Ein kompliziertes und verzweigtes System, das aus inneren und äußerern Augenmuskeln besteht, sorgt für die Bewegungen unseres Augapfels. Innervation und Blutversorgung spielen dabei auch ziemlich große Rolle. Verletzungen, Entzündungen und Tumoren können zu den verschiedenen Problemen mit dem Auge führen.
Für das Sehen ist die präzise Beweglichkeit des Auges nötig. Dafür sorgen zum einem die äußeren Augenmuskeln und für das "Scharfstellen" die inneren Augenmuskeln.
Eine dritte Muskelgruppe am Auge, welche man teilweise der sogenannten mimischen Muskulatur zuordnet, ist für die Bewegung des Augenlids zuständig.
Das menschliche Auge ist in der Lage sich in viele verschiedene Richtungen zu bewegen und zu drehen. Die Bewegungen des Augapfels werden durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Muskeln ermöglicht.
Diese Muskeln werden als äußere Augenmuskeln bezeichnet, da sie außen am Augapfel ansetzen. Die äußeren Augenmuskeln können bewusst und willkürlich gesteuert werden. Von den äußeren Augenmuskeln unterscheidet man die inneren Augenmuskeln, welche sich innerhalb des Augapfels befinden und der Akkomodation (Änderung der Brechkraft des Auges je nach Entfernung des betrachteten Gegenstandes) und der Pupillomotorik (Größe der Pupille je nach Lichtverhältnissen in der Umgebung) dienen. Diese inneren Augenmuskeln lassen sich nicht bewusst steuern.
Ein optimales Zusammenspiel aller äußeren und inneren Augenmuskeln ist für das scharfe Sehen von großer Bedeutung. Bei Schädigung nur eines Muskels kann es bereits zum Sehen von Doppelbildern, Verschwommensehen und Schielen kommen.
Die äußere Augenmuskulatur, die der bewussten und willkürlichen Bewegung des Augapfels in verschiedene Richtungen dient, besteht aus sechs Augenmuskeln, den vier geraden (lat.: rectus) Augenmuskeln Musculus rectus superior, Musculus rectus inferior, Musculus rectus medialis und Musculus rectus lateralis, sowie den zwei schrägen (lat.: obliquus) Augenmuskeln Musculus obliquus superior und Musculus obliquus inferior.
Die vier geraden Muskeln der äußeren Augenmuskulatur haben ihren gemeinsamen Ursprung an einer ringförmigen Sehenplatte, dem sogenannten Anulus tendineus communis, welcher sich tief in der Augenhöhle befindet und dort mit dem Knochen verwachsen ist. Von hier ziehen die geraden Augenmuskeln nach vorne zum Augapfel.
Der Musculus rectus superior zieht vom Anulus tendineus communis gerade nach vorne und setzt oben am Augapfel an. Bei Anspannung bewegt der Musculus rectus superior das Auge nach oben (superior) und nach innen. Gleichzeitig kann der Musculus rectus superior eine Rollung des Augapfels nach innen bewirken.
Der Musculus rectus inferior zieht vom Anulus tendineus communis ebenfalls gerade nach vorne, setzt allerdings unten am Augapfel an und bewegt daher bei Anspannung das Auge nach unten (inferior) und innen. Gleichzeitig kann der Musculus rectus inferior eine Rollung des Augapfels nach außen bewirken.
Der Musculus rectus medialis zieht vom Anulus tendineus communis gerade nach vorne und setzt an der Innenseite des Auges, also am nasenseitigen Teil des Auges (medial) an und bewegt das Auge bei Anspannung nach innen in Richtung Nase.
Der Musculus rectus lateralis hingegen zieht vom Anulus tendineus communis nach vorne zur Außenseite des Augapfels und bewegt das Auge bei Anspannung nach außen (lateral).
Der Musculus obliquus superior hat seinen Ursprung am oberen inneren (nasenseitigen) Teil der Augenhöhle und zieht von dort nach vorne. Nach kurzem Verlauf durch die Augenhöhle in Richtung Augapfel, wird der Musculus obliquus superior an einem rollenförmigen Knorpel, der sogenannten Trochlea umgelenkt und verläuft nun statt weiter nach vorne, nach hinten außen. Schließlich setzt er oben, außen, hinten am Augapfel an. Durch diesen komplexen Verlauf ist der Musculus obliquus superior in der Lage das Auge eine Rollbewegung des Auges nach innen, sowie eine Bewegung des Auges nach unten (Senkung) und nach außen auszuführen.
