Dormicum ist ein Arzneimittel mit einer vielseitigen Anwendung. Es wird schlaffördernd, schmerzstillend und mindert Krampfanfälle. Demnach wird es beispielsweise bei einer Narkose oder einem epileptischen Anfall verwendet. Der Wirkstoff des Dormicums ist Midazolam, ein Wirkstoff der Gruppe der Benzodiazepine. Es kann sowohl oral, als auch intravenös oder rektal verabreicht werden.
Dormicum® ist ein Schlaf hervorrufendes Arzneimittel. Zudem wird es als Medikament zur Schmerzstillung während medizinischer Eingriffe oder bei Krampfanfällen angewendet.
Dormicum® enthält den Wirkstoff Midazolam und gehört damit zu der Arzneimittelgruppe der Benzodiazepine. Es kann über den Mund (oral), über eine Umgehung des Magen-Darm-Traktes (parenteral), zum Beispiel intravenös, oder als auflösende Tablette im Mundraum - genauer in der Wange - (bukkal) verabreicht werden.
Im Handel ist Dormicum® erhältlich als:
chemischer Name: Midazolam (8-Chlor-6-(2-fluorphenyl)-1-methyl-4H-imidazol(1,5-a)(1,4)benzodiazepin
Angewendet wird Dormicum® zur Ruhigstellung während bzw. vor medizinischen Eingriffen, ferner auf der Intensivstation zur längerfristigen Beruhigung (Sedierung) von künstlich beatmeten Patienten, zur Schmerzstillung und zur Einleitung einer Narkose bei Erwachsenen. Als auf eine Narkose vorbereitendes Medikament wird Dormicum® als sogenannte Prämedikation bezeichnet.
Bei Kindern wird Dormicum® als Narkosemedikament selbst und nicht nur zur Einleitung einer Narkose eingesetzt. Weiterhin kann Dormicum® als krampflösendes Arzneimittel bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen bis zum 18.Lebensjahr angewendet werden.
Außerdem zählt Dormicum® zu den Notfallmedikamenten bei einem sehr schweren epileptischen Anfall (Status epilepticus).
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Dormicum® kann über den Mund (oral) in Form einer zu schluckenden Tablette oder als Lutschtablette/ Auflöstablette im Mundraum, genauer gesagt in der Wange (bukkal), eingenommen werden. Des Weiteren kann Dormicum® durch eine Spritze in den Muskel injiziert werden (intramuskulär) ebenso wie in Form einer Infusion über die Vene oder als Rektallösung unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes zugeführt werden.
Dormicum® gehört als Beruhigungsmittel (Sedativum) und schlafförderndes Medikament (Hypnotikum) zu der großen Gruppe der Benzodiazepine.
Die Benzodiazepine haben alle eine hemmende (inhibitorische) Wirkung auf die Nervenzellen des Zentralen Nervensystems (ZNS). Diese hemmende Eigenschaft wird über einen vom Körper hergestellten Botenstoff (Neurotransmitter) Gamma-Aminobuttersäure (GABA) hervorgerufen. GABA ist der wichtigste hemmende Botenstoff innerhalb des Zentralen Nervensystems. Durch eine Bindung der Benzodiazepine, also in dem Fall des Dormicum®s, an die GABA- Andockstelle an der Nervenzelle (Rezeptoren), kommt es zu einer Verstärkung der hemmenden Wirkung. Dies geschieht über eine Öffnung von Kanälen in der Nervenzelle, die folglich mehr negativ geladenes Chlorid in die Nervenzelle einströmen lassen und so die Erregbarkeit der Nervenzelle verringert wird.
Auf diese Weise wirkt Dormicum® krampflösend (antikonvulsiv), muskelentspannend (muskelrelaxierend), angstlösend (anxiolytisch), schlaffördernd (hypnotisch) sowie beruhigend (sedativ). Zudem können Erinnerungslücken in der Zeit der Wirkdauer des Dormicum®s auftreten (anamnestische Wirkung). Auch wurden schon stimmungsaufhelende und euphorisierende Wirkungen beobachtet.
Dormicum® zählt zu den kurzwirksamen Benzodiazepinen und hat eine sogenannte Plasmahalbwertszeit, also die Zeitspanne bis das eingenommenen Medikament von seiner Maximalkonzentration auf die Hälfte dieser Maximalkonzentration im Blut abgesunken ist, von etwa 240 min.
Nach der Aufnahme wird das Dormicum® über die Leber (genauer gesagt über das CYP3A4 Enzym) verstoffwechselt und anschließend über die Niere eliminiert.
