MRT bei Platzangst - Welche Möglichkeiten gibt es?

Mithilfe des MRTs können Körperstrukturen hochauflösend dargestellt werden. Hierzu muss man sich jedoch in eine enge Aufnahmeröhre begeben, was manchen Menschen Angst beschert.

MRT bei Platzangst - Welche Möglichkeiten gibt es?

Synonyme

MRT bei Klaustrophobie

Allgemeines zum MRT

Um unterschiedliche Fragestellungen und Erkrankungen möglichst präzise beurteilen zu können, ist in vielen Fällen eine Untersuchung mit einem MRT-Gerät nötig. Mithilfe des MRT´s können Strukturen des Körpers dargestellt werden, welche mithilfe anderer bildgebenden Verfahren wie beispielsweise der Computertomographie oder dem Röntgen nicht ausreichend abgebildet werden können.

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Bei einem MRT-Gerät handelt es sich in der Regel um ein längliches Gerät mit einer hohlen Röhre in der Mitte. In diese Röhre wird üblicherweise der zu untersuchende Patient geschoben mit der Bitte, bei der Untersuchung möglichst still liegen zu bleiben.
Bei einigen Untersuchungen kann es sogar nötig sein, dass der zu untersuchende Patient während des Erstellens der Bilder für einige Sekunden den Atem anhält.

Ein MRT-Gerät erstellt die benötigten Bilder mithilfe von magnetischen Feldern und somit ohne den Einsatz von schädlicher Strahlung. Ein Problem, welches relativ viele Patienten mit der MRT-Untersuchung haben, ist jedoch die Notwendigkeit völlig ruhig in der engen Röhre zu liegen bis alle Bilder aufgenommen wurden.
Besonders für Patienten mit Platzangst stellt dies eine sehr große Herausforderung dar.
Eine solche Platzangst kann mit unterschiedlichen Methoden angegangen werden. So können beispielsweise Beruhigungsmittel verabreicht oder sogar eine kurze Narkose für die Zeit während der Untersuchung durchgeführt werden.

Einige Praxen und Kliniken bieten außerdem eine Untersuchung in modernen, sogenannten offenen MRTs an, bei denen die Problematik der Platzangst in den Hintergrund rückt.
Teilweise besteht jedoch schlicht ein Aufklärungsmangel über die Durchführung und Wirkungsweise eines MRT-Gerätes, welche zu der aufkommenden Platzangst in der Röhre führt. In diesen Fällen sollte das Praxis- oder Klinik-Team eine umfassende Aufklärung über die anstehende Prozedur durchführen, um möglicherweise Ängste, besonders Platzängste im Vorfeld zu beseitigen.
Für einige Patienten ist es durch ihre Platzangst nicht möglich eine MRT-Untersuchung durchzuführen. In einigen Fällen kann hierbei auf andere bildgebende Verfahren zurückgegriffen werden. In anderen Fällen ist dies nicht möglich, wobei unter Umständen ein diagnostischer oder verlaufsbeobachtender Nachteil für die betroffene Person entsteht.
In jedem Fall können und sollten sich Personen, die befürchten während der MRT-Untersuchung an Platzangst (Klaustrophobie) zu leiden, bei den behandelnden Ärzten über individuelle Alternativen und Lösungsmöglichkeiten informieren. In den meisten Fällen kann eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden, die gleichzeitig die Ängste des Behandelten berücksichtigt, sowie die Durchführung der medizinischen Diagnostik ermöglicht.

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Procedere / Durchführung

Patienten, welche an Platzangst leiden und bei denen eine Untersuchung in einem MRT-Gerät bevorsteht, sehen sich mit einem Problem konfrontiert. Dabei gibt es heutzutage eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten die Untersuchung auch für Menschen mit Platzangst zu ermöglichen.
Zuerst einmal ist es wichtig, welche Körperstruktur mit dem MRT-Gerät untersucht werden soll. Soll beispielsweise nur das Kniegelenk untersucht werden, ist es in vielen Fällen nicht nötig, dass der ganze Körper in der schmalen Röhre liegt.
Bei komplexen Fragestellungen, die den gesamten Organismus oder große Teile des Körpers betreffen, ist die Lösung natürlich nicht möglich. Doch auch in diesen Fällen können Alternativen zu der normalen Durchführung eines MRTs angeboten werden.

