Schäden im bereich des Ohrs oder Innenohrs können eine Vielzahl von Ursachen haben. Die häufigsten Ursachen sind Morbus Menière, Hörstürze, gutartiger paroxysmaler Lagerungsschwindel, Neuritis vestibularis (Entzündung des Gleichgewichtsnerven) und Reizungen des Gleichgewichtsorgans. Die Therapie bei Schwindel, der im Ohr entsteht, richtet sich maßgeblich nach der zugrunde liegenden Ursache.
Peripherer Schwindel, Drehschwindel, vestibulärer Schwindel, Vertigo
Unter dem Begriff „Schwindel“ versteht man eine Störung des Gleichgewichtssinns. Betroffenen Personen fällt es zunehmend schwer die eigene Körperhaltung im Raum zu interpretieren. Schwindel geht in den meisten Fällen mit ausgeprägter Übelkeit, Erbrechen und Sehstörungen einher.
Darüber hinaus beschreiben die meisten Betroffenen eine Fallneigung zu einer Körperseite. Aus diesem Grund kann Schwindel, unabhängig von dessen Entstehungsmechanismus, für den Betroffenen sehr belastend sein.
Im Allgemeinen müssen zwei wichtige Formen des Schwindels unterschieden werden:
Während die Ursachen für die Entstehung eines zentralen Schwindels nicht im Bereich des Ohres zu finden sind, lässt sich bei peripheren Gleichgewichtsstörungen in der Regel eine Veränderung des Ohres nachweisen.
Patienten sprechen in diesem Zusammenhang entweder von einem sogenannten Schwank- oder einem Drehschwindel. Typisch für eine zentrale Genese der Gleichgewichtsstörung ist das Auftreten eines schwankenden Schwindels. Bei Beeinträchtigungen im Bereich des Ohres bildet sich hingegen ein sogenannter Drehschwindel aus.
Unabhängig von der exakten Form und Ursache des Schwindels erleben die betroffenen Patienten zumeist einen großen Leidensdruck. Vor allem durch die ausgeprägte Gangunsicherheit können der Alltag und die Fähigkeit zur Selbstversorgung deutlich eingeschränkt sein.
Personen, die häufig unter Schwindelanfällen leiden oder anhaltenden Schwindel bemerken, sollten dringend einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO) aufsuchen. Nur nach einer umfangreichen Diagnostik kann die Ursache für das Auftreten der Gleichgewichtsstörung ermittelt und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.
Da es beim sogenannten Schwankschwindel in der Regel eine neurologische Ursache zu finden ist, kann zusätzlich auch ein Neurologe aufgesucht werden.
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Für das Auftreten Schwindel, der im Ohr entsteht, kann es eine Vielzahl von Ursachen geben. Allen möglichen Ursachen gemein ist jedoch die Tatsache, dass ein Schaden im Bereich des Gleichgewichtsorgan im Ohr (genauer gesagt im Innenohr) oder unmittelbar am Gleichgewichtsnerv vorliegt.
Die häufigsten Ursachen für Schwindel, der im Ohr entsteht, im Überblick:
Neuritis vestibularis (Entzündung des Gleichgewichtsnerven)
Reizungen des Gleichgewichtsorgans
Die Menière'sche Krankheit (oder Morbus Menière) ist eine von mehreren Erkrankungen, die das Innenohr bzw. das Gleichgewichtsorgan betreffen und dadurch Schwindel auslösen.
Die Ursache dieser Erkrankung liegt in einer erhöhten Flüssigkeitsmenge im Innenohr. Die spezielle Flüssigkeit heißt hier Endolymphe und wird von Zellen des Innenohrs sowohl produziert als auch abgebaut, wobei der Abbau beim Morbus Menière gestört ist.
Das Innenohr ist sowohl für das Hören als auch für den Gleichgewichtssinn zuständig, daher sind bei Morbus Menière beide Funktionen gestört: Die betroffenen Personen leiden an
plötzlich auftretendem Drehschwindel,
Tinnitus und
Schwerhörigkeit sowie
Übelkeit, häufig mit Erbrechen.
Diese Beschwerden halten für Minuten oder sogar Stunden an. Der Morbus Menière ist eine chronische Erkrankung, bei der eine ursächliche Behandlung noch nicht möglich ist. Es können jedoch die attackenartigen Anfälle behandelt sowie eine Vorbeugung von diesen Anfällen versucht werden.
