Die Symptome des Lymphdrüsenkrebses sind unspezifisch. Im Vordergrund stehen Lymphknotenschwellungen im Kopf und Nackenbereich. Begleitet werden diese Erscheinungen von allgemeinen Symptomen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit und leichtem Fieber.
Die Symptome beim Lymphdrüsenkrebs sind sehr unterschiedlich und beginnen häufig schleichend. Oft gibt es erste Warnsymptome, die aber wegen ihrer Unspezifität häufig unbeachtet bleiben. Dies ist mit ein Grund dafür, dass Lymphdrüsenkrebs meistens als Zufallsbefund diagnostiziert wird oder wenn bereits massive Einschränkungen aufgetreten sind. Am häufigsten finden sich die sog. B-Symptomatik bestehend aus Leistungsminderung, Nachtschweiß und ungewollter Gewichtsverlust und eine schmerzlose Schwellung von Lymphknoten.
Viele Patienten klagen über grippeartige Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Leistungsschwäche. Häufig findet man auch nächtliche Schweißausbrüche (die ohne eine bekannte Infektion auftreten), Fieberschübe und einen ungewollten Gewichtsverlust (der ab einer Abnahme von über 10% des Körpergewichts innerhalb eines halben Jahres bedeutsam ist).
Diese drei Symptome werden auch als B-Symptomatik bezeichnet und sind ein Indikator für Krebserkrankungen im Allgemeinen. Beim Lymphdrüsenkrebs gehen diese Symptome mit einer etwas schlechteren Prognose einher.
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Erste Warnsignale, die sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten können und meistens nicht mit einer Krebserkrankung in Verbindung gebracht werden, sind eine neu aufgetretene Abgeschlagenheit und Schwäche. Betroffene Patienten müssen sich stärker anstrengen, um bislang unproblematisch zu bewältigende Tätigkeiten im Alltag auszuführen. Patienten müssen häufiger als früher pausieren bei der Verübung normaler Tätigkeiten. Die Betroffenen wundern sich zwar über diese neu aufgetretene Schwäche, denken aber nicht an diese schwerwiegende Erkrankung als auslösende Ursache.
Man sollte aber nicht vergessen, dass eine neue Leistungsminderung nicht nur ein Symptom für Lyphdrüsenkrebs ist, sondern auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten kann.
Des Weiteren kommt es relativ häufig auch zu Schweißausbrüchen, die vor allem in der Nacht auftreten und am Tag nicht vorhanden sind. Dabei muss nachts mindestens einmal das Nachthemd gewechselt werden, der Nachtschweiß bezeichnet also nicht ein einfaches leichtes Schwitzen in der Nacht.
Der Grund, weshalb Krebserkrankungen im Anfangsstadium sehr häufig zu Nachschweiß führen, ist der sogenannte Tumornekrosefaktor (TNF), der vom Körper bei starken Reaktionen des Immunsystems gebildet und sich im Falle von Krebserkrankungen gegen die Krebszellen richtet. Der Tumornekrosefaktor bewirkt kurzzeitige, nächtliche Temperaturerhöhung im Körper und löst Schweißausbrüche aus. Bei diesem sogenannten Nachtschweiß in Verbindung mit Leistungsabfall werden Mediziner in der Regel hellhörig und beginnen die Diagnostik in Richtung Tumorsuche zu starten.
Weiterhin werden im Frühstadium eines Lymphdrüsenkrebs neben dem Leistungsabfall und dem Nachtschweiß, auch oftmals unnormale Gewichtsabnahmen beschrieben, obwohl die Essgewohnheiten nicht verändert wurden.
Eine unnormale und auffällige Gewichtsabnahme gilt bei einer ungewollten Abnahme von ca. 10% des Körpergewichts in den letzten 6 Monaten. In Zusammenschau dieser Frühsymptome muss immer an eine bösartige Erkrankung, welcher Art auch immer, gedacht werden.
Beim Lymphdrüsenkrebs ist ein häufig auftretendes Symptom die Schwellung von Lymphknoten. Eine solche Schwellung tritt jedoch auch oft bei Gesunden auf, zum Beispiel im Rahmen von Infekten. Häufiger Lokalisationsort von Lymphknotenschwellungen ist unter Anderem die Achselgegend, da hier viele Lymphknoten liegen. Beim Lymphdrüsenkrebs kann es auch zu Lymphknotenschwellung im Bereich des Halses oder der Leiste kommen. Generell gilt, dass eine schmerzhafte Schwellung (Druck auf den geschwollenen Lymphknoten ist schmerzhaft) eher ein Hinweis auf ein gutartiges Geschehen, zum Beispiel eine Lymphknotenschwellung im Rahmen eines einfachen Infekts, ist.
