Wird einem nach dem Essen schwindelig, so kann dies viele Ursachen haben. In erster Linie sollte man hier an Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder Ursachen, die das Herz-Kreislaufsystem betreffen, denken. Auch die Behandlung des Schwindels nach dem Essen ist von der Ursache abhängig.
Schwindel (Vertigo) bezeichnet eine häufig unangenehme, verzerrte Wahrnehmung des Raumes, die durch Störungen der visuellen Wahrnehmung und des Gleichgewichtssystems entsteht. Begleiterscheinungen bei Schwindel sind Übelkeit und Erbrechen, beziehungsweise Brechreiz. Nach dem Essen treten gehäuft Schwindel und Müdigkeit in Kombination auf.
Schwindel tritt in den verschiedensten Formen und Qualitäten auf. Es gibt Dreh- und Schwankschwindel, Liftschwindel sowie unspezifischen Schwindel der bis zur Benommenheit reicht, attackenartigen- und Dauerschwindel. Die Ursachen für auftretenden Schwindel sind äußerst vielfältig und nicht immer genau zu lokalisieren, auch zeitliche Aspekte spielen eine Rolle, zum Beispiel wenn Schwindelgefühle immer nach dem Essen auftreten.
Zu den häufigsten begleitenden Symptome bei Schwindel nach dem Essen gehören
Sowohl der Hörsinn als auch der Gleichgewichtssinn sind von einem funktionierendem Innenohr abhängig, dass einerseits aus Bogengängen (Gleichgewichtssinn) und andererseits aus der Hörschnecke (Hörsinn) besteht – beim Ausfall eines Sinnesorgans kann durch die räumliche Nähe auch das andere von der Störung betroffen sein.
Sehstörungen und Schwindel weisen meist auf eine zentralnervöse (also das Gehirn betreffende) Ursache wie etwa Migräne hin.
Übelkeit ist ein Symptom, das Schwindelanfälle häufig begleitet.
Grund dafür ist eine Missinterpretation des Schwindels durch das Gehirn: Da unter anderem auch Vergiftungen Schwindel verursachen, wird das „Notfallsystem“ Erbrechen eingeschaltet, um die vermeintliche giftige Substanz aus dem Körper zu befördern.
Tritt diese Symptom-Kombination nach dem Essen auf, sollte auch die Art der Mahlzeit als Ursache der Übelkeit in Betracht gezogen werden. Möglich sind zum Beispiel eine allergische Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel, zu fettiges Essen, zu wenig Flüssigkeit bei oder vor der Mahlzeit, oder ein Migräneanfall, der durch bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst wurde.
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Ein sehr hoher Puls kann für die betroffene Person als „Herzrasen“ wahrnehmbar werden. Meistens versucht der Körper mit einer hohen Herzfrequenz, einen zu niedrigen Blutdruck auszugleichen: Falls die von Schwindel nach dem Essen betroffene Person Herzrasen als begleitendes Symptom bemerkt, sollte also auf jeden Fall in dieser akuten Phase der Blutdruck gemessen werden.
Ein niedriger Blutdruck kann beispielsweise durch eine allergische Reaktion beim Essen oder durch eine Schilddrüsenproblematik ausgelöst werden. Es kann aber auch auffallen, dass der Blutdruck eher hoch ist, während das Herz rast und die betroffene Person Schwindel erfährt. Hier ist der Sympathikus, also sozusagen das „Kampf- oder-Flucht-System“ des Körpers stark aktiviert: Auch hierfür kommt die Schilddrüse oder andere hormonelle Ursachen in Frage.
Falls Schwindel und Herzrasen nach dem Essen häufig gemeinsam auftreten und die betroffene Person im Alltag stark einschränken, sollten die Beschwerden zeitnah ärztlich abgeklärt werden.
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Der Begriff „Sehstörungen“ kann sehr unterschiedliche Beschwerden beschreiben: Dazu gehören zum Beispiel Flimmern vor den Augen, Doppelbilder oder auch komplette Ausfälle des Gesichtsfeldes, die von der betroffenen Person als schwarze oder graue Flecken wahrgenommen werden.
Bei gemeinsamen Auftreten mit Schwindel weist es meistens auf eine Ursache hin, die das Gehirn betrifft. Sehr häufig ist das zum Beispiel eine Fehlregulation des Kreislaufs nach dem Essen, oder auch ein Migräneanfall, der durch bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst werden kann. Da bei Migräne die gesamte Gehirnrinde betroffen sein kann, können die verschiedensten Symptome und Sinnesstörungen auftreten.
