Die Nasenhöhlen zählen zu den oberen luftleitenden Atemwegen, die von knöchernen und knorpeligen Strukturen gebildet werden und der Atemfunktion dienen.
Die Nasenhöhlen werden zu den oberen luftleitenden Atemwegen gezählt. Sie wird von knöchernen und knorpeligen Strukturen gebildet. Neben der Atemfunktion ist sie relevant für antibakterielle Abwehr, Sprachbildung und Riechfunktion. Sie steht mit verschiedenen Strukturen im Schädelbereich in Verbindung.
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
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Die Nasenhöhle öffnet sich nach ventral (vorne) über die beiden Nasenlöcher (Nares). Nach hinten geht sie über die Choanae in den Pharynx (Rachen) über. Nach lateral (zur Seite), nach kranial (oben) und nach kaudal (unten) ist sie knöchern begrenzt.
Den vorderen Teil der Nasehöhle bezeichnet man als Verstibulum nasi (Nasenvorraum). Er zieht von den Nasenlöchern (Nares) bis zu einer bogenförmigen Schleimhautfalte, die den Übergang zur Nasenhaupthöhle (Cavitas nasi propria) darstellt. An dieser Schleimhautfalte (Limen nasi) liegt der engste Abschnitt (im äußeren Nasenteil) der vorderen Nasenhöhle.
Die typische äußere Nasenform wird vom Nasenknorpel und der knöchernen Nasenwurzel (Radix nasi) gebildet. Der Nasenknorpel bildet den Nasenrücken, die Nasenscheidewand (Septum nasi) und die Nasenflügel. Er besteht aus mehreren knorpeligen Anteilen. Die Cartilago alaris major (großer Flügelknorpel) bildet die Umrandung der Nasenlöcher und die Nasenflügel mit dem Crus mediale (zwischen den Nasenlöchern/Nasensteg) und Crus laterale (außen um die Nasenlöcher herum) - also auch die Nasenspitze. Die Nasenflügel werden zusätzlich noch durch die Cartilagines alares minores (kleine Flügelknorpel) geformt. Die Cartilago septi nasi bildet das knorpelige Septum nasi (Nasenscheidewand) aus, welches den Nasenvorhof in zwei Anteile (einen rechten und einen linken) teilt. Ab dem Limen nasi beginnt dann die Nasenhaupthöhle.
Diese ist nach lateral (zu den Seiten) durch die Conchae nasales (Nasenmuscheln) begrenzt. Bei den Conchae nasales handelt es sich um Knochenausstülpungen (Knochenlamellen) verschiedener Schädelknochen: Anteile des Siebbein (Os ethmoidale), des Oberkiefers (Os maxillaris), des Gaumenbeins (Os palatinum) und des Tränenbeins (Os lacrimale). Zwischen den Conchae nasales liegen auf der seitlichen Nasenwand die Nasengänge. Sie münden nach dorsal über die zwei Choanen (Trichter) in den Rachen. Die Nasengänge selber stellen einen Mündungsbereich für Gänge und Nasennebenhöhlen dar.
Es gibt drei Nasengänge (Meatus nasi):
Wenn das Auge tränt, läuft die Tränenflüssigkeit über ein System von Tränenwegen letztendlich in den Tränennasengang und über den Meatus nasi inferioir in die Nase. Bei geringer Tränenproduktion verdunstet die Flüssigkeit nach Austritt in der Nase. Bei vermehrter Tränenproduktion, also z.B. wenn Menschen stark weinen, kommt es vor, dass sie das Gefühl haben, ihre Tränen zu schlucken. Das liegt daran, dass der Meatus nasi inferior nahe den Choanen liegt, sodass die Tränenflüssigkeit durch diese in den Nasopharynx abläuft und damit in den Hals.
Nach oben ist die Nasenhauthöhle durch das Nasendach begrenzt. Diese bildet sich aus Anteilen des Keilbeins, des Nasenbeins, des Siebbeins, sowie des Stirnbeins. Hier steht die Nasenhöhle über das Foramen sphenopalatinum (eine Knochenöffnung) mit der Flügelbeingrube in Verbindung. Dabei handelt es sich um eine knöcherne Vertiefung zwischen zwei Vorsprüngen des Oberkiefers (Os maxillaris) und Keilsbeins (Os sphenoidale). Durch dieses Foramen ziehen Nerven und Gefäße, die für die Versorgung der Nasenhöhle zuständig sind.
Nach unten erfolgt die Begrenzung der Nasenhöhle durch Anteile des Oberkiefers, des Zwischenkieferbeins und des Gaumenbeins. Hier liegt der Canalis incisivus - ein knöcherner Kanal, der die Nasenhöhle mit der Mundhöhle verbindet. Durch ihn ziehen Nerven und Gefäße zur Versorgung des Gaumens. Die mittlere Nasenwand, das Septum nasi (Nasenscheidewand), teilt die Nasenhöhle in einen einen linken und rechten Abschnitt. Im vorderen Teil wird das Septum nasi knorpelig gebidlet. Im hinteren Teil ist das Septum nasi knöchern. Bei ungleichmäßiger Lage der Nasenwand kann eine Seite der Nasenhöhle so stark eingeengt sein, dass es zu einer Behinderung des Luftstroms kommt. Hier kann eine operative Behandlung nötig sein.
Die Nasenhöhle kann histologisch (mikroskopisch) in drei Anteile unterteilt werden:
Zu den Hauptaufgaben zählt die Leitung der Atemluft. Diese wird in den Nasenhöhlen angewärmt und angefeuchtet. Die Erwärmung erfolgt über ein ausgeprägtes Netz von Gefäßen in der Nase, in denen warmes Blut fließt, welches einen Teil der Wärme an die eingeatmete Luft abgibt.
Durch die Haare im Nasenvorhof kann die Atemluft von Schmutzstoffen gereinigt werden, welche über die Bewegungen der Flimmerhärchen und den Schleim aus den Becherzellen abtransportiert werden können.
Neben dem Abfangen von Schmutz besteht eine der Aufgaben darin, bakterielle Erreger unschädlich zu machen. Das ist dadurch möglich, dass der produzierte Schleim antibakterielle Komponenten enthält und außerdem Immunzellen in der Schleimhaut sitzen.
Weiterhin erfolgt über die Nasenhöhle zusammen mit den Nasennebenhöhlen ein Teil der Sprachbildung. Die Hohlräume im Schädel fungieren als Resonanzräume.
Zudem läuft über die Regio olfactoria die Geruchswahrnehmung des Menschen. In dem Zusammenhang wird das Jacobson-Organ (Vomeronasalorgan) beschrieben – dieses ist beim Menschen nur rudimentär ausgeprägt. Dabei handelt es sich ebenfalls um Riechzellen. Diese sind aber für die Wahrnehmung von Pheromonen (Duftstoffe, die unbewusst das sexuelle Verhalten beeinflussen) zuständig.
Lesen Sie weiter unter: Pheromone für den Mann
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