Der Wirkstoff von Mucoangin heißt Ambroxolhydrochlorid. Durch seine verschiedenen Wirkungen kann Ambroxol sowohl im Rahmen von akuten Halsschmerzen als auch im Rahmen einer Erkrankung der unteren Atemwege eingesetzt werden. Eine besondere Wirkung des Ambroxolhydrochlorids ist seine schleimlösende Eigenschaft.
Der Wirkstoff von Mucoangin® heißt Ambroxolhydrochlorid. Durch seine verschiedenene Wirkungen kann Ambroxol sowohl im Rahmen von akuten Halsschmerzen als auch im Rahmen einer Erkrankung der unteren Atemwege eingesetzt werden. Eine besondere Wirkung des Ambroxolhydrochlorids ist seine schleimlösende Eigenschaft. Es beeinflusst die schleimproduzierenden Drüsen im Mundraum und im Bereich der Atemwege so, dass es zu einer Reduzierung der Zähigkeit des Schleims kommt, dieser flüssiger wird und dadurch besser aus den Bronchien abtransportiert werden kann.
Eine weitere Eigenschaft des Mucoangin®-Wirkstoffs Ambroxol ist seine Schmerzhemmung. Die Schmerzweiterleitung in den sensiblen Nervenfasern ist abhängig von sogenannten spannungsabhängigen Natriumkanälen in der Zellmembran. Diese Kanäle werden nun durch die Einnahme von Ambroxol gehemmt, sodass es zu einer Schmerzlinderung kommt.
Bei der Einnahme von Mucoangin® kommen beide Eigenschaften zum Einsatz. Im Mundraum wird nun durch die Speicheldrüsen vermehrt Speichelsekret produziert. Dieses Speichelsekret vermischt sich dann mit dem Wirkstoff Ambroxol und wird herunter geschluckt. Auf seinem Weg Richtung Magen gelangt es dann im Bereich des Rachens und des Halses an die Stellen, die möglicherweise durch einen Infekt entzündet sind und Schmerzen verursachen. An diesen entzündeten Stellen hemmt Mucoangin® die Schmerzweiterleitung, indem es die Natriumkanäle blockiert und dadurch das Schmerzsignal unterbricht.
Mucoangin® hat eine sogenannte lokalanästhetische Wirkung. Lokalanästhesie bedeutet eine lokale schmerzlindernde/schmerzhemmende Wirkung. Die schmerzhemmende Wirkung erfolgt über eine Veränderung der Natriumkanäle an den schmerzweiterleitenden Nervenfasern.
Die Schmerzweiterleitung in den Nervenfasern erfolgt über eine Veränderung sogenannter Membranpotentiale. Diese Potentiale entstehen durch unterschiedliche Konzentrationen von Elektrolyten (Salzen) in und um eine Zelle herum. Die verschiedenen Salze wie Natrium, Kalium oder auch Calcium gelangen durch Kanäle in die Zelle und aus der Zelle wieder herum. Bei den Nervenzellen spielt vor allem das Natrium eine entscheidende Rolle. Soll die Nervenfaser erregt werden, um die Empfindung des Schmerzes in Richtung Gehirn weiterzuleiten, kommt es zu einem massiven Einstrom von Natriumionen in die Zelle. Genau an dieser Stelle setzt Mucoangin® an. Es blockiert die Natriumkanäle. Die Bindung des Wirkstoffes Ambroxolhydrochloris ist allerdings nicht dauerhaft, sondern nur zeitlich begrenzt. Diese zeitliche Begrenzung wird in der Medizin als sogenannte reversible Bindung bezeichnet.
Mucoangin® wird bei Halsschmerzen im Rahmen der Schmerzlinderung eingenommen. Es ist in Form von Lutschtabletten in der Apotheke erhältlich. Hier gibt es die zwei Geschmacksrichtungen Waldbeere und Minze. Die Tabletten sollen langsam im Mund zergehen, da hierbei eine möglichst lange Wirkdauer erreicht wird. Eingenommen werden kann Mucoangin® von Erwachsenen und Kindern ab einem Alter von 12 Jahren. Am Tag sollten maximal sechs Lutschtabletten eingenommen werden. Ist eine Behandlung der Halsschmerzen für einen Zeitraum der länger als 3 Tage dauert nötig, so sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Wie bei jedem Medikament ist es auch bei der Einnahme von Mucoangin® wichtig, gewisse Vorschriften zu beachten. Mucoangin® sollte nicht von Patienten eingenommen werden, die eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Ambroxolhydrochlorid haben.
