Im Rahmen einer Immunreaktion zur Bekämpfung einer Erkältung können Gliederschmerzen als Begleitsymptom auftreten. Dauer und Intensität variieren je nach Krankheitsverlauf.
Gliederschmerzen sind ein Begleitsymptom einer Erkältung.
Sie treten akut mit dem Erkältungsbeginn auf und klingen mit den restlichen Krankheitssymptomen normalerweise innerhalb weniger Tage wieder ab. Betroffen sind vorrangig die Arme und Beine. Die Intensität und Verteilung des Schmerzens sind dabei variabel und von der schwere der Erkältung abhängig. Gründe für das Auftreten der Gliederschmerzen sind zum einen die komplexe Abwehrreaktion des Körpers, sowie ein Elektrolyteverlust durch eine Fieberentwicklung. Mit einfachen Maßnahmen lässt sich eine gute Linderung der Gliederschmerzen erreichen.
Gliederschmerzen sind unterschiedlich stark ausgeprägte Schmerzen an den Armen oder den Beinen.
Es kann sich dabei um Muskelschmerzen, aber auch um eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit der Haut handeln. Die Schmerzen können auf jeder Höhe der Gliedmaße auftreten, also an sowohl Schulter als auch Fingern bzw. Hüfte als auch Füßen. Die Schmerzen müssen nicht alle Gliedmaßen gleichermaßen betreffen. Es können auch Gliederschmerzen nur an den Beinen oder nur an den Armen und auch hier in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten. Die Intensität des Schmerzens kann dabei variieren von einem kaum wahrnehmbaren Gefühl bis hin zu starken Schmerzen bei Ruhe und Bewegung. Der Charakter des Schmerzens wird oft als ziehend oder beißend beschrieben.
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Die Gliederschmerzen werden durch die komplexe Abwehrreaktion des Körpers gegen den Krankheitserreger verursacht. Die Krankheitserreger sind in den allermeisten Fällen Viren. Werden diese vom Körper entdeckt, wird ein Kaskade von verschiedenen Signalketten ausgelöst, um das Immunsystem zu aktivieren. Dabei werden auch viele Botenstoffe ausgeschüttet und es entsteht als Antwort auf den Krankheitserreger eine Entzündungsreaktion. Diese ist bei den meisten Erkältungen vor allem auf die Nasenregion begrenzt.
Zu einem gewissen Teil wird auch eine abgeschwächte Entzündungsreaktion im restlichen Körper ausgelöst, da die Botenstoffe im Blutkreislauf durch den gesamten Körper zirkulieren. Im Zuge dieser Entzündungsreaktion wird die Schmerzgrenze des Körpers hinabgesetzt. Das bedeutet, dass die Schmerzrezeptoren in der Haut und in den Muskeln sensibler auf Reize mit einem Schmerzgefühl antworten. So können Gliederschmerzen auftreten, obwohl der Fokus der Entzündung in einem anderen Bereich gelegen ist.
Ein weiterer Mechanismus, der zu Gliederschmerzen führt, wird durch die Erhöhung der Körpertemperatur ausgelöst. Im Zuge der Abwehr von Krankheitserregern wird in der Hirnanhangsdrüse die Soll-Temperatur des Körpers erhöht. Diese Erhöhung der Körpertemperatur, die man als das Symptom Fieber wahrnimmt, wirkt sich positiv auf die Abwehrreaktion aus. Als Nebeneffekt verliert der Körper allerdings Flüssigkeit und wichtige Elektrolyte wie Natrium und Kalium. Diese Elektrolyte sind wichtig für die Kontraktion der Muskeln und bei gesunden Menschen sind verringerte Kaliumgehalte assoziiert mit einer extensiven Muskelbeanspruchung. Ist nun der Gehalt an Kalium allein durch das Fieber vermindert, wird dennoch dasselbe Signal wie bei der Muskelanstrengung an das Gehirn gesendet und es kommt zum Gefühl von muskulären Gliederschmerzen.
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Nicht jede Erkältung muss zwingend mit Gliederschmerzen einhergehen.
