Nebenwirkungen von Impfungen lassen sich in Impfreaktionen und Impfkomplikationen unterteilen. Impfreaktionen sind vergleichsweise häufig. Darunter fallen allgemein harmlose Symptome wie Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, aber auch leichtes Fieber oder ein Gefühl der Schwäche und Abgeschlagenheit. Diese halten nur wenige Stunden bis Tage an und verschwinden in der Regel von selbst wieder. Anders sieht es mit den Impfkomplikationen aus. Diese sind heute äußerst selten geworden. Zu den Impfkomplikationen zählen schwere und bleibende Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen von Impfungen lassen sich in Impfreaktionen und Impfkomplikationen unterteilen.
Impfreaktionen sind vergleichsweise häufig. Sie treten bei ca. zwei bis 20% der Geimpften auf. Zu den Impfreaktionen gehören harmlose Nebenwirkungen, wie Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, aber auch leichtes Fieber oder ein Gefühl der Schwäche und Abgeschlagenheit. Diese Symptome sind meist vollkommen harmlos und vergehen nach wenigen Tagen wieder.
Anders sieht es mit den Impfkomplikationen aus. Diese sind heute äußerst selten geworden. Zu den Impfkomplikationen zählen schwere und bleibende Nebenwirkungen. So kam es beispielsweise bei Lebendimpfungen gelegentlich vor, dass die Geimpften die Krankheit entwickelten, gegen die sie kurz zuvor geimpft wurden.
Lesen Sie mehr zum Thema:
Impfreaktionen in Form von Rötung, Schwellung, Schmerz an der Einstichstelle und leichten Allgemeinsymptomen sind harmlos und zeigen die normale Reaktion des Körpers auf den Impfstoff an. Diese Reaktion kann von Mensch zu Mensch verschieden stark ausgeprägt sein, sodass manche Geimpfte Symptome zeigen, andere jedoch nicht.
In beiden Fällen läuft die Reaktion jedoch wie folgt ab: Der Impfstoff enthält Antigene; das sind zum Beispiel Kapsel- oder Hüllbestandteile von Bakterien oder Viren. Das Immunsystem erkennt die Antigene als körperfremd und die Immunzellen reagieren mit einer leichten Entzündungsreaktion. Dabei wird der Bereich um die Einstichstelle stärker durchblutet. In der Folge kann sich eine Rötung und Schwellung zeigen. Anschließend beginnt das Immunsystem mit der Bildung von sogenannten Antikörpern. Diese verbleiben zum Teil über Jahrzehnte im Körper und können bei erneutem Kontakt mit den Antigenen, also bei Kontakt mit dem Virus oder dem Bakterium, gegen welches geimpft wurde, direkt reagieren und dieses bekämpfen. Der Geimpfte wird also nicht krank.
Da jeder Körper anders auf die Antigene im Impfstoff reagiert, kommt es bei einigen Menschen sogar zu einer leichten generalisierten Entzündungsreaktion, die sich in Fieber oder einem Schwächegefühl zeigt. Andere wiederum verspüren keinerlei Symptome.
Lesen Sie mehr zum Thema: Hautausschlag nach einer Impfung - Was ist die Ursache?
Impfreaktionen sind harmlos und meist nach wenigen Tagen verschwunden. Dazu gehören: Rötung, Schwellung und Schmerz an der Einstichstelle, leichtes Fieber, allgemeines Schwächegefühl oder Gefühl der Abgeschlagenheit, Glieder-, Muskel- oder Gelenkschmerz, leichte Übelkeit oder andere Magen-Darm-Beschwerden, leichte Kopfschmerzen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Warum bekommt man bei einer Erkältung Gliederschmerzen?
Folgende Symptome können Zeichen von schwereren Nebenwirkungen sein: Starke Kopfschmerzen verbunden mit Schwindel, Übelkeit und Verwirrung können auf eine Hirnhautentzündung hindeuten. Hohes Fieber bei kleinen Kindern kann in seltenen Fällen zu Fieberkrämpfen führen. Ausschlag, Juckreiz, Atemnot und Blutdruckabfall können auf eine zum Teil schwere allergische Reaktion hindeuten.
