Nasenschleimhaut

Die Nasenschleimhaut ist eine dünne Schicht, die unsere Nasenhöhlen von Innen auskleidet und aus Flimmerhärchen besteht.

Nasenschleimhaut

Anatomie

Die Nasenschleimhaut ist eine dünne Gewebsschicht, die unsere Nasenhöhlen von Innen auskleidet. Sie wird aus bestimmten Hautzellen gebildet, die mit etwa 50 – 300 kurzen bürstenartigen Nasenhaaren, den sogenannten Flimmerhärchen, versehen ist. Zusätzlich befinden sich Drüsen zur Sekretbildung und Venengeflechte zur Luftstromregulation in die Nasenschleimhaut eingelagert. Das von den Drüsen gebildete Sekret benetzt die gesamte Schleimhautoberfläche.

Im oberen Nasengang befinden sich etwa 10 Millionen spezialisierte Sinneszellen. Diese sogenannten Riechzellen bilden unsere Riechschleimhaut, die dazu befähigt ist, Gerüche wahrzunehmen. Ihre Besonderheit, im Gegensatz zu anderen Sinneszellen wie z.B. die der Augen oder Ohren, ist ihre Regenerationsfähigkeit. Sie werden ca. alle ein bis zwei Monate vom Körper erneuert. Bei ca. 80% der Menschen sorgt der sogenannte Nasenzyklus für ein wechselseitiges An – und Abschwellen der Nasenschleimhaut über die eingebetteten Venennetze. Die Folge ist, dass die meiste Zeit nur durch ein Nasenloch geatmet wird. Dies ist darauf zurückzuführen, dass jeweils eines der beiden Nasenlöcher minimal zugeschwollen ist. Die eingeatmete Luft strömt dann zum größten Teil durch das offene Nasenloch. Die Dauer des Nasenzyklus bewegt sich zwischen 30 Minuten und 14 Stunden. Vermutet wird hier eine Regeneration und Ausruhphase für die Nasenschleimhäute.

Anatomie der Nase

  1. Obere Nasenmuschel -
    Concha nasi superior
  2. Oberer Nasengang -
    Meatus nasi superior
  3. Mittlere Nasenmuschel -
    Concha nasi media
  4. Mittlerer Nasengang -
    Meatus nasi medius
  5. Untere Nasenmuschel -
    Concha nasi inferior
  6. Unterer Nasengang -
    Meatus nasi inferior
  7. Vorhof der Nasenhöhle -
    Vestibulum nasi
  8. Riechfäden - Fila olfactoria
  9. Riechkolben - Bulbus olfactorius
  10. Hintere Öffnung der
    Nasenhöhle - Choana
  11. Nasenhöhle - Cavitas nasi
  12. Rachendachmandel -
    Tonsilla pharyngea
  13. Stirnhöhle - Sinus frontalis
  14. Keilbeinhöhle -
    Sinus sphenoidalis
  15. Mundhöhle - Cavitas oris
  16. Zunge - Lingua

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Funktion

Die Hauptfunktionen unserer Nasenschleimhaut sind das Riechen und Atmen sowie die Aufbereitung unserer Atemluft durch Reinigung, Erwärmung und Anfeuchtung.

Die Nasenschleimhaut dient der Reinhaltung unserer Atemwege sowie der Infektabwehr. Gelangen Fremdkörper, Krankheitserreger oder andere Partikel, wie Staub durch die Atemluft in unseren Körper, so bleiben diese bis zu einem gewissen Grad an der Nasenschleimhaut haften. Die Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut schlagen etwa 450 bis 900 pro Minute und transportieren so den mit kleinsten Partikeln verunreinigten Schleim in Richtung Rachen. Dort wird dieser entweder über den Mund ausgeworfen oder verschluckt und von der Säure unseres Magens zersetzt.

