Diese Seite behandelt das alle Themen rund um die Grippeimpfung. Der Wirkmechanismus und Inhaltsstoff, aber auch die Indikationen und Vorteile werden behandelt.
Die im Allgemeinen als „Grippe“ bezeichnete Erkrankung, stellt eine Infektion mit dem sogenannten Influenza-Virus dar und wird daher im medizinischen Bereich auch als saisonale Influenza-Infektion bezeichnet. Sie tritt vor allem während den kälteren und nasseren Jahreszeiten auf und ist nicht mit einer banalen Erkältung oder einem grippalen Infekt zu verwechseln. Die Erkrankung mit Influenza kann bei jedem Menschen ganz unterschiedlich ablaufen.
Bei einigen Patienten treten deutlich ausgeprägte Symptome auf, die mit einem starken Krankheitsgefühl einhergehen. Andere Patienten wiederum zeigen eher milde Symptome, die sie nicht stark einschränken. Um der Krankheit vorzubeugen, gibt es hier, wie bei einigen anderen Erkrankungen auch, eine Impfung. Gegen die meisten Erkrankungen erfolgt die Impfung während der Kindheit. Als Beispiel sind hierbei Erkrankungen wie Masern, Mumps, Röteln oder die Windpocken zu nennen.
Die Grippeimpfung empfiehlt sich für alle gesunden Menschen vor oder zu Beginn der Grippesaison. Daher ist eine Impfung ab Ende September bis Ende November empfehlenswert. Personen, die zu einer Risikogruppe gehören, können aber auch zu einem anderen Zeitpunkt geimpft werden. Dies gilt vor allem für ältere Menschen und Kinder. Auch Schwangere und Kranke sollten sich grundsätzlich impfen lassen, eine Impfung vor der Grippesaison ist möglich. So sollten schwangere Frauen beispielsweise im vierten Schwangerschaftsmonat geimpft werden. Eine solche Impfempfehlung unabhängig von der Jahreszeit gilt auch für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.
Die sogenannte Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland gibt für Impfungen eine Reihe an Empfehlungen heraus. Für die Grippeimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission einigen Personenkreisen im besonderen Maß eine Impfung durchführen zu lassen. Dazu zählen vor allem ältere Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch kranke Personen, die durch eine Infektion mit Influenza ein erhöhtes Risiko für einen schwereren Verlauf haben sowie Bewohner von Pflegeheimen und medizinische Angestellte. Diese Personengruppen sind die von der STIKO ausdrücklich genannten, da bei ihnen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und ein vermehrtes Auftreten von möglichen Komplikationen einer Grippe besteht.
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Wichtig ist eine Grippeimpfung auch für Personen, die vermehrten und direkten Kontakt mit Geflügel haben. Alle anderen Personen können sich natürlich vorsorglich jederzeit ebenfalls gegen Grippe impfen lassen. Sie sind also keinesfalls von einer Impfung ausgeschlossen. Sie werden von der STIKO nur nicht zum Kreis der besonders gefährdeten Personen gezählt, die sich unbedingt impfen lassen sollten.
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Nach einer Grippeimpfung bildet das Immunsystem Antikörper gegen den speziellen Grippevirenstamm, der in der Impfung enthalten war. Diese Antikörper halten sich prinzipiell jahrelang im Körper, jedoch nimmt ihre Zahl mit der Zeit ab. Dennoch ist der Körper meist für einige Jahre gegen die spezifischen Grippestämme immun. Da sich jedoch das Grippevirus ständig wandelt, muss die Impfung jedes Jahr wiederholt werden. Dabei wird man jedoch gegen die neuen Grippestämme geimpft. Die Dauer bis man nach der Impfung immun gegen die Grippeviren ist beträgt meist einige Tage. Diese Zeit benötigt das Immunsystem, um die ersten wirksamen Antikörper gegen die Grippeviren zu bilden.