Es sollte außerdem nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeiten gegenüber den enthaltenen Hilfsstoffen der Lutschtabletten. Ist eine sogenannte Fructoseintoleranz bekannt, so sollte die Einnahme von Mucoangin® vermieden werden, da die Lutschtabletten den Wirkstoff Sorbitol enthalten. Diese wird im Darmtrakt in Fructose umgewandelt, welche bei einer Fructose-Intoleranz nicht abgebaut werden kann und dann zu Beschwerden führt.
Kinder unter 12 Jahren sollten bei Halsschmerzen Mucoangin® nicht einnehmen.
Wie bei vielen anderen Medikamenten sollte auch die Einnahme von Mucoangin® während der Schwangerschaft besonders vorsichtig erfolgen. Zwar konnte in tierexperimentellen Studien keine Schädigung auf die Fruchtbarkeit, sowie auf die Schwangerschaft oder die Entwicklung des Babys nachgewiesen werden, dennoch kann Ambroxol die Plazentaschranke überwinden und in den kindlichen Körper gelangen. Daher wird die Einnahme von Mucoangin® vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft nicht empfohlen, da zu dieser Zeit die Entwicklung der einzelnen Organsysteme des Fötus stattfindet.
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Bei der gleichzeitigen Einnahme von Mucoangin® mit anderen Medikamenten sind bisher keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.
Der Wirkstoff von Mucoangin® wird schnell und vollständig vom Körper resorbiert. Im Blut wird einer maximaler Plasmaspiegel des Medikamentes innerhalb von 1 -2,5 Stunden erreicht. Im Vergleich der Einnahme als Lutschtablette mit der Einnahme als Saft lässt sich feststellen, dass bei der Einnahme der Lutschtablette eine erhöhte Menge an Wirkstoff aufgenommen wird, da die Aufnahme bereits im Bereich des Mundraums über die Schleimhaut erfolgen kann.
Ambroxol gelangt vom Blut schnell ins Gewebe, wo es seine Wirkung entfaltet. Etwa 30% der eingenommenen Menge des Wirkstoffs von Mucoangin® werden durch den sogenannten First-Pass-Mechanismus im Körper abgebaut. Der First-Pass-Effekt bedeutet im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten eine schnelle Verstoffwechselung des Arzneistoffes bei seiner ersten Passage durch die Leber. Daher hat der First-Pass-Effekt eine große Bedeutung bei der Einnahme von Medikamenten und der systemischen Wirkung auf den Körper. Je größer der First-Pass-Effekt ist, desto niedriger ist die systemische Wirkung im Körper, da der Wirkstoff schnell eliminiert wird und dadurch weniger Zeit hat, systemisch zu wirken.
Die Ausscheidung des Mucoangin® Wirkstoffes Ambroxol erfolgt größtenteils über die Leber. Daher muss man bei Patienten mit einer eingeschränkten Leberfunktion möglicherweise mit erhöhten Medikamentenspiegeln im Blut rechnen.
Prinzipiell können alle Arzneimittel im Körper neben ihren erwünschten Wirkungen auch unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Je nach Angriffs- und Wirkort des Medikamentes kann es zu völlig verschiedenen Nebenwirkungen kommen. Dies gilt auch für die Einnahme von Mucoangin®.
Bei der Einnahme kann es häufig zu Geschmacksstörungen kommen oder zu einer veränderten Geschmackswahrnehmung. Ebenfalls häufig treten Taubheitsgefühle im Mundraum und im Bereich des Rachens auf. Das Auftreten von Übelkeit gehört bei der Einnahme von Mucoangin® ebenfalls zu den häufigen Nebenwirkungen. Oberbauchschmerzen, Durchfall oder ein trockener Mund kommen gelegentlich vor.
Des Weiteren gibt es Nebenwirkungen, die zwar im Rahmen von klinischen Studien nicht aufgetreten sind, jedoch aus Einzelfallberichten bekannt sind. Zu diesen zählen zum Beispiel Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht oder auch Erbrechen.
Im Zusammenhang mit der Einnahme von Ambroxol wurde über das Auftreten des sogenannten Lyell- oder Steven-Johnson-Syndroms berichtet. Beides sind schwere Hauterkrankungen, die im Rahmen der Medikamenteneinnahme auftreten können. Sie gehen häufig einher mit einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens des Patienten und der Entstehung von Fieber. Sollte es bei der Einnahme von Mucoangin® zu einer Mitreaktion der Haut kommen, egal in welcher Art und Weise, so ist eine Vorstellung beim Hautarzt erforderlich.
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