Dadurch, dass die Gliederschmerzen vorrangig durch die körperliche Entzündungsreaktion und den Flüssigkeits- bzw. Elektrolyteverlust ausgelöst werden, kann man den Rückschluss ziehen, dass bei schwächeren Erkältungen ohne Fieber, Gliederschmerzen nicht unbedingt als Symptom auftreten müssen.
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Die Gliederschmerzen als Symptom einer Erkältung dauern wie die Grunderkrankung selber im Normalfall nur wenige Tage an.
In der Regel dauern sie nicht länger als zehn Tage. Sie klingen gleichzeitig mit dem Fieber und dem Schnupfen wieder ab. Nur in seltenen Fällen können die Gliederschmerzen auch über einen längeren Zeitraum nach der Erkältung immer noch andauern. Sollte über diesen längeren Zeitraum auch keine Besserung wahrgenommen werden, sollte ein Arztbesuch angestrebt werden.
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Gliederschmerzen können mit einfachen Maßnahmen gebessert werden. Die betroffenen Gliedmaßen sollten entsprechend geschont werden und keine verstärkte Muskelbelastung, wie zum Beispiel Kraftsport, betrieben werden. In der akuten Entzündungsphase, also am Beginn der Erkältung, kann man die betroffenen Stellen kühlen, um der Entzündung entgegen zu wirken. Gekühlt werden sollte immer nur für einen kurzen Zeitraum und nicht alle vier Gliedmaßen gleichzeitig, um Auswirkungen auf den Kreislauf zu vermeiden.
In fortgeschrittenen Phasen der Erkältung empfiehlt man statt kühlen eher Anwendungen mit Wärme. Haben die Schmerzen eine sehr hohe Intensität kann ein gängiges Schmerzmittel, wie zum Beispiel Ibuprofen für eine kurze Zeit eingenommen werden. Es sollten nur geringe Dosen von Schmerzmitteln genommen werden, da sie neben der schmerzlindernden Wirkung auch hemmend auf die Abwehrreaktion des Körpers wirken, die jedoch wichtig für die Bekämpfung der Krankheitserreger ist.
Weiterhin kann man gegen die Gliederschmerzen vorsichtige Dehnübungen machen, um die Muskeln zu lockern und deren Durchblutung zu fördern. Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist nicht nur für die Muskeln wichtig, sondern für den Wasserhaushalt des gesamten Körpers, der durch vermehrtes Schwitzen viel Flüssigkeit und wichtige Elektrolyte verliert. Bei allen diesen spezifischen Ansätzen sollte man die Ursache der Gliederschmerzen nicht aus den Augen verlieren. Bei einer Erkältung halten die Gliederschmerzen in der Regel nur so lange an, wie die Erkältung selber, sodass sich genügend körperliche Ruhe und Allgemeinmaßnahmen gegen die Erkältung indirekt auch positiv auf die Gliederschmerzen auswirken.
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Neben den Gliederschmerzen treten bei einer Erkältung weitere typische Symptome auf. Im Gegensatz zur Grippe verläuft die Symptomentwicklung eher langsam und die Symptome klingen nach wenigen Tagen wieder ab. Eine Erkältung beginnt zumeist mit einem kratzigen Gefühl im Hals, welches sich im Folgenden zu Halsschmerzen weiterentwickeln und mit Schluckbeschwerden einhergehen kann. Hinzu kommt ebenfalls in der Anfangsphase der Erkältung die Entzündung der Nasenschleimhaut, welche sich vor allem mit Schnupfen bemerkbar macht.
Weitere begleitende Symptome im Bereich der Nase sind vermehrtes Nasenjucken, Niesen und eine erschwerte Atmung durch die Nase. Durch die Schwellung in den Nasennebenhöhlen kann ein Druckgefühl in Nasen- und Stirnbereich entstehen, welches in Kopfschmerzen übergehen kann. Bei schwereren Erkältungen kann sich im Verlauf ein Fieber entwickeln. Dieses macht sich am Anfang mit einem Kältegefühl bemerkbar, da der Körper die Soll-Temperatur nach oben reguliert. Allgemeine Abgeschlagenheit und verminderte Leistungsfähigkeit zum Beispiel durch einen gestörten Schlaf können auch vorkommen.
In einer späteren Phase der Erkältung ist die Entwicklung eines trockenen Reizhustens möglich.
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