Beim HWS-Syndrom ist das Leitsymptom Schmerzen. Diese sind klassischerweise lokalisiert im Schulter-Nackenbereich und können teilweise bis weit in den Arm hinein ausstrahlen. Es kann auch zu Schwindel, Tinnitus oder Kribbelgefühl in den Armen kommen.
Das HWS Syndrom ist keine Krankheit an sich, sondern ein Symptomenkomplex von Beschwerden, die das Gebiet der Halswirbelsäule betreffen, der durch sehr verschiedene Ursachen hervorgerufen werden kann.
Das Leitsymptom beim HWS Syndrom sind Schmerzen an der Halswirbelsäule. Diese sind klassischerweise lokalisiert im Schulter-Nackenbereich und können teilweise bis weit in den Arm hinein ausstrahlen.
Manchmal bestehen diese Schmerzen permanent, manchmal (vor allem in frühen Krankheitsstadien) treten sie nur bei bestimmten Bewegungen auf. Außerdem kommt es oft zu einer umschriebenen Verhärtung der Muskulatur (Muskelhartspann, Myogelose) im betroffenen Areal.
Begleitsymptome beim HWS Syndrom unterscheiden sich je nach dem zugrundeliegenden Auslöser. Was zudem häufig parallel auftritt, sind Kopfschmerzen (siehe: HWS Syndrom und Kopfschmerzen).
Diese können entweder muskulär bedingt sein, also ursprüngliche Schmerzen der Nackenmuskulatur, die dann in den Kopf hochziehen oder durch Durchblutungsstörungen entstehen, die dadurch zustande kommen können, dass sich Vorgänge an oder neben der Wirbelsäule abspielen, die die Räume einengen, in denen Gefäße verlaufen.
Durch diese mangelnde Durchblutung kann es außerdem auch zur Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff kommen, was sich bei einigen durch Schwindel bemerkbar macht.
Auch andere Prozesse, die durch das Gehirn gesteuert werden, können in Mitleidenschaft gezogen werden. So kommt es zum Beispiel häufiger auch zu Sehstörungen oder Hörstörungen (vor allem in Form von Ohrgeräuschen wie Tinnitus).
Ein Symptom, das besonders häufig mit den Schmerzen bei einem HWS Syndrom einhergeht, sind Empfindungsstörungen in Schulter, Nacken und / oder Arm.
Das kommt daher, dass ein HWS Syndrom meist dadurch verursacht wird, dass Nerven, die im Halsbereich aus der Wirbelsäule austreten gereizt, beschädigt oder entzündet sind. Deswegen funktionieren diese Nerven dann nicht mehr regelrecht, was sich anhand von Sensibilitätsstörungen wie Kribbelgefühlen oder Taubheitsgefühlen (Parästhesien oder Hypästhesien) in Schulter oder Nacken, vor allem aber in den Armen, manifestieren kann.
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Die Nerven, die für das Gefühl verantwortlich sind, sind etwas empfindlicher als diejenigen, die die Muskulatur und die Bewegungen steuern. Deswegen werden diese nur in fortgeschrittenen Stadien beschädigt. In solchen Fällen kann es dann zu einem Schwächegefühl, Kraftminderung und im schlimmsten Fall sogar zu Lähmungserscheinungen (Paresen) kommen.
Die Dauer des HWS - Syndroms ist sehr variabel, da sie von der Ursache der HWS- Problematik bestimmt wird. Bei Besserung der Beschwerden innerhalb von 3 Wochen spricht man vom akuten HWS-Syndrom, wohingegen bei einer Beschwerdepersistenz von über 3 Monaten vom chronischen HWS-Syndrom gesprochen wird.
Das HWS - Syndrom ist bei degenerativen Erkrankungen nicht komplett heilbar und wird bei Erkrankungen, bei denen eine Veränderung an der Halswirbelsäule stattfindet, immer wieder zu Beschwerden führen. Ist das HWS Syndrom aufgrund von Muskelverspannungen, Blockierungen der Halswirbelsäule oder durch ein Schleudertrauma entstanden, können die Symptome noch einige Tage bis Wochen bestehen bleiben. Durch eine medikamentöse und physiotherapeutische Behandlung kann das HWS-Syndrom aber wieder vollständig verschwinden. Um wiederkehrenden Muskelverspannungen oder Blockierungen vorzubeugen, sollte Sport getrieben werden mit dem Ziel der Stärkung der Muskulatur im Hals, Nacken und Rücken.
