Die schwerwiegendste Verletzung des Muskels, die der aktive Sportler erleiden kann, ist der vollständige Muskelriss. Dies tritt vor allem bei Sportarten ein, bei denen die Oberschenkelmuskulatur abrupt und stark eingesetzt wird. Auch traumatische Verletzungen durch einen Unfall oder ähnliches kann zu einem Muskelriss führen. Die Muskelbewegung kann bei dieser Verletzung nicht mehr ausgeführt werden.
Fast jeder sehr aktive Sportler erleidet irgendwann einmal eine Verletzung oder Zerrung der Muskulatur. Die schwerwiegendste Verletzung des Muskels ist der vollständige Muskelriss. Von einem Muskelriss betroffen sind in der Regel Fußballer, Kurzstreckensprinter und auch Tennisspieler.
Bei diesen Sportarten wird vor allem die Oberschenkelmuskulatur sehr stark und abrupt beansprucht. Es kann jedoch auch bei traumatischen Verletzungen, bspw. einem Unfall, oder durch Gewalteinwirkung zu einem Muskelriss kommen. Die durch den betroffenen Muskel ausgeübte Bewegung kann dann nicht mehr ausgeführt werden, anders als etwa beim Muskelfaserriss.
Das wichtigste und prägnanteste Symptom des Muskelrisses ist ein sehr starker, stechender und scharfer Schmerz, welcher plötzlich und ohne jede Vorwarnung auftritt. Er wird stärker bei dem Versuch den Muskel anzuspannen. So verspürt man zum Beispiel bei einem Muskelfaserriss des rechten Bizeps beim Anspannen des Muskels Schmerzen im rechten Arm.
Je nach Größe des gerissenen Muskels und seiner Lage an der Extremität sind an eben jener Dellen oder Einbuchtungen zu sehen. Auch diese können auf einen Muskelriss hinweisen. Ein vollständiger Abriss kann außerdem von außen getastet werden.
Außerdem ist die Bewegung, welche vorher ausgeführt wurde, dann nicht mehr möglich.
Des Weiteren kommt es beim kompletten Muskelabriss zu starken Einblutungen in das Gewebe. Das kann als Schwellung meistens nach einem Tag sichtbar werden. Der Bluterguss wird innerhalb weniger Tag als eine Verfärbung der Haut über und unter der Verletzung sichtbar. Bei der Einblutung unterscheidet man zwischen intra- und intermuskulärer Blutung.
Mit Hilfe bildgebender Verfahren wird der Muskelriss sichtbar gemacht. Dabei finden Ultraschall- und Kernspinnuntersuchungen statt. Außerdem werden Muskelfunktionstests durchgeführt. Sehr starke Einblutungen können zu Komplikationen bei der Diagnostik führen.
Es bestehen mehrere Therapiemöglichkeiten:
Je nach Schwere der Verletzung können in den ersten Tagen unterschiedliche Behandlungen erfolgen.
Sobald der Patient schmerzfrei ist, kann mit einer Krankengymnastik oder einer PNF begonnen werden. Eine PNF ist eine propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation. Dies ist eine Behandlungsmethode, bei der ein geschädigtes Bewegungsverhalten wieder hergestellt werden soll. Es handelt sich um eine physiotherapeutische, ergotherapeutische und logopädische Behandlungsmethode. Das Ziel der PNF ist es, das Zusammenspiel zwischen Muskel und Nerv zu fördern, und somit ein Bewegungsmuster zu festigen. Eine passive Dehnung des Muskels darf bei einem Muskelriss jedoch erst ab der 8. Woche möglich. Eine aktive Dehnung, sofern sie schmerzfrei erfolgt, ist in der Regel schon früher möglich.
Bei sehr schwerwiegenden Verletzungen ist letztendlich eine Operation nötig. Vor allem bei Sportlern ist diese indiziert, da der Muskel spontan nicht ohne Operation in demselben Maße regenerieren kann. Der gerissene Muskel wird quasi wieder zusammengenäht. Dabei wird der Bluterguss entfernt. Der operierte Muskel muss dann für mindestens vier Wochen ruhiggestellt werden, um eine gute Heilung zu gewährleisten. Es wird in der Regel jedoch direkt nach der Operation mit einer muskeltonisierenden Krankengymnastik begonnen. Diese wird auch trotz eines Gipsverbandes durchgeführt.
Mögliche Komplikationen eines Muskelrisses sind eine starke Narbenbildung, eine Myositis ossificans und eine Zystenbildung. Die Narbenbildung birgt eine Gefahr für weiter Muskelfaserrisse und macht den Muskel anfällig für Verletzungen. Narbengewebe ist Bindegewebe, welches im heilenden Muskel jedoch nicht kontrahieren kann.
Bei der Myositis ossificans handelt es sich um eine Verknöcherung des verletzten Muskels. Durch Kalkeinlagerungen im verletzten Gewebe entstehen Verknöcherungszonen. Besonders häufig tritt diese im Musculus quadriceps femoris des Oberschenkels auf. Das ist die große Muskelpartie an der Vorderseite unserer Oberschenkel. Sie schränken die Beweglichkeit des Muskels zusätzlich ein.
Eine Zyste ist ein abgeschlossener, flüssigkeitsgefüllter Hohlraum. Störende Zysten können operativ entfernt werden.
Einem Muskelriss kann man durch Dehnübungen und ausreichendes Aufwärmen vorbeugen. Außerdem sollte man auf ausreichende Ruhezeiten zwischen intensiven Trainingseinheiten achten. Überbelastungen sollten vermieden werden.
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