Ein erworbener Leistenbruch entsteht dagegen erst nach der Geburt, meist im höheren Erwachsenenalter. Hier kann sowohl ein direkter, als auch ein indirekter Leistenbruch vorliegen. Generell können die Ursachen für einen erworbenen Leistenbruch mehreren Bereichen zugeordnet werden:
- Im Lauf des Lebens wird das Bindegewebe schwächer und verliert an Spannkraft. Damit wird die Bauchwand anfälliger für Durchbrüche von innen.
- Der andere Aspekt umfasst Über- und Fehlbelastungen der Bauchwand. Dies kann beispielsweise bei Rauchern vorkommen, bei denen durch das häufige Husten und den dabei entstehenden erhöhten Druck im Bauchraum die Bauchwand erhöhten Belastungen ausgesetzt wird. Neben dieser indirekten Wirkung des Rauchens wird auch eine unmittelbare ungünstige Wirkung des Nikotins auf die Stabilität des Bindegewebes angenommen.
- Auch andere Situationen, in denen der Druck im Bauchraum steigt, erhöhen das Risiko für einen Leistenbruch – zum Beispiel beim Nießen, Stuhlgang oder beim Hochheben schwerer Gewichte – sei es im Alltag, im Beruf oder beim Sport. Auf diese Weise können auch Verstopfung oder eine Schwangerschaft zur Entstehung eines Leistenbruchs beitragen.
- Des weiteren begünstigen sogenannte Aszites – dabei handelt es sich um Wassereinlagerungen im Bauchraum, meist auf dem Boden einer Lebererkrankung – und eine Vergrößerung der Prostata, wie sie bei älteren Männern sehr häufig ist, die Entstehung eines Leistenbruchs.
- Darüber hinaus spielen auch genetische Einflüsse eine Rolle: gehäufte Leistenbrüche sollten hier aufhorchen lassen, denn oft liegt dann eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche vor. Schließlich stellen auch Übergewicht oder Enddarmtumore mögliche Ursachen dar, da beide wiederum den Druck im Bauchraum erhöhen.
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