Zu einer Lymphknotenschwellung kann es unmittelbar nach einer Impfung kommen. Die Schwellung stellt zunächst keinen Grund zur Sorge dar, kann aber bei weiteren und länger anhaltenden Symptomen ein Zeichen für eine Infektion der Einstichstelle sein.
Eine Lymphknotenschwellung bezeichnet das Anschwellen eines einzelnen oder mehrerer Lymphknoten. Tritt diese unmittelbar nach einer Impfung (Beginn einige Stunden bis einige Tage nach der Impfung) auf, so ist ein Zusammenhang zwischen der Impfung und der Lymphknotenschwellung möglich.
Häufige Lokalisationen für die Lymphknotenschwellung sind der Hals, die Achsel und die Leistenregion.
Jedoch können auch andere Lymphknoten im Körper betroffen sein. Bei der Lymphknotenschwellung nach Impfung kommt es oftmals vor allem zu einer Schwellung der Lymphknoten in der Achsel des geimpften Arms, bei Kindern in der Leiste des geimpften Beins.
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Eine leichte Lymphknotenschwellung nach einer Impfung kann mit einigen anderen Symptomen einhergehen, die ebenfalls für eine (bei einer Impfung gewünschte) Aktivierung des Immunsystems sprechen.
Dazu gehören lokale Symptome wie eine Schwellung der Einstichstelle. Außerdem können eine leichte Überwärmung und Schmerzen an der betroffenen Stelle auftreten.
Nicht selten kommt es zudem zu leichtem Fieber/erhöhter Temperatur oder Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Nach wenigen Tagen sind diese Symptome in der Regel verschwunden.
Kinder sind häufig etwas stärker von den Begleitsymptomen einer Impfung betroffen, sie können auch etwas stärkeres Fieber entwickeln und für einige Tage müde, schlapp und quengelig sein.
Gelegentlich kann die Lymphknotenschwellung jedoch auch ein Ausdruck für eine Impfkomplikation sein. Dabei kann es zur Infektion der Einstichstelle kommen, welche sich durch eine deutliche Rötung (oftmals Ausbreitung der Rötung innerhalb einiger Stunden) sowie einem deutlichen Fieberanstieg äußert.
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Da es sich bei einer Lymphknotenschwellung nach Impfung oftmals um ein Symptom der erwünschten Aktivierung des Immunsystems handelt, muss in vielen Fällen keine Therapie der Lymphknotenschwellung erfolgen.
Jedoch können Begleitsymptome wie Abgeschlagenheit und leichtes Fieber symptomatisch behandelt werden. Oftmals ist eine körperliche Schonung für einige Tage ausreichend, bei Kindern greift man gerne zusätzlich auf fiebersenkende Medikamente zurück.
Wenn die Lymphknotenschwellung als Ausdruck einer Infektion auftritt, sollte diese Infektion zunächst ebenfalls symptomatisch behandelt werden. Dabei stehen vor allem eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sowie die Fiebersenkung im Vordergrund.
Bei bakteriellen Infektionen können zudem Antibiotika eingesetzt werden. Schwerwiegende Impfkomplikationen, wie beispielsweise allergische Reaktionen, können mit Antihistaminika (anti-allergische Medikamente) behandelt werden. Bei schweren Reaktionen bis hin zum allergischen Schock ist in seltenen Fällen auch eine notfallmedizinische Versorgung notwendig.
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Mit einer Lymphknotenschwellung nach Impfung muss man zunächst nicht zum Arzt, da eine gewissen Reaktion des Immunsystems normal ist und somit auch eine Schwellung der Lymphknoten zu erwarten ist.
Kommt es jedoch zu anderen Symptomen wie starkem Unwohlsein und Fieber (etwas Fieber/erhöhte Temperatur und ein leichtes Krankheitsgefühl können nach Impfung auch normal sein), sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Wenn die Stelle der Impfung stark gerötet oder geschwollen ist oder sich die Rötung beispielsweise über den (geimpften) Arm ausbreitet, muss man zum Arzt gehen, um eine schwere Komplikation auszuschließen. Auch bei Anzeichen auf eine allergische Reaktion (Hautausschlag, starker Juckreiz, plötzliche Atemnot, Kreislaufschock) sollte man zum Arzt gehen.