Bei neu auftretenden Sehstörungen, die nicht sicher einer anderen Ursache zugeordnet werden können, sollte stets ein Ausschluss dieser pathologischen Vorgänge erfolgen.
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Wird einem nach dem Essen schwindelig, so kann dies viele Ursachen haben.
In erster Linie sollte man hier an Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder Ursachen, die das Herz-Kreislaufsystem betreffen, denken.
Nach einer Mahlzeit vermittelt der Körper dem Gehirn durch die Magendehnung den Sattheitsgrad. Im Gehirn werden auf dieses Signal hin Botenstoffe ausgeschüttet, welche die Nahrungsaufnahme hemmen. Einige dieser Botenstoffe wirken jedoch auf Aktivitätszentren im Gehirn und hemmen diese, man spürt Müdigkeit. Nach schweren, fetthaltigen Mahlzeiten kann sich diese Müdigkeit zur Benommenheit mit Schwindel oder schwindelähnlichen Symptomen auswachsen. Neben diesen, im gewissen Rahmen, ,,normalen“ Beschwerden kann Schwindel nach dem Essen auch durch Herz-/Kreislauferkrankungen ausgelöst werden. Niedriger oder hoher Blutdruck oder auch eine Herzschwäche können ebenso ursächlich für Schwindel nach dem Essen sein.
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Diabetes mellitus als Stoffwechselstörung ist in der Lage Schwindel nach dem Essen zu verursachen. An Diabetes Erkrankte leiden an einer Hormonstörung, die das Insulin betrifft, welches für die Regulation des Blutzuckers zuständig ist und normalerweise den Blutzuckerspiegel senkt. Unterschieden werden beim Diabetes mellitus zwei Typen. Typ 1 betrifft zumeist junge Patienten, es liegt ein absoluter Insulinmangel vor, das heißt, das Hormon wird gar nicht erst produziert. Typ 2 Diabetiker sind oft älter, hier liegt eine Insulinresistenz vor. Nach wie vor wird Insulin gebildet, kann aber vom Körper nicht mehr verwendet werden, es kommt zu hohen Blutzuckerwerten.
Eine diabetische Erkrankung mit dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten bringt viele Folgeerkrankungen mit sich. Einige davon verursachen Schwindel nach dem Essen. Vor allem die sogenannte autonome Neuropathie (Nervenerkrankung des vegetativen Nervensystems) ist der Grund für Schwindelanfälle nach der Einnahme einer Mahlzeit.
Autonome Neuropathien betreffen nahezu den ganzen Körper. Sehr oft kommt es zu kardiovaskulären (Herz und Kreislauf betreffenden) Ereignissen, wie Herzrasen und niedrigem Blutdruck. Auffällig ist, dass beide Komplikationen nach dem Essen auftreten und Schwindel auslösen.
Nerven des Magens sind ebenfalls betroffen, gelegentlich kann eine Magenlähmung (Magenparese) auftreten, der Magen ist nicht mehr in der Lage die aufgenommenen Speisen in den Darm weiter zu leiten, wo normalerweise die Nährstoffe aufgenommen werden. Unterzuckerung mit Schwindel, Schwitzen und Herzrasen sind die Folge. Wird der Diabetes behandelt, bessern sich viele Symptome schnell und auch Schwindelgefühle nach dem Essen treten seltener auf.
Blutdruckerkrankungen wie zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) oder zu hoher Blutdruck (Hypertonie) sind dafür bekannt Schwindel, beziehungsweise schwindelähnliche Symptome auszulösen.
Ältere Menschen leiden häufiger unter Schwindel nach dem Essen aufgrund von zu niedrigem Blutdruck.
Paradoxerweise haben diese Menschen normalerweise eher erhöhten Blutdruck. Nach der Einnahme einer Mahlzeit wird jedoch der Parasympathikus aktiviert. Der Parasympathikus ist der Teil des vegetativen Nervensystems, der in Ruhesituationen aktiv ist. Ihm gegenüber steht der Sympathikus, der in Stressmomenten den Körper in Alarmbereitschaft versetzt.
Ist der Parasympathikus aktiv, so werden Herzfrequenz und Blutdruck gesenkt, es kann zu niedrigen Blutdrücken kommen. Menschen, die generell einen etwas instabileren Kreislauf haben, bemerken dies, wen ihnen nach dem Essen schwindelig wird.
