In einer MRT-Untersuchung der Schulter lassen sich vor allem Weichteile wie Muskeln und Sehnen sehr gut gegeneinander abgrenzen. Doch auch zur Abklärung von anderen Fragestellung, wie möglichen Brüchen, eignet sich diese Untersuchungsmethode gut.
Der Ablauf der MRT-Untersuchung beginnt in der Regel mit einem aufklärendes Gespräch mit dem jeweiligen Facharzt statt. Vorbereitungen zu Hause sind in der Regel keine notwendig, darauf geachtet werden sollte jedoch, dass ungefähr vier Stunden vor der Untersuchung keine Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme mehr stattfindet. Da bei der Schulter-MRT-Untersuchung zur besseren Darstellung oftmals Kontrastmittel verwendet wird, wird der Patient für den Fall einer sehr seltenen Reaktion mit Übelkeit und Erbrechen nüchtern gehalten. Bei der Schulter-MRT-Untersuchung besteht oft die Ausnahme, dass bereits schon im Vorfeld der eigentlichen Untersuchung Kontrastmittel zur besseren Beurteilung gegeben wird. Dabei wird dem Patienten ca. 10 Minuten vor Untersuchungsbeginn das Kontrastmittel entweder über die Vene (indirekte Arthrographie) oder in das Schultergelenk selbst (direkte Arthrographie) gespritzt. Im Anschluss wird dieser angehalten das Schultergelenk 10 Minuten lang zu bewegen.
Nach teilweiser Entkleidung und dem Ablegen ALLER metallischen Gegenstände vom Körper, legt sich der Patient in Rückenlage auf eine flache Untersuchungsliege, die im Anschluss in das MRT-Gerät für die ca. 20-minütige Untersuchungsdauer hineingeschoben wird (bei der Schulteruntersuchung ist der Kopf mit in dem Gerät). Um den Patienten gegen das laute Klopfgeräusch während der Untersuchung abzuschirmen, erhält dieser zudem in der Regel noch Kopfhörer. Desweiteren hält der Patient einen sogenannten Notknopf in eine Hand, der bei Problemen oder Komplikationen jederzeit gedrückt werden kann.
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Bei einer MRT-Untersuchung der Schulter ist es nicht notwendig streng nüchtern (streng nüchtern heißt keine Flüssigkeits- oder Nahrungsaufnahme nach 22 Uhr des Vortages bis zur Untersuchung gemeint) zum Untersuchungstermin zu erscheinen. Lediglich ab 4 Stunden vor der Bildgebung sollte eine Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme vermieden werden. Der Grund hierfür liegt in der Möglichkeit, dass während der MRT-Untersuchung das Spritzen von Kontrastmittel notwendig sein kann. Dabei kommt es in seltensten Fällen zu einer Unverträglichkeitsreaktion mit Übelkeit und Erbrechen, dann erleichtert ein leerer Magen die Situation. Lediglich bei speziellen MRT-Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes ist ein absolutes bzw. strenges Nüchternsein vor Untersuchungsbeginn notwendig.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Muss man bei einem MRT nüchtern sein?
Da bei einer MRT-Untersuchung starke Magnetfelder entstehen, ist es wichtig, dass keine Metallgegenstände in oder in die Nähe des Untersuchungsgerät gelangen. Inwieweit der Patient zum Ausziehen der Kleidung angehalten wird, hängt demnach davon ab, ob sich metallische Gegenstände (Knöpfe, Reißverschluss, BH-Bügel etc.) an den jeweiligen Kleidungsstücken befinden. Bei der MRT-Untersuchung der Schulter kann in der Regel ein T-Shirt oder Unterhemd angelassen werden, besonders Frauen werden dabei jedoch aufgefordert, den BH darunter auszuziehen. Darauf zu achten ist zudem, dass Piercings in dem Bereich (Brustwarzenpiercing, Bauchnabelpiercing etc.) ebenfalls entfernt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Kleidung im MRT - Was muss ich anziehen?
Ein MRT vom Schultergelenk dauert in der Regel etwa 20 bis 30 Minuten. Hier wird die Zeit der Vorbereitung nicht mit einbezogen. Bei einer speziellen Untersuchung kann es aber auch 30 bis 60 Minuten dauern bis die Untersuchung abgeschlossen ist. Nach der Untersuchung werden die MRT-Bilder ausgedruckt oder auf CD gebrannt und anschließend mit dem Patient besprochen.
