In diesem Artikel geht es um Aciclovir. Es werden zunächst die Indikationen, Wirkung sowie die Darreichungsformen besprochen. Auch die Nebenwirkungen und Dosierung sowie die Anwendung bei Babys und in der Schwangerschaft werden thematisiert.
Aciclovir ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der sogenannten Virustatika.
Virustatika hemmen durch verschiedene enzymatische Mechanismen das in den Körper eingedrungene Virus an seiner Vermehrung in den Körperzellen. Aciclovir ist gut verträglich und bis auf einige Nebenwirkungen und Risiken, die es zu beachten gilt, bedenkenlos einsetzbar. In aller Regel reicht zu einer erfolgreicher Virusbehandlung eine Anwendungszeit von ca. einer Woche. Bei manchen langen und hartnäckigen Verläufen, bei denen das Virus immer wieder ausbricht, kann es mitunter notwendig werden, dass eine niedrig dosierte Langzeitbehandlung mit Aciclovir durchgeführt werden muss.
Diese Medikamentengruppe wird nur bei der Bekämpfung von bestimmten Virentypen eingesetzt.
Aciclovir findet in der heutigen Medizin hauptsächlich Anwendung in der Behandlung des Herpes Simplex Virus und seinen Vertretern. Zu den Krankheitsbildern zählen:
Aciclovir kann in verschiedenen Darreichungsformen wie erwähnt bei der Behandlung des Herpes labiales, also dem Lippenherpes oder auch bei Genitalherpes eingesetzt werden. Zudem wird es manchmal bei immungeschwächten Patienten gegeben, die an Windpocken erkrankt sind.
Auch das Varizella-Zoster-Virus kann erfolgreich mit Aciclovir behandelt werden, welches unter bestimmten Umständen die unangenehme Gürtelrose am gesamten Körper auslöst.
Das Herpes-Virus kann auch schwere Infektionen auslösen, wie die Herpes Enzephalitis (Hirnentzündung), die einen lebensgefährlichen Zustand darstellt und dringend mit Aciclovir behandelt werden muss.
Hierbei wird Aciclovir als Infusion über einen längeren Zeitraum gegeben und der Patient auf der Intensivstation behandelt.
Bei Patienten, die eine Organtransplantation über sich ergehen lassen müssen, wird rein prophylaktisch Aciclovir gegeben, um mögliche Infektionen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Während einer Bestrahlung eines an Krebs erkrankten Patienten, wird oftmals auch Aciclovir als Tablette über einen längeren Zeitraum zur Vorbeugung gegeben. Die Wirkungsweise von Aciclovir ist immer gleich und in der Regel sehr erfolgreich.
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Es gibt verschiedene Herpesviren gegen die Aciclovir eingesetzt werden kann. Dabei wird Aciclovir in mit Herpes erkrankten Zellen aktiviert und führt zu einer Zerstörung der DNA des Herpesvirus. Sehr bekannt ist das sogenannte Herpes Simplex Virus, das häufig das Gesicht im Bereich der Lippen befällt. Aciclovir kann zur Therapie des Herpes-Virus zunächst in Form einer Creme angewendet werden. Reicht die Wirkung der Creme nicht aus oder tritt die Erkrankung immer wieder auf, kann Aciclovir als Tabletten eingenommen werden und so auch zur Vorbeugung erneuter Erkrankungen dienen.
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Verschiedene Herpesviren können unterschiedliche Teile des Körpers infizieren. So kann auch der Genitalbereich betroffen sein, das Herpes Simplex Virus ist hierfür der Auslöser. Dabei ist Aciclovir ein Mittel, das sehr gut gegen das für den Genitalherpes verantwortliche Virus hilft. Die Therapie mit Aciclovir sollte am besten schon innerhalb des ersten Tages nach Auftreten der Beschwerden wie Rötung, Schwellung und Juckreiz im Genitalbereich begonnen werden. Es kann in Form einer Creme auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Bekämpft die Creme die Erkrankung nicht vollständig kann Aciclovir auch in Form von Tabletten oder über eine Infusion eingesetzt werden. Dabei wird eine Dosierung von 200mg Aciclovir fünfmal am Tag oder 400mg dreimal am Tag eingesetzt. Diese Dosis sollte für ungefähr fünf bis zehn Tage eingenommen werden und muss bei Kindern unter zwei Jahren und schweren Erkrankungen im Bereich der Niere angepasst werden.
