Bei einem Leistenbruch kommt es durch eine Schwäche des Bindegewebes der Leistenregion zu Lücken. Der Leistenbruch bei der Frau macht sich häufig durch eine Vorwölbung der Haut in der Leistenregion bemerkbar.
Bei einem Leistenbruch kommt es durch eine Schwäche des Bindegewebes der Leistenregion zu Lücken der Schicht, welche die Haut und den inneren Bauchraum trennt. Normalerweise wird der Darm von der Außenwelt durch Muskeln, Sehnen sowie Bindegewebe getrennt. Wenn sich Lücken im Bindegewebe auftun kann es passieren, dass Darmanteile sich hinter diese Schicht drücken. Ein Leistenbruch kann bei Männern sowie bei Frauen entstehen. Aufgrund der unterschiedlichen Anatomie neigen Männer jedoch deutlich häufiger zu der Entstehung dieser Problematik. So kommt es, dass bei zehn betroffenen Personen im Schnitt nur eine Frau an diesem Erkrankungsbild leidet. Es muss zwischen unterschiedliche Formen von Leistenbrüchen unterschieden werden.
So kann ein Leistenbruch einen sogenannten Bruchsack enthalten und wird dann als „komplett“ bezeichnet. Oder er tritt ohne diesen Bruchsack auf und wird dementsprechend als inkompletter Leistenbruch bezeichnet. Je nachdem welche Form vorliegt, kann dies die Therapie sowie die Symptome beeinflussen. Ein Leistenbruch kann zudem angeboren sein und schon von Geburt an bestehen oder erst im Laufe des Lebens auftreten, also erworben sein. Erkannt werden kann ein kompletter Leistenbruch bei Frauen auf die gleiche Weise wie bei Männern. Besonders bei einem hohen Druck im Bauchraum kommt es zu Ausstülpungen der Leiste. Die Ausstülpung ist eindrückbar und verursacht üblicherweise keine Schmerzen. Sollten Schmerzen auftreten, ist ein Arztbesuch dringend anzuraten, um schwerwiegende Komplikationen eines Leistenbruchs zu erkennen und therapieren zu können. Ein inkompletter Leistenbruch kann schwieriger zu diagnostizieren sein. Behandelt wird ein Leistenbruch bei Frauen ebenfalls in der Regel durch einen chirurgischen Eingriff.
Mehr zu den Unterschieden der Leiste bei Männern und Frauen finden Sie auf unserer Seite Leiste.
Der Leistenbruch bei der Frau macht sich häufig durch eine Vorwölbung der Haut in der Leistenregion bemerkbar. Wenn ein Bruchsack vorliegt, wird von einem sogenannten kompletten Leistenbruch gesprochen. Typisch ist das Auftreten eines Bruchsacks bei körperlicher Belastung oder dann, wenn der Druck im Bauchraum sehr hoch ist. Dies ist beispielsweise beim Niesen oder während des Stuhlgangs der Fall. Besonders bei Frauen ist es jedoch möglich, dass ein Leistenbruch auch ohne Bruchsack auftritt und Beschwerden bereitet. Ein Ziehen in der Leistengegend kann für das Vorhandensein eines Leistenbruchs ohne Bruchsack, also für einen inkompletten Leistenbruch, sprechen. Generell sollte beachtet werden, dass die Beschwerden eines Leistenbruchs nicht unbedingt mit der Größe oder dem Auftreten eines Bruchsacks korrelieren. So können Beschwerden selbst bei Auftreten eines großen Bruchsacks sehr gering ausfallen. Starke Schmerzen bei einem vorhandenen Leistenbruch sollten stets ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden. In diese Fällen kann es zu einer Einklemmung einer Darmschlinge gekommen sein, welche eine schwerwiegende Komplikation des Leistenbruchs darstellt.
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Generell muss bei einem Leistenbruch zwischen der angeborenen und der erworbenen Form unterschieden werden.