Die Grippe oder auch Influenza genannt, wird durch die Influenza-Viren übertragen. Sie können unterteilt werden in A, B und C-Typen. Für den Menschen sind jedoch nur die Typen A und B bei einer Erkrankung relevant. Das wichtigste Merkmal dieser Viren sind ihre Oberflächenstrukturen. Die charakteristischen Strukturen für diese Viren sind das sogenannte Hämagglutinin (HA abgekürzt) und die Neuraminidase (NA abgekürzt). Hämagglutinin und Neuraminidase sind spezifische Eiweißmoleküle, die sich auf der Oberfläche der Viren befinden. Das interessante bzw. das komplizierte an diesen Strukturen ist, dass diese beiden Eiweiße noch eine Reihe an Untergruppen haben. Genau diese Untergruppen erschweren die Entwicklung eines Impfstoffes maßgeblich. Durch eine Vielzahl an verschiedenen Mechanismen kommt es immer wieder zu einer veränderten Zusammensetzung der Oberflächenstrukturen. Da die Antikörper, die der menschliche Körper bildet, sich aber immer nur gegen ganz spezifische Strukturen richtet, kann durch eine einmalige Impfung mit dem Grippeimpfstoff nicht jeder Untergruppe der Grippeviren vorgebeugt werden. Daher wird der Grippeimpfstoff jedes Jahr an die aktuelle Zusammensetzung der Untergruppen von Grippeviren angepasst.
Bei den Grippeviren unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Bakterienstämmen. Man teilt diese in A und B Stämme ein. Oftmals sind vor allem die A Stämme der Grippe vorherrschend, daher existiert ein sogenannter trivalenter Impfstoff (Dreifachimpfstoff), der gegen die zwei wichtigsten Vertreter der A Grippe sowie einen B Grippevirenstamm wirken soll. Der tetravalente Impfstoff (Vierfachimpfstoff) dagegen enthält zusätzlich eine Komponente, die gegen einen weiteren B Stamm helfen soll. Daher kommt diesem Impfstoff in einer Saison, in der auch die B Grippe verbreitet ist, besondere Bedeutung zu.
In der Regel lässt sich jedoch schlecht vorhersagen welche Grippeviren vermehrt kursieren.
Die Grippestämme, die beim trivalenten Impfstoff 2017/2018 adressiert wurden sind: A/Michigan/45/2015 (H1N1), A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2) und B/Brisbane/60/2008 bzw. Stämme die stark mit den drei genannten verwandt sind. Beim tetravalenten Impfstoff wird zusätzlich der B/Phuket/3073/2013 (oder ähnliche Stämme) abgedeckt.
In der Regel ist der Dreifachimpfstoff günstiger, weshalb Krankenkassen vor allem dafür Rabattverträge abschließen. Der Vierfachimpfstoff dagegen wird häufig nicht von den Krankenkassen übernommen.
Ob die Dreifach- oder die Vierfachimpfung sinnvoller ist, lässt sich vor der Grippesaison meist nicht sagen. Es hängt nämlich stark davon ab welche Grippestämme am stärksten im Umlauf sind. Für normal gesunde Menschen ist der trivalente Impfstoff in der Regel ausreichend. Dieser deckt die Grippestämme ab, die mit der größten Wahrscheinlichkeit die Grippesaison dominieren. Wer auf Nummer sicher gehen möchte kann sich auch für den tetravalenten Impfstoff entscheiden, allerdings muss man dafür in vielen Fällen den Impfstoff selbst bezahlen und sollte daher vor der Impfung seine Krankenkasse kontaktieren.
Bei dem verwendeten Impfstoff für die Grippeimpfung handelt es sich meistens um einen sogenannten Totimpfstoff. Hierbei sind die Erreger abgetötet, wodurch sie nicht mehr teilungsfähig sind. Neben einer Grippeimpfung wird für diese Risikogruppe ebenfalls eine Impfung gegen Pneumokokken empfohlen. Vor allem für ältere Menschen ab 60 Jahren ist eine Pneumokokken-Impfung empfohlen. Pneumokokken sind Bakterien, die unter anderem zu einer für alte Menschen gefährlichen Lungenentzündung führen können.
