Husten - ein Symptomkomplex

Husten kann eher plötzlich oder schleichend beginnen. Oft werden Halsschmerzen als Vorboten von Husten beschrieben. Husten kann produktiv oder trocken sein, und sich auch im Verlauf einer Erkrankung verändern. Hinzu kommen Schmerzen in der Brust und manchmal auch Luftnot oder Schmerzen beim Atmen. Vor allem nachts und im Liegen besteht häufig Hustenreiz, der einem am Schlafen hindert. Bei Auswurf und länger bestehendem Husten sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Husten - Symptomkomplex

Synonyme im weiteren Sinne

Tussis, Reizhusten, Hustenreiz
engl.: to cough

Einleitung

Husten kann als Symptom bei vielen verschiedenen Erkrankungen, wie z.B. bei einer Erkältung, einer Bronchitis oder bei allergisch bedingten Asthma auftreten.

Dadurch wird Husten zu einem der häufigsten Vorstellungsgründe von Patienten beim Hausarzt. Für den Arzt ist es dabei besonders wichtig zu klären, ob der Husten akut, also plötzlich und erst seit kurzem; oder chronisch (> 8 Wochen) ist.
Plötzlich aufgetretener Husten ohne Warnsymptome wie hohes Fieber, Brustschmerzen, Luftnot oder Bluthusten ist meist Zeichen einer einfachen Erkältung oder der Reaktion auf eine Reizung im Halsbereich, z.B. beim allergischen Asthma.

Bei Husten, der länger als 8 Wochen anhält oder bei dem Warnsymptome (s.o.) auftreten, müssen zusätzliche diagnostische Maßnahmen wie ein Röntgen oder eine Lungenfunktionsuntersuchung durchgeführt werden. Dadurch können schwerwiegendere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Vor allem bei Rauchern, kann sich hinter einem trockenen, seit langem bestehenden Husten Lungenkrebs verbergen.

Beschwerden bei Husten

Husten tritt manchmal plötzlich auf und entfaltet recht schnell seine volle Krankheitsausprägung oder beginnt eher schleichend, macht sich u.U als Vorstufe in Form von Halsschmerzen bemerkbar. Der Husten, welche Ursache auch immer ihm zugrunde liegt, ist gekennzeichnet durch ein ziehendes Gefühl in der Brust- und Halsgegend. Nach Abhusten kommt es zur kurzzeitigen Besserung, bevor sich der Hustenreiz wieder erhöht.

In vielen Fällen beginnt der Husten erst in der Nacht und während des Liegens bzw. verschlechtert sich zu dieser Tageszeit. Der Grund ist, dass das Flimmerepithel der oberen Luftwege zur späten Stunde die Arbeit drosselt und nicht mehr so schnell die Fremdstoffe (Schleim etc.) aus der Lunge herausbefördert. Der sich nun anstauende Schleim aus dem Bronchien löst dann den Hustenreiz aus. Damit will der Körper die Atemwege möglichst schnell wieder frei bekommen, um den Sauerstoffaustausch zu gewährleisten. Nach längeren Hustenperioden kommen manchmal auch noch hustenabhängige Schmerzen dazu, die das Gesamtkrankheitsbild weiter verschlechtern.
Der Grund liegt in einer mechanischen Überbeanspruchung der Atemmuskulatur, die durch das ständige Husten zunehmend geschwächt wird. Viele Patienten versuchen dann den Hustenreiz zu unterdrücken, um das schmerzhafte Abhusten zu vermeiden. Allerdings kommt es beim Unterdrückungsversuch meistens zu einer weiteren Verstärkung des Hustenreizes. Nach sehr langen Hustenperioden oder nach sehr hartem Abhusten kommt es vor, dass sich ein sogenannter Pneumothorax entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Ablösen einer Lungenhälfte vom Brustkorb. Die Folge ist ein Zusammsurren der Lunge und dadurch eine Minderbelüftung dieser Seite.

Mit Atemnot und Schmerzen macht sich ein Pneumothorax bemerkbar. Kommt es dadurch zu einer Seitenverschiebung der inneren Organe spricht man von einem Spannungspneumothorax, der notfallmäßig versorgt werden muss.
Kalte und trockene Umgebungsluft erhöhen den Hustenreiz, feuchte und warme Luft schwächen ihn eher ab.

Lesen Sie mehr zum Thema: Reizhusten und Schmerzen beim Husten

Husten als Symptom von Lungenkrebs

Lungenkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten bei Männern und Frauen. Am häufigsten tritt Lungenkrebs zwischen dem 55. und dem 60. Lebensjahr auf und betrifft vor allem Raucher oder Menschen, die berufsbedingt mit krebsauslösenden Stoffen wie Asbest oder Arsen zu tun hatten.

Typische Symptome von Lungenkrebs sind neben Gewichtsverlust, Nachtschweiß und Fieber (der sog. B-Symptomatik), chronischer Husten oder häufige Erkältungen. Im späteren Verlauf können auch Luftnot und Bluthusten dazukommen. Meist treten die Symptome jedoch erst auf, wenn der Tumor durch sein Wachstum andere Strukturen wie Bronchien komprimiert und einklemmt, woraufhin der Körper mit Husten reagiert.
Zu diesem (oft sehr späten) Zeitpunkt kann der Tumor bereits inoperabel oder metastasiert sein. Sollte der Verdacht von Lungenkrebs im Raum stehen, würde neben einer körperlichen Untersuchung eine Blutabnahme mit Bestimmung spezieller Tumormarker erfolgen. Im weiteren Verlauf würde ein Röntgen, eine Computertomographie, sowie eine Bronchoskopie mit einer Gewebeprobeentnahme gemacht werden.

Aufgrund der oft erst sehr späten Diagnose, geht Lungenkrebs mit einer sehr schlechten Prognose einher. In frühen Stadien kann er mit Hilfe einer Operation geheilt werden. Bei mehr als zwei Dritteln der Patienten wird Lungenkrebs jedoch erst sehr spät diagnostiziert. Meist kam es bei diesen Fällen bereits zu einer Metastasierung, welche eine operative Heilung ausschließt. Als Therapiemöglichkeiten bleiben dann nur noch eine Bestrahlung oder eine Chemotherapie. Diese kann das Überleben der Patienten zwar um einige Monate oder wenige Jahre hinauszögern, den Lungenkrebs jedoch nicht mehr heilen. Aus diesem Grund ist es wichtig vor allem bei Rauchern chronischen Husten und wiederkehrende Erkältungen abzuklären. Gerade bei Patienten, die jünger als 40 Jahre alt sind, verbirgt sich hinter dem Husten häufig Lungenkrebs.

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Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.05.2012 - Letzte Änderung: 18.09.2024