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Viren, die in den Körper eingedrungen sind, befallen einzelne Körperzellen und bringen zahlreiche eigene Enzyme mit in die Zelle hinein, die gewährleisten sollen, dass sich das Virus ungehindert in der befallenen Zelle vermehren kann. Wenn genügend Viren in der Zelle vorhanden sind, platzt oftmals die Zelle, die Viren schwärmen aus, um andere Zellen zu infizieren und sich darin ebenfalls zu vermehren.
Aciclovir dringt nur in die von Viren befallenen Zellen ein. Gesunde Zellen werden interessanterweise von Aciclovir nicht attackiert. Dies sorgt dafür, dass der Körper im Großen und Ganzen von einer Aciclovirbehandlung unbelastet bleibt. Das Virus benötigt ein Enzym, um sich zu vermehren. Diese sogenannte Thymidinkinase heftet Phosphat an Thymidin an und trägt dazu bei, dass sich das Erbgut des Virus vermehren kann. Aciclovir setzt hier an und aktiviert das Thymidin, bevor es in Kontakt mit dem Virusenzym gekommen ist. Das führt zu einem Kettenabbruch bei der Vermehrung und zum Stopp der Virusausbreitung in der Zelle.
Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die Gruppe der Herpes Viren lebenslang im Körper verbleibt, bei Herpes simplex vor allem in den Nervenzellen. Aciclovir erreicht nur die Zellen, die bei einem Ausbruch des Virus zum Bespiel durch Stress oder ein geschwächtes Immunsystem betroffen sind aber nicht dioe Nervenzellen selbst. Aus diesem Grund kann es nur zur Symptomerleichterung aber nicht zur vollständigen Heilung beitragen.
Durch die spezielle Enzymverwendung des Herpes Virus kann Aciclovir nur bei diesen Viren wirken genauer gesagt nur bei denen den Herpes Viren der alpha Gruppe. Andere Viren der Herpes Familie welche aber der beta oder gamma Gruppe angehören werden nicht so erfolgreich durch Aciclovir behandelt. Dazu zählen das Epstein-Barr Virus welches Pfeiffersches Drüsenfieber auslöst oder auch das Cytomegalievirus.
Als Tablette wirkt Aciclovir etwa ein bis zwei Stunden nach seiner Aufnahme. Um hohe Konzentrationen sehr schnell zu erreichen, muss das Medikament dem Patienten durch eine Infusion verabreicht werden.
Aciclovir wird nach der Wirkung über die Niere ausgeschieden. Eingeschränkte Nierentätigkeiten können dementsprechend also eine Kontraindikation in der Verwendung von Aciclovir darstellen und sollten beachtet werden.
Aciclovirsalbe kommt sehr häufig zum Einsatz und ist auch ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Anwendungsgebiet ist vor allem der Lippenherpes, der sich im Bereich der Ober- oder Unterlippe oder auch an den Mundwinkeln ausbilden kann. Bei einmaligem Auftreten und schwächerer Ausprägung kann in jedem Fall ein Behandlungsversuch mit Aciclovirsalbe unternommen und zunächst auf eine Aciclovireinnahme durch Tabletten verzichtet werden.
Aciclovir als Salbe sollte regelmäßig auf die betroffenen Hautstellen im Bereich der Lippen aufgetragen werden. Wichtig ist, dass ein Auftragen mindestens 5 mal am Tag erfolgt und ein zeitlicher Abstand von jeweils ca. 4 Stunden eingehalten wird. Sobald die Beschwerden im Lippenbereich verschwunden und entsprechende Hautkrusten nicht mehr sichtbar sind, kann die Salbe abgesetzt werden. Nur nach häufigen und immer wieder kehrenden Lippenherpesinfektionen kann überlegt werden, Aciclovir als Tablette einzunehmen, um eine höhere Dosis und einen langanhaltenden Effekt erzielen zu können.
Aciclovir Salbe ist in der Regel sehr gut verträglich. In einzelnen Fällen kann es aber nach dem Auftragen auf den Hautbereich zu Hautreizungen oder Rötungen kommen, es kann zu Brennen oder Jucken kommen und die Haut kann sich schuppen. In diesem Fall sollte die Salbe abgesetzt werden.
Manchmal kann auch bei ganz schwacher Ausprägung einer Gürtelrose am Rumpf anstelle von Tabletten mit Aciclovirsalbe behandelt werden. Die Erfolgsrate ist aber durchwachsen und so sollte bei ausbleibender Besserung schnellstmöglich auf Tablettenform umgestellt werden.