Beim Schleudertrauma kann der Kopf normalerweise schon nach dem ersten Tag wieder sanft bewegt werden. Ein Ruhighalten durch eine Halskrause wird nicht mehr empfohlen, da die Muskulatur dann erst recht schwindet und dadurch eine neue Halswirbelsäulenproblematik entstehen kann, die letztlich zu einem HWS-Syndrom führt.
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1. - 3. - Halswirbelsäule (HWS)
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Nach einem Unfall treten Symptome des HWS-Syndroms meist infolge des sogenannten Schleudertraumas (HWS-Distorsion) auf.
Hierbei kommt es durch eine plötzliche Beschleunigung (zum Beispiel bei einem Auffahrunfall) zu einer plötzlichen Kopfbewegung. Im Nachhinein können Bänder und Muskeln gezerrt sein. Außerdem kommt es oft zu Verspannungen im Nacken, sodass eine Kopfbewegung nur eingeschränkt möglich ist.
Zusätzlich können nach dem Unfall im Zuge des HWS-Syndroms Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Sehstörungen auftreten. Die Symptome des HWS-Syndroms können sofort, Stunden oder auch erst Tage nach dem Unfall auftreten. Meist verschwinden die Symptome des HWS-Syndroms von selbst wieder.
Sollten diese jedoch länger als eine Woche anhalten, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann eine schwerwiegende Schädigung der Halswirbelsäule ausschließen und Physiotherapie verordnen, sodass das HWS-Syndrom nicht dauerhaft (chronisch) bestehen bleibt. Unabhängig vom zeitlichen Verlauf, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen, sollte es zu Lähmungserscheinungen im Arm und Nackenbereich kommen. Hierbei kann es sich um ernsthafte Nervenschädigungen handeln, die fachärztlicher Behandlung bedürfen.
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Schwindel (Vertigo), (siehe: Schwindel im Kopf) der durch ein HWS-Syndrom verursacht wird, wird auch als zervikogener (von der Halswirbelsäule kommender) Schwindel bezeichnet. Der Schwindel äußert sich häufig als Schwankschwindel mit einer Gangunsicherheit und in manchen Fällen mit einem gestörten Lagegefühl im Raum.
Auch Übelkeit kann durch den HWS-Schwindel ausgelöst werden. In der Regel nimmt die Schwindelsymptomatik bei Kopf- und Schulterbewegungen zu und parallel dazu treten ziehende oder stechende Schmerzen im Nackenbereich auf.
Die Muskulatur des Schulter-Nacken-Bereichs ist häufig verspannt und die Beweglichkeit des Halses eingeschränkt. Die Schwindelanfälle können wenige Minuten bis zu einigen Stunden anhalten. Ausgelöst wird der Schwindel beim HWS-Syndrom durch eine Störung von bestimmten Sinnes- und Nervenzellen, die an den Muskeln und Sehnen der Halswirbelsäule sitzen. Diese leiten Informationen über Veränderungen der Lage oder Haltung der Nackenmuskulatur an die Gleichgewichtsorgane weiter, die dadurch die Orientierung im Raum regulieren können.
Durch die Störung dieser Sinnes- und Nervenzellen bei einem HWS-Syndrom durch Verspannungen oder Schleudertrauma kann es zu einer Raumwahrnehmungsstörung kommen, was die Schwindelanfälle hervorruft. Die Schwindelsymptomatik kann durch Stress verstärkt werden, da durch Stress weitere Verspannungen der Muskulatur ausgelöst werden.
Schwindel kann in jedem Lebensalter auftreten, bei Menschen über 75 Jahre ist eine Schwindelsymptomatik der häufigste Grund für einen Arztbesuch. Da es viele Ursachen für Schwindel gibt, sollten wiederkehrende Schwindelanfälle oder Dauerschwindel von einem Arzt abgeklärt werden.
Der Schwindel, der durch ein HWS-Syndrom verursacht wird, kann in den meisten Fällen sehr gut und einfach behandelt werden (z.B. mit
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Ein weiteres Symptom, dass ein Teil des HWS-Syndroms sein kann, ist der Brustschmerz (Thoraxschmerz). Da die Nerven vom Gehirn aus durch die Wirbellöcher der Wirbelsäule verlaufen, können bei einer Schädigung an jeder Stelle der Wirbelsäule ein oder mehrere Nerven eingeklemmt werden.