Lesen Sie mehr zum Thema:
Leichtes Fieber nach einer Impfung zählt zu den harmlosen Impfreaktionen. Diese zeigen die normale Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff an. Meist verschwinden solche vorübergehenden Symptome nach wenigen Tagen wieder. Besonders wenn es sich nur um eine leichte Temperaturerhöhung handelt, sollte das Fieber nicht aktiv mit Medikamenten gesenkt werden, da der Impferfolg dadurch vermindert werden kann.
Bei Kindern und Babys ist dabei jedoch Vorsicht geboten. Es sollte in jedem Falle mit dem Kinderarzt besprochen werden, wie im Falle von Fieber nach der Impfung verfahren werden kann.
Entwickelt eine geimpfte Person sehr hohes Fieber und zeigen sich noch weitere Symptome, wie starke Kopfschmerzen, Verwirrungszustände oder Krampfanfälle muss sofort ein Arzt aufgesucht werden oder sogar ein Notarzt verständigt werden. Hier kann es sich um potentiell gefährliche Komplikationen handeln. Solche schwerwiegenden Verläufe zeigen sich heutzutage jedoch praktisch kaum noch.
Lesen Sie mehr zum Thema:
Durchfall ist eines der Nebenwirkungen der Impfungen beim Baby. Lesen Sie hierfür auch unseren Haupartikel: Durchfall nach einer Impfung beim Baby - Ist dies gefährlich?
Eine Rötung an der Einstichstelle ist eine recht häufige Impfreaktion und meist vollkommen harmlos. Der Körper reagiert mit einer leichten und auch erwünschten Entzündungsreaktion auf die Impfung. Die dadurch verstärkte Durchblutung um die Einstichstelle zeigt sich in einer Rötung und manchmal auch Schwellung. Meist verschwindet die Rötung an der Impfstelle schon nach wenigen Stunden bis Tagen wieder vollständig.
Geht die Rötung mit starken Allgemeinsymptomen, wie Atemnot oder Schwindel einher, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, da es sich um eine zwar sehr seltene, aber gefährliche allergische Reaktion auf den Impfstoff oder dessen Einzelkomponenten (Hühnereiweiß, Gelatine, Stabilisatoren, Konservierungsmittel) handeln kann.
Lesen Sie mehr zum Thema:
Auch Schmerzen an der Impfstelle gehören zu den häufigen und harmlosen Impfreaktionen. Meist tritt der Schmerz bereits kurz nach der Impfung auf und hält einige Stunden bis Tage an. Der Schmerz kann auf die Einstichstelle begrenzt bleiben, es kann aber auch zu Schmerzen ähnlich einem Muskelkater im gesamten Arm bzw. Bein kommen. In beiden Fällen handelt es sich um eine leichte Entzündungsreaktion verursacht durch die Impfung.
Hält der Schmerz deutlich länger an als einige Tage oder verschlimmert er sich auch nach einigen Tagen noch, sollte erneut ein Arzt aufgesucht werden und von der vorangegangenen Impfung berichtet werden.
Lesen Sie mehr zum Thema:
Die harmlosen Impfreaktionen treten häufig bereits wenige Stunden nach der Impfung auf. Dazu gehören vor allem die lokalen Reaktionen wie Schmerz, Rötung und Schwellung. Symptome wie Glieder- und Gelenkschmerzen folgen dann einige Stunden bis wenige Tage nach der Impfung.
Fieber tritt häufig nicht unmittelbar nach der Impfung sondern erst nach wenigen Tagen auf.
Schwere Komplikationen treten nach sehr variablen Zeitabständen auf. Eine allergische Reaktion zeigt sich zum Beispiel meist sehr schnell nach der Impfung, häufig bereits nach einigen Minuten. Eine früher gefürchtete Komplikation, das Entwickeln der Krankheit, gegen die eigentlich geimpft wurde, trat erst nach mehreren Tagen bis Wochen auf. Zu solchen Nebenwirkungen kommt es heute aber praktisch gar nicht mehr.