Der Musculus obliquus inferior hingegen hat seinen Ursprung am unteren inneren (nasenseitigen) Teil der Augenhöhle. Von hier verläuft er unterhalb des Musculus rectus inferior durch die Augenhöhle nach außen und setzt schließlich unten, außen, hinten am Augapfel an. Spannt sich der Musculus obliquus inferior an bewirkt dies eine Rollbewegung des Auges nach außen, sowie eine Bewegung des Auges nach oben (Hebung) und nach außen.
Die innere Augenmuskulatur, die der Akkomodation (Änderung der Brechkraft des Auges je nach Entfernung des betrachteten Gegenstandes) und der Pupillomotorik (Größe der Pupille je nach Lichtverhältnis in der Umgebung) dient, wird durch drei Muskeln gebildet, dem Musculus ciliaris, dem Musculus sphincter pupillae und dem Musculus dilatator pupillae.
Der Musculus ciliaris entspringt einer Schicht, welche das Auge von außen umgibt, es schützt und unter anderem der Formgebung des Augapfels dient, der sogenannten Sklera oder Lederhaut. Der Musculus ciliaris ist mit den sogenannten Zonulafasern verbunden, welche wiederum mit der Linse des Auges verknüpft sind. Ist der Musculus ciliaris entspannt, sind die Zonulafasen straff gespannt und ziehen die Linse dadurch flach. Spannt sich der Musculs ciliaris an, entspannen sich die Zonulafasern und der Zug auf die Linse fällt ab, wodurch sich die Linse abkugelt. Je nach Spannungszustand des Musculus ciliaris verändert sich demnach die Form der Linse.
Durch die Formveränderung der Linse verändert sich auch die Brechkraft der Linse, was man als Akkomodation bezeichnet. Durch Akkomodation, welche unbewusst und unwillkürlich abläuft ist es uns möglich, sowohl Gegenstände die sich in der Nähe als auch weit entfernt von uns befinden scharf zu sehen.
Der Musculus sphincter pupillae und der Musculus dilatator pupillae sind ringförmige Muskeln, welche die Pupille kreisförmig umgeben.
Der Musculus sphincter pupillae bewirkt eine Verkleinerung der Pupille, der Musculus dilatator pupillae hingegen eine Erweiterung der Pupille.
Diese beiden Muskeln sind wichtig, um den Lichteinfall in das Auge zu regulieren.
Ist die Umgebung des Auges sehr hell, zum Beispiel bei starkem Sonneneinfall, bewirkt der Musculus sphincter pupillae eine Engstellung der Pupille und vermeidet somit, dass zu viel Licht in das Auge einfällt und man geblendet ist. Im Gegensatz dazu bewirkt der Musculus dilatator pupillae bei schwachen Lichtverhältnissen, zum Beispiel in der Dämmerung, eine Weitstellung der Pupille, sodass mehr Licht in das Auge gelangt und man trotz der Dämmerung sehen kann. Auch diese beiden Muskeln lassen sich nicht bewusst kontrollieren.
Muskeln, die fähig sind das Augenlid zu bewegen, sind der Musculus levator palpebrae superioris und der Musculus orbicularis oculi.
Der Musculus levator palpebrae superioris entspringt wie die geraden äußeren Augenmuskeln dem Anulus tendineus communis (einem Sehnenring in der Augenhöhle) und zieht nach vorne durch die Augenhöhle in das obere Augenlid, in welchem er sich fächerförmig aufspannt.
Der Musculus levator palpebrae superioris kann das Lid öffnen und zurückziehen und wird deshalb auch als Lidheber bezeichnet. Der Musculus orbicularis oculi umgibt das Auge kreisförmig und bewirkt bei Anspannung einen Lidschluss.
Damit sich Augenmuskeln anspannen und Bewegungen ausführen können, benötigen sie Signale (Befehle) von Nerven aus dem Gehirn. Ein wichtiger Nerv, der solche Signale an Augenmuskeln übermittelt ist der Nervus oculomotorius. Er versorgt den Großteil der äußeren Augenmuskulatur, den Musculus rectus superior, den Musculus rectus inferior, den Musculus rectus medialis, den Musculus obliquus inferior, sowie einen Muskel der für die Lidhebung verantwortlich ist, den Musculus levator palpebrae superioris.