Kommt es also zu Blockierungen in der Halswirbelsäule und nachfolgend zu einem HWS-Syndrom, können Nerven, die am Brustkorb entlanglaufen, gereizt sein und dort Schmerzen verursachen. Da oftmals nicht alle Nerven gereizt sind, sondern meist die Nerven auf einer Seite, werden die Brustschmerzen auch nur auf einer Seite der Brust verspürt. Der Schmerz, der durch eine Irritation der Nerven ausgelöst wird, ist meist stechend und oftmals durch äußeren Druck auslösbar.
Verschiedene Veränderungen der visuellen Wahrnehmung werden als Sehstörungen zusammengefasst. Patienten, die an einem HWS Syndrom leiden, können neben den Symptomen Nackenschmerzen, Schwindel, Tinnitus und Kopfschmerzen auch Sehstörungen entwickeln.
Sehstörungen im Rahmen eines HWS Syndroms und einer Schädigung der Halswirbelsäule können durch eine Durchblutungsstörung des Gehirns oder direkt der Augen entstehen. Eine zu geringe Durchblutung kann durch eine Einengung eines an der Halswirbelsäule oder am Hals gelegenen Gefäßes verursacht werden.
Zwei kleine Arteriae vertebralia (Arterien der Wirbelsäule) ziehen jeweils rechts und links durch einen knöchernen Kanal in der Halswirbelsäule und versorgen das Gehirn mit sauerstoffreichem Blut. Bei einem HWS-Syndrom mit einer Einengung einer der beiden Arterien kann es besonders bei extremen Kopfdrehungen zu einer Durchblutungsstörung und damit einer Minderversorgung des Gehirns kommen, wodurch die Sehstörungen ausgelöst werden. Solche Einengungen der Arterien können durch Plaque-Ablagerungen im Gefäß selbst (arteriosklerotische Gefäßstenose) oder durch degenerative Veränderungen im Bereich der knöchernen Halswirbelsäule entstehen und zu Sehstörungen führen.
Wenn Gehirn und /oder Augen nicht mehr ausreichend durchblutet werden, kommt auch nicht genug Sauerstoff in diesen Regionen an. Somit können visuelle Probleme auftreten. Diese Sehstörungen können sich verschieden äußern: Manchmal kommt es zu Doppelbildern, einem Flimmern, verminderter Sehschärfe oder auch einem eingeschränkten Sichtfeld. Die dadurch entstehenden Sehstörungen können von Schwindel, Ohrensausen (Tinnitus), Übelkeit, Erbrechen und migräneartigen Kopfschmerzen begleitet werden.
Parallel zu den Sehstörungen kann es auch zu einem Migräne-Anfall kommen. Zusätzlich zu den starken Migräne-Kopfschmerzen können dabei Lichtblitze, Gesichtsfeldeinschränkungen oder Augenflimmern auftreten.
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Ist die Ursache für die Sehstörungen ein HWS Syndrom, verschwinden diese mit der Behandlung der Halswirbelsäulenproblematik wieder.
Auch ein Bandscheibenvorfall (Prolaps) im Bereich der Halswirbelsäule kann neben vielen verschiedenen Symptomen (wie Lähmungserscheinungen der Arme, Taubheitsgefühlen oder Kribbeln) auch Sehstörungen verursachen. Häufig treten Sehstörungen beim HWS-Syndrom insbesondere in psychischen Belastungssituationen auf und werden häufig von Symptomen wie
begleitet.
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Schluckbeschwerden können ohne begleitende Schmerzen (Dysphagie) oder mit Halsschmerzen oder Schmerzen beim Schlucken auftreten (Odynophagie). Schluckstörungen können durch zahlreiche Ursachen beziehungsweise Erkrankungen hervorgerufen werden, beispielsweise durch ein HWS-Syndrom. So können Blockierungen der Halswirbel oder muskuläre Verspannungen der Nacken- und Schultermuskulatur zu Schluckbeschwerden führen.
Auch ein knöcherner Umbau zwischen den einzelnen Wirbelkörpern (Spondylosis deformans) kann zu Schluckbeschwerden mit und ohne Schmerzen führen, die von erheblichen Problemen der Funktionalität der Halswirbelsäule begleitet werden. Gelegentlich werden auch Knochensporne (Osteophyten) an der Halswirbelsäule als Ursache für Schluckbeschwerden erkannt. Häufigste Ursache für solche Spornbildungen sind Verschleißerscheinungen.
