Um Verspannungen im Nacken zu lösen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zuerst sollten mögliche Ursachen wie schlechte Haltung, Zugluft oder belastende Situationen ausgeschaltet werden. Autogenes Training oder entspannende Übungen sind dabei unterstützend. Außerdem stehen noch Physiotherapie und verschiedene Medikamente zur Schmerzreduktion und Muskelentspannung zur Verfügung.
Leidet man an Verspannungen der Nackenmuskeln, sollte man zunächst herausbekommen, aus welchem Grund diese Probleme auftreten. Grundsätzlich sollte man die Ursache ausschalten, bevor man der Behandlung beginnt. Kommen die Verspannungen durch eine einseitige Haltung, z.B. zu langes Sitzen, sollte man darauf achten seine Sitzposition mindestens alle 15 Minuten zu ändern. Hier reicht schon ein kurzes Kopfheben oder auch Kopfkreisen für wenige Sekunden, bevor man wieder gewohnte Haltung einnimmt. Jede Stunde sollte man seinen Arbeitsplatz verlassen und einige Minuten seine Position ändern. Mit dieser Methode soll verhindert werden, dass die Nackenmuskeln überanstrengt werden und zu lange in einer Position verbleiben.
Außerdem kann eine sog. Blackroll, eine Selbstmassagerolle bei Verspannungen im Nacken Linderung verschaffen.
Ist die Ursache der verspannten Nackenmuskeln in einer psychosomatischen Situation begründet, hilft es meistens nicht durch muskelentspannende Übungen entgegenzuwirken, da die Ursache anderweitig begründet ist. Man sollte generelle entspannende Übungen zuhause durchführen. Diese können z.B. anhand von autogenen Training regelmäßig angewandt werden. Liegt die Ursache in einer psychisch belasteten Lebenssituation, sind in den meisten Fällen neben den Nackenmuskeln auch die anderen Körpermuskeln sehr angespannt und zeigen Myogelosen. Auch für die anderen Muskeln des Körpers kann ein autogenes Training hilfreich sein. Sollte es zu keiner Besserung kommen, sollte man überlegen die psychisch belastende Situation, wenn möglich, zu ändern oder so umzustellen, dass sie für einen erträglich wird.
Liegt der Grund der Muskelverspannung in einem zu großen Luftzug und an Kälte sollte die Luftzufuhr abgestellt werden (Fenster im Auto schließen), um so den Zug und die Kälte einzustellen. Neben der Ursachenreduktion besteht die Möglichkeit auf drei unterschiedliche Arten gegen die Beschwerden vorzugehen.
Muskelverspannungen und Myogelosen bekommt man am ehesten durch Massage gelöst. Hierbei sollte der Patient entweder auf dem Bauch liegen oder auch sitzen und den Kopf nach vorne beugen. Der Masseur sollte dann mit beiden Händen links und rechts der Halswirbelsäule eine kreisende Bewegung durchführen. An Stellen, wo Myogelosen auffallen, sollte zunächst verblieben und die zirkulierenden Bewegungen forcierter durchgeführt werden. Nach ein bis zwei Minuten sollte die Stelle verlassen werden um dann nach oben zu zirkulieren. In gleicher Sitzung sollte dann an die Stelle der Myogelosen zurückgekehrt werden, um erneut mit leichtem Druck und kreisend zu versuchen die Myogelosen aufzulösen.
Massagen sollten in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um zu verhindern, dass Verhärtungen schnell wieder zurückkehren. Massagen im verspannte Bereich werden von den Betroffenen oft als schmerzhaft beschrieben, zumal die Myogelosen sehr druckempfindlich sind. Trotzdem macht eine erfolgreiche Massage es notwendig den Druck auf die verspannte Muskulatur zu erhöhen.
Im Rahmen der Physiotherapie kann auch ein Versuch unternommen werden mit Kälte- und Wärmeanwendung die Schmerzen zu reduzieren. Hierbei sollte aber beachtet werden, dass bei akuten Verspannungen, die Muskeln sowieso schon zu wenig Sauerstoff haben und in einer Nährstoffschuld stehen. Beginnt man zu diesem Zeitpunkt mit einer Wärmeanwendung, werden die Stoffwechselprozesse sogar noch angeregt, d.h. die wenigen Nährstoffe, die den Muskeln erreichen werden zudem noch schnell wieder abtransportiert, was zur Folge hat, dass der Muskel noch weniger Energie hat. Wärmekissen und generelle Wärmeanwendungen sollten nur bei chronischen Muskelverspannungen durchgeführt werden. Ein Behandlungsversuch mit Kälteanwendungen kann in jedem Fall unternommen werden.
Langfristig kann Yoga Verspannungen im Nacken lösen und vorbeugen.
Bei sehr starken Verspannungen kann es notwendig werden auch medikamentös vorzugehen. Für diesen Fall stehen Schmerzmedikamente zu Verfügung, die meistens neben einer schmerzlindernden Funktion auch eine entzündungshemmende Funktion haben. In ganz schweren Fällen können auch Medikamente zum Einsatz kommen, die sonst bei neurologischen Krankheitsbildern zum Einsatz kommen (z.B. Epilepsie). Diese Medikamente schrauben den Muskeltonus herunter und bewirken, dass die Eigenkraft der Muskeln nachlässt. Das Ergebnis einer partiellen Muskelerschlaffung ist, dass die Verspannung nachlässt. Wichtig ist zu beachten, dass nach Abfluten der Medikamente die Beschwerden wieder stärker werden, wenn die eigentliche Ursache der Verspannungen nicht aufgehoben wird.
Es besteht des Weiteren noch die Möglichkeit Medikamente zur Muskelerschlaffung direkt in den betroffenen Muskel zu injizieren. Auch hier muss die Rückkehr der Beschwerden beachtet werden, wenn die eigentliche Situation nicht geändert wird. In den letzten Jahren haben sich neben schulmedizinischen und physiotherapeutischen Methoden traditionell chinesische Methoden zur Behandlung von Muskelverspannungen durchgesetzt. Ganz entscheidend hierbei ist die Akupunktur, die bei regelmäßiger Anwendung recht erfolgreich ist. Nadeln werden in entsprechenden Abständen in Nähe der Nackenmuskeln eingestochen und einige Zeit dort gelassen. Die Sitzungen sollten in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, bevor mit einer Verbesserung der Symptomatik zu rechnen ist.
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