Bei der erworbenen Form eines Leistenbruchs liegt die Ursache für das Auftreten eines solchen in der Unfähigkeit des Bindegewebes der Leistenregion dem Druck im Bauchraum standzuhalten, häufig weil eine Schwäche des Bindegewebes vorliegt.
Generell gilt, dass Frauen weniger anfällig für das Entstehen eines Leistenbruchs sind als Männer. Dies liegt an der unterschiedlichen anatomischen Situation der Leiste bei Männern und Frauen.
Die Drücke im Bauchraum, die auf die Leisten einwirken, sind besonders beim Niesen oder während des Stuhlgangs sehr hoch.
Sind Frauen schwanger, kommt es zusätzlich zu einer massiven Druckerhöhung im Bauchbereich. Hinzu kommt, dass durch hormonelle Einflüsse das Bindegewebe in der Bauch- und Leistenregion während der Schwangerschaft zusätzlich schwächer wird.
Häufiger kommt es in der Schwangerschaft allerdings zu Nabelbrüchen anstatt von Leistenbrüchen.
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So verwundert es nicht, dass besonders während der Schwangerschaft häufig Leistenbrüche bei Frauen entstehen. Desweiteren kann ein ständiges Ausführen von Tätigkeiten, bei welchen die Drücke im Bauchraum sehr hoch sind die Entstehung eines Leistenbruchs begünstigen.
Neben schweren körperlichen Tätigkeiten ist auch das spielen von Blasinstrumenten als Risikofaktor für die Entstehung eines Leistenbruchs bekannt.
Auch bei Frauen kommen Leistenbrüchen vor, die schon von Geburt an vorhanden sind. Die Ursache dieser Leistenbrüche liegt in der fehlerhaften Entwicklung des Kindes im Mutterleib.
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Ein Leistenbruch wird bei Frauen in der Regel operativ versorgt. Nur in Ausnahmefällen kann von einer Operation abgesehen werden. Da ein Leistenbruch sich nicht von selbst verschließt und damit eine Spontanheilung so gut wie ausgeschlossen ist, hilft meist nur die Operation, um den Defekt im Bindegewebe wieder dauerhaft zu verschließen. Da ein Leistenbruch, je länger dieser besteht, immer größer werden kann, ist eine zeitnahe Operation anzustreben. Wenn Darmabschnitte eingeklemmt werden, kann es zu starken Schmerzen kommen. Ein eingeklemmter Darm in einem Bruchsack stellt einen Notfall dar, welcher in der Regel sofort operiert wird. Durch moderne chirurgische Techniken kann der Eingriff heutzutage sehr komplikationslos vorgenommen und damit schwerwiegende Folgen einer bestehenden Leistenhernie suffizient ausgeschlossen werden. Insgesamt existieren drei verschiedene Operationstechniken welche je nach Situation üblicherweise angewandt werden können.
Bei Frauen wird häufig die Operationstechnik nach Shouldice angewandt. Hierbei wird ein Hautschnitt durchgeführt, der Bruchsack, falls vorhanden, zurück in die Bauchhöhle geschoben und das Bindegewebe schlussendlich vernäht. Wichtig ist vor allem eine konsequente Schonung über längere Zeit nach der OP.
Eine weitere Operationsmöglichkeit stellt die Technik nach Lichtenstein dar. Hierbei wird ein Netz eingelegt, welches ein Hervortreten des Bruchsacks verhindern soll. Da die Operation besonders bei großen Leistenbrüchen angewandt wird und diese bei Frauen eher selten sind, ist dies eine weniger typische Operationstechnik bei einem Leistenbruch der Frau.
Auch bei der Durchführung eines minimal-invasiven Verfahrens wird üblicherweise ein Netz eingesetzt, welches ein erneutes Hervortreten des Darms verhindert.
Da diese Operationstechnik im Gegensatz zu den anderen vorgestellten Techniken nur in Vollnarkose durchgeführt werden kann, muss individuell geprüft werden, ob ein minimal-invasiver Eingriff individuell die beste Lösung darstellt.
Besonders bei schwangeren Frauen wird die Durchführung einer Vollnarkose üblicherweise, wenn möglich, vermieden.