Die Schluckbeschwerden im Rahmen eines HWS-Syndroms können in manchen Fällen auch mit einer Heiserkeit (sogenanntes "Frosch im Hals-Syndrom") einhergehen. Häufig treten Schluckstörungen parallel mit Schwindel und Ohrgeräuschen auf.
Der Begriff Tinnitus beschreibt die krankhafte Wahrnehmung eines Geräusches, Klingelns oder Tons in den Ohren. Besteht eine akute Blockierung des Kopfgelenks bei einem HWS-Syndrom werde häufig einseitige, dumpfe Ohrgeräusche beschrieben. Aber auch Rauschen und das Wahrnehmen von hohen Tönen kann auf Halswirbelsäulenprobleme hindeuten.
Der Tinnitus kann dauerhaft auftreten oder anfallartig immer wieder für kurze Episoden. Die Tinnitus-Symptomatik kann unter Umständen auch durch ein HWS-Syndrom ausgelöst sein, jedoch gibt es vielfältige Ursachen für einen Tinnitus. Das gleichzeitige Auftreten von Tinnitus und HWS-Syndrom muss nicht zwingend in Zusammenhang stehen. Jedoch gibt es eine enge nervliche Verbindung zwischen den Gelenken der oberen Halswirbelsäule mit dem Hör- und Gleichgewichtsnerven.
So erklärt sich, warum beispielsweise Gelenkprobleme oder Muskelverspannungen im Rahmen eines HWS-Syndroms die Entstehung eines Tinnitus begünstigen oder bestehende Ohrgeräusche verstärken können. Außerdem werden die Hirnnervenkerne des Hör- und Gleichgewichtsnervs durch Äste der Wirbelsäulenarterien (Arteriae vertebralia) versorgt, die jeweils rechts und links durch die knöchernen Querfortsätze der einzelnen Halswirbelknochen ziehen.
Bei einem HWS-Syndrom kann es beispielsweise durch Verschleißerscheinungen an den Halswirbelkörpern zu einer Durchblutungsstörung und damit zu einer Minderdurchblutung der für das Hören wichtigen Hirnnervenkerne kommen. Aus diesem Grund können Ohrgeräusche durch ein HWS-Syndrom hervorgerufen werden.
Häufige Begleitsymptome des Tinnitus sind
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Sensible Störungen, die sich beispielsweise durch Kribbeln in den Armen äußern, werden bei einem HWS-Syndrom durch eine mechanische Kompression der Nervenwurzeln verursacht, die aus der Halswirbelsäule austreten. Eine Reizung dieser Nervenwurzeln kann zum Beispiel durch einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule oder auch durch knöcherne Einengung durch Veränderungen an den Wirbelkörpern hervorgerufen werden.
Durch die Einengung an den Nervenwurzeln kommt es zu einer Reizung des Armplexus, einem Nervengeflecht, welches durch den Zusammenschluss der einzelnen Nervenwurzeln entsteht und den Arm versorgt. Diese Reizung äußert sich als meist als bohrender, ziehender oder dumpfer Schmerz, der vom Nacken in die Schulter, den Arm und die Hand ausstrahlt.
Mit zunehmender Schwere der Einengung der Nervenwurzeln, kann es zu
besonders im Bereich der Arme und Hände kommen. Im Allgemeinen lassen sich die Ursachen für die Kribbelempfindungen beim HWS-Syndrom durch bildgebende Diagnostik der Wirbelsäule erkennen. Häufig werden die Symptome des Kribbelns in den Armen von Nacken-Schulterschmerzen mit oder ohne Ausstrahlung in den Hinterkopf begleitet.
Durch bestimmte Bewegungen in der Halswirbelsäule werden die ausstrahlenden Schmerzen oder Missempfindungen (z.B. Kribbeln) in die Arme verstärkt. Je nachdem, ob die Ursache des HWS-Syndrom eher in der oberen, der mittleren oder unteren Halswirbelsäule begründet liegt, kann es an unterschiedlichen Stellen im Schulter-, Arm- und Handbereich zu Kribbelempfindungen kommen.
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Bei einem HWS-Syndrom kann es zu Reizungen von Nervengeflechten und Nervenknoten des sogenannten sympathischen Nervensystems kommen. Das sympathische Nervensystem ist Teil des unwillkürlichen Nervensystems (vegetatives Nervensystem) und beeinflusst unter anderem die Herztätigkeit. Es
Bei einer Störung und Reizung des sympathischen Nervensystems durch ein HWS-Syndrom beispielsweise verursacht durch eine Blockade des Kopfgelenks, wird der Organismus auf Dauerhöchstleistung eingestellt. Mögliche Symptome dieses Sympathikusstresses (Sympatikotonie) durch die Dauerreizung beim HWS-Syndrom sind Verdauungsstörungen, das Wahrnehmen von Ohrgeräuschen, Störungen des Gedächtnisses (z.B. Konzentrationsstörungen), Schlafstörungen, Sehstörungen und vieles mehr.