Genauso schnell wie die harmlosen Impfreaktionen aufgetreten sind, sind sie meist auch wieder verschwunden. Rötung, Schwellung und Schmerz um die Einstichstelle verschwinden bereits nach einigen Stunden bis Tagen wieder. Auch Fieber und andere Allgemeinsymptome vergehen nach wenigen Tagen bis ca. einer Woche wieder vollständig.
Seltene und schwere Komplikationen bedürfen einer ärztlichen Behandlung. Die Dauer dieser Beschwerden ist sehr unterschiedlich. Dauerhaft anhaltende Nebenwirkungen werden heutzutage aber kaum noch beobachtet.
Viele lokale Impfreaktionen bedürfen keiner Behandlung. Sie vergehen von ganz allein.
Bei starken Schmerzen und einer Schwellung an der Einstichstelle kann mit Kühlpads oder feuchten Umschlägen gekühlt werden. Häufig führt diese einfache Maßnahme bereits zu einer deutlichen Linderung der Beschwerden.
Tritt Fieber nach einer Impfung auf, sollte besonders bei Kindern vorher mit dem Arzt besprochen werden, ab wann eine Fiebersenkung sinnvoll ist. Leichtes Fieber kann häufig toleriert werden. Bei hohem Fieber oder bei Kindern, die bereits einen Fieberkrampf erlitten haben, ist es besser frühzeitig mit der Fiebersenkung zu beginnen. Häufig können auch hier bereits feuchte Wickel helfen, ansonsten muss auf fiebersenkende Medikamente zurückgegriffen werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Fieberzäpfchen (für Babys und Kinder)
Gegen Kopf- und Gliederschmerzen hilft körperliche Ruhe meist am besten. Nach einer Impfung sollte generell auf zu starke Anstrengung, wie beispielsweise beim Sport, verzichtet werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Darf man nach einer Impfung Sport machen?
Schwere Impfkomplikationen bedürfen in jedem Fall einer ärztlichen Behandlung. Im Falle von sehr seltenen Symptomen wie Schwindel, Atemnot, Bewusstseinsstörungen, Verwirrung, stärksten Kopfschmerzen oder Krampfanfällen ist sofort ein Arzt zu verständigen. Solche Symptome müssen meist im Krankenhaus behandelt werden und sind potentiell lebensbedrohlich.
Langfristige Schäden durch Impfungen sind heutzutage eine absolute Seltenheit. Von etwa 10.000 gemeldeten Impfnebenwirkungen, können meist nur etwas über 100 tatsächlich auf die Impfung zurückgeführt werden. Dennoch halten sich einige Mythen hartnäckig. Die These, dass Autismus, Diabetes oder andere chronische Krankheiten durch Impfungen gehäuft auftreten, hat sich keinesfalls bestätigt.
Lesen Sie mehr zum Thema: Diabetes bei Kindern
Auch der plötzliche Kindstod ist keine Folge von Impfungen. Beim plötzlichen Kindstod scheint sogar das Gegenteil der Fall zu sein. Eine Studie zeigte, dass Kinder, die am plötzlichen Kindstod verstorben waren, häufig seltener oder später geimpft worden waren.
Noch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts kam es in seltenen Fällen vor, dass die Polioschluckimpfung die Kinderlähmung auslöste, gegen die sie eigentlich schützen sollte. Nachdem jedoch die Totimpfung eingeführt wurde, konnten solche Fälle nicht mehr beobachtet werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Impfung gegen Kinderlähmung
Auch die Impfung gegen Masern ist eine Lebendimpfung. Für gesunde Menschen besteht im Falle des Masernimpfstoffs aber keinerlei Gefahr. Bei den Einzelfällen, bei denen Kinder auf die Masernimpfung mit einer Masernenzephalitis, also einer Gehirnentzündung, reagierten, handelte es sich um schwer immungeschwächte Kinder. Für solche Kinder war der Impfstoff jedoch nicht zugelassen.
Vor einigen Jahren stand der Impfstoff Pandemrix gegen die Schweinegrippe im Verdacht, Narkolepsie auszulösen, eine Krankheit, bei der die Betroffenen ganz plötzlich und unkontrollierbar einschlafen. Diese Theorie konnte aber bis heute nicht bestätigt werden.