Während man bei einer leichten Erkältung relativ schnell wieder mit Sport beginnen kann, sollte man sich bei Begleitsymptomen wie Fieber länger auskurieren und vorher einen ärztlichen Rat einholen. Die Überlastung des Körpers birgt die Gefahr einer Schädigung des Herzens und kann im schlimmsten Fall zu einer Herzmuskelentzündung führen.
In den kalten Herbst- und Wintermonaten stecken sich viele Menschen mit einer Erkältung an.
Sportler brennen schon darauf nach einer Erholungspause wieder voll mit dem Training durch zu starten. Sportler, die Ihre Erkältung mit Medikamenten behandelt haben, sollten mindestens zwei Tage ohne Medikamente und Symptome verstreichen lassen, bevor sie wieder mit dem Sport beginnen.
Wenn der Zeitpunkt gekommen ist und endlich wieder Sport getrieben werden darf, sollte langsam und mit niedrigen Belastungen begonnen werden. Leichte Ausdauerläufe durch den Wald sind eine gute Möglichkeit den Körper wieder langsam an höhere Belastungen heran zu führen. Wenn Sportler direkt nach der Erkältung wieder in das Training einsteigen, laufen sie Gefahr ihren Körper zu überlasten und einen Rückfall zu riskieren.
Nach einer Erkältung ist der Körper meist noch eine Zeit lang geschwächt, deshalb solle nach einer gewissen Pause nur langsam wieder mit dem Sport begonnen werden. So kann die Belastung für den Körper nach und nach wieder auf das volle Level gesteigert werden, ohne dass der Kreislauf überfordert ist. Die Länge der Pause ist abhängig davon, wie schwer die Symptome der Erkältung waren und durch was die Erkältung zustande kam.
Generell gilt es auf den eigenen Körper zu hören und sich nicht zu schnell zu viel zuzumuten. Die größte Komplikation eines zu frühen Sportbeginns ist die Myokarditis. Dabei wird das Herz durch die Belastung und den Infekt stark geschädigt, was lebenslange Folgen mit sich ziehen kann.
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Bei einer Erkältung, die mit Fieber einherging, sollte mit dem Sport noch etwas gewartet werden. Nach einer Woche ohne Beschwerden und Symptome kann nach einer fiebrigen Erkältung wieder mit dem Sport begonnen werden. Wenn die Erkältung allerdings ohne Fieber einherging kann der Sportbetrieb wieder früher aufgenommen werden.
Wurde die Erkältung ohne Medikamente bekämpft, kann mit dem Sport wieder begonnen werden, sobald die Symptome komplett abgeklungen sind und der Sportler sich körperlich in der Lage fühlt. Er sollte darauf achten die Belastung und Dauer der ersten Sporteinheit gering zu halten und sich langsam zu steigern.
Erkältungen, bei denen Medikamente zur Beschleunigung des Heilungsprozesses verwendet wurden, sollten Symptome und Beschwerden zwei Tage lang verschwunden, und keine weiteren Medikamente benötigt worden sein, bevor man wieder mit dem Sport beginnen darf.
Bei fiebrigen Erkältungen sollten die Symptome und Beschwerden abgeklungen sein und keine Medikamente mehr eingenommen werden. Nach sieben Tagen ohne Symptome und co. kann langsam mit dem Sport begonnen werden, da der Körper diese Zeit zur vollständigen Regeneration benötigt. Auch hier ist es empfehlenswert die Belastung und den Umfang des Sports niedrig zu beginnen und langsam zu steigern. Wer direkt nach einer Erkältung wieder voll mit dem Sport beginnt riskiert einen Rückfall oder eine Verschleppung der Erkältung.
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Wenn die Erkältung mit starkem Husten einherging gelten ähnliche Empfehlungen wie bei einer Erkältung ohne Fieber. Wenn der Husten mit Medikamenten gelindert wurde, dann sollten die Medikamente abgesetzt, sowie der Husten zwei Tage lang nicht mehr da gewesen sein, bevor man langsam mit dem Sport wieder beginnen kann.
Wenn der Husten ohne Medikamente geheilt wurde, kann nach Abklingen der Symptome wieder mit lockeren Sporteinheiten ohne intensive Belastung begonnen werden.
Wenn zu früh mit dem Sport begonnen, oder die Intensität zu früh zu hoch ist, können Erkältungen im schlimmsten Fall bis zu einer Herzmuskelentzündung verschleppt werden. Herzmuskelentzündungen sind gefährliche Erkrankungen, da man sie meist erst sehr spät bemerkt. Die Erkältung kann ebenfalls chronisch werden, und ist somit nicht mehr so einfach wie eine gewöhnliche Erkältung zu heilen.