Aluminium ist in den meisten Impfstoffen und somit auch in Grippeimpfungen enthalten. Allerdings liegt es dort nicht in seiner Reinform vor, sondern es ist als Aluminiumhydroxid in dem Grippeimpfstoff. Dort wirkt es als ein Adjuvans, also ein Stoff, der die Wirkung des eigentlichen Impfstoffes verstärkt. Bislang ist es wissenschaftlich höchst umstritten, ob Aluminium in Impfstoffen, Nahrungsmittel und Deos wirklich gefährlich ist. In Grippeimpfstoffen ist jedoch eine sehr geringe Dosis enthalten. Diese unterschreitet das europaweit zugelassene Maximum um etwa das zehnfache und liegt damit deutlich unter der Belastungsgrenze.
Früher wurde Quecksilber häufig in Impfstoffen verwendet. Dort diente es der Konservierung des Impfstoffes. Zudem sollte es die Ausbreitung von Keimen und damit der Kontamination des Impfstoffes entgegenwirken. Dies war vor allem dann notwendig, wenn der Impfstoff in größeren Flaschen ausgeliefert wurde. In diesem Fall wurden mehrere Personen mit dem Impfstoff aus derselben Flasche geimpft, sodass die Gefahr für eine Verschmutzung mit anderen Bakterien und Viren bestand. Heutzutage werden Grippeimpfstoffe im Normalfall in fertig abgepackten Spritzen geliefert. In einer solchen Spritze ist nur der Impfstoff für eine Person enthalten. Daher ist eine Zugabe von Quecksilber zum Grippeimpfstoff mittlerweile nicht mehr notwendig.
Normalerweise ist eine Impfung gegen das Grippe-Virus relativ gut verträglich und macht daher wenige Nebenwirkungen. Wie bei jeder Impfung kann es aber dennoch zu lokalen Reaktionen an der Impfstelle kommen.
Die typischen lokalen Reaktionen nach einer Impfung sind Rötung, Schwellung und Schmerzen um die Einstichstelle. In einigen Fällen kann es auch zu Allgemeinsymptomen wie bei einer Erkältung kommen. Nach einer Impfung kann man sich also möglicherweise müde und schlapp fühlen oder man bekommt Kopf- und Gliederschmerzen. Diese Symptome verschwinden aber nach 1 bis 2 Tagen wieder komplett.
Bei einer Grippeimpfung kann neben den typischen entzündungs- und immunassoziierten Nebenwirkungen auch Durchfall auftreten. Dieser gehört jedoch nicht zu den häufigsten Nebenwirkungen der Grippeimpfung. Der Durchfall kommt vermutlich durch leichte Veränderungen im Hormonhaushalt zustande. Nach der Impfung wird das Immunsystem aktiviert und es beginnt Antikörper gegen den Impfstoff zu bilden. Dies aktiviert zusätzlich auch den Stoffwechsel im Körper, weshalb es zu Fehlregulationen des Wasserhaushaltes kommt.
Wie bei allen anderen Impfungen gibt es auch für die Grippeimpfung bestimmte Kontraindikationen, bei denen man sich nicht impfen lassen sollte. Hierzu zählen zum Beispiel schwere Infekte oder auch eine Allergie gegen Hühnereiweiß oder andere Bestandteile des Impfstoffes. Bei einer Erkrankung mit einem schweren Infekt sollte man seine geplante Grippeimpfung einfach verschieben, bis man wieder gesundet ist. Seit der Impfsaison 2014/2015 gibt es die Grippeimpfung auch ohne Hühnereiweiß, sodass sich nun auch Personen mit einer Hühnereiweiß-Allergie gegen Grippe impfen lassen können. Ebenfalls sollten Kinder und Jugendliche, die an einer schweren Immunschwäche oder einem schweren Asthma leiden sollten nicht mit dem Grippe-Lebendimpfstoff geimpft werden, sondern nur mit dem Totimpfstoff.