Auch auf die Herztätigkeit kann das sympathische Nervensystem beim HWS-Syndrom Auswirkungen haben. Es kann zu beispielsweise zu einer Blutdrucksteigerung kommen oder zu Herzattacken bis hin zu Rhythmusstörungen des Herzens. Der Gegenspieler des sympathischen Nervensystems ist der Vagusnerv (wichtigster Nerv des sogenannten Parasympatikus), der ebenfalls durch ein HWS-Syndrom zu Schaden kommen kann.
Wird die Funktionalität des Vagusnerves beeinträchtigt, kann es zu
kommen. Herzbeschwerden können vielfältige Ursachen haben und sollten in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt werden.
Herzbeschwerden können durch ein HWS-Syndrom ausgelöst werden, jedoch können auch Herzbeschwerden zu ausstrahlenden Schmerzen in die linke Schulter oder in den Nacken führen, die als HWS-Syndrom missinterpretiert werden, da die eigentliche Ursache eine Funktionseinschränkung des Herzens selbst ist.
Durch Probleme an der Halswirbelsäule, die mit einem HWS-Syndrom einhergehen, kann auch das Herz beeinflusst werden und Symptome wie Herzrasen können auftreten. Das liegt daran, dass die bestimmte Nerven dicht am Hals und an der Halswirbelsäule entlanglaufen.
Gibt es eine Schädigung oder Irritation an der Halswirbelsäule, können diese Nervenstränge gereizt oder verletzt werden. Ist dies der Fall, kann die Steuerung des Herzschlags fehlgesteuert sein, wodurch im Zuge des HWS-Syndroms Symptome, die das Herz (Herzrasen, Herzstolpern, Rhythmusstörungen) betreffen, auftreten können.
Wenn eine Herzproblematik neben anderen Symptomen des HWS-Syndroms wie Nackenschmerzen und -steifigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen oder Muskelschwächen in Arm- und Handbereich auftreten, sollte eine Schädigung der Halswirbelsäule ebenfalls als Ursache berücksichtigt werden.
Manchmal können die Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule und speziell im Bereich der Halswirbelsäule durch ein HWS-Syndrom so stark sein, dass sie auch den gesamten Körper beeinflussen.
Vor allem über lange Zeit bestehende Schmerzen haben die Gefahr auch systemisch Beschwerden am ganzen Körper auszulösen.
Chronische Schmerzpatienten, die über Wochen und Monate Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule haben, reagieren oftmals mit Ganzkörperschmerzen und Allgemeinreaktionen.
Manchmal, bei ganz ausgeprägten Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule kommt es auch zu Zitteranfällen und zu sich zusammenkrümmenden Patienten.
Das Zittern ist eine Überstimulation der Muskeln. Sie kommt in der Regel dadurch zustande, dass die Muskeln der Halswirbelsäule so stark gereizt werden und dazu noch der Patient dauerhaft versucht die Muskeln zu entspannen. Anstelle dessen kommt es aber schmerzbedingt zu Muskelverkrampfungen, was zu krampfartigen Zitterzuständen führen kann.
Starke und chronische Schmerzen im Bereich der Halswirbelmuskulatur führen über lange Zeit ausgehalten auch zu schweren Allgemeinsymptomen.
Patienten, die ein schwer beherrschbares Halswirbelsäulensyndrom haben, klagen meistens auch über ziehende Kopfschmerzen, die daraus herrühren, dass die verkrampfte Muskulatur der Halswirbelsäule den Schmerz nach vorne in den Kopfbereich weitergibt.
Ähnlich wie bei schweren Migräneanfällen kann es vorkommen, dass es zu neurologischen Beschwerden kommt.
Selten kann es auch zu Eintrübungen des Patienten und zu Benommenheit kommen. Bewusstlosigkeit aufgrund eines HWS Syndroms wurde eher noch nicht beschrieben. Dass Patienten aber nicht adäquat reagieren und schläfrig sind, kann durchaus vorkommen.