Es erfolgt die Behandlung über die Gabe von leichten Beruhigungsmitteln (beispielsweise Bromazepam oder Diazepam). Zudem kommen bei einem akuten Menière-Anfall Arzneimittel gegen Übelkeit und Erbrechen (Dimenhydrinat oder Scopolamin) zum Einsatz. Die direkte Ursache des Auftretens dieser Form von Schwindel, der im Ohr entsteht, kann mit Hilfe von Glukokortikoiden therapiert werden.
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Als benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel bezeichnet man eine Erkrankung des Innenohrs, die sich durch plötzliche Schwindelattacken auszeichnet. Die Schwindelattacken werden von den betroffenen Personen wahrgenommen, als ob sich ihre Umgebung drehen würde. Medizinisch spricht man hierbei daher vom sogenannten Drehschwindel.
Ursache für den Lagerungsschwindel ist eine Ablösung der sogenannten Otolithen, die normalerweise in den Bogengängen des Innenohrs verankert sind und durch ihre feste Position die Stellung des Kopfes wahrnehmen. Durch die Ablösung wird diese Funktion des Gleichgewichtssinns gestört und die Schwindelattacken ausgelöst.
Zur Diagnose wie auch zur Therapie werden sogenannte Lagerungsmanöver eingesetzt, bei denen der Kopf der Struktur der Bogengänge folgend bewegt wird. Dadurch kann einerseits der Schwindel ausgelöst werden, andererseits bringen solche Manöver die Otolithenstücke in eine Position, die das Gleichgewichtsorgan nicht irritiert.
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Die beim Erwachsenen häufigste Form von Schwindel im Ohr wird durch kleine Kristalle, die sich innerhalb des Gleichgewichtsorgans bilden, hervorgerufen. Die unter dem Namen „benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel“ (gutartiger Lagerungsschwindel) bekannte Erkrankung kann bei den betroffenen Patienten zu starken Beschwerden führen und somit sehr belastend sein.
Die direkte Ursache dieser Form von Schwindel im Ohr, sind kleine kalkhaltige Kristalle, die sich aus dem sogenannten hinteren Vorhofsäckchen (Fachwort: Utrikulus) lösen und in die Bogengänge gelangen. In den meisten Fällen lassen sich diese Kalkkristalle im Bereich des hinteren Bogengangs nachweisen. Aus diesem Grund verspüren die betroffenen Patienten einen ausgeprägten Drehschwindel.
Die Entfernung der ursächlichen Kristalle erfolgt über spezielle Lagerungsübungen, die mehrmals täglich durchgeführt werden müssen. Die Prognose des gutartigen paroxysmalen Lagerungsschwindels gilt im Allgemeinen als sehr gut. Das einmalige Auftreten eines ursächlichen Kristalls muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Betroffene wiederholte Schwindelattacken erlebt.
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Eine Nervenentzündung (Neuritis) am Gleichgewichtsorgan (medizinisch Vestibularorgan) führt normalerweise zu einem Funktionsverlust des Gleichgewichtssinns auf der betroffenen Seite.
Die Ursache für diese Neuritis vestibularis ist meist nicht eindeutig auszumachen. Es wird aber vermutet, dass die Neuritis vestibularis durch eine virale Infektion des Nervens verursacht wird.
Die betroffenen Personen klagen über einen plötzlich auftretenden Schwindel, als ob sich die Umgebung um sie herum dreht (Drehschwindel). Dazu sind begleitende Symptome wie Übelkeit und Erbrechen typisch für eine Neuritis vestibularis.
Auch wenn diese Symptome für die betroffenen Personen einen hohen Leidensdruck verursachen, kann diese Erkrankung sehr gut und ohne langfristige Schäden therapiert werden.
Neben Morbus Menière zählt der sogenannte Hörsturz zu den häufigsten Ursachen für Schwindel, der im Ohr entsteht.
Auch der Hörsturz tritt typischerweise plötzlich aus voller Gesundheit heraus auf. Betroffene Patienten bemerken in der Regel auf einem Ohr eine deutliche Minderung der Hörleistung. Auch das Auftreten von Ohrgeräuschen (Tinnitus) und Schwindel gehören zum klassischen Bild des Hörsturzes.
Die genaue Ursache für die Entstehung dieser Form von Schwindel, der im Ohr entsteht, konnte bislang nicht ermittelt werden. Man geht bisweilen davon aus, dass der Hörsturz von mehreren Faktoren provoziert wird. Vor allem eine mangelnde Durchblutung des Innenohrs soll dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Beim Hörsturz handelt es sich um ein ernst zunehmendes Krankheitsbild, das für den betroffenen Patienten eine erhebliche Belastung darstellen kann. Darüber hinaus muss bei dieser Form von Schwindel, der im Ohr entsteht, beachtet werden, dass es bislang keine Behandlung gibt die erwiesenermaßen gegen die Symptomatik hilft. Die Beschwerden können jedoch in einigen Fällen durch die venöse Gabe von Glukokortikoiden in hoher Dosierung abgemildert werden.
