MRT für Übergewichtige

Allgemein ist eine MRT-Untersuchung bei fast jeder Körpergröße und jedem Körpergewicht möglich. Da sich die einzelnen MRT-Geräte jedoch in ihrem Aufbau stark unterscheiden, sollte der Arzt vor der Untersuchung über Größe und Gewicht informiert werden, um beurteilen zu können, ob eine Bildgebung mit den vorhandenen MRT-Geräten möglich ist. Durch eine größere Liegefläche (bis zu 150cm) und deutlich kleinere Magneten ist das offene MRT auch für besonders große und schwere Patienten geeignet.

MRT für Übergewichtige

Einleitung

In den letzten Jahrzehnten hat der Anteil an Übergewichtigen in Deutschland und den Industrienationen kontinuierlich zugenommen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums leiden ungefähr 15% der Deutschen an Adipositas (BMI > 30 kg/m2). Dadurch kommt es immer mehr zu Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung.

Dabei bestehen vor allem Probleme in der bildgebenden Diagnostik, da die technischen Voraussetzungen Grenzen für den Aufbau der diagnostischen Gerätschaften setzen. In der Folge kam es in den letzten Jahren zur Entwicklung neuer MRT-Geräte, die durch einen größeren Durchmesser die Untersuchung von Übergewichtigen möglich machen. Auch die Entwicklung von einseitig offenen MRT-Geräten trägt dazu bei.

Das könnte Sie auch interessieren: Body-Mass-Index

Bis zu welcher Körpergröße kann ich ein MRT machen?

Prinzipiell ist eine MRT-Untersuchung bei fast jeder Körpergröße und jedem Körpergewicht möglich.

Da sich die einzelnen MRT-Geräte jedoch in ihrem Aufbau stark unterscheiden, sollte der Arzt vor der Untersuchung über Größe und Gewicht informiert werden, um beurteilen zu können, ob eine Bildgebung mit den vorhandenen MRT-Geräten möglich ist. Andernfalls kann man an eine andere Klinik oder Praxis verwiesen werden.

Die heutzutage standardmäßig verwendeten MRT-Geräte haben in der Regel eine Länge von 120 bis 150cm und einen Durchmesser der Röhre von 50 bis 60cm. Darüber hinaus kamen in den letzten Jahren Geräte auf den Markt, die einen Durchmesser bis zu 70cm haben. Das Maximalgewicht, für das die MRT-Tische ausgelegt sind, variiert sehr stark und reicht ungefähr zwischen 150 und 300kg.

Offene MRT-Geräte (einseitig geöffnet) erlauben deshalb je nach Fragestellung eine bessere Untersuchung. Dabei wird häufig nur der zu untersuchende Körperabschnitt in den Bereich des C-förmigen Magneten gefahren. Durch die Verwendung eines schwächeren Magnetfelds ist die Bildqualität jedoch schwächer als bei geschlossenen MRT-Geräten, weshalb offene MRT-Geräte nicht zur Untersuchung aller klinischen Fragestellungen geeignet sind.

Die Redaktion empfiehlt außerdem:

Ab welcher Körpergröße brauche ich ein MRT mit einer großen Röhre?

Die Röhren der heutzutage verwendeten geschlossenen MRT-Geräte haben eine Länge zwischen 120 und 150cm und einen Durchmesser von 50 bis 60cm. Das Maximalgewicht, für den die MRT-Tische ausgelegt sind, variiert sehr stark und erstreckt sich ungefähr zwischen 150 und 300kg.

Die in den letzten Jahren auf den Markt gekommenen ‚großen Röhren’ haben einen größeren Durchmesser (70cm) und sind daher für Menschen mit einem größeren Körperumfang geeignet.

Bis zu welcher Körpergröße kann ich ein offenes MRT machen?

Das offene MRT besteht aus einem C-förmigen Magneten, in den das zu untersuchende Körperareal gefahren werden kann. Durch eine größere Liegefläche (bis zu 150cm) und deutlich kleinere Magneten ist das offene MRT auch für besonders große und schwere Patienten geeignet.

Der Aufbau der offenen MRTs unterscheidet sich stark zwischen den einzelnen Herstellern. Dadurch gibt es auch keine einheitlichen Körpergrößen, bis zu denen eine Durchführung eines offenen MRTs möglich ist. Deshalb ist es ratsam den behandelnden Arzt vor der Untersuchung über Größe und Gewicht aufzuklären. Dieser kann dann aufgrund seiner Erfahrungen je nach Patient entscheiden, ob die Durchführung einer MRT-Bildgebung stattfinden kann.

Das könnte Sie auch interessieren: Offenes MRT

Zahlt das MRT für Übergewichtige die Krankenkasse?

Die MRT-Untersuchung in einem geschlossenen MRT wird bei medizinischer Notwendigkeit von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt und ist unabhängig von der Körpergröße bzw. dem Körpergewicht.

Falls eine Bildgebung in einem geschlossenen MRT nicht möglich ist und ein offenes MRT gemacht werden muss, werden die Kosten von den Krankenkassen nicht in allen Fällen übernommen.

Die Übernahme der Kosten ist abhängig von der medizinischen Fragestellung, der Körpergröße bzw. des Körpergewichts und der Notwendigkeit der Bildgebung mit einem offenen MRT. Voraussetzung ist eine vorab ausgefüllte Kostenübernahme-Erklärung, in der die Wahl des offenen MRT-Verfahrens begründet werden und ein Kostenvoranschlag geleistet werden muss.

Die Kosten eines offenen MRTs (für Selbstzahler oder Privatpatienten) liegen je nach zu untersuchendem Organsystem und Aufwand der Untersuchung zwischen 140 und 1200€.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie: Kosten einer MRT - Untersuchung

Inwieweit beeinflusst Übergewicht die Bildqualität?

Bei der Magnetresonanztomographie (MRT) orientieren sich die Atomkerne der körpereigenen Gewebe nach dem starken Magnetfeld. Dabei werden alle Atomkerne innerhalb des magnetischen Felds unabhängig voneinander entlang der magnetischen Feldlinien ausgerichtet. Diese Ausrichtung ist unabhängig von der Zusammensetzung des Gewebes. Dadurch hat Übergewicht keinen Einfluss auf die Bildqualität im MRT.

Damit unterscheidet sich die MRT-Bildgebung von anderen bildgebenden Verfahren, die mit Röntgenstrahlung arbeiten (Röntgen, CT). Diese Strahlung durchdringt die Gewebe des Körpers und wird dabei unterschiedlich stark absorbiert. Nach Verlassen des Körpers wird die verbleibende Strahlung durch einen Film registriert. Fettgewebe führt dabei zu einer verstärkten Absorption der Strahlung, weshalb weniger Signale von dem Film registriert werden können. In der Folge wird eine höhere Strahlungsdosis benötigt, um die gleiche Bildqualität gewährleisten zu können.

Das könnte Sie auch interessieren: Welche Nebenwirkungen gibt es bei einem MRT?

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema MRT finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.03.2017 - Letzte Änderung: 22.10.2021