen ohne Speiseröhrenentzündung.
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Viele Medikamente gegen Sodbrennen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Dazu gehören Präparate aus der Gruppe der Antazida und der H2-Blocker. Die Protonenpumpenhemmer sind in höheren Dosierungen verschreibungspflichtig. In niedrigeren Dosierungen bis 20mg sind sie jedoch in der Apotheke auch ohne Rezept erhältlich.
Bei lang anhaltenden und/oder starken Beschwerden sollten Medikamente gegen Sodbrennen jedoch nur unter Absprache mit einem Arzt eingenommen werden. Dieser kann die Beschwerden zunächst abklären lassen und individuell die passende Therapie für den jeweiligen Patienten wählen.
Antazida sind in der Regel nicht verschreibungspflichtig und in der Apotheke frei verkäuflich. Die H2-Blocker Famotidin und Ranitidin sind in niedrigen Dosen ebenfalls frei verkäuflich, höhere Dosen müssen ebenso wie die höher dosierten Protonenpumpeninhibitoren von einem Arzt verschrieben werden.
Wenn das Sodbrennen trotz der Einnahme von Medikamenten nicht weg geht, können verschiedene Ursachen dahinter stecken. In vielen Fällen besteht das Sodbrennen weiterhin, weil der Patient einen Lebensstil pflegt, der die Entstehung von Sodbrennen begünstigt. Wichtige Ratschläge sind: Übergewicht reduzieren, kleine und fettarme Mahlzeiten essen, das Abendbrot nicht spät abends essen und sich nach dem Essen nicht sofort hinlegen. Das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper und auf der rechten Seite kann Abhilfe bei Sodbrennen schaffen. Weiterhin sollten Nahrungsmittel gemieden werden, die besonders häufig Sodbrennen auslösen. Dazu gehören: Schokolade, Wein und andere alkoholische Getränke, saure Obstsäfte, Kaffee, Sprudelwasser, Tomatensoße und Knoblauch.
Sinnvoll ist außerdem, dass ein Arzt überprüft, ob ein Patient andere Medikamente einnimmt, die Sodbrennen begünstigen (z.B. Anticholinergika bei Prostatabeschwerden, Kalziumantagonisten bei Bluthochdruck etc.). Besteht trotz der Einnahme von Medikamenten weiterhin starkes Sodbrennen, muss beim Arzt auch nach anderen, körperlichen Ursachen für den Misserfolg gesucht werden. Eventuell leidet der Patient unter einer verzögerten Magenentleerung, die Medikamente halten sich dann länger im Magen auf und werden inaktiviert. Zur Diagnose wird eine Magenspiegelung durchgeführt. Besteht ein Zollinger-Ellison-Syndrom, ist die Produktion von Magensäure aufgrund von erhöhten Spiegeln des Hormons Gastrin gesteigert. Eine Bestimmung der Gastrin-Konzentration nach Absetzen der Protoneninhibitoren kann ein Zollinger-Ellison-Syndrom ausschließen.
Ein weiterer Grund für ein Fortbestehen des Sodbrennens kann die Einnahme von NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika) wie Ibuprofen oder Diclofenac sein.
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