Die meisten Grippeimpfstoffe werden auf der Basis von bebrüteten Hühnereiern hergestellt. Der Impfstoff enthält daher Spuren von Hühnereiweiß, deshalb ist eine Grippeimpfung bei einer starken Allergie gegen Hühnereiweiß kontraindiziert. Bei leichten Allergien gegen Hühnereiweiß kann je nach Impfindikation entschieden werden. So empfiehlt man beispielsweise schwangeren Frauen auch bei einer leichten Allergie gegen Hühnereiweiß sich impfen zu lassen. Die Impfung soll in dem Fall unter stationäre Beobachtung erfolgen, damit allergische Reaktionen sofort behandelt werden können.
Eine klare Kontraindikation bei Grippeimpfungen sind Allergien gegen Inhaltsstoffe der Impfung. Dazu zählen auch Allergien gegen Hühnereiweiß, da die Grippeimpfstoffe in der Regel auf einer Hühnereiweißbasis hergestellt wird. Zudem werden auch einige immunsupprimierte Personen nicht geimpft. Bei manchen extremen immunsuppressiven Erkrankungen ist das Immunsystem so stark geschädigt, dass selbst gegen einen Impfstoff keine Antikörper gebildet werden können. Für Personen, die nicht geimpft werden können, stehen im Akutfall spezielle Medikamente zur Verfügung.
Für Personen, die von der STIKO zu dem oben genannten Risikokreis gezählt werden, ist die Grippeimpfung kostenlos. Sollten sich andere Personen ebenfalls gegen Grippe impfen lassen wollen, müssen sie eventuell die Kosten der Grippeimpfung selbst zahlen, diese liegen zwischen 20 und 35€. Daher ist es bei der Impfung gegen Grippe immer ratsam, sich vorher mit seiner Krankenkasse in Verbindung zu setzen, um zu erfragen, ob diese die Impfkosten übernimmt oder nicht. In manchen Betrieben wird die Impfung durch den Betriebsarzt durchgeführt und der Arbeitnehmer übernimmt die hierbei entstehenden Kosten. Auch hier ist es ratsam die möglichen Kosten der Grippeimpfung vor der geplanten Impfung zu erfragen, um Missverständnissen vorzubeugen.
Die Kosten für die Grippeimpfung übernimmt die Krankenkasse generell bei allen Menschen, die sich impfen lassen wollen. Die Krankenversicherung übernimmt auch bei privat Versicherten die Kosten. Idealerweise setzt man sich bereits vor der Impfung mit der Versicherung in Verbindung, so kann eine schnelle Rückerstattung der Kosten erfolgen. Meist muss man allerdings als privat Versicherter die Kosten zunächst selbst tragen. Zunächst muss man den Impfstoff mit einem Rezept vom Arzt selbst bei der Apotheke kaufen. Anschließend kann man die Rechnung von der Apotheke und vom Arzt bei der Krankenversicherung einreichen, diese sollte die Summe dann zurückerstatten.
Bei der Grippeimpfung handelt es sich um eine behandelte Unterart der Grippeviren, die der geimpften Person meist in den Oberarmmuskel injiziert werden. Dort sollen die Inhaltsstoffe vom Körper aufgenommen werden, sodass das Immunsystem beginnt diese zu bekämpfen. Es empfiehlt sich daher nicht die Grippeimpfung durchzuführen während man erkältet ist. Während einer Erkältung ist das Immunsystem bereits ausgelastet, sodass die Nebenwirkungen der Grippeimpfung stärker zur Geltung kommen können.