Süßigkeiten gehören zu den Lebensmitteln, die viel Zucker enthalten. Zucker in Form der Kohlenhydrate gehört zu den Grundbausteinen unserer Nahrung. Er ist Energielieferant, kann gleichzeitig aber dem Körper schaden. Isst man etwas Süßes, so steigt der Blutzuckerspiegel rasch an, fällt dann aber auch sehr schnell wieder ab, da manche Zuckersorten, vor allem die, die in Süßigkeiten enthalten sind rasch vom Körper abgebaut werden und nicht mehr als Energielieferanten zur Verfügung stehen.
Dieser stark abfallende Blutzuckerspiegel kann bei vorbelasteten Patienten, zum Beispiel Diabetes Patienten einen gefährlichen Unterzucker auslösen, der Erscheinungen wie Schwindel nach dem Essen von Süßigkeiten mit sich bringen kann. Aber auch generell gilt, Zucker macht müde und enthält viele ,,leere“ Kalorien. Eine Ernährungsumstellung hilft Müdigkeit und Schwindel nach dem Essen zu bekämpfen.
Während einer Schwangerschaft sind Schwindel und Übelkeit nach dem Essen für viele Frauen alltäglich. Durch die Bildung von Schwangerschaftshormonen, wie dem Östrogen, werden Übelkeit und Brechreiz ausgelöst. Klassischerweise wird die Übelkeit während einer Schwangerschaft auch als Morgenübelkeit bezeichnet.
Es ist jedoch so, dass vielen Frauen entweder den ganzen Tag übel ist oder ihnen wird schlecht, wenn sie etwas Bestimmtes essen oder ein Gericht auch nur riechen. Schwindel nach dem Essen während einer Schwangerschaft kann also mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen, beziehungsweise durch die Übelkeit bedingt sein, er entsteht aber auch aufgrund der verstärkten Durchblutung des Körpers.
Hält der Schwindel lange an oder tritt häufiger auf, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Manche Frauen leiden nämlich unter so starker Übelkeit mit massivem Erbrechen, dass die Gefahr einer Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) besteht. Flüssigkeitsmangel verursacht Symptome, welche den Kreislauf beeinflussen, es kommt neben Schwindel auch zu Kopfschmerzen und Benommenheit. Solche Symptome müssen behandelt werden, dies geschieht oft im Krankenhaus per Infusion.
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Schwindel nach dem Essen kann auch bedingt sein durch eine Unverträglichkeit des Stoffes Histamin.
Histamin ist zwar ein körpereigener Überträgerstoff, ist aber auch beteiligt an der Auslösung diverser Symptome im Zuge einer Intoleranz. Normalerweise wird Histamin im Körper durch ein Enzym, die Diamonoxidase, abgebaut. Histamin intolerante Menschen leiden unter einer Fehlfunktion dieses Enzyms. Verzehren diese Menschen dann Lebensmittel, die besonders histaminhaltig sind, wie etwa Rotwein, Meeresfrüchte oder einige Käsesorten, so kommt es zu einer Art allergischen Reaktion mit vielfältigen Symptomen.
Diese Symptome betreffen die Haut, das Herzkreislaufsystem, das Verdauungssystem und in seltenen Fällen auch die Psyche. Im Bereich der Haut treten Rötungen und Ausschläge auf, das Herzkreislaufsystem reagiert mit Herzrasen und Bluthochdruck, daraus resultieren Schwindel nach dem Essen und Kopfschmerzen. Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Blähungen und selten depressive Verstimmungen können auftreten.
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Kommt es nach dem Essen zu Magenbeschwerden, wie Füllegefühl, drückende oder krampfende Schmerzen, ist nicht selten auch Schwindel ein begleitendes Symptom.
Oft hat man dabei einfach zu viel gegessen oder etwas, was man nicht verträgt. Es kann aber auch eine Erkrankung des Verdauungssystems vorliegen und es sollte zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.
Ursache von Schwindel, der nach dem Essen auftritt, können auch Medikamente sein, die zum oder nach dem Essen eigenommen werden. Die häufig bei Magenbeschwerden wie der Refluxkrankheit (führt zu Sodbrennen) verordneten Protononenpumpenhemmer kommen ebenfalls als Ursache von Schwindel infrage, da es sich um eine mögliche Nebenwirkung handelt. Es sollte daher Rücksprache mit dem Arzt, der das Medikament verschrieben hat, gehalten werden.
Wird Schwindel nach dem Essen vom Magen verursacht, so geschieht dies oft nach einer teilweisen Entfernung des Magens. Angewendet wird diese Form der Operation beispielsweise bei Magenkrebs. Der Bereich, der den Magen mit dem Zwölffingerdarm verbindet (Pylorus) wird dabei am häufigsten entfernt. Der Pylorus ist zuständig für den Verschluss des Magens gegenüber des Zwölffingerdarmes. Fehlt er, wandert der Speisebrei aus dem Magen zu schnell in den Darm.
