Das RIngerohr entsteht als Resultat aus einem Bluterguss („blauer Fleck“) oder Schwellung mit Sekretansammlung der Ohrmuschel. Bei einem Ringerohr ist immer nur das äußere Ohr betroffen.

Ringerohr

Synonyme im weiteren Sinne

Othämatom, Ringerohr, Boxerohr, Blumenkohlohr
Englisch: othematoma, auricular hematoma

Definition

(Ot = Ohr, Hämatom = Bluterguss)
Unter einem Othämatom versteht man ein eine Art Bluterguss („blauer Fleck“) oder Schwellung mit Sekretansammlung der Ohrmuschel. Häufig ist der Erguss ein Gemisch aus Beidem. Es ist immer nur das äußere Ohr betroffen. Es handelt sich um eine Ansammlung von Blut oder Serum zwischen dem Knorpel und der Knorpelhaut.

Zusammenfassung

Das Othämatom ist eine Schwellung der Ohrmuschel. Es sammelt sich Blut oder Serum an. Meist kommt das Othämatom bei Ringern vor, da es bevorzugt durch direkte Gewalteinwirkung entsteht. Therapiert wird durch Punktion des Ergusses (Abziehen des Blutergusses mit der Spritze). Bleibt ein Othämatom unbehandelt, so entwickelt sich eine dauerhafte Entstellung des Ohres, was der Fachmann als Ringerohr bezeichnet.

Vorkommen in Bevölkerung (Epidemiologie)

Besonders häufig kommt das Othämatom bei Ringern und Boxern vor, haer auch der Begriff Ringerohr. Auch Menschen, die beispielsweise bei ihrer Arbeit Säcke auf der Schulter an das Ohr gepresst tragen, erleiden eine solche Veränderung. Das einfache Liegen auf der umgeklappten Ohrmuschel kann ebenso ein Othämatom zur Folge haben.

Abbildung Ohr

  1. Äußeres Ohr
  2. Trommelfell
  3. Gleichgewichtsorgan
  4. Hörnerv (Nervus acusticus)
  5. Tube
  6. Warzenfortsatz (Mastoid)

Ursachen

Die Ursache des Othämatoms (Ringerohr) liegt in einer Gewalteinwirkung, welche tangentialer (direkt auftreffender), abscherender (an der Ohrmuschel entlang streifend) Art ist. Es handelt sich um stumpfe Gewalt.

Symptome / Beschwerden

Das Othämatom (Ringerohr) beeinträchtigt den Patienten selten. Die Schwellung ist in der Regel schmerzlos, aber deutlich sichtbar, so dass sich kosmetische Einschränkungen ergeben. Das Hören ist in der Regel nicht beeinträchtigt.

Komplikationen

Unbehandelte Othämatome entwickeln nach einer gewissen Zeit ein bindegewebiges Überbleibsel. Der Bluterguss wird durch Bindegewebe ersetzt. Die betroffenen Ohren sind dann dauerhaft verunstaltet. Dieses Erscheinungsbild wird auch „Ringerohr“, „Boxerohr“ oder „Blumenkohlohr“.

Diagnose

Das Othämatom wird in der Regel leicht erkannt. Es äußert sich durch eine pralle Schwellung an der Vorderseite der Ohrmuschel. Es handelt sich um einen serös- flüssigen Erguss zwischen Knorpel und dessen Bindegewebskapsel.

Therapie

Der Bluterguss wird in der Regel punktiert (mit Spritze abgesaugt) oder eingeschnitten und die Flüssigkeit wird abgelassen. Oft wird zusätzlich ein Antibiotikum verabreicht, um eine Infektion des Blutergusses (Hämatom) zu vermeiden. Anstelle der Punktion kann auch ein Druckverband angelegt werden.
Die individuelle Therapieentscheidung muss jeweils nach dem Befund entschieden werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 25.11.2007 - Letzte Änderung: 18.09.2024