In den Lymphknoten werden viele Zellen gespeichert, die eine wichtige Rolle für das Immunsystem des Körpers spielen.
Bei einer Impfung werden Krankheitserreger in einer abgeschwächten Form in den Körper injiziert. Dabei soll das Immunsystem lernen, wie es gegen den Krankheitserreger vorgeht. Daher dient eine Impfung quasi dem Training des Immunsystems.
Durch die Impfung können Zellen gebildet werden, die speziell die Oberfläche des betroffenen Erregers wiedererkennen. Diese Zellen werden beispielsweise in den Lymphknoten gespeichert, weshalb es nach einer Impfung zu Lymphknotenschwellungen kommen kann.
Wird der Körper nach erfolgter Impfung erneut mit dem Krankheitserreger konfrontiert, kann er auf seine bereits gebildeten Zellen zurückgreifen und so den Erreger bekämpfen, bevor die Erkrankung ausbricht.
Ein anderer Grund für Lymphknotenschwellungen nach Impfung können jedoch auch Infektionen im Rahmen der Impfung sein. Durch den Einstich in die Haut besteht trotz vorheriger Desinfektion eine geringe Gefahr für das Eindringen anderer Krankheitserreger. Typischerweise kommt es dadurch zu einer deutlichen Rötung und Schwellung der Einstichstelle, das Immunsystem muss den zusätzlich eingedrungenen Krankheitserreger ebenfalls bekämpfen und kann überlastet sein, was sich ebenfalls durch Lymphknotenschwellungen präsentieren kann.
Ausführliche Informationen rund über dieses Thema lesen Sie unter: Ursachen einer Lymphknotenschwellung
Die Dauer einer Lymphknotenschwellung nach der Impfung sollte in etwa so lang sein, wie die anderen begleitenden Symptome anhalten.
Oftmals beginnt die Schwellung am Tag nach der Impfung und hält für wenige Tage an. Anschließend hat das Immunsystem den Impfstoff vollständig bearbeitet, sodass auch die Lymphknoten wieder abschwellen.
Bei einer überschießenden Reaktion auf die Impfung kann die Lymphknotenschwellung länger anhalten, jedoch ist sie meist nach einigen Tagen bis Wochen wieder verschwunden. Einzig eine schwerwiegende und gefährliche Reaktion auf die Impfung kann eine länger anhaltende Lymphknotenschwellung hervorrufen.
Je nach Auslöser dauert eine Lymphknotenschwellung unterschiedlich lang. Mehr Informationen rund um dieses Thema lesen Sie unter: Dauer einer Lymphknotenschwellung
Babys erhalten in den ersten Monaten in der Regel Impfungen gegen Rotaviren (ab 6 Wochen) sowie die Sechsfachimpfung (Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Hib, Poliomyelitis, Hepatitis B) und die Pneumokokkenimpfung.
Die Impfungen finden –sofern sie nach Empfehlungen der STIKO durchgeführt werden – im Alter von zwei, drei und vier Monaten statt, eine zusätzliche Impfung erfolgt am Ende des ersten Lebensjahres, anschließend können auch die Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln, Varizellen und Meningokokken C erfolgen.
Da das Immunsystem der Babys noch nicht so ausgereift ist wie das von älteren Kindern und Erwachsenen, sind häufigere Impfungen für eine Immunität gegen die Erkrankung notwendig. Insbesondere bei Babys muss das Immunsystem die Reaktion auf den jeweiligen Impfstoff erst erlernen, daher kann es zu einer starken Aktivierung des Immunsystems sowie der betroffenen Immunstationen im Körper (z.B. Lymphknoten) kommen.
Eine Lymphknotenschwellung nach Impfung ist daher bei Babys nicht ungewöhnlich. Häufiger machen sich jedoch die systemischen (den gesamten Körper betreffenden) Folgen der Impfung bemerkbar. Dazu gehören Fieber und Abgeschlagenheit des Kindes.
Häufig sind die Babys für einige Tage müde und schlapp, zudem sind sie häufig weinerlich, auch der Appetit kann für einige Tage vermindert sein. Das Fieber, welches auf die Impfung folgt, kann mit fiebersenkenden Medikamenten wie Paracetamol und Ibuprofen (bei Babys meist in Form von Zäpfchen) behandelt werden.
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