Schmerzlose Schwellungen und mangelnde Verschieblichkeit des Lymphknotens gegenüber dem umliegenden Gewebe kann ein Hinweis auf das Vorliegen eines Lymphdrüsenkrebs sein. Bei einer Lymphknotenschwellung die über mehrere Wochen andauert, sollte zur weiteren Diagnostik ein Arzt aufgesucht werden.
Auch am Hals sind zahlreiche Lymphknoten als Teil des Immunsystems lokalisiert. Ähnlich wie in der Achsel kann auch die Schwellung einer oder mehrere Lymphknoten in der Halsgegend ein Hinweis auf das Vorliegen eines Lymphdrüsenkrebs sein. Auch hier gilt jedoch, dass eine Lymphknotenschwellung viel häufiger im Rahmen eines einfachen Infekts auftritt und nach einigen Tagen wieder verschwindet. Bei einer länger andauernden Schwellung sollte der Hausarzt aufgesucht werden, der entscheidet, ob weitere Diagnostik notwendig ist. Auch schmerzlos geschwollene Lymphknoten und fehlende Verschieblichkeit des vergrößerten Lymphknotens gegen das umliegende Gewebe sollten durch einen Arzt abgeklärt werden.
Rückenschmerzen sind grundsätzlich ein Symptom, das vermutlich beinahe jeder schon einmal hatte. Es ist also ein sehr unspezifisches Symptom, das zahlreiche Ursachen haben kann. Von Fehlhaltung, über degenerative Veränderungen der Wirbelsäule bis hin zu schweren Erkrankungen. Eine davon ist das sogenannte Plasmozytom, auch multiples Myelom genannt. Diese Erkrankung zählt zu den Lymphomen.
Nicht selten kommt es bei der Erkrankung zu sogenannten Osteolysen (Auflösung des Knochens) in bestimmten Bereichen. Tritt eine solche Osteolyse im Bereich der Wirbelsäule auf, so kann dies zu zunehmenden Rückenschmerzen führen. Auch kann es durch den von Tumorzellen bedingten Knochenabbau im Verlauf zu pathologischen Frakturen kommen. Das sind Knochenbrüche, die bereits mal normaler Belastung auftreten können und zumeist aufgrund von mangelnder Stabilität des Knochens entstehen. Kommt es zu Frakturen der Wirbelkörper, so kann dies zu starken Rückenschmerzen führen.
Es ist schwierig zu differenzieren, wann ein Patient mit Rückenschmerzen sich beim behandelnden Hausarzt vorstellen sollte, da sich oftmals eine harmlose Ursache dahinter versteckt. Bestehen Rückenschmerzen über mehrere Tage / Wochen hinweg, so kann eine Vorstellung beim Hausarzt nicht schaden, dieser kann dann nach der körperlichen Untersuchung entscheiden, ob eine weitere Diagnostik erfolgen sollte.
Juckreiz kann im Rahmen eines Lymphdrüsenkrebs als Symptom auftreten. Oftmals betrifft der Juckreiz dabei den ganzen Körper und ist für die betroffenen Patienten sehr quälend. Zur Behandlung gibt es neben rein pflanzlichen Mitteln oder Hausmitteln zahlreiche Salben mit verschiedenen Wirkstoffen, die zur Behandlung von Juckreiz oder allergischen Reaktionen entwickelt wurden. Außerdem gibt es Tabletten welche Antihistaminika enthalten. Hierzu zählt beispielsweise Fenistil. Dies ist bei Juckreiz oftmals sehr wirksam, führt jedoch bei vielen Patienten zu starker Müdigkeit. Patienten, die im Rahmen einer Lymphomerkrankung unter Juckreiz leiden, sollten bezüglich therapeutischer Möglichkeiten mit ihrem behandelnden Onkologen (Facharzt für Krebserkrankungen) sprechen. Juckreiz ist übrigens, ebenso wie Rückenschmerzen, ein sehr unspezifisches Symptom. Es kann zahlreiche Ursachen haben, oftmals sind diese völlig harmlos.
Die Symptome, die bei Lymphdrüsenkrebs im Kindesalter auftreten, können unterscheiden sich kaum von denen, die bei Erwachsenen vorkommen. Ein häufiges Symptom sind Lymphknotenschwellungen. Diese treten vor allem im Bereich von Hals, Achseln und Leisten auf. Geschwollene Lymphknoten, die schmerzlos sind und sich schlecht gegen das umgebende Gewebe verschieben lassen, können einen Hinweis auf das Vorliegen einer bösartigen (malignen) Erkrankung geben.