Schwindel, der im Ohr entsteht, kann unter Umständen auf eine gesteigerte Produktion von Flüssigkeit im Innenohr zurückgeführt werden. Der Anstieg dieser Flüssigkeit im Innenohr steht in der Regel in einem direkten Zusammenhang mit der sogenannten „Menièr’schen Krankheit“ (Fachwort: Morbus Menière).
Bei Morbus Menière handelt es sich um eine Erkrankung, die vor allem bei Personen zwischen dem 40. Und 60. Lebensjahr beobachtet werden kann. Betroffene Patienten beschreiben auf Grund der steigenden Mengen an Flüssigkeit im Innenohr einen ausgeprägten Drehschwindel. Die für Morbus Menière typischen Schwindelattacken treten in der Regel plötzlich, aus voller Gesundheit heraus auf und sind für die Betroffenen sehr belastend.
Neben dem ausgeprägten Drehschwindel verursacht die zunehmende Flüssigkeit einen Hörverlust (vor allem im Bereich der tiefen Töne) und Ohrgeräusche (Tinnitus). Auch ein starkes Druckgefühl auf dem betroffenen Ohr ist keine Seltenheit.
Diese auf eine erhöhte Flüssigkeit im Ohr zurückzuführende Form von Schwindel im Ohr muss zumeist medikamentöse behandelt werden. Vor allem die symptomatische Therapie der Begleitsymptome steht bei dieser Form von Schwindel im Ohr im Vordergrund. Darüber hinaus zählt Betahistin zu den Standardmedikamenten in der Behandlung von Morbus Menière. Die Prognose bei dieser Art von Schwindel, der unmittelbar im Ohr entsteht, gilt als sehr gut.
Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass ungefähr 90 Prozent der Patienten unter medikamentöser Therapie über eine Dauer von mehreren Jahren anfallsfrei bleiben.
Kleine Steinchen, sogenannte Otolithen sind bei allen Organismen für die Wahrnehmung von Beschleunigung, Schwerkraft und gleichförmigen Drehbewegungen verantwortlich. Diese Steinchen bestehen in der Regel aus Kalziumkarbonat.
Auch beim gesunden Menschen, der nicht über Schwindel im Ohr klagt, befinden sich diese Steinchen im Gleichgewichtsorgan des Innenohres.
Dem Gleichgewichtsorgan des Menschen werden dabei verschiedene anatomische Strukturen zugerechnet. Neben dem sogenannten Sacculus, bilden der Utriculus und drei räumlich unterschiedlich angeordnete Bogengänge das menschliche Gleichgewichtsorgan.
Beim gesunden Menschen, der nicht unter Schwindel im Ohr leidet, lassen sich lediglich in Sacculus und Utriculus kleine Steinchen finden. Diese können sich jedoch beispielsweise bei einem Trauma ablösen und in die Bogengänge gelangen.
Die Folge ist eine bei jeder Kopfbewegung auftretende Irritation der Sinneszellen im betroffenen Bogengang. In den meisten Fällen lassen sich diese Kalkkristalle im Bereich des hinteren Bogengangs nachweisen. Aus diesem Grund verspüren die betroffenen Patienten einen ausgeprägten Drehschwindel. In der medizinischen Fachsprache wird die auf diese Weise entstehende Erkrankung als „gutartigen Lagerungsschwindel“ bezeichnet.
Spezielle Lagerungsübungen, die konsequent mehrmals täglich durchgeführt werden müssen, gelten als einzige effektive Behandlungsmethode. Durch die systematische Umlagerung des Kopfes können die ursächlichen Steinchen unter Umständen aus dem Bogengang entfernt und somit der Schwindel beseitigt werden. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass die Prognose beim gutartigen Lagerungsschwindel sehr gut ist.
Zu den häufigsten begleitenden Symptomen bei vom Innenohr verursachten Schwindel gehören Übelkeit bis hin zu Erbrechen:
Durch den Ausfall des Gleichgewichtsorgan werden von hier fehlerhafte Informationen an das Gehirn weitergegeben, die den Informationen der anderen Sinnesorgane widersprechen. Da dieses Phänomen unter anderem auch bei Vergiftungen vorkommt, wird das „Notfallsystem“ Erbrechen eingeschaltet, um die vermeintliche toxische Substanz aus dem Körper zu befördern.