Es ist daher besser etwa eine Woche abzuwarten bis die Symptome der Erkältung verflogen sind. Grundsätzlich kann man sich jedoch auch mit einer Erkältung impfen lassen. So muss beispielsweise eine etwas laufende Nase kein Hindernis für die Grippeimpfung sein.
Als erstes sollte man wissen, dass die echte Grippe nicht das gleiche ist wie ein grippaler Infekt oder eine normale Erkältung. Die Grippe verläuft wesentlich heftiger und man fühlt sich schlagartig schwer krank. Man ist durch die echte Grippe in seinem Alltag deutlich eingeschränkt, sodass man oft nur noch im Bett liegen kann. Auch einige Woche nach der Erkrankung kann es vorkommen, dass man sich noch deutlich angeschlagen fühlt. Durch eine Grippeimpfung kann dieser schwere Verlauf verhindert oder deutlich abgemildert werden. Durch die Impfung werden dem Immunsystem des Körpers Bestandteile des Virus präsentiert, sodass dieser daraufhin Antikörper bildet. Antikörper sind ganz spezielle Eiweiße des körpereigenen Immunsystems, die von den weißen Blutzellen des Körpers immer speziell gegen einen Krankheitserreger gebildet werden, um genau diesen zu bekämpfen und unschädlich zu machen. Das Immunsystem des Körpers bildet einerseits Antikörper bei einer Infektion mit einem Erreger und andererseits bei Kontakt mit einem Impfstoff nach einer erfolgten Impfung. Hierbei wird dem Körper sozusagen eine Erkrankung mit dem Erreger vorgetäuscht ohne dass man tatsächlich daran erkrankt ist.
Bei der Grippeimpfung ist es wichtig, sich jedes Jahr gegen den Erreger impfen zu lassen, da er sich immer wieder verändert. Die Impfung sollte im Oktober oder November erfolgen, damit der Körper Zeit hat, eine Immunität aufzubauen bevor die sogenannte Grippewelle losgeht. Es ist natürlich auch möglich, sich auch noch während der Grippezeit impfen zu lassen. Der optimale Zeitpunkt liegt jedoch normalerweise etwas früher. Durch das ständige Verändern der Virustypen gibt es durch eine Impfung gegen das Grippevirus keinen 100-prozentigen Schutz vor der Erkrankung wie man es bei anderen Erkrankungen wie Masern, Mumps oder Röteln gewohnt ist. Gerade bei älteren Menschen ist das Immunsystem nicht mehr so effektiv und stark wie bei jungen Menschen. Dies kann auch ein Grund dafür sein, dass die Impfung gegen Grippe nicht zu einem vollständigen Schutz führt. Dennoch ist es besonders für ältere Menschen wichtig, sich gegen Grippe impfen zu lassen, da diese durch das Alter selbst und aufgrund begleitender Erkrankungen, ein geschwächtes Immunsystem haben und daher eine Infektion mit dem Grippeerreger möglichweise schwere Komplikationen wie eine Lungenentzündung nach sich ziehen kann.
Wichtig im Zusammenhang mit einer Impfung ist auch zu wissen, dass durch die Impfung selbst keine Erkrankung ausbricht. Die meisten Impfstoffe, die zur Anwendung kommen, enthalten entweder nur Bestandteile der Erreger oder Erreger in einer abgetöteten Form. Die Grippe-Viren verbreiten sich über zwei verschiedene Wege von Mensch zu Mensch. Einen Verbreitungsweg stellt die Luft dar. Wenn nun ein infizierter Mensch niest oder hustet, gelangen feinste Partikel in die Luft, die durch seine Mitmenschen wiederum eingeatmet werden können. Der zweite Weg einer Übertragung erfolgt durch sogenannte Schmierinfektionen, durch die es zum Beispiel beim Hände schütteln kommen kann. Beide Übertragungswege lassen sich oft nur schwer vermeiden oder einschränken, da die Viren einen jederzeit im Alltag erreichen und begegnen können. Ob man sich nun für oder gegen eine Grippeimpfung entscheidet, ist natürlich jedem selber überlassen. Man sollte sich jedoch gut informieren und checken, ob man zu einer der jeweiligen von der STIKO ausgesprochenen Risikogruppe gehört. Für diese Risikogruppen empfiehlt sich eine jährliche Impfung gegen das Grippevirus, um das Risiko einer Erkrankung und der damit eventuell auftretenden Komplikationen vorzubeugen oder diese abzumildern.
