Der Tractus iliotibialis befindet sich an der Außenseite des Oberschenkels. Er bildet eine Bindegewebshülle um die äußere Oberschenkelmuskulatur und besteht aus den Sehnen verschiedener Muskeln.
Der Tractus iliotibialis ist eine anatomische Struktur, welche zur Verstärkung der sogenannten Fascia lata dient. Die Fascia lata an sich ist eine Art Bindegewebshülle, um die äußere Oberschenkelmuskulatur zu umfassen. Die eigentliche Funktion des Tractus iliotibialis besteht in der „Zuggurtung“ gegenüber seitlich ausgerichteten physikalischen Kräften.
Genauer bezeichnet ist „Zuggurtung“ ist eine feste Verspannung auf der lastabgewandten Seite durch Kontraktion der Muskeln. Man spricht auch von einer Verminderung des „Varus-Stress“. In der medizinischen Fachsprache wird der Tractus iliotibialis auch als Aponeurose am seitlichen Oberschenkel bezeichnet. Der Tractus iliotibialis stellt somit eine Art Bindeglied zwischen Knie und Hüfte dar.
Im Allgemeinen entsteht der Tractus iliotibialis aus den Sehnenfasern folgender Muskeln
Musculus tensor fasciae latae
Dieser Muskel gehört zu den äußeren Hüftmuskeln mit Ursprung am vorderen oberen Darmbeinstachel und strahlt mit seinen Sehnen in den Tractus iliotibilais ein
Sehr kräftiger Muskel mit breiter Sehne, die ihren Ursprung an der Rückfläche von Kreuz- bzw. Steißbein hat und hat ihren Ansatz im vorderen Anteil (zum Becken hin) des Tractus iliotibialis
(Faszie des) Musculus gluteus medius
Als Muskel wird er fast vollständig vom oben beschriebenen M. gluteus maximus überdeckt. Er entspringt der Darmbeinschaufel des Beckens und münden am großen Rollhügel des Oberschenkelknochens.
Der Ursprung dieser Bindegewebsfläche ist die Spina iliaca anterior superior (vorderer oberer Darmbeinstachel) und hat ihren Ansatz am seitlichen Knochenvorsprung des Schienbeins. Dieser Knochenvorsprung wird auch als „Gerdy-Höckerchen“ bezeichnet. Während der Streck- bzw. Beugebewegung des Knies, wie es beim Laufen der Fall ist, gleitet der Tractus iliotibialis über den seitlichen Gelenkfortsatz des Oberschenkelknochens. Bei einer übermäßigen Belastung, wie es etwas bei Marathonläufern vorkommt, kann es zu einer Reizung mit entzündlichen Prozessen der sehnigen Struktur kommen. Als Begrifflichkeit dient hier das „Tractus iliotibialis Syndrom" (ITBS). Schmerzen und Beeinträchtigungen beim alltäglichen Gehen sind die Folge. Neben deutlichen Schmerzen beim Gehen bzw. Laufen erscheint eine deutliche, schmerzhafte Schwellung am seitlichen Bereich des Oberschenkelknochenvorsprungs.
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