Bei der Einnahme von zu großen Mengen an Dromicum oder einer Vergiftung durch das Medikament, kann die Wirkung durch ein Gegenmittel (Antidot) mit dem Namen Flumazenil aufgehoben werden.
Bei der Einnahme einer Filmtablette Dormicum® (Midazolam) sollte die Tablette unzerkaut und mit ausreichender Flüssigkeit (vorzugsweise Wasser) eingenommen werden.
Die optimale Dormicum® Dosis ist von Patient zu Patient unterschiedlich und richtet sich nach Allgemeinzustand sowie dem Alter des Patienten. Ferner spielen zusätzliche vom Patienten eingenommene Medikamente und der Grund der Anwendung eine wichtige Rolle.
Vorsicht geboten ist v.a. bei älteren Patienten und Kindern, sowie chronisch Kranken und Patienten mit folgenden Grunderkrankungen: Schizophrenie, Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Leberfunktionsstörungen, Nierenfunktionsstörungen und Atemstörungen.
Es gibt zahlreiche Nebenwirkungen, die bei einer Gabe von Dormicum® auftreten können. Diese sind jedoch je nach Darreichungsform verschieden und können unterschiedlich häufig beobachtet werden.
Bei der Einnahme einer Dormicum®-Filmtablette können neben Überempfindlichkeitsreaktionen gegen das Medikament auch psychische Erkrankungen (z.B. Verwirrheit, Wirkungsumkehrungen (paradoxe Reaktion), depressive Verstimmungen, Euphorien) und das Nervensystem betreffende Erkrankungen wie z.B.:
auftreten. Zudem wurden schon Nebenwirkungen wie Sehstörungen, Magen-Darm-Probleme, Herzerkrankungen und Atemprobleme beobachtet.
Die häufigsten Nebenwirkungen bei einer parenteralen, also den Magen-Darm-Trakt umgehenden, Gabe von Dormicum® (Midazolam) sind Atemunregelmäßigkeiten mit einer Abnahme des Atemzugvolumens und/ oder einer Atemhäufigkeitsabnahme (Atemfrequenzabnahme) bis hin zum Atemstillstand (Apnoe). Diese, die Atmung betreffenden Nebenwirkungen werden häufiger bei einer Gabe von Dormicum® über die Vene (intravenös) als bei einer Gabe über die Muskulatur (intramuskulär) beobachtet.
Des Weiteren zählen Blutdruckschwankungen und Pulsunregelmäßigkeiten zu den am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen, die v.a. bei der intravenösen Gabe von Dormicum® auftreten können.
Die anterograde Amnesie, also die lückenhafte Erinnerung nach der Einnahme des Medikaments, tritt bei jeder Darreichungsform als eine sehr häufig beobachtete Nebenwirkung auf.
Letztendlich sind der Atemstillstand und Herzstillstand (in sehr hohen Dosen) als die schwerwiegensten Nebenwirkungen zu nennen.
Eine Verstärkung der Domicum- Wirkung kann beispielsweise durch:
hervorgerufen werden. Ebenso kann eine zeitgleiche Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln, sowie besonders der Genuss von Alkohol die Wirkung des Dormicum®s verstärken.
Eine Wirkungsabschwächung kann bei der gleichzeitigen Einnahme des Antidepressivums Johanniskraut, von Epilepsie-Medikamenten (Antiepileptika wie z.B. Cabamazepin oder Phenytoin) sowie bei bestimmten Tuberkulose oder virushemmenden (antiviralen) Arzneimitteln auftreten.
Nicht angewendet werden darf Dormicum®, wenn Unverträglichkeiten oder Überempfindlichkeiten gegen Midazolam (Dormicum®) oder allgemein gegen Benzodiazepine bestehen, sowie bei Vorerkrankungen wie etwa bei einem Engwinkelglaukom, also einer Abflusstörung des Augenwassers, oder einer bestimmten Muskelerkrankung (Myastenia gravis).
Des Weiteren darf Dormicum® nicht bei akuten Alkohlvergiftungen (Alkoholintoxikationen) oder Vergiftungen mit anderen auf das zentrale Nervensystem wirksamen Substanzen (Antidepressiva, Neuroleptika) zum Einsatz kommen.
Ferner sollten Neugeborene und Frühgeborene bis zu ihrem 4. Lebensmonat kein Dormicum® erhalten.
Dormicum® ist in jeder Darreichungsform ein verschreibungspflichtiges Medikament.
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