Ein weiterer wichtiger Nerv für die äußere Augenmuskulatur ist der Nervus trochlearis, welcher den Musculus obliquus superior versorgt. Der Musculus rectus lateralis, welcher ebenfalls zur äußeren Augenmuskulatur gehört, wird von einem weiteren Nerven, dem Nervus abducens mit elektrischen Signalen versorgt. Der Musculus orbicularis oculi erhält die Signale vom Nervus facialis, welcher zusätzlich noch viele andere Muskeln im Gesicht versorgt. Musculus ciliaris, Musculus sphincter pupillae und Musculus dilatator pupillae erhalten ihre Signale über das sogenannte autonome Nervensystem. Dieses autonome Nervensystem besteht unter anderem aus dem Sympathikus und dem Parasympathikus und kann nicht bewusst gesteuert werden.
Neben einem elektrischen Signal, welches sie über verschiedene Nerven erhalten, benötigen die Augenmuskeln ebenfalls eine Versorgung mit Blut, um zu arbeiten und Bewegungen auszuführen. Wesentlich an der Blutversorgung der Augenmuskulatur sind Verzweigungen der Arteria ophthalmica beteiligt , welche ein Ast der Arteria carotis interna, der inneren Halsschlagader ist.
Durch Entzündungen, Verletzungen im Rahmen von Unfällen, Tumoren oder Durchblutungsstörungen kann es zu Schäden an Augenmuskeln und deren versorgenden Nerven oder Blutgefäßen kommen, welche zum Funktionsverlust des betroffenen Muskels führen können. Beschwerden, welche bereits bei Schädigung nur eines Muskels auftreten können, sind beispielsweise das Sehen von Doppelbildern, Verschwommensehen oder Schielen.
Augenzucken ist ein häufiges Symptom bei Übermüdung, Stress oder auch Magnesiummangel. Meist dauert es eine gewisse Zeit an, ist nur an einem Auge lokalisiert und verschwindet wieder von selbst. Auch an anderen Stellen des Körpers können bestimmte Muskeln bevorzugt bei Stress zucken. Allerdings werden solche Zuckungen eher am Auge bemerkt, da dort die Muskulatur ziemlich direkt unter der Haut liegt.
Tritt das Augenzucken nur sporadisch auf, ist meist keine weitere Abklärung notwendig. Hält es jedoch länger an oder breitet es sich aus sollte ein Arzt aufgesucht werden, um schwerwiegendere Ursachen dafür ausschließen zu können. Eine Fehlsichtigkeit beispielsweise kann zur Überanstrengung der Augenmuskulatur führen, was sich wiederum durch Zucken äußern kann. In sehr seltenen Fällen kann Augenzucken aber auch ein Symptom einer Nerven- oder Gehirnerkrankung oder eines Tumors sein.
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Eine Augenmuskellähmung bezeichnet eine permanente oder vorübergehende Lähmung einer oder mehrerer Augenmuskeln, die ein- oder beidseitig auftreten kann. Dadurch ist die Bewegung der beiden Augen nicht mehr auf einander abgestimmt und es kommt zu Sehstörungen.
Diese Lähmung kann mehrere Ursachen haben. Alle Ursachen stellen schwerwiegende Erkrankungen dar und können zum Teil bleibende Schäden zur Folge haben.
Die häufigste Ursache einer Augenmuskellähmung ist ein Schlaganfall, wodurch einige Areale des Gehirns geschädigt werden. Auch können die Hirnnerven, die die Augenmuskeln innervieren, geschädigt oder entzündet sein.
Weiterhin kann es durch eine äußere Krafteinwirkung, einem Trauma, zu Schäden der Muskeln oder Nerven kommen.
Zusätzlich können einige systemische Erkrankungen wie eine Entzündung der Schilddrüse, eine Entzündung des Muskels oder auch Autoimmunerkrankungen wie die Myasthenia gravis der Grund für eine Augenmuskellähmung sein.
Typische Symptome einer Augenmuskellähmung sind
Auch kann es als Folge der Sehstörungen zu einem häufigen Anstoßen an Gegenständen oder feinmechanischen Problemen kommen.
Sollten Sie bei sich oder anderen die beschriebenen Symptome feststellen, empfehlen wir Ihnen dringend, einen Arzt aufzusuchen.
Die Therapie besteht zuerst in der Behandlung der Grunderkrankung. Tritt hierbei jedoch keine Besserung auf, so kann nach einiger Zeit durch Korrekturmaßnahmen am Auge oder durch Brillen versucht werden, die Sehstörungen zu beheben. Bis dies erreicht ist, sollten keine potentiell schädlichen Tätigkeiten wie Auto fahren ausgeübt werden.
Informieren Sie sich noch detallierter über die Augenmuskellähmung.
