Ursachen eines Leistenbruchs

Die Ursache des Leistenbruchs lässt sich in angeboren und erworben einteilen. Der angeborene Leistenbruch besteht von Geburt an und hat den Ursprung bereits während des Heranreifens.

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Ursachen eines Leistenbruchs

Die Ursachen eines Leistenbruchs

Die Ursachen eines Leistenbruchs lassen sich in angeboren und erworben unterteilen.

  1. Ein angeborener Leistenbruch besteht – wie der Name schon sagt – von Geburt an und hat seinen Ursprung bereits während des Heranreifen des Kindes im Lauf der Schwangerschaft.
  2. Der erworbene Leistenbruch entsteht dagegen nach der Geburt, aufgrund von Schwächen oder Über- bzw. Fehlbelastungen der Leistenregion. Die Ursache für einen angeborenen Leistenbruch ist meist das Fortbestehen des sogenannten "Processus vaginalis". Dabei handelt es sich um eine während der Schwangerschaft beim Embryo bestehende Verbindung zwischen Bauchhöhle und Leiste. Diese Verbindung verschließt sich im Normalfall bis zur Geburt. Geschieht dies nicht oder nur unvollständig, können Darmschlingen durch den offengebliebenen Kanal in den Hodensack bzw. die Schamlippen rutschen. Gelangt beim Jungen anstelle von Darmschlingen Flüssigkeit in den Hodensack, handelt es sich um einen Hodenwasserbruch (Hydrozele).

Ein erworbener Leistenbruch entsteht dagegen erst nach der Geburt, meist im höheren Erwachsenenalter. Hier kann sowohl ein direkter, als auch ein indirekter Leistenbruch vorliegen. Generell können die Ursachen für einen erworbenen Leistenbruch mehreren Bereichen zugeordnet werden:

  1. Im Lauf des Lebens wird das Bindegewebe schwächer und verliert an Spannkraft. Damit wird die Bauchwand anfälliger für Durchbrüche von innen.
  2. Der andere Aspekt umfasst Über- und Fehlbelastungen der Bauchwand. Dies kann beispielsweise bei Rauchern vorkommen, bei denen durch das häufige Husten und den dabei entstehenden erhöhten Druck im Bauchraum die Bauchwand erhöhten Belastungen ausgesetzt wird. Neben dieser indirekten Wirkung des Rauchens wird auch eine unmittelbare ungünstige Wirkung des Nikotins auf die Stabilität des Bindegewebes angenommen.
  3. Auch andere Situationen, in denen der Druck im Bauchraum steigt, erhöhen das Risiko für einen Leistenbruch – zum Beispiel beim Nießen, Stuhlgang oder beim Hochheben schwerer Gewichte – sei es im Alltag, im Beruf oder beim Sport. Auf diese Weise können auch Verstopfung oder eine Schwangerschaft zur Entstehung eines Leistenbruchs beitragen.
  4. Des weiteren begünstigen sogenannte Aszites – dabei handelt es sich um Wassereinlagerungen im Bauchraum, meist auf dem Boden einer Lebererkrankung – und eine Vergrößerung der Prostata, wie sie bei älteren Männern sehr häufig ist, die Entstehung eines Leistenbruchs.
  5. Darüber hinaus spielen auch genetische Einflüsse eine Rolle: gehäufte Leistenbrüche sollten hier aufhorchen lassen, denn oft liegt dann eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche vor. Schließlich stellen auch Übergewicht oder Enddarmtumore mögliche Ursachen dar, da beide wiederum den Druck im Bauchraum erhöhen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 08.10.2014 - Letzte Änderung: 18.09.2024