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Ein weiteres häufig begleitendes Symptom von Schwindel sind Störungen des Hörens, also Hörminderungen oder Tinnitus. Der Grund hierfür ist die Nähe dieser zwei Sinnesfunktionen:
Sowohl der Hörsinn als auch der Gleichgewichtssinn sind von einem funktionierendem Innenohr abhängig, dass einerseits aus Bogengängen (Gleichgewichtssinn) und andererseits aus der Hörschnecke (Hörsinn) besteht. Bei einem Ausfall des einen Elements des Innenohrs kann daher durch die räumliche Nähe auch das andere betroffenen sein, wie etwa bei einer sich ausbreitenden Entzündungsreaktion.
Schwindel, der unmittelbar im Ohr entsteht, wird in den meisten Fällen von weiteren Beschwerden begleitet. Bei nahezu allen Ursachen für das Auftreten dieses Schwindels, bemerken die betroffenen Patienten zusätzlich ausgeprägte Übelkeit.
Darüber hinaus gehören Einschränkungen des Hörvermögens und Ohrgeräusche (Tinnitus) zu den häufigsten Begleitsymptomen bei Schwindel im Ohr. Bei den typischen Formen des Schwindels, dessen Ursache unmittelbar im Ohr zu finden ist, kann eine starke Beeinträchtigung des Gleichgewichtsorgans nachgewiesen werden. Da auf diese Weise falsche Informationen bezüglich der Lage des Körpers im Raum an das Gehirn geleitet werden, entwickeln die meisten der betroffenen Patienten ausgeprägte Übelkeit.
Zu den häufigsten Gründen für die Entstehung von Schwindel im Ohr, der mit starker Übelkeit und Erbrechen einhergeht, zählen der gutartige paroxysmale Lagerungsschwindel, Morbus Menière und entzündliche Prozesse im Bereich des Gleichgewichtsnervs (Neuritis vestibularis). Darüber hinaus kann es auch im Zuge eines Hörsturzes zu ausgeprägtem Schwindel, Übelkeit und Erbrechen kommen.
Da demnach die meisten Erkrankungen, die zu Schwindel führen, mit starker Übelkeit einhergehen, zählen Arzneimittel zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen zu den Standardmedikamenten.
Ohrenschmerzen können ebenfalls ein begleitendes Symptom von Schwindel sein. Die häufigste Ursache für das gemeinsame Auftreten dieser beiden Symptome ist eine Entzündung des Innenohrs:
Hierdurch kann es zu einer erhöhten Empfindlichkeit und Schmerzhaftigkeit der inneren Ohrstrukturen kommen. Außerdem können die natürlichen Belüftungsstrukturen verstopft werden, wodurch das Trommelfell durch den Über-oder Unterdruck belastet wird.
Tritt erst Ohrenschmerz und erst viel später der Schwindel auf, kann es sein, dass sich eine entzündliche Reaktion nach innen im Ohr ausgebreitet hat. In diesem Falle sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
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Druck auf den Ohren kommt normalerweise durch eine Belüftungsstörung des Mittelohrs zustande.
Normalerweise ist hier die Belüftung durch einen Verbindungskanal zwischen Mittelohrraum und Nasenhöhle gewährleistet. Falls dieser verstopft ist, kann jedoch Druck auf das Trommelfell als einzige flexible Membran des Mittelohrraums ausgeübt werden.
Ohrendruck bzw. die zugrunde liegende Belüftungsstörung ist ein häufiges Symptom bei Entzündungen des Ohrs. Es sollte also gezielt nach weiteren Symptomen hierfür gesucht werden, wie etwa Fieber oder Schluckbeschwerden. Auch Störungen des Hörens können mit Entzündungsreaktionen einhergehen.
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Der Begriff Tinnitus beschreibt ein meist nur für die betroffene Person wahrnehmbares Geräusch, das ohne äußeren Reiz auftritt, meist in Form eines Klingeln, Brummen oder Piepen. Seltener gibt es auch Arten des Tinnitus, die auf Muskel- oder Knochengeräusche zurückzuführen sind, und die daher auch vom Untersucher gehört werden können.
Einem Tinnitus liegt oft keine erkennbare Ursache zugrunde, er kann aber auch gemeinsam mit Schwindel auftreten: In letzterem Fall ist der Tinnitus meistens ein Hinweis auf eine Funktionsstörung des Innenohrs, in welchem die notwendigen Strukturen sowohl des Gleichgewichts- als auch des Hörsinn liegen.
Ein weiter oben beschriebener Morbus Menière ist hierbei eine häufige Diagnose, aber auch Entzündungen der Nerven im Innenohr oder autoimmune Erkrankungen können seltener für Schwindel und Tinnitus sorgen.