Dies dauert je nach Umfang der Erkrankung etwa ebenfalls 30 Minuten. Man sollte sich für den gesamten Umfang der Untersuchung schon etwa 1 ½ bis 2 Stunden Zeit nehmen.
Die Dauer eines MRT's des Schultergelenks ist mehr von den Abläufen innerhalb der Radiologie als von der Geschwindigkeit des MRT-Gerätes abhängig.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Dauer verschiedener MRT-Untersuchungen.
Ob Kontrastmittel verwendet werden, hängt immer davon ab, welche Strukturen im Schultergelenk im MRT untersucht werden sollen.
Es gibt zwei Wege Kontrastmittel zu verabreichen. Auf der einen Seite kann man das Kontrastmittel in die Vene geben. Besser ist es allerdings das Kontrastmittel direkt in das Gelenk zu verabreichen, was die allerdings die Dauer des MRT's verzögert und mit einer höheren Infektionsgefahr verbunden ist.
Kontrastmittel vor allem dann injiziert, wenn man
untersuchen möchte. Auch bei der Beurteilung des Schleimbeutels über der Rotatorenmanschette bezüglich einer Schleimbeutelentzündung der Schulter (Bursitis subacromialis) wird Kontrastmittel benötigt. Das Kontrastmittel wird am Arm über eine Vene injiziert und vergrößert so den Gewebekontrast. In der Regel sind die Kontrastmittel gut verträglich. Sie beinhalten kein Jod und sind den Kontrastmitteln der Röntgenuntersuchungen chemisch nicht ähnlich, deshalb können sie auch bei einer Allergie gegen Röntgenkontrastmittel eingesetzt werden.
Schon nach wenigen Stunden werden sie über den Urin ausgeschieden. Bei der Untersuchung des Knorpelwulstes (labrum) rund um die Gelenkpfanne und Gelenkknorpels greift man ebenso zu Kontrastmittel.
Dem gegenüber steht die Untersuchung ohne Kontrastmittel, was bei folgenden zu untersuchenden Strukturen angewandt wird:
Lesen Sie mehr zum Thema: MRT mit Kontrastmittel - Ist das gefährlich?
Die Magnetresonanztomografie wird vor allem dann eingesetzt, wenn Verletzungen der Weichteile und/oder der Sehnen vermutet werden.
Meist werden beim MRT des Schultergelenks Einrisse oder Risse der Sehnen in der Rotatorenmanschette oder der langen Bizepssehne gefunden. Des Weiteren kann man so eine eventuelle Bursitis (Schleimbeutelentzündung) erkennen oder ausschließen. Besteht der Verdacht auf einen Tumor der Schulterweichteile, wird ebenso zur Diagnostik mittels MRT gegriffen, da man diesen bei Röntgenaufnahmen, Ultraschall (Sonografie) oder CT (Computertomografie) nicht sehen kann. Ebenso kann das MRT hilfreich sein bei der Diagnostik einer Fraktur, einer Veränderung des Gelenks oder bei einer Infektion des Gelenks. Wichtig zur Diagnose ist aber immer, dass neben der Magnetresonanztomografie auch alle anderen Untersuchungsmethoden, wie CT, Ultraschall und Röntgen und eine gute Anamnese durchgeführt werden.
Die Indikationen für eine MRT-Untersuchung der Schulter schließen neben Erkrankungen des Muskel-Sehnen-Apparates auch Geschehen im Gelenk selbst und dem umliegenden Weichteilgewebe ein.
Die Beurteilung von Brüchen (Frakturen) in den am Schultergelenk beteiligten Knochen (Oberarm, Schulterblatt, Schlüsselbein) ist zwar auch möglich, hierfür eignet sich jedoch aufgrund der besseren Darstellung von Knochenstrukturen eher das CT oder das konventionelle Röntgenbild.
Eine mögliche Indikation für eine MRT-Bildgebung der Schulter sind entzündliche Prozesse am Schultergelenk selbst, die verschiedenste Ursachen haben können (z.B. Infektionen, Autoimmunerkrankungen wie die rheumatoide Arthritis, Stoffwechselerkrankungen wie Gicht oder eine aktivierte Arthrose im Sinne des Gelenkverschleißes).
Genauso können auch Entzündungen der Schleimbeutel, die das Schultergelenk umgeben, (Bursitis) dargestellt werden.