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Wenn eine Erkältung abgeklungen ist, die Halsschmerzen aber noch nicht, dann fragt sich jeder Sportler, ob er bereits wieder mit dem Training beginnen kann oder, ob er die Halsschmerzen ebenfalls erst auskurieren soll.
Hierbei sollte man den Grund der Halsschmerzen zuerst identifizieren, da dieser sehr unterschiedlich sein kann. Bei funktionellen Schluckbeschwerden liegt meist ein anatomischer oder orthopädischer Ursprung zu Grunde. Halsschmerzen können allerdings auch von bakteriellen Entzündungen oder viralen Infekten stammen und diese Fälle sind wiederum anders zu beurteilen. Bei Schluckbeschwerden, die nicht viraler oder bakterieller Art sind, kann nach dem Ausklingen der Erkältung mit normaler Schonzeit wieder mit dem Sport begonnen werden, auch wenn die Halsschmerzen/Schluckbeschwerden noch akut sind. Der Sport hat in der Regel wenig bis keine Auswirkungen auf funktionelle Beschwerden. Allerdings sollte auch hier der Rat eines Arztes eingeholt werden, um alle Risiken auszuschließen. Bei Halsschmerzen, die durch Viren oder Bakterien verursacht wurden, sollten diese Halsschmerzen neben der Erkältung ebenfalls ausgeheilt und abgeklungen sein, bevor man wieder mit dem Sport treiben beginnt. Auch hier sollte dem Körper eine ausreichend lange Erholungspause gegönnt werden, und die Belastung sollte anschließend erst niedrig beginnen und nur langsam und schrittweise gesteigert werden.
Hier unterscheiden sich dann wieder die Halsschmerzen, die mit Medikamenten behandelt werden müssen von den Halsschmerzen, die ohne Medikamente geheilt werden. Eine Heilung der Halsschmerzen ohne Medikamente führt dazu, dass man etwas früher mit dem Sport beginnen kann, als bei einer Behandlung mit Medikamenten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte hierzu seinen Arzt um Rat fragen.
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Wer nach einer Erkältung mit einem kleinen Schnupfen Sport treiben möchte, sollte auf seinen Körper hören.
Ein Schnupfen alleine ist kein Hindernis Sport zu machen. Ohne andere Beschwerden kann sich Sport bei einem Schnupfen sogar positiv auf den Heilungsverlauf auswirken. Die Durchblutung wird durch die Bewegung beim Sport gefördert und die Nasenschleimhäute werden so besser durchblutet und mit Nährstoffen versorgt. Sportler, die regelmäßig Sport treiben und die Belastung daher auch gewöhnt sind, müssen sich von einem kleinen Schnupfen ebenfalls nicht ausbremsen lassen, da ihr Körper den Schnupfen ohne Probleme auskurieren kann.
Wenn es sich allerdings um einen stärkeren Schnupfen handelt, kann es durch den Sport zu einer Verschlimmerung der Erkrankung kommen, da der Körper durch die sportliche Belastung zusätzliche Arbeit verrichten muss. Der Heilungsprozess kann dadurch nicht optimal ablaufen. In schlimmen Fällen kann sich die Erkrankung zu einer Angina entwickeln. Die Verschleppung hin bis zu einer Herzmuskelentzündung kann in den seltensten Fällen sogar bei jungen starken Männern tödlich enden. Daher sollte man seinen Arzt um Rat fragen und sich das OK für den Sport geben lassen.
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Nachdem eine Erkältung auskuriert ist, möchte jeder Sportler gerne schnellstmöglich wieder mit dem Training beginnen. Allerdings muss man mit einiger Schonzeit rechnen. Außerdem sollte das Trainingsprogramm nur langsam gesteigert werden und mit einer maximalen Belastung bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz durchgeführt werden.
Gerade nach fiebrigen Erkältungen sollten eine längere Schonzeit und ein noch behutsamerer Aufbau eingeplant werden.
Alternativ kann man auch andere Trainingsformen nutzen und später auf intensivere Methoden zurückkommen. Die ersten hohen Belastungen sollten kurz beginnen und sich dann Stück für Stück ausdehnen. Eventuell müssen Leistungs- und Berufssportler ihre Trainingsziele umbenennen und den neuen Gegebenheiten anpassen.