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Aciclovir als Augensalbe ist rezeptpflichtig und muss verschrieben werden. Das Präparat wird in Deutschland unter dem Namen Zovirax® vertrieben und ist vor allem für den Herpesbefall im Bereich des Auges zugelassen.
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Bei einer Herpesinfektion handelt es sich um einen gefährlichen Zustand, der unbedingt von einem Augenarzt behandelt werden muss. Die Gefahr der Seheinschränkung oder des Sehverlustes erfordert eine zügige und konsequente Behandlung. Die auch als Zoster ophthalmicus bezeichnete Erkrankung zeichnet sich durch eine Bläschenbildung um das Auge herum ab.
Die Aciclovir Augensalbe soll auf den betroffenen Hautbereich regelmäßig aufgetragen werden (mindestens 5 mal täglich mit vierstündiger Zeitdifferenz). Da es sich um eine Salbe handelt, sollte Aciclovir Augensalbe auch in den Bindehautbereich aufgetragen werden. Dies kann zu einem verschwommenen Sehen führen, was sich aber innerhalb der ersten halben Stunde nach Anwendung bessert. In dieser Zeit sollte aber kein Auto gefahren werden.
Sollte es nach einigen Tagen entweder zu einer Verschlechterung der Bläschenbildung um das Auge herum kommen oder aber zu einer Sehverschlechterung, muss umgehend ein Augenarzt aufgesucht werden. Mögliche Nebenwirkungen bei einer Anwendung mit Aciclovir Augensalbe sind Bindehautreizungen im Bereich des Auges, sowie Rötung, Brennen und Jucken. Auch kann es zu starkem Tränenfluss kommen. Ob dadurch eine Behandlung eingestellt und unterlassen werden sollte, sollte eingehend mit einem Augenarzt diskutiert werden, da eine Behandlung eines Herpes Zosters am Auge dringend notwendig ist. Das eigenständige Absetzen der Aciclovir Augensalbe sollte ohne Rücksprache unterlassen werden.
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Aciclovir wird in verschiedene Situationen über einen Zugang direkt in die Vene gegeben. Im Allgemeinen kann das Medikament immer als Infusion verabreicht werden. Die Einnahme in Tablettenform ist jedoch einfacher und für die meisten Patienten angenehmer. Bei der Gabe von Aciclovir als Infusion wird der Weg durch den Magen und über die Magenschleimhaut umgangen. Bei der Einnahme von Aciclovir in Tablettenform kann es aus diesem Grund zu Verlusten bei der Aufnahme des Wirkstoffes kommen. Besonders bei Patienten, die eine Erkrankung im Magen Darm Trakt haben, kann die Aufnahme des Medikamentes gestört sein. In diesem Fall wird Aciclovir als Infusion verabreicht. Auch Patienten, die Probleme mit dem Essen oder Schlucken haben können Aciclovir als Infusion erhalten.
Aciclovir ist im allgemeinen gut verträglich. Trotzdem kann es sowohl bei der Kurzzeiteinnahme, als auch bei einer notwendig gewordenen Langzeiteinnahme des Medikamentes zu Nebenwirkungen kommen.
Zu den häufigeren Nebenwirkungen gehören bei der Anwendung von Salben im Hautbereich vor allem Hautrötung und Reizung, Schuppungen, trockene Haut sowie Jucken oder Brennen.
Bei der Anwendung von Aciclovir als Infusion oder als Tablette kann es auch zu Juckreiz, Nesselsucht (Hautausschlag), Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Kopfschmerzen Unwohlsein und Müdigkeit kommen.
In einigen Fällen wurden unter einer längeren Aciclovirbehandlung auch Blutbildveränderungen festgestellt, die aber nach Absetzen des Medikamentes wieder rückläufig waren.
Hierzu zählten vor allem eine Blutarmut (Anämie), eine reduzierte Blutplättchenzahl und reduzierte weiße Blutkörperchen.
Sehr selten wurden während einer Aciclovireinnahme hohes Fieber und Entzündungsreaktionen, Nierenschmerzen, Atembeschwerden, Leberentzündungen mit begleitender Gelbsucht (Hepatitis) und neurologische Nebenwirkungen wie Sprach-, oder Gangstörungen, Zittern, Wahnvorstellungen und Psychosen beobachtet.
Einige Nebenwirkungen machten die sofortige Beendigung der Einnahme notwendig.