Eine weitere Indikation sind Läsionen am Muskel-Sehnen-Apparat des Schultergelenks: hierzu gehören Erkrankungen der Rotatorenmanschette (z.B. Risse in einer oder mehrerer Sehnen der vier Schultermuskeln) und die sogenannte SLAP-Läsion (Einriss des Bicepssehnenankers) auch glenohumerale Instabilität genannt (Verletzung der Knorpellippe am Oberrand der Gelenkpfanne, an der die lange Biszepssehne ihren Ursprung hat).
Desweiteren zählt eine klinisch festgestellte Schulterinstabilität zu einer möglichen Indikation für ein MRT. Die Instabilität kann dabei traumatisch (durch z.B. einen Unfall), mikrotraumatisch (durch dauerhafte Überlastung entstandene Mikroverletzungen) oder atraumatisch (durch z.B. eine angeborene, zu weite Gelenkkapsel) bedingt sein, aber auch eine erneut auftretende Schultergelenksinstabilität nach einer bereits erfolgten OP in diesem Bereich, kann eine MRT-Bildgebung rechtfertigen.
Zudem indizieren Verletzungen im Acromioclaviculargelenk (ACG; Gelenk zwischen Schlüsselbein und Schulter) eine MRT-Untersuchung. Hierzu zählt insbesondere die ACG-Sprengung, eine Läsion im Bandapparat dieses Gelenkes..
Neben diesen muskulo-skelettalen Erkrankungen der Schulter werden darüber hinaus auch die Diagnostik tumoröser Geschehen im Schulterbereich als mögliche Indikation für ein MRT des Schultergelenks angesehen.
Die Kosten für eine MRT-Untersuchung der Schulter unterscheiden sich leicht zwischen einem Privatpatienten und einem Kassenpatienten.
Der Grund hierfür ist, dass erstere nach der Gebührenverordnung für Ärzte (GÖA) und letztere nach dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) vergütet werden.
Die Vergütungssätze sind bei Kassenpatienten niedriger als bei Privatpatienten, was zum Ziel haben soll, die Kosten im Gesundheitswesen möglichst niedrig zu halten.
Der Grundpreis für die reine MRT-Untersuchung des Schultergelenks beträgt mindestens 139,89€ für Privatpatienten und Selbstzahler und mindestens 124,60€ für Kassenpatienten.
Auf diese Grundbeträge können zusätzliche Kosten aufgerechnet werden, je nachdem, ob zusätzliche Aufnahmen in besonderen Gelenkpositionen bei speziellen Fragestellungen hinzukommen oder Kontrastmittel zur Anwendung kommt.
Grundsätzlich gilt, dass die Kosten für eine MRT-Untersuchung des Schultergelenks nur dann von den Krankenkassen übernommen werden, wenn hierfür auch ein Anlass bzw. eine Indikation besteht. Patienten, die aus eigenem Anlass eine MRT-Untersuchung anfordern, ohne dass hierfür eine medizinische Notwendigkeit vorliegt, bekommen die Kosten in der Regel nicht erstattet.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Kosten einer MRT-Untersuchung
Immer dann, wenn der dringende Verdacht auf einen Sehnenriss in der Schulter besteht (Rotatorenmanschettenriss oder –anriss) und die Anamnese und die körperliche Untersuchung des Schultergelenks darauf hindeuten, ist eine spezielle Bildegbung notwendig, um den Verdacht zu erhärten bzw. zu bestätigen und im Anschluss eine optimale Therapie einleiten zu können.
Als bildgebende Verfahren kommen zum einen der Ultraschall, besonders aber auch eine MRT-Darstellung des Schultergelenks in Frage.
Letzteres ist gerade deshalb sehr gut, da eine Magnetresonanztomographie Schnittbilder mit hoher Auflösung erzeugt und besonders für die Darstellung von nicht-knöchernem Gewebe (also auch Sehnen) geeignet ist.
Oftmals ist während bzw. vor der MRT-Untersuchung eine Kontrastmittelgabe notwendig, um die Bildgebung zu verbessern und noch genauere Darstellungen des Schultergelenks und der umgebenden Strukturen zu erzielen.
Auf einem MRT-Bild kann der behandelnde Arzt dann genau erkennen, ob, wo und in welchem Ausmaß eine Sehne gerissen ist, sodass im Anschluss entschieden werden kann, ob eine konservative oder operative Therapie sinnvoll ist und eingeleitet werden muss.
Lesen Sie mehr zum Thema: Rotatorenmanschettenriss
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
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Für folgende orthopädische Erkrankungen ist die MRT von großer Bedeutung:
Eine Übersicht aller Untersuchungsmethoden, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Diagnostik A-Z.