Ein Schwindel mit Migräne, oft auch vestibuläre Migräne genannt, bezeichnet das Auftreten von Schwindelanfällen, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit einem Migräneanfall stehen können. Das bedeutet, dass der Schwindel sowohl vor, während, als auch nach der Migräneattacke auftreten kann.
Ein Schwindel mit Migräne, oft auch vestibuläre Migräne genannt, bezeichnet das Auftreten von Schwindelanfällen, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit einem Migräneanfall stehen können. Das bedeutet, dass der Schwindel sowohl vor, während, als auch nach der Migräneattacke auftreten kann. Immer wieder kommt es aber auch vor, dass der Schwindel unabhängig von den Migräneschmerzen auftritt. Ebenso kann es vorkommen, dass nicht jeder Migräneanfall von einer Schwindelattacke begleitet wird. Der Schwindel kann verschiedene Formen annehmen, wodurch die Diagnose eines Schwindels mit Migräne oft erschwert wird. Je nach Länge der Migräneattacke kann der Schwindel ein paar Stunden andauern, aber auch noch über den Migräneanfall hinaus bis zu mehreren Tagen bestehen.
Die Ursache für Schwindel und Migräne ist als solche bisher noch nicht geklärt. Es gibt jedoch verschiedene Theorien und Faktoren, die vermutlich im Zusammenspiel zu Schwindel und Migräne führen. Für das Auftreten des Schwindels ist vermutlich eine vorübergehende Störung der Durchblutung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr verantwortlich. Die Migräne wird vermutlich durch eine sich ausbreitende Änderung der Leitfähigkeit der Nervenzellen verursacht. Diese Leitfähigkeit ist wichtig, damit Informationen zwischen den Zellen übertragen werden können.
Die Auslöser für diese Durchblutungsstörung und Änderung der Leitfähigkeit sind sehr vielfältig.
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Die Behandlung von Schwindel und Migräne erfolgt abhängig von der Ausprägung der Symptome. Im Grunde genommen ist die Therapie eine Erweiterung der Behandlung einer Migräne mit Medikamenten, die gegen Schwindel helfen.
Dementsprechend können in einer Akutsituation Schmerzmittel beim Auftreten von Kopfschmerzen, wie beispielsweise Aspirin® oder Ibuprofen©, eingenommen werden. Hinzu kommt ein Medikament, um den Schwindel zu bekämpfen. Hier eignet sich beispielsweise Dimenhydrinat gut, da es gleichzeitig gegen Unwohlsein und Übelkeit wirkt. Bei zusätzlich auftretender Übelkeit und Erbrechen sollte auch ein Mittel dagegen, wie z.B. Vomex® oder Metoclopramid, eingenommen werden. Inzwischen gibt es auch das Medikament Vertigo-Vomex®, das ebenfalls gut und schnell gegen Übelkeit und gleichzeitig auftretenden Schwindel wirkt.
Wenn der Schwindel und die Migräne öfter als dreimal in einem Monat vorkommen oder ein Anfall über mehrere Tage anhält, sollte eine Prophylaxe zur Vorbeugung bedacht werden. Diese kann beispielsweise mit Betablockern gegen Migräne erfolgen. Auch eine Umstellung des Lebensstils mit regelmäßigem Sport und Entspannungsübungen sollte in Betracht gezogen werden.
Um dem Auftreten von Migräne- und Schwindelanfällen vorzubeugen, empfiehlt es sich außerdem ein Migränetagebuch zu führen. Dies kann dazu beitragen, eventuelle Auslöser zu identifizieren, damit diese vermieden werden können.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Therapie von Schwindel oder Medikamente gegen Schwindel
Bei Schwindel und Migräne können verschiedene Symptome auftreten. Die Migräneattacke äußert sich meist durch starke pulsierende Kopfschmerzen, die häufig einseitig auftreten. Zusätzlich können die für die Migräne typischen Begleitsymptome, wie Übelkeit, Erbrechen, aber auch Licht- und Lärmempfindlichkeit vorhanden sein.
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Der Schwindel selbst kann sowohl als Dreh-, Schwank- oder diffuser Schwindel empfunden werden. Der Schwindel geht oft mit einer Gang- und Standunsicherheit einher und die Betroffenen haben Probleme mit der Koordination.
Diese Symptome können in unterschiedlichen Kombinationen und verschiedenen zeitlichen Abständen auftreten. Das bedeutet, dass der Schwindel gelegentlich auch ohne die für die Migräne typischen Kopfschmerzen, aber mit den anderen Begleitsymptomen der Migräne auftreten kann.