Es entsteht ein großer ,,Speiseklumpen“, Flüssigkeit strömt aus dem umliegenden Gewebe ein, um den Klumpen zu verdünnen, es kommt zu Kreislaufbeschwerden sowie starken Schmerzen im Oberbauch. Dieses Krankheitsbild wird als Dumping Syndrom bezeichnet.
Das durch Flüssigkeitseinstrom entstehende Dumping direkt nach dem Essen, wird auch als Frühdumping bezeichnet. Als Spätdumping bezeichnet man hingegen die Überzuckerung mit anschließender Unterzuckerung. Wegen der zu schnellen Zuckeraufnahme im Dünndarm, steigt der Blutzuckerspiegel zunächst stark an. Dies ist für den Körper das Signal mehr Insulin als gewöhnlich auszuschütten. Durch hohe Insulinausschüttung entsteht wiederum eine Unterzuckerung.
Zu niedrige Blutzuckerspiegel sind es, die Symptome wie Benommenheit und Schwindel, circa 2 Stunden nach dem Essen verursachen.
Schwindel nach dem Essen ist häufig eine Folge von niedrigem Blutdruck. Für den Kreislauf und damit auch die Blutdruckregulation sind unter anderem die Schilddrüsenhormone wichtig. Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion, das heißt einem Mangel an Schilddrüsenhormonen neigen zu niedrigem Blutdruck. Nach dem Essen wird durch verschiedene Signalwege der Körper in einen Ruhe- und Verdauungszustand versetzt. Eine Auswirkung dieses als Parasymphatikus bezeichneten Nervensystems ist eine Absenkung des Blutdrucks. Bei Menschen mit einer Schilddrüsenstörung kann es daher in der Folge insbesondere nach dem Essen zu Schwindel als Zeichen eines zu niedrigen Blutdrucks kommen.
Aber auch eine Überfunktion kann durch einen zu hohen Blutdruck und Puls Schwindel verursachen. Eine Schilddrüsenproblematik verursacht meistens noch weitere, für sich genommen unspezifische Symptome, kann aber durch medizinische Diagnostik bestätigt oder ausgeschlossen werden.
Es gibt neben dieser hormonbedingten Erklärung einen weiteren Aspekt, der Schwindel nach dem Essen aufgrund einer Schilddrüsenerkrankung erklären kann. Die häufigste Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion ist die sogenannte Hashimoto-Thyreoditits. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, das heißt der Körper bildet bestimmte Eiweiße (sogenannte Antikörper), die sich gegen körpereigene Strukturen richtet. Bei Hashimoto kommt es dabei zur Zerstörung von Schilddrüsengewebe und dadurch zur Unterfunktion. Die Autoimmunerkrankung selbst steht im Zusammenhang mit Schwindelsymptomen.
Wenn Schwindel nach dem Essen auftritt, sollte also bei der Ursachenabklärung auch die Schilddrüse auf eine mögliche Erkrankung untersucht werden.
Therapiert wird Schwindel nach dem Essen je nach Ursache.
Leiden die Patienten an Diabetes, so erhält der Patient Insulin als Medikament. Je nach Diabetestyp, wird das Insulin entweder unter die Haut gespritzt (Typ 1) oder kann als Tablette eingenommen werden (Typ 2). Neben der geregelten Einnahme von Insulin, ist es wichtig, dass Diabetiker ihren Blutzuckerspiegel genauestens überwachen. Mit Messgeräten für Zuhause, die den Blutzuckerspiegel über einen Tropfen Blut aus dem Finger messen, wird diese Überwachung gut möglich.
Hat der Schwindel nach dem Essen andere Ursachen, also einen zu hohen oder zu niederen Blutdruck, muss ebenfalls medikamentös eingegriffen werden. Bluthochdruck wird mit verschiedenen Medikamentengruppen behandelt. Beispiele hierfür sind die Beta-Blocker oder ACE-Hemmer. Niedriger Blutdruck kann oft schon durch Änderungen der Lebensgewohnheit (Sport treiben, Ernährungsumstellung usw) behandelt werden, medikamentös kommen hier sogenannte Sympathomimetika, also Medikamente zum Einsatz, die die Aktivität des Sympathikus (Teil des vegetativen Nervensystems) erhöhen. Bringt eine Histaminintoleranz Schwindel nach dem Essen mit sich, ist es ratsam, auf jene Lebensmittel zu verzichten, die viel Histamin enthalten. Weiterhin können Antihistaminika als Medikamente eingesetzt werden.