Selbstverständlich müssen bei der entsprechenden Diagnostik auch gefährliche und akute Ursachen dieser Benommenheit abgeklärt werden. Benommenheit und Schläfrigkeit unter einem HWS Syndrom kann aber auch durch die eingenommenen Schmerzmittel eintreten, die meistens bei schwer beherrschbaren Beschwerden sehr hoch dosiert sind.
In jedem Fall muss eine genaue Ursache der Benommenheit untersucht werden.
Im Bereich der Halswirbelsäule laufen nicht nur zahlreiche Muskeln entlang sondern auch Nerven und Blutgefäße. In diesem Zusammenhang sind die Nerven, die die entsprechenden Muskeln der Halswirbelsäule versorgen besonders hervorzuheben.
Bei ganz ausgeprägten HWS Syndromen, kommt es zu Reizungen der Nerven im Bereich der Halswirbelsäule, was zu sich ausbreitenden Schmerzen führt.
Patienten, die über Schmerzen des Gesichtes berichten, können meistens den Entstehungsort dieser Schmerzen nicht lokalisieren.
Die Schmerzen werden entweder als ziehend oder reißend angegeben oder auch als dumpf und ausstrahlend.
Manchmal kommt auch als Differentialdiagnose eine sogenannte Trigeminusneuralgie in Frage.
Darunter versteht man eine Reizung des Gesichtsnerv Trigeminus. Er zieht entlang der Wangenknochen beidseits und wird von Muskeln überspannt. Diese Muskeln stehen auch indirekt in Verbindung mit Muskeln der hinteren Halswirbelsäule. Verkrampfungen in diesem Bereich können also auch theoretisch in den vorderen Gesichtsabschnitt weitergegeben werden. Gesichtsschmerzen aufgrund eines HWS Syndroms sind selten aber müssen bei angegebenen Gesichtsschmerzen auf jeden Fall mit in die Verdachtsdiagnosen aufgenommen werden.
Die Muskeln des Oberkörpers sind miteinander mehr oder weniger verknüpft und grenzen aneinander an. Bei einem HWS Syndrom kann es auch durch entsprechende Muskelverkrampfungen zu Verkrampfungen der sich anschließenden Muskeln der Brustwirbelsäule kommen, diese können wiederum dafür sorgen, dass auch die Muskeln des Brustkorbes verkrampfen und diese sind nun für die Brustkorbbewegung bei der Atmung zuständig.
Verkrampfungen in diesem Bereich können dazu führen, dass der Brustkorb sich nicht mehr so einfach hebt und senkt und dies als Atemnot wahrgenommen wird. Dieser Eindruck ist aber meistens subjektiv, da die Sauerstoffversorgung meistens ausreicht. Weitere Ursache für Atemnot bei einem HWS Syndrom sind die eigentlichen Schmerzen, die, wenn sie stark sind, auch auf das vegetative Nervensystem übergehen können und in diesem Fall tatsächlich zu einer Atemnot führen können.
Atemnot bei einem HWS Syndrom kommt eher selten vor und so muss bei angegebenen Atembeschwerden eine genaue Ursachensuche durchgeführt werden. Manche starken Medikamente, die die Schmerzen eines HWS Syndrom lindern sollen können ebenfalls zu Atembeschwerden führen.
Zu nennen wären hier vor allem Medikamente aus der Gruppe der Morphinpräparate.
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Schmerzen generell sind für den gesamten Körper anstrengend. Der Körper kommt nicht zu Ruhe, wird aus Ruhephasen aufgeschreckt, die Betroffenen versuchen praktisch minütlich direkte oder indirekte Maßnahmen zu ergreifen, die Schmerzen erträglicher werden zu lassen.
Meistens geht dies auch mit einer Unruhe und oder einem Umherlaufen des Patienten einher. Es soll die Position, die am wenigstens Schmerzen verursacht gefunden werden.
Schmerzen über kurze Zeit sind für den Körper und den Patienten erträglich. Kommt es aber zu längeren Schmerzattacken wird der Körper und die Psyche beeinträchtigt. Nach langen Schmerzperioden sind Patienten müde und erschöpft, übellaunig und hoffnungslos. Chronische Schmerzpatienten haben oftmals auch eine Depression.
Auch kann es unter starken Schmerzmittel, die eingenommen werden, zu einer Müdigkeit kommen, die den Patienten stark beeinträchtigt. Die Müdigkeit ist auch der Grund, weshalb Patienten mit starken Schmerzen nicht am Strassenverkehr teilnehmen sollten.
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