Bei Schwindel und Migräne kann es auch vorkommen, dass der Schwindel zusammen mit den typischen Begleitsymptomen der Migräne, jedoch ohne die Kopfschmerzen selbst auftritt. Dies ist bei jedem Dritten, der unter Schwindel und Migräne leidet, der Fall. In diesem Zusammenhang ergibt der Begriff der vestibulären -also das Gleichgewichtsorgan betreffenden- Migräne auch noch mehr Sinn, da der Fokus auf dem Schwindel liegt. Trotzdem treten die Begleitsymptome der Migräne, wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, Licht- oder auch Lärmempfindlichkeit im Zusammenhang mit der Schwindelattacke auf.
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Immer wieder kommt es bei Schwindel und Migräne auch zu Übelkeit. Diese kann als typisches Begleitsymptom der Migräne auftreten. Es kommt zu Störungen des Verdauungstrakts und häufig dadurch auch zu Erbrechen. Die Übelkeit kann bereits vor der Migräne auftreten. Sie kann aber auch durch den Schwindel hervorgerufen oder gefördert werden. Vor allem beim Auftreten von Schwankschwindel fühlen sich die Betroffenen oft, wie auf einem schwankenden Schiff. Dies löst bei vielen Menschen Übelkeit aus.
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Auch Sehstörungen treten häufig bei Schwindel und Migräne auf. Zum einen können sie Teil der sogenannten Aura, die vor der Migräneattacke auftritt, sein. Dabei kommt es neben anderen möglichen Symptomen häufig zum Auftreten von Blitzen oder anderen Formen vor dem Auge. Zum anderen können Sehstörungen aber auch Teil des Schwindelanfalls selbst sein. Sie können den Schwindel verursachen, aber auch begleitend auftreten. Meist sehen die Betroffenen dann verschwommen, was den Schwindel zusätzlich verstärkt und die Koordination und Orientierung deutlich erschweren kann.
Für weitere Informationen lesen Sie: Schwindel und Sehstörungen
Bei einigen Menschen können Schwindel und Migräne auch zusammen mit Benommenheit auftreten. Es kann zu Koordinations- und Orientierungsschwierigkeiten kommen. Meist geht auch Verwirrung mit der Benommenheit einher. Dies ist häufig der Fall, wenn es beim Auftreten der Migräne und des Schwindels zu einer Störung des Kreislaufs kommt. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass die Betroffenen sich hinlegen können und Hilfen für die Orientierung gegeben werden. Außerdem sollten sie nicht alleine gelassen werden, für den Fall, dass hinter den Symptomen etwas Gefährlicheres steckt und ein Bewusstseinsverlust eintritt.
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Die Diagnose von Schwindel und Migräne wird hauptsächlich mit Hilfe des Arzt-Patienten-Gesprächs gestellt. Dafür ist die bereits gestellte Diagnose einer Migräne Voraussetzung. Hierfür sind typische Kriterien, wie mindestens 5 Migräne-Episoden sowie die häufig einseitig pulsierende Art der auftretenden Kopfschmerzen, notwendig.
Der Schwindel kann in verschiedenen Formen auftreten, also beispielsweise entweder als Dreh-, Schwank- oder auch diffuser Schwindel wahrgenommen werden. Wichtig ist bei der Diagnose auch, dass andere mögliche Ursachen für den Schwindel, wie z.B. eine Erkrankung des Gleichgewichtsorgans, ausgeschlossen werden.
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Der Krankheitsverlauf von Schwindel und Migräne ist abhängig von der Ausprägung der Symptome, sowie der richtigen Diagnose und dementsprechenden Therapie. Es ist nicht immer so einfach die sogenannte vestibuläre Migräne als solche zu erkennen. Jedoch können der Schwindel und die Migräne in den meisten Fällen gut behandelt werden, wodurch der Krankheitsverlauf recht milde bleibt. Hinzu kommen einige gute Möglichkeiten, um den Attacken vorzubeugen. Hierzu gehört neben verschiedenen Medikamenten auch die Führung eines Tagebuchs, um Auslöser zu erkennen. Zudem kann man durch so genanntes Schwindeltrainig versuchen seine Schwindelatacken zu bekämpfen.
Die Dauer von Schwindel und Migräne sind sehr unterschiedlich. Eine Migräneattacke selbst dauert meist zwischen 4 und 72 Stunden. Der dazu begleitende Schwindel kann bereits vorher einsetzen, aber auch währenddessen oder danach erst auftreten. Die Dauer des Schwindelanfalls ist sehr variabel und geht manchmal bis zu mehreren Tagen über einen Migräneanfall hinaus. Die Erkrankung als Ganze ist oft nicht heilbar und es kommt immer wieder zu Attacken von Schwindel und Migräne. Bei der richtigen Behandlung mit wirksamen Medikamenten und der Identifizierung möglicher Auslöser ist die Prognose jedoch sehr gut.
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