Besserung bei akuten Schwindelattacken nach dem Essen verschafft oft ein Lagewechsel.
Es kann helfen, sich auf den Rücken zu legen und die Beine leicht erhöht zu lagern. Bewegung nach dem Essen hilft nicht selten bei leichtem Schwindel. Spazierengehen an der frischen Luft bringt den Kreislauf wieder in Schwung, man kann durchatmen, die Symptome verschwinden meist von ganz allein. Ob man sich hinlegt, oder sich lieber bewegt, hängt von der individuellen Situation ab. Merkt man, dass sich der Schwindel im liegen verschlimmert, kann man ausprobieren, ob Bewegung hilft, in dem man ein paar Schritte durchs Zimmer geht.
Bei lang anhaltendem oder sich verschlimmerndem Schwindel empfiehlt es sich einen Arzt auszusuchen, um Klarheit über die Ursache zu erlangen.
Wenn Schwindel nach dem Essen deutlich besser wird oder sogar verschwindet, war die Ursache meistens ein Unterzuckerung. Diese kann verschiedene Ursachen haben.
Bei manchen Menschen kommt es zum Beispiel nach einem sehr zuckerreichen Frühstück zu einer überschießenden Ausschüttung von Insulin. Dieses Körperhormon sorgt für eine Aufnahme von Zucker aus dem Blut in die Zellen des Körpers. Wenn zu viel Insulin freigesetzt wird, kann es zu einem zu starken Abfall der Blutzuckerkonzentration kommen. Neben Zittern, Konzentrationsschwäche und Schweißausbrüchen ist Schwindel ein häufiges Symptom. Durch das Essen steigt der zu niedrige Zuckerspiegel wieder an und der Schwindel lässt nach. In einem solchen Fall sollte man seine Ernährungsgewohnheiten umstellen und eher Nahrung zu sich nehmen, die zu einem langsameren Blutzuckeranstieg führt (zum Beispiel Weißbrot durch Vollkornbrot ersetzen).
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Schwindel, der nach dem Essen deutlich besser wird oder sogar verschwindet, kann aber auch für eine sehr seltene Erkrankung, dem sogenannten Insulinom, sprechen. Dabei handelt es sich um einen gutartigen Tumor (keine Krebserkrankung), der meist in der Bauchspeicheldrüse sitzt und in großen Mengen das Hormon Insulin produziert. Dies führt zu einem unnatürlich starken Abfall des Zuckerspiegels im Blut. Eine Besserung der Beschwerden wird durch Essen erreicht. Insbesondere durch kohlenhydratreiche Nahrung (Bestandteil zum Beispiel von Kartoffeln, Nudeln oder Reis) oder süße Speisen wie Obst, Säfte oder Backwaren steigt der Zuckerspiegel im Blut an.
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Wenn man an sich Schwindel sowie gegebenenfalls weitere Symptome der Unterzuckerung feststellt, die nach dem Essen besser werden, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Auch wenn andere Ursachen möglich sind, muss dem Verdacht auf ein Insulinom nachgegangen werden. Auch bei Menschen, die an Diabetes leiden und mit Insulin behandelt werden, kann es bei einer zu hohen Dosierung nach dem gleichen Mechanismus zu Schwindel kommen, der nach dem Essen besser wird.
Schwindel nach dem Essen stellt ein Symptom dar, das für die betroffene Person durchaus einschränkend und beunruhigend sein kann – besonders wenn der Schwindel regelmäßig nach dem Essen auftritt und so stark ist, dass der Alltag beeinträchtigt wird. Um die Ursachen hierfür im individuellen Fall zu erforschen, können verschiedene diagnostische Maßnahmen ergriffen werden.
Wie lange ein Schwindelanfall nach dem Essen anhält, ist individuell unterschiedlich und kann je nach Ursache von Minuten bis Stunden dauern.
Auch die Häufigkeit der auftretenden Schwindelanfälle nach dem Essen hängen stark von der zu Grunde liegenden Ursache und unter Umständen der eingeleiteten Therapie ab. Es sollte daher eine Abklärung möglicher Ursachen erfolgen.
In einigen Fällen kann allerdings keine Ursache für den Schwindel gefunden werden, die betroffene Person sollte sich also auch auf diese Möglichkeit einstellen. In diesen Fällen kann jedoch immer noch eine symptomatische Therapie mit Medikamenten oder alltagstauglichen Tipps oder Hausmitteln erfolgen.
Zu solchen Therapieoptionen sollte dann auf jeden Fall der behandelnde Hausarzt befragt werden.
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