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Sollte aus bestimmten Gründen keine Operation infrage kommen, kann ein Leistenbruch auch mit einem sogenannten Bruchband versorgt werden. Dies kommt besonders für ältere Patienten mit einem hohen OP-Risiko infrage. Da der Leistenbruch durch das Bruchband jedoch nicht repariert wird, kann eine ausschließliche Versorgung mit einem Bruchband bei Personen ohne hohes Operationsrisiko nicht empfohlen werden. Es ist jedoch möglich, dass eine vorübergehende Versorgung mit einem Bruchband zum Einsatz kommt, wenn eine Operation in naher Zukunft nicht möglich erscheint.
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In den meisten Fällen kann der behandelnde Arzt den Leistenbruch schon durch einfaches Tasten der Leistengegend diagnostizieren. Diese körperliche Untersuchung findet meist im Liegen statt. Es kann sein, dass der untersuchende Arzt den Patienten bittet, die Luft anzuhalten, um den Druck im Bauchraum künstlich zu erhöhen und damit den Leistenbruch besser ertasten zu können. Teilweise kann es insbesondere bei Frauen schwieriger sein einen Leistenbruch zu diagnostizieren, da es bei Frauen häufiger zu inkompletten Leistenbrüchen ohne Bruchsack kommt. Hierbei kann eine Ultraschalluntersuchung helfen, die Schwachstelle des Bindegewebes ausfindig zu machen und damit den Leistenbruch zu diagnostizieren. Bei starken Schmerzen, welche im Rahmen eines Leistenbruchs auftreten, sollte keine Zeit verloren werden den Leistenbruch zu diagnostizieren und gegebenenfalls eine eingeklemmte Darmschlinge als Ursache für die Beschwerden festzustellen. In diesen Fällen kann ein Ultraschall ebenfalls Klarheit über die Situation schaffen. In schwierigen Fällen kann es nötig sein, eine Magnetresonanztomographie durchzuführen. Bei dieser Untersuchung werden Bilder erstellt, welche die Strukturen des Körpers deutlich schärfer und genauer darstellen lassen als dies bei einer Ultraschalluntersuchung der Fall ist.
Generell gilt, dass eine spontane Heilung eines Leistenbruchs bei Erwachsenen Menschen sehr unwahrscheinlich ist.
Durch eine Operation des Leistenbruchs und einem Verschluss des Defekts im Bindegewebe kann jedoch eine Heilung und damit eine Beschwerdefreiheit erreicht werden.
Je nach vorhandenen Risikofaktoren, wie etwa Übergewicht, folgenden Schwangerschaften oder ständiges Heben und Tragen von schweren Gegenständen ist das Wiederauftreten eines Leistenbruchs mehr oder weniger wahrscheinlich.
Diese Rezidivrate bei einem Leistenbruch wird außerdem von der angewandten Operationstechnik und der konsequenten Schonung nach der OP beeinflusst. So tritt ein weiterer Leistenbruch im Durchschnitt bei etwa 5-10% der Fälle auf.
Besonders dann, wenn eine individuell vorliegende Bindegewebsschwäche bekannt ist, sollte auf einige Dinge geachtet werden, um das Auftreten eines Leistenbruchs zu verhindern. Besonders das Heben und Tragen schwerer Lasten sollte, wenn möglich, verhindert werden. Auch Übergewicht kann zu dem Auftreten von Leistenbrüchen beitragen.
Nach einer Operation sollte eine konsequente Schonung eingehalten werden, um ein Wiederauftreten des Leistenbruchs zu verhindern. Je nach durchgeführter Operationstechnik kann die Schonzeit zwischen einigen Tagen und Wochen variieren. Einige sportliche Betätigungen können schon früher verübt werden, da diese weniger problematisch sind als andere. Hierzu gehören etwa Schwimmen oder Gehen. Dahingegen stellt beispielsweise das Joggen eine weitaus größere Belastung der Leistenregion dar und sollte länger vermieden werden.
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