Bei leichtem Juckreiz oder kleinen Hautreaktionen kann gerade bei schon länger durchgeführter Behandlung überlegt werden, ob die Aciclovireinnahme dennoch zu Ende geführt werden kann, um einen abschließenden und nachhaltigen Behandlungserfolg zu erreichen.
Je nach Ursache der Einnahme von Aciclovir gibt es unterschiedliche Dosierungen. Außerdem hängt die anzuwendende Dosis vom Alter, der Größe, dem Gewicht und den Vorerkrankungen des Patienten ab. Aciclovir ist in Tablettenform, als Infusion und als Salbe erhältlich. Die Dosierung variiert zwischen 200 mg und 800 mg.
Bei einer Herpeserkrankung im Gesicht oder im Genitalbereich kann mit der Behandlung in Form einer Creme mit der Dosierung von 200mg Aciclovir begonnen werden. Reicht die Anwendung der Creme nicht mehr aus, kann auf die Einnahme von Tabletten umgestellt werden. Zu jeder Dosis in Form einer Tablette sollte dabei über den Tag genügend Wasser getrunken werden. Zur Therapie einer Herpeserkrankung im Bereich des Gesichts und der Genitalien sind Tabletten mit einer Dosierung von 200mg Aciclovir, die jede vierte Stunde, also fünfmal am Tag, eingenommen werden, für ansonsten gesunde erwachsene Personen, geeignet. Die einzelnen Einnahmen können auch zum Beispiel auf eine Dosis von 400mg, die zweimal am Tag eingenommen wird umgestellt werden. Diese Dosierung kann auch von Patienten, bei denen häufig ausgeprägte Herpeserkrankungen auftreten, zur Vorbeugung einer erneuten Erkrankung eingenommen werden.
Kinder ab dem zweiten Lebensjahr können die selbe Dosierung erhalten. Jüngeren Kindern wird in der Regel die halbe Dosis gegeben. Menschen, die eine angeborene oder durch andere Medikamente ausgelöste Schwäche des Immunsystems aufweisen, nehmen zur Vorbeugung täglich im Abstand von sechs Stunden eine Dosis von 200mg ein. Bei sehr stark eingeschränktem Immunsystem, wie zum Beispiel nach einer Lebertransplantation kann die einzelne Dosierung auf 400mg verdoppelt werden.
Bei einer Infektion mit dem Herpes Zoster Virus, der für die Gürtelrose verantwortlich ist, wird eine Dosierung von 800mg in regelmäßigen Abständen über einen Zeitraum von einer Woche konsequent fünfmal am Tag eingesetzt. Bei immer wieder kehrender Gürtelrose kann eine Langzeitbehandlung mit Aciclovir in Betracht gezogen werden, um Folgeerkrankungen wie Nervenschäden zu verhindern. Hierbei wird Aciclovir als Tablette in der Dosierung von 3x 500 mg über mehrere Monate eingesetzt.
Im Alter und beim Vorliegen einer Erkrankung der Niere, muss die Dosierung in einigen Fällen verringert werden. Dies sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Wird Aciclovir als Infusion eingesetzt wird eine Dosis von 5-10 mg pro Kilogramm Körpergewicht des Patienten dreimal am Tag in die Vene gegeben. Die Anwendung aller Dosierungen, die zur Behandlung einer akuten Erkrankung eingesetzt werden, sollte für ca. fünf Tage durchgeführt werden.
Die Anwendung gleicht einer Antibiotikaeinnahme. So muss unbedingt darauf geachtet werden, dass auch nach dem Abklingen der Symptome (z.B. bei einer Gürtelrose) Aciclovir bis zum Ende eingenommen wird.
Aciclovir kann auch zur Prophylaxe eingesetzt werden. Dies ist besonders bei Menschen, die unter häufig auftretenden und schweren Herpeserkrankungen oder Gürtelrose leiden sinnvoll. Dazu wird einen Tagesdosis von ca. 1g empfohlen, die auf drei bis fünf Einnahmen pro Tag aufgeteilt werden sollte. Die Dosierung zur Vorbeugung einer Herpeserkrankung oder der Gürtelrose sollten nicht länger als ein Jahr und immer in Absprache mit einem Arzt angewendet werden. Auch bei Patienten mit einer Schwäche des Immunsystem kann Aciclovir prophylaktisch eingenommen werden. Dies gilt auch bei Patienten, die aufgrund einer Organtransplantation Medikamente einnehmen, die das Immunsystem abschwächen sollen. Die Dosierung und die Dauer der Einnahme des Aciclovirs muss in diesem Fall mit dem Arzt besprochen und der Situation entsprechend angepasst werden.