So hilft es in vielen Patienten, wenn ein Beruhigungsmittel kurz vor der Untersuchung eingenommen wird. Die Ärzte im Krankenhaus können bei entsprechendem Wunsch eine individuelle Beratung durchführen. Wenn die Platzangst so stark ausgeprägt ist, dass selbst durch die Einnahme eines Beruhigungsmittels keine Untersuchung möglich ist, kann unter Umständen eine Narkose in Erwägung gezogen werden.
Hierbei gibt es, wie bei der Narkose von Operationen, verschiedene Möglichkeiten der Durchführung. Welche Narkose individuell am besten geeignet ist, sollte am besten mit den behandelnden Anästhesisten besprochen werden. Diese sind auch bei der Durchführung der Narkose im MRT-Gerät für die Prozedur verantwortlich.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung eines anderen MRT-Gerätes. Hierbei gibt es zum einen Geräte, welche eine breitere Röhre haben und dadurch das Engegefühl während der Untersuchung deutlich mindern können.
Andererseits sind in den letzten Jahren auch immer häufiger sogenannte offene MRTs in Benutzung gekommen, welche auf eine Röhre komplett verzichten können. Anstatt der Röhre muss der zu untersuchende Patient nun zwischen zwei Platten liegen damit die MRT-Bilder erstellt werden können.
Einschränkend muss man sagen, dass nicht alle gesetzlichen Krankenversicherungen uneingeschränkt die Kosten der MRT-Untersuchung übernehmen und weiterhin liegt die Bildqualität (schlechter) unter der eines modernen geschlossenen MRT´s.

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Beruhigungsmittel: Dormicum®

Bei Dormicum® handelt es sich um den Handelsnamen eines Medikamentes der Firma Hoffmann-La Roche mit dem Wirkstoff Midazolam.

Das Medikament fällt unter die im Handel erhältlichen Betäubungsmittel in Deutschland. Es kommt unter anderem bei bevorstehenden MRT-Untersuchungen zum Einsatz, beispielsweise wenn Patienten unter Platzangst leiden und deshalb die Untersuchung nur mit Dormicum® korrekt durchgeführt werden kann. Die Gruppe, zu der das Medikament Dormicum® gehört, wird in der Pharmazie als kurzwirksame Benzodiazepine bezeichnet. Dormicum® wirkt somit verglichen mit anderen Beruhigungsmitteln relativ kurz und ist damit für die Anwendung vor der MRT-Untersuchung perfekt.

Dadurch, dass die Wirkung außerdem nach der Einnahme sehr schnell eintritt, eignet es sich gut bei Ängsten vor der Untersuchung. Wenn der Wunsch geäußert wird, dass ein Beruhigungsmittel vor der Untersuchung verabreicht werden soll, wird in den meisten Fällen zu Dormicum® gegriffen.
Auch für Kinder gibt es durch eine Anpassung der individuellen Dosierung des Medikaments die Möglichkeit mit Dormicum® zur vorübergehenden Beruhigung einzusetzen. Dennoch sollte der Einsatz für die Untersuchung nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn wie für jedes Medikament, gilt auch für Dormicum®, dass Nebenwirkungen auftreten können.

Da das Beruhigungsmittel auf Strukturen im Gehirn wirkt, sind die Nebenwirkungen teilweise nicht unerheblich. Nur wenn tatsächlich eine Durchführung der MRT-Untersuchung ohne die Verwendung eines Beruhigungsmittels nicht möglich ist, sollte über den Einsatz von Dormicum® nachgedacht werden. Es sollte ein individuelles Gespräch mit dem behandelnden Arzt stattfinden, in welchem dieser über die Risiken der Einnahme von Dormicum® aufklärt und die unter Umständen auftretenden Nebenwirkungen erklärt werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Medikament unter: Dormicum®, Beruhigungsmittel und Benzodiazepin