Gerade bei ungemütlichem, kaltem Wetter sollte man sich lieber ein wenig zu dick einpacken, als dann beim Training zu frieren. Ein Schal ist immer ein guter Schutz die empfindliche Halsregion zu schützen. Es kommt allerdings auf die Sportart an, in welcher Form man seinen Hals schützen kann. Die Devise bei der Kleidungswahl lautet also: Lieber zu dick als zu dünn angezogen.
Gerade beim Ausdauertraining sollte man darauf achten, dass man mit kurzen Dauerläufen beginnt und den Körper erst einmal wieder an die Belastung gewöhnt. Nach einigen Läufen kann die Dauer dann langsam und stetig gesteigert werden. Dabei sollte man immer in seinen Körper hinein hören und kleine Signale zu deuten wissen. Nach entsprechenden Steigerungen von Intensität und Belastung kann anschließend wieder der volle Trainingsumfang durchgeführt werden, ohne dass man mit einem Rückfall rechnen muss.
Eine schwere Erkältung kann einen Sportler im schlimmsten Fall bis zu zwei Monate in seinem Training zurückwerfen. Wenn er zu früh mit dem Training beginnen würde, dann könnte er im schlimmsten Fall mit einer Herzmuskelentzündung bis zu einem Jahr ausfallen. Aus diesem Grund sollte man seinem Körper gerade nach einer Erkältung genügend Zeit zur Erholung gönnen.
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Aufgrund der Erkrankung ist der Körper mit dem Bekämpfen der Keime beschäftigt und nicht so leistungsfähig wie sonst.
Symptome wie Husten und Schnupfen können durch die Belastung verstärkt werden. Bei Fieber ist der Kreislauf in der Regel so angestrengt, dass sportliche Betätigung sehr überfordernd ist. Dabei kann es beispielsweise zu Ohnmachtsanfällen kommen, bei denen man sich allerhand Verletzungen (von ungefährlichen blauen Flecken und Prellungen über schwere Schädelprellungen mit Gehirnerschütterung bis hin zu bleibenden Hirnschäden) zuziehen kann.
Die gefürchtete Erkrankung, die entstehen kann, wenn trotz Erkältung Sport gemacht wird, ist die Myokarditis. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Herzmuskels. Diese Myokarditis kann sowohl bei bakteriell als auch bei viral bedingten Erkältungen auftreten. In etwa einem bis fünf Prozent der viralen Erkältungen ist auch der Herzmuskel von der Erkältung betroffen, sodass sich daraus eine Myokarditis entwickeln kann.
Die Herzmuskelentzündung äußert sich meist erst dadurch, dass die Leistungsminderung und Müdigkeit auch längere Zeit nach der eigentlichen Erkältung nicht verschwinden.
Gerade bei jungen Sportlern kann die Herzmuskulatur durch eine Myokarditis jedoch auch dauerhaft geschädigt werden. Es kommt zu einer Herzinsuffizienz, also einer Herzschwäche. Diese ist in den schwersten Fällen nur noch durch eine Herztransplantation zu heilen und führt bei manchen sogar zum Tod.
Wer jedoch die ein bis zwei Wochen Sportpause nach einer Erkältung einhält, ist in aller Regel vor der Myokarditis geschützt.
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Wer nach einer Erkältung zu früh wieder mit dem Sport beginnt oder die Intensität zu hoch ansetzt, der riskiert nicht nur einen Rückfall der Erkältung, sondern riskiert auch die Gesundheit seines Herzens.
Wenn die Erkältung einmal verschleppt ist und sich zu einer Herzmuskelentzündung entwickelt hat, kann unter Umständen Lebensgefahr bestehen. Außerdem können durch die Herzmuskelentzündung langfristig bleibenden Herzrhythmusstörungen auftreten. Daher sollte man seinem Körper lieber die Ruhe und Zeit zur Erholung gönnen, bevor man ein gesteigertes Risiko einer Folgeerkrankung eingeht.
Herzmuskelentzündungen werden oftmals erst spät diagnostiziert, da viele der Symptome mit der einer üblichen Grippe oder Erkältung übereinstimmen. Erst durch genauere Untersuchungen kann man die Herzmuskelentzündung diagnostizieren und anschließend behandeln. Nach Erkältungen sollte somit lieber die Vernunft regieren und der Körper sollte die Zeit bekommen sich zu erholen. Ansonsten besteht das Risiko das Herz langfristig zu schädigen und zu schwächen.
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