Ein neu aufgetretener, länger anhaltender Tinnitus sollte daher auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden.
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Bei Schwindel im Ohr kann in der Regel eine deutliche Beeinträchtigung des Gleichgewichts nachgewiesen werden. Die Lage des Körpers im Raum (Gleichgewicht) wird sowohl durch die visuellen Eindrücke, als auch durch Lagerezeptoren in den Gelenken und das Gleichgewichtsorgan im Ohr bestimmt. Kommt es nun auf einem Ohr zu einer Beeinträchtigung des Gleichgewichts, führt dies bei den betroffenen Patienten zu starkem Schwindel im Ohr. Das Gleichgewicht kann dabei auf verschiedene Weisen beeinflusst werden.
Die Therapie bei Schwindel, der im Ohr entsteht richtet sich maßgeblich nach der zugrunde liegenden Ursache.
Aus diesem Grund ist eine umfangreiche Diagnostik vor dem Einleiten der Therapie besonders wichtig. Grundsätzlich kommen
Steht der Schwindel im Zusammenhang mit einer Entzündung des Gleichgewichtsnervs (sogenannte Neuritis vestibularis), müssen Arzneimittel zur symptomatischen Therapie von Schwindel, Übelkeit und Erbrechen angewendet werden. Auf diese Weise können die Symptome effektiv gelindert und das Wohlbefinden des Betroffenen gesteigert werden. Neben der Gabe dieser Arzneimittel sollte gezieltes physiotherapeutisches Training dabei helfen das Gleichgewichtsorgan zu stärken und den Schwindel langfristig zu behandeln.
Personen, deren Schwindel im Ohr auf Morbus Menière zurückzuführen ist, können in der akuten Menière-Attacke ebenfalls symptomatisch mit Arzneimitteln gegen Schwindel, Übelkeit und Erbrechen behandelt werden. Bei besonders ausgeprägten Schwindelattacken sollten diese Medikamente nicht oral, sondern über die Vene verabreicht werden. Auch bei dieser Erkrankung kann spezielles Training des Gleichgewichtsorgans dabei helfen die Häufigkeit der akuten Schwindelattacken zu reduzieren.
Darüber hinaus umfasst die Therapie bei dieser Form von Schwindel, der im Ohr entsteht, die Gabe von Betahistin. Auch dieses Arzneimittel vermag es die Häufigkeit der akuten Schwindelattacken effektiv zu reduzieren.
Personen, die trotz medikamentöser Therapie, an häufig auftretenden Schwindelattacken leiden, kann eine operative Behandlung sinnvoll sein. Eine mögliche operative Maßnahme zur Therapie dieser Form von Schwindel, der im Ohr entsteht, ist die Durchtrennung des Gleichgewichtsnervs auf der Betroffenen Seite. Alternativ ist es auch möglich, den Druck im Bereich des Innenohrs zu reduzieren (sogenannte Sakkotomie).
Steht der Schwindel im Ohr im Zusammenhang mit einem Hörsturz, muss beachtet werden, dass es bislang keine Therapie gibt, die bei diesem Krankheitsbild erwiesenermaßen wirksam ist. Im klinischen Alltag versucht man jedoch die akut auftretende Symptomatik mit hochdosiertem Kortison zu lindern. Das Kortison kann in Abhängigkeit von der Ausprägung der Beschwerden entweder in Tablettenform oder per Infusion verabreicht werden. Bei einem leichten Hörsturz, der das Hörvermögen nur geringfügig beeinträchtigt und nicht zu Schwindel im Ohr führt muss jedoch in der Regel keinerlei Therapie erfolgen.
Falls es sich bei dem Schwindel im Ohr um einen gutartigen paroxysmalen Lagerungsschwindel handelt muss eine komplett andere Behandlungsstrategie gewählt werden. Da die Beschwerden in diesen Fällen zumeist durch kleine Steine im hinteren Bogengang des Gleichgewichtsorgans hervorgerufen werden, gilt es diese Steine durch spezielle Lagerungsmanöver abzuleiten.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Medikamente gegen Schwindel
Die Diagnostik bei Schwindel gliedert sich in der Regel in mehrere Schritte.
Die Dauer von durch das Ohr bedingtem Schwindel hängt stark von der Ursache ab. Ein plötzlich aufgetretener Schwindelanfall bei einem Morbus Menière sollte nur wenige Minuten bis Stunden andauern, bei einem Lagerungsschwindel sind die Schwindelattacken sogar noch kürzer.
Eine Nervenentzündung am Innenohr verursacht dagegen eher länger anhaltenden Schwindel.
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