Narkose

Neben anderen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, welche bei Patienten mit Platzangst vor einer MRT-Untersuchung angewandt werden können, kann auch eine Narkose zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich in aller Regel um eine Kurznarkose, welche nur für den Zeitraum der Untersuchung andauert. Oft wird diese Kurznarkose mit Propofol durchgeführt. Häufiger als bei Patienten mit Platzangst werden solche Narkosen beispielsweise während einer Darmspiegelung angewandt.
Da eine Narkose jedoch nicht unerhebliche Nebenwirkungen aufweisen kann, kommt die Durchführung einer solchen nur in sehr seltenen Fällen zum Einsatz.
Neben Patienten mit Platzangst kommen Kurznarkosen auch häufig bei Kindern zum Einsatz, wenn eine bewegungslose Durchführung der Untersuchung ohne die Narkose nicht möglich erscheint. In der Regel werden solche Kurznarkosen mit Medikamenten durchgeführt, welche intravenös verabreicht werden. Vor der Narkose muss der behandelnde Patient nüchtern sein, also einige Stunden nichts gegessen oder getrunken haben.

Schon einige Momente nach der Verabreichung der Medikamente wirkt die Narkose und der betroffene Patient wird für die Dauer der Untersuchung künstlich beatmet.
In den meisten Fällen dauert die Untersuchung nur 15-30 Minuten, weshalb auch die Zeit unter Narkose in der Regel sehr kurz ist. Nach der Untersuchung wird der Patient in der Regel in einen sogenannten Aufwachraum gebracht und von einem Anästhesisten betreut bis ein selbstständiges Atmen wieder möglich ist. Eine Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von schweren Geräten sollte dennoch für den Tag ausbleiben.
Die Narkose stellt bei Patienten mit Platzangst häufig den letzten Ausweg dar die geplante MRT-Untersuchung dennoch durchführen zu lassen. Die meisten Kliniken und einige radiologische Praxen bieten die Möglichkeit zur Kurznarkose für diese Patientengruppe an.
Dennoch sollten aufgrund der möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen vorher alle anderen Möglichkeiten erörtert werden. Dies kann am besten in einem Gespräch mit dem behandelnden Arzt vor Ort geschehen.

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Offenes MRT

Das offene MRT ist eine Bezeichnung für bestimmte neue MRT-Geräte, welche ohne die Verwendung von engen Röhren zur Untersuchung auskommen.
Dennoch muss der zu untersuchende Patient zwischen sich zwei relativ nah gegenüberliegenden Platten liegen, damit die MRT-Bilder erstellt werden können.
Den meisten Patienten, welche an Platzangst leiden und deshalb eine MRT-Untersuchung meiden, helfen die neuen Geräte dennoch enorm. Besonders dadurch, dass es bei diesen Geräten möglich ist, eine Begleitperson während der Untersuchung nicht nur im selben Raum, sondern sogar in Sichtweite zu haben, wird Patienten mit Platzangst und vor allem auch Kindern, welche Angst vor der Untersuchung haben, sehr geholfen. Neben dem Einsatz für Menschen, die an Platzangst leiden, können MRT-Geräte dieser Bauart außerdem dafür genutzt werden, dass bestimmte Eingriffe während der Untersuchung durchgeführt werden.
Der Vorteil besteht darin, dass der Effekt im Körper direkt bei Durchführung des Eingriffes sichtbar gemacht werden kann. Die Bildqualität dieser offenen MRTs ist in den letzten Jahren immer besser geworden und kommt heutzutage den MRTs mit der üblichen Tunnel-Bauform nahe aber noch nicht gleich.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: offenes MRT

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema MRT Platzangst finden Sie hier:

  • Platzangst
  • MRT
  • <link html mrt_untersuchung.html internal link in current>MRT - Untersuchung
  • <link html offenes_mrt.html internal link in current>Offenes MRT
  • Homöopathie gegen Platzangst
  • <link html mrt_schultergelenk.html internal link in current>MRT Schultergelenk
  • MRT Halswirbelsäule
  • <link html mrt_brustwirbelsaeule.html internal link in current>MRT Brustwirbelsäule
  • <link html mrt_brust.html internal link in current>MRT Brust
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  • MRT Kopf
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  • MRT Hüfte
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Weitere Informationen aus diesem Gebiet:

  • Röntgen
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Eine Übersicht aller Untersuchungsmethoden, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: <link html diagnostik_a-z.html _top internal link in current>Diagnostik A - Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.10.2015 - Letzte Änderung: 08.11.2021