Die Grippeimpfung empfiehlt sich insbesondere für Menschen, die einem erhöhten Komplikationsrisiko bei einer Infektion mit der Grippe ausgesetzt sind. Dazu gehören alte und kranke Menschen, Kinder und Immungeschwächte. Eine Grippe zieht sich bei diesen Personen meist über einen langen Zeitraum und kann schwerwiegende Folgen wie beispielsweise eine Lungenentzündung mit sich bringen. Daher sind die Nebenwirkungen, die bei der Grippeimpfung auftreten harmlos im Vergleich zu dem, was bei einer Infektion drohen kann.
Auch medizinisches Personal, also Personen, die mit vielen kranken Menschen in Kontakt kommen, sollten sich impfen lassen. Sie können sonst schnell zum Verteiler der Grippeviren werden. Wer als gesunder Bürger ebenfalls auf die Unannehmlichkeiten einer Grippeinfektion verzichten möchte, sollte sich ebenfalls impfen lassen.
Als Gegenargumente für eine Grippeimpfung werden meist zuerst die Nebenwirkungen der Impfung genannt. Diese können aus einer lokalen Entzündungsreaktion mit Schwellung, Rötung, Überwärmung und Schmerzen an der Einstichstelle bestehen. Zudem kann für einige Tage ein Krankheitsgefühl mit Schlappheit und Fieber auftreten. Viele gesunde Personen halten zudem die Wahrscheinlichkeit, dass sie ohne Impfung an der Grippe erkranken, für vergleichsweise gering und möchten sich daher den Gang zum Arzt ersparen. Eine klare Kontraindikation für die Grippeimpfung besteht bei einer Allergie gegen bestimmte Inhaltsstoffe der Impfung.
Die Gefahren bei einer Grippeimpfung sind in der Regel als sehr gering einzuschätzen. In der Regel kommt es maximal zu leichten Nebenwirkungen, die aufgrund der Immunabwehr des Körpers gegen den Impfstoff entstehen. Dazu gehört beispielsweise ein leichtes Krankheitsgefühl mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Fieber. Dies kann für zwei bis drei Tage anhalten. Jedoch handelt es sich bei diesen Symptomen in jedem Fall nicht um die Grippe selbst. Gegen diese ist man nämlich nach einer Grippeimpfung in den meisten Fällen immun.
Auch an der Einstichstelle selbst können lokale Entzündungsreaktionen entstehen. Diese machen sich durch einen roten Fleck am Einstich sowie Schmerzen, Schwellung und Überwärmung bemerkbar. Die Schmerzen können für zwei bis drei Tage sogar den gesamten Muskel betreffen, in den der Impfstoff injiziert wird.
Selten kommt es zu schweren unerwünschten Nebenwirkungen. Diese beruhen meist auf einer der geimpften Person unbekannten Allergie gegen Hühnereiweiß oder einen anderen Inhaltstoff des Grippeimpfstoffes. Eine solche allergische Reaktion kann der lokalen Entzündungsreaktion sehr ähnlich sein und nur an der Einstichstelle Beschwerden verursachen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem allergischen Schock mit lebensbedrohlichen Kreislaufschock und Atemnot kommen.
Bei der Grippeimpfung handelt es sich selbst bei einem Lebendimpfstoff um eine abgeschwächte Form der Grippeviren. Sie haben meist die gleiche Form wie die tatsächlichen Grippeviren, sind jedoch längst nicht so aggressiv. Man trägt also nach der Impfung nicht die Grippe selbst in sich und kann daher niemanden mit der Erkrankung anstecken.
