Zostex® ist ein Virostatikum, das vor allem gegen die Viren der Gürtelrose wirkt. Der Vorteil von Zostex® ist der schnelle Wirkeintritt und dass man nur 1 Tablette am Tag geschluckt werden muss. Ausdrücklich gewarnt wird davor gleichzeitig 5-Fluoropyrimidine oder 5-Fluorouracil mit Zostex® einzunehmen.
Zostex® ist ein Medikament, das die Vermehrung von Viren hemmt. Es wird also zur antiviralen Therapie bei Gürtelrose eingesetzt. Die Tabletten enthalten den Wirkstoff Brivudin.
Wichtig ist, dass es niemals in Kombination mit Medikamenten verwendet wird, die 5-Fluoropyrimidine oder 5-Fluorouracil enthalten. Das würde zu lebensbedrohlichen Wechselwirkungen führen.
Generell wird Zostex® bei Gürtelrose verschreiben, einer Erkrankung mit dem Virus Varizella Zoster.
Bei geschwächtem Immunsystem breiten sich die Viren entlang von Nervenbahnen aus. Es kommt zu den typischen schmerzhaften Hautausschlägen. Besonders gefürchtet ist der so genannte Post-Zoster-Schmerz, der auch nach Abklingen der Gürtelrose bleibt. Zostex® kann dem vorbeugen.
Aber nicht jeder Gürtelroseausbruch muss mit antiviralen Medikamenten behandelt werden. Der Einsatz von Zostex wird aber empfohlen, bei
Patienten über 50
Gesichtsrose (= Gürtelrose im Gesicht)
sehr schwerem Krankheitsbild
Patienten mit reduziertem Immunsystem (nach Organtransplantation, HIV, unter Chemotherapie usw.)
Patienten, die auch unter starker Neurodermitis leiden
Kinder und Jugendliche, die dauerhaft Kortison oder Salicylate einnehmen
Erfahren Sie mehr unter: Gürtelrose behandeln
Der Wirkstoff von Zostex® heißt Brivudin. Es handelt sich um ein Nukleosidanaloga. Das bedeutet, dass sich die Viren nicht weiter vermehren können, weil in ihr Erbgut (DNA) ein falscher Baustein eingeschleust wird.
Das Besondere an Brivudin ist, dass es sich um eine Prudrug mit langer Verweildauer handelt. Erst in den infizierten Zellen entfaltet es seine Wirkung. Auf diese Weise werden gesunde Körperzellen nicht beeinträchtigt. Im Vergleich zu anderen antiviralen Medikamenten scheint Zostex eine bessere Wirksamkeit zu haben.
Vor allem die Post-Zoster-Schmerzen treten bei Zostex® -Gabe etwa zu 25% seltener auf.
Lesen Sie auch weiter unter: Brivudin
Zostex® wird in Tablettenform eingenommen, das heißt, dass der Wirkstoff erst nach Verdauung und Resorption zum Zielort gelangt.
Je früher die Behandlung mit Zostex® begonnen wird, desto schneller kommt es zur Linderung der Symptome. Insgesamt wirkt Zostex recht schnell. Nach etwa einem halben Tag kann sich eine Besserung zeigen. Bis sich die Beschwerden komplett gelegt haben, dauert es meist mehrere Tage.
In der Regel wird Zostex ® wie folgt dosiert:
Tägliche Einnahme von einer Tablette (125mg) für eine Woche.
Die Einnahme kann unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden. Es wird aber empfohlen, Zostex immer zur selben Tageszeit mit reichlich Wasser zu schlucken.
Achtung: Zostex® darf nie eingenommen werden, wenn in den letzten 4 Wochen Medikamente genommen wurden, die 5-Fluoropyrimidin oder 5-Fluorouracil enthalten. Das gilt auch für Salben oder Cremes mit den genannten Inhaltsstoffen.
Zostex® darf nicht von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren eingenommen werden.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit und bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Brivudin oder anderen Inhaltsstoffen von Zostex®, darf es nicht eingenommen werden.
Während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit darf Zostex® nicht eingenommen werden.
Als häufigste Nebenwirkung von Zostex® wird Übelkeit angegeben.
Gelegentlich kommt es zu
Sollten Nebenwirkungen bei der Einnahme von Zostex bemerkt werden, ist dies dem behandelndem Arzt mitzuteilen.
Müdigkeit tritt gelegentlich bei der Einnahme von Zostex® auf. Etwa 1 Person von 100, die das Medikament einnehmen, ist von dieser Nebenwirkung betroffen.
Zostex® und 5-Fluoropyrimidine sowie 5-Fluorouracil (oft als 5-FU abgekürzt) gehen eine lebensbedrohliche Wechselwirkung ein.
Patienten, die Chemotherapie erhalten, dürfen auf gar keinen Fall mit Zostex® behandelt werden. Zwischen der letzten Gabe des Chemotherapeutikums und der Einnahme von Zostex® müssen mindestens 4 Wochen vergangen sein.
Auch äußerlich anzuwendenden Präparate (Salben, Cremes, Augentropfen usw.), die 5-FU enthalten, dürfen nicht mit Zostex® kombiniert verwendet werden. Zu den 5-Fluoropyrimidin-haltigen Medikamenten zählen auch Capecitabin (Xeloda®), Tegafur (UFT® Hartkapseln), Flucytosin (Ancotil®) .
Es ist deshalb notwendig, dem behandelnden Arzt alle Medikamente zu nennen, die regelmäßig eingenommen werden oder im letzten halben Jahr verschrieben wurden.