Der von den Drüsen produzierte Schleim verhindert ein Eindringen von Erregern und Schmutzpartikeln in unsere Lunge. Eine weitere Funktion der Nasenschleimhaut ist die Erwärmung der eingeatmeten Luft. Durch die starke Durchblutung der Nasenschleimhaut über ausgiebige Venengeflechte wird die kalte Atemluft angewärmt und somit ein Eindringen kalter Luft in die Bronchien und Lunge verhindert. Zusätzlich wird über die Sekretbildung einer gesunden Nasenschleimhaut und ihrer Verdunstung die Atemluft angefeuchtet. Außerdem werden bestimmte Medikamente wie Nasensprays über die Nasenschleimhaut aufgenommen. Auch der Missbrauch von Drogen wie Kokain erfolgt über das sogenannte „Schniefen“ also über eine Aufnahme in den Körperkreislauf durch die Nasenschleimhaut.

Zusätzlich trägt unsere Nasenschleimhaut zur Geschmacks-,Stimm- und Sprachbildung bei: hat man einen Schnupfen oder hält man sich die Nase zu, so verändert sich zum einen die Stimme, zum anderen entfällt aber auch weitestgehend der Geschmack des gekauten Essens.

Krankheitsbilder

Bei einer Nasenschleimhautentzündung, medizinisch als Rhinitis bezeichnet oder besser bekannt als Schnupfen, kommt es zu einer akuten oder dauerhaften Entzündung der Nasenschleimhaut. Auslöser können hierbei Krankheitserreger (häufig Viren), Allergien (zum Beispiel Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare), ein Gewebsschwund der Nasenschleimhaut durch Fehlbildungen oder Tumore oder sogar die Einnahme von Nasensprays selbst sein. Bezüglich der Nasensprays führt eine dauerhafte Einnahme über mehrere Wochen zu einer lokalen Abhängigkeit der Nasenschleimhaut von dem abschwellenden Medikament. Die Folge: Die Nasenschleimhaut ist ohne das zugeführte Nasenspray nicht mehr fähig ihre Schleimhaut abschwellen zu lassen und vermittelt so das Gefühl einer verstopften und zugeschwollenen Nase. Deshalb empfiehlt sich die Einnahme von Nasensprays in Kombination mit Meerwasser.

Die Symptome einer Entzündung der Nasenschleimhaut sind Niesen, Juckreiz, Nasenlaufen, das Gefühl einer verstopften Nase, Behinderung der Nasenatmung oder brennende Schmerzen. Die Therapie richtet sich nach der auslösenden Erkrankung sowie den Symptomen. Über die Einnahme abschwellender Nasentropfen und Inhalation von Salzwasserdampf werden die Atemwege freigehalten. Liegt der Nasenschleimhautentzündung eine Allergie zugrunde, so wird diese medikamentös mit Antihistaminika oder Cortison behandelt. Bei schweren bakteriellen Infektionen, kann die Einnahme eines Antibiotikums von Nöten sein. Bei Fehlbildungen im Bereich der Nase bietet sich ein chirurgischer Eingriff mit operativer Korrektur an. Das Gegenteil einer verschnupften, laufenden Nase stellt die trockene Nase dar. Hierbei kommt es zu einem Austrocknen der feuchten Nasenschleimhäute. Als Ursachen können trockene Raumluft sowie überheizte oder klimatisierte Räume, große Staubbelastung oder eine beginnende Erkältung sein.

Betroffene klagen über Juckreiz, Trockenheitsgefühl in der Nase, Brennen, Krustenbildung, Nasenbluten oder einer Abnahme des Riechvermögens. Durch eine dauerhaft trockene Nase kann die Nasenschleimhaut ihre schützende Funktion verlieren und somit einen Nährboden für Krankheitserreger bilden. Hält die trockene Nase mehrere Tage an, so suchen Sie einen Arzt auf. Die Therapie besteht zunächst in einer Ausschaltung der auslösenden Ursache. Trockene Räume sollten mit Luftbefeuchtern wie beispielsweise wassergefüllten Schälchen auf Heizungen ausgestattet werden. Auch Nasensprays mit Meerwasser oder Nasenduschen mit Salzwasser können die Nasenschleimhaut feucht halten. Zusätzlich können pflegende Mittel wie Nasensalben einer trockenen Nase entgegenwirken.

Weitere Informationen zum Thema Nasenschleimhaut

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.08.2015 - Letzte Änderung: 25.07.2023