Aciclovir kann in verschiedenen Formen angewendet werden. Zur Anwendung direkt an der betroffenen Stelle gibt es Salben. Diese sind nicht verschreibungspflichtig und können in einer Apotheke erworben werden. Im Gegensatz dazu ist Aciclovir in Form von Tabletten verschreibungspflichtig. Die Tabletten wirken im ganzen Körper und haben daher bei Einnahme auch einen Einfluss auf alle anderen Organe. Deshalb gibt es mehr mögliche Nebenwirkungen bei Aciclovir in Tablettenform. Somit ist es in dieser Form stärker wirksam. Bei Bedarf kann man ein Rezept vom Hausarzt erhalten.
Die Wirkungsweisen des Aciclovir und des Penciclovir sind sehr ähnlich. Die beiden Stoffe weisen jedoch einen kleinen Unterschied ihrer molekularen Struktur auf. Dieser ist dafür verantwortlich, dass Penciclovir nur als Creme angewendet werden kann. Nur eine Vorstufe des Penciclovir, die Famciclovir genannt wird, kann auch in Tablettenform eingenommen werden und wandelt sich dann im Körper in Penciclovir um. Aciclovir kann sowohl als Salbe, als auch in Tablettenform angewendet werden.
Des Weiteren wird Aciclovir im Körper schneller abgebaut als Penciclovir. Daher hat Penciclovir eine länger Wirkungsdauer als Aciclovir. Zusätzlich hat Penciclovir auch noch eine sehr gute Wirkung, wenn es mehr als einen Tag nach den ersten Beschwerden, bzw. wenn schon Bläschen zu sehen sind eingesetzt wird. Im Gegensatz dazu sollte mit der Behandlung mit Aciclovir möglichst innerhalb der ersten 24 Stunden nach Beginn der Symptome begonnen werden.
Eine weitere Alternative stellt das Medikament Zostex® dar, dass sowohl schneller als auch wirksamer ist. Besonders gut eignet es sich zur Behandlung bei Gürtelrose. Außerdem muss nur 1 Tablette am Tag geschluckt werden.
Lesen Sie mehr dazu unter: Zostex®
Herpes-Infektionen kommen in der Schwangerschaft nicht selten vor. Zur Sicherheit des Kindes sollte eine Behandlung in jedem Fall durchgeführt werden.
Am häufigsten tritt in der Schwangerschaft der Lippenherpes auf, der mittels Aciclovircreme erfolgreich behandelt werden kann.
Manchmal kann es auch durch großen Stress oder auch durch Immunschwäche während der Schwangerschaft zu einem Ausbruch einer Gürtelrose an einer bestimmten Stelle des Körpers kommen. Hier sollte ebenfalls mit einer konsequenten Behandlung mit Aciclovir in Tablettenform behandelt werden.
Trotz weniger Studien gibt es keine Hinweise, dass Aciclovir den Fötus schädigen kann. In erster Linie ist zu beachten, den Virus im Körper unschädlich zu machen.
Besondere Vorsicht gilt hier beim genitalen Herpes, da hier auch eine Infektion des Fötus bei der Geburt ausgelöst werden kann. Die Dosierung ist, so wie bei nicht schwangeren und sollte bei Gürtelrose 5 mal täglich in einer Dosierung von 800 mg eingenommen werden.
Manche Gynäkologen empfehlen eine Dosierung von 400 mg über gleichen Zeitraum.
Aciclovir kann auch noch nach der Schwangerschaft bei Bedarf angewendet werden. So ist auch Stillen unter einer Aciclovirbehandlung nach den bisherigen Studien unbedenklich.
Wichtig ist, dass die Virusinfektion nicht auf das ungeborene Kind übertritt und dort zu schweren Schäden führen kann.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Zovirax® in der Schwangerschaft
Aciclovir kann auch bei Babys und Kindern unter zwei Jahren angewandt werden. Die Anwendung sollte immer mit dem Kinderarzt abgesprochen werden, da dieser vorher entscheiden muss, ob es sich wirklich um Herpes oder um eine andere Art des Ausschlags handelt. In der Regel wird bei Kindern unter zwei Jahren die Hälfte der üblichen Dosierung von Aciclovir eingesetzt. Um den Kindern die Einnahme zu erleichtern dürfen die Tabletten zerbröselt oder in Wasser aufgelöst werden.