Es kann auch zu Lymphknotenschwellungen im Bereich des Bauch- oder Brustraums kommen, dies kann zu Beschwerden, wie Husten, Atembeschwerden, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen führen. Weitere, jedoch unspezifische, Symptome bei Kindern, die an einem Lymphdrüsenkrebs erkrankt sind, können folgende sein: Gewichtsverlust, starker nächtliches Schwitzen, Appetitminderung, Leistungsminderung und Kraftlosigkeit, Fieber und Juckreiz am ganzen Körper. Auch können im Rahmen von Lymphdrüsenkrebs Knochenschmerzen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Schwellungen von Milz und Leber (von außen in der Regel nicht sichtbar), Blutarmut und Infektanfälligkeit auftreten.
Die meisten dieser Symptome können auch im Rahmen eines harmlosen Infekts auftreten und sollten also nicht gleich zu Beginn allzu große Sorge bereiten. Bestehen sie über einen längeren Zeitraum hinweg, so sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden.
Symptome, die fast immer bei einem Lymphdrüsenkrebs auftreten sind Lymphknotenschwellungen, die nicht mit einem Infekt vergesellschaftet sind, und die an unterschiedlichen Lymphknotenstationen im Körper auftreten können.
Die Lymphknoten können Trauben- oder Haselnussgroß werden, sind meistens nicht schmerzhaft, nicht gerötet und oft nicht gegen die Haut verschieblich. Die Konsistenz ist in der Regel derbe und fest. In fortgeschrittenen Stadien können die Lymphknoten faustgroß werden.
Wichtig ist die Unterscheidung zu einer infektbedingten Lymphknotenschwellung, die bereits bei einem Erkältungsinfekt vorhanden sein kann. Diese Schwellung der Lymphknoten bildet sich aber meist nach wenigen Wochen nach dem Infekt wieder zurück. In manchen Fällen können aber auch diese Lyphknoten noch verdickt und tastbar bleiben, ohne dass dies auf einen Krebs hindeuten würde.
Die Lymphknoten bei einer Lymphdrüsenkrebserkrankung sind meistens an den gängigen Lymphknotenstationen tastbar. Zu ihnen zählen die Halslymphknoten, die Leistenlymphknoten und die Lymphknotenstationen in den Achseln. Das Hodgkin-Lymphom (eine Untergruppe der Lymphdrüsenkrebse) kommt bevorzugt am Hals vor und führt dort zu einer Schwellung. Neben den oberflächlichen Lymphknoten, die der Arzt bei einer körperlichen Untersuchung tasten kann, kann sich der Krebs aber auch in Lymphknoten, die im Körper liegen, ausbilden. So kann es auch zu einer Schwellung von Lymphknoten in der Brust- und/oder Bauchhöhle kommen. Feststellen kann man diese Lymphknoten nur durch eine Ultraschall- oder eine CT- bzw. MRT-Untersuchung des Bauches oder der Brust.
Die Lymphknotenschwellungen, die im Prinzip im gesamten Körper auftreten können, können auch Druck auf das umliegende Gewebe ausüben. Dazu zählen neben den Blutgefäßen auch vor allem die Nervenbahnen, auf die ein Druck ausgeübt werden kann. Dies kann dann auch zu Schmerzen an ganz unterschiedlichen Stellen am Körper führen. Durch die komplexe Verschaltung der Nervenbahnen, kann es auch zu einer Weiterleitung in Regionen des Körpers kommen, die fernab von der verdickten Lymphknotenstation liegen. So kann es z.B. zu Rücken- oder Beinschmerzen kommen.
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Ca. 10-25% der erkrankten Patienten entwickeln einen Juckreiz, der die Haut des gesamten Körpers betreffen kann. Die genaue Ursache für diesen Juckreiz ist nicht bekannt. Es wird aber vermutet, dass von den entarteten Zellen bestimmte chemische Stoffe freigesetzt werden, die die sensiblen Nerven der Haut reizen und so einen Juckreiz auslösen.
Wenn sich der Lymphdrüsenkrebs bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, kann er wie alle anderen Krebsarten streuen, also sogenannte Metastasen ausbilden. Hierbei sind beim Lymphdrüsenkrebs vor allem Leber und Milz oft betroffen und infolgedessen kann es zu einer extremen Vergrößerung dieser Organe kommen, was man als Hepatosplenomegalie bezeichnet. Aber auch in anderen Lymphknoten können sich Krebszellen absiedeln und dadurch breitet sich der Lymphdrüsenkrebs auf weitere Lymphknotenstationen des Körpers aus.
Beim Hodgkin-Lymphom treten sehr typische Symptome leider sehr selten auf. Dazu würden ein Juckreiz, der bei Wasserkontakt schlimmer wird und Schmerzen im betroffenen Lymphknoten nach Alkoholgenuss gehören.
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