Auch für die Anwendung der Grippeimpfung bei Kindern gibt es ebenfalls Leitlinien der STIKO. Sie empfiehlt diese für schwer kranke Kindern schon ab einem Alter von 6 Monaten. Für Kinder im Alter von 6 bis 36 Monaten sollte allerdings nur die halbe Erwachsenen-Dosis verwendet werden. Ab dem 36. Monat schließlich kann die volle Dosis verwendet werden. Werden die Kinder das erste Mal gegen Grippe geimpft, wird vorgeschlagen im Abstand von etwa 4 Wochen zwei Impfungen gegen die Grippe durchzuführen. Die STIKO empfiehlt für Kinder von 2-6 Jahren eine Impfung mit einem Grippe-Lebendimpfstoff, sofern bei ihnen eine Impfung gegen Influenza-Viren angezeigt ist und keine Kontraindikation gegen einen Lebendimpfstoff vorliegt.
Die Schwangerschaft stellt ein erhöhtes Risiko für die Frau dar bei der Infektion mit dem Grippevirus einen schweren Krankheitsverlauf mit einer ausgeprägten Symptomatik zu erleiden. Dieses erhöhte Risiko kommt dadurch zustande, dass sich der Körper während der Schwangerschaft ganz natürlich verändert und der Körper der Frau dadurch anfälliger für Infektionen mit unterschiedlichen Erregern wird.
Eine Grippeimpfung wird daher auch besonders für Schwangere empfohlen. Einen positiven Nutzen der Impfung stellt nicht nur der Schutz für die Schwangere dar, sondern auch der nachfolgende Schutz für das Neugeborene. Die von dem mütterlichen Körper gebildeten Antikörper gegen das Influenza- Virus können nämlich über die Plazenta in das kindliche Blut gelangen und stellen dadurch nach der Geburt eine Art Nestschutz für den Säugling dar. Im Gegensatz zu den bei einigen anderen Impfungen verwendeten sogenannten Lebendimpfstoffen ist der bei der Grippeimpfung verwendete Impfstoff ein Totimpfstoff und kann daher generell während der gesamten Schwangerschaft verwendet werden. Eine Impfung kann daher prinzipiell zu jeder Zeit der Schwangerschaft durchgeführt werden. Von der STIKO wird eine Grippeimpfung ab dem 2. Drittel der Schwangerschaft empfohlen.
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Eine Grippeimpfung kann grundsätzlich auch in der Stillzeit durchgeführt werden. Wer sich also während der Schwangerschaft noch nicht hat impfen lassen, kann dies in der Stillzeit nachholen. Dies sollte insbesondere dann geschehen, wenn das Neugeborene während der Grippesaison noch sehr jung ist. Ist das Baby unter sechs Monate alt, kann es noch nicht selbst gegen die Grippe geimpft werden. Stattdessen sollte das Umfeld inklusive der stillenden Mutter geimpft werden. So besteht für das Baby weniger Risiko sich mit der Grippe anzustecken. Alle Impfstoffe, die bei der Mutter verwendet werden, gelten als sicher für den Säugling.
Bei Krankheit wird oft empfohlen keinen Sport zu treiben oder sich nicht übermäßig anzustrengen. Eine Impfung stellt allerdings keine Krankheit dar, daher gilt hier kein striktes Sportverbot. Allerdings sollte man nach einer Impfung nicht unbedingt schweren Ausdauersport oder ein Training mit schweren Gewichten durchführen. Hierbei kann es nämlich zu einer Verschlimmerung einer Impfreaktion kommen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Schmerzen um die Impfstelle hierdurch stärker werden und länger andauern. Wenn also das Bedürfnis besteht, unmittelbar nach einer Impfung Sport zu treiben, dann ist es ratsam, die Intensität des geplanten Sports zu reduzieren.
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