Eine Augenmuskelentzündung, eine so genannte Myositis, ist ein selten auftretendes Krankheitsbild.
Die Symptome der Augenmuskelentzündung gehen in der Regel mit vielen anderen Symptomen einher oder sind diesen vorgeschaltet. Es kommt zu
Dazu begleitend treten häufig Schluckbeschwerden, generalisierte Muskelschwäche, Gangstörungen oder auch Atemprobleme auf.
Die Ursachen einer Augenmuskelentzündung sind vielfältig und können durch Bakterien, Viren oder Parasiten bedingt sein. Daneben treten auch erbliche Formen auf. Ebenfalls kann eine Augenmuskelentzündung toxisch sein und durch Medikamente entstehen. Eine weitere seltene Ursache besteht in Autoimmunerkrankungen.
Die Diagnose ist relativ schwer zu stellen und bedarf einer Vielzahl von spezifischen Methoden, weshalb die Diagnose oft spät gestellt wird.
Die Therapie sollte darauf ausgerichtet sein, die Entzündung durch Hemmung des Immunsystems zu unterdrücken. Gelingt dies, so tritt meist schnell eine Besserung der Beschwerden auf.
Erfahren Sie Genaueres über die Augenmuskelentzündung.
Ein Augenmuskelkrampf bezeichnet eine Krankheit, bei der einer oder mehrere Augenmuskeln dauerhaft kontrahieren und somit eine korrekte Bewegung des Augapfels nicht ermöglichen.
Dies äußert sich durch Doppelbilder, Schmerzen und anderen Sehstörungen.
Die Ursachen hierfür sind vielfältig und nicht immer direkt zu erkennen. Zum Beispiel kann es bei einer Raumforderung in der Augenhöhle wie einem Tumor, einer Gefäßaussackung oder einer Blutung durch lädierte Hirnnerven zu einem Krampf eines oder mehrerer Muskeln kommen. Auch degenerative oder autoimmunologische Erkrankungen wie die Multiple Sklerose können einen Augenmuskelkrampf hervorrufen.
Unter einer Augenmuskelschwäche versteht man eine unvollständige Lähmung der Muskeln, die mit verminderter bzw. abgeschwächter Kraft der Augenmuskeln einhergeht.
Eine (Augen-)Muskelschwäche wird in der Medizin Parese genannt und ist von der vollständigen Lähmung, einer Paralyse abzugrenzen. Bei der Parese überwiegt die Funktion des antagonistischen Muskels, wodurch die Funktion des ursprünglichen Muskels entweder abgeschwächt oder vollständig aufgehoben ist.
Insgesamt ist das Krankheitsbild einer Augenmuskelschwäche selten und tatsächlich auch seltener als eine vollständige Lähmung der Augenmuskeln.
Es kommt zu Doppelbildern, Schwindel und Kopfschmerz. Dazu begleitend treten häufig Gangstörungen oder auch eine gestörte Feinmotorik auf. Bei einer Augenmuskelschwäche sind in der Regel nicht alle, sondern vielmehr einer oder einige wenige Muskeln betroffen.
Die Anzahl kann dabei von der Ursache abhängen. Betrachtet man eine durch einen Hirnnerven bedingte Augenmuskelschwäche, so kommt es darauf an, welcher Hirnnerv betroffen ist. Bei Entzündungen oder in Folge eines Traumas sind meist mehrere Augenmuskeln von einer Augenmuskelschwäche betroffen. Ist ein seltener Autoimmunprozess ursächlich, so zeigen häufig alle Augenmuskeln eine Schwäche.
Die Therapie der Augenmuskelschwäche richtet sich zuerst nach der Behandlung der Grunderkrankung. Tritt hierbei jedoch keine Besserung auf, so kann nach einiger Zeit durch Korrekturmaßnahmen am Auge oder durch Brillen versucht werden, die Sehstörungen zu beheben.
Schmerzen an den Augenmuskeln treten nicht häufig auf.
Die Symptomatik, die mit den Schmerzen auftritt, hängt dabei stark von dem zu Grunde liegendem Krankheitsbild ab und kann sehr unspezifisch sein. Beispielsweise können dies wie bei einer Augenmuskelentzündung Doppelbilder, Schwindel und Kopfscherz sein. Allerdings kommen auch Sehstörungen, Rötung, Schwellung oder anderweitige Schmerzen vor. Trotzdem treten die Schmerzen an den Augenmuskeln meist dauerhaft auf.
Auch ist die Ursache für die Schmerzen an den Augenmuskeln häufig nicht klar zu benennen, da viele Ursachen in Frage kommen. Augenmuskelschmerzen können bei einem Trauma durch Gewalteinwirkung von außen, einer Augenmuskelentzündung, einer Minderversorgung mit Sauerstoff im Rahmen einer Sinusvenenthrombose, durch einen Abszess oder Tumoren in der Augenhöhle oder bei einer Entzündungen der Augenhöhle auftreten.
Die Therapie der Augenmuskelschmerzen erfolgt im Rahmen der Therapie der Ursache und kann sehr verschieden sein.
Lesen Sie mehr über Schmerzen am Auge.
Das Training der Augenmuskulatur zielt vor allem auf Menschen ab, die viel Zeit am Bildschirm verbringen und ihre Augen somit auf Dauer für das Nahsehen überanspruchen. Besonders hier kommt der Wechsel zum Sehen in der Ferne oft zu kurz. Vor allem der ringförmige Ziliarmuskel ist für die unterschiedliche Verformung der Linse je nach Entfernung des betrachteten Objekts verantwortlich. Dieser Vorgang wird auch als Akkomodation bezeichnet. Kontrahiert sich der Ziliarmuskel, so wird die Linse kugeliger und Objekte in der Nähe können scharf gesehen werden. Für das Sehen in der Ferne muss sich dieser Muskel entspannen und die Linse nimmt dadurch eine eher längliche Form ein.
Bei Menschen die viel Zeit am Bildschirm verbringen, ist der Ziliarmuskel oft über sehr lange Zeiträume dauerkontrahiert. Dies kann dann wiederum langfristig zu Kurzsichtigkeit führen. Augenmuskeltraining soll unter Anderem genau hier ansetzen und durch gezielte Übungen der Entwicklung einer Kurzsichtigkeit entgegen steuern. Beispielsweise werden Übungspakete angeboten, bei denen man bewusst zwischen dem Sehen in der Nähe und in der Ferne wechselt, um so den Ziliarmuskel im Wechsel zu beanspruchen und zu enstpannen. Auch gegen Altersweitsichtigkeit werden Übungen angeboten, die der natürlichen Versteifung der Linse entgegenwirken sollen.
Besonders zwischen dem 40. und dem 50. Lebensjahr kann dieser Prozess bei gut angepasstem Training unter Umständen um einige Monate bis Jahre verzögert werden. Ein vollständiges Verzichten auf die Benutzung einer Brille oder korrigierender Maßnahmen wie eine Laseroperation scheint durch Augentraining allerdings derzeit nicht möglich zu sein.
Beim gesunden Menschen tritt kein Augenmuskelkater auf. Durch die alltägliche Belastung ist die Muskulatur des Auges so gut trainiert, dass sie normale Belastungen aushält.
Bei einigen Erkrankungen kann es allerdings zu einer länger anhaltenden Fehlstellung des Auges kommen, wodurch sich die Belastung ändert und ein Gefühl wie bei einem Muskelkater auftritt. Dabei sollte die Ursache therapiert werden.
Auch können einige andere Symptome fehlgedeutet und den Augenmuskeln zugesprochen werden.
Hatte man einen Augenmuskelkrampf, so kann es wegen der Maximalbelastung im Verlauf zu Schmerzen oder einem Gefühl eines Muskelkaters der Augenmuskeln kommen. Dieses Gefühl sollte jedoch nach einigen Tagen nachlassen.
Menschen, die viel Zeit am Bildschirm verbringen neigen zudem häufig zu Verspannungen im Hals- und Nackenbereich sowie Brennen oder Trockenheit in den Augen. Auch hierfür gibt es eine Reihe von Übungen, die gezielt zur Entspannung der Augenmuskulatur helfen können. Beispielsweise können die warmen Handinnenflächen durch vorheriges Reiben für 10 bis 20 Sekunden auf die Augen aufgelegt werden oder bestimmte Punkte am knöchernen Rand der Augenhöhle mit kreisenden Bewegungen massiert werden. Dadurch kann einerseits die Durchblutung angeregt werden, andererseits hilft dies, die Anspannung der Muskulatur zu lösen. Auch das Blicken in die Ferne kann für Entspannung sorgen, beispielsweise jede halbe Stunde mal aus dem Fenster schauen. Mit geschlossenen Augen kann man auch mal Richtung Sonne schauen. Dabei sollte der Kopf allerdings allmählich gedreht werden, damit die Einstrahlung nicht ausschließlich auf einen Punkt stattfindet. Die gesamte Übung sollte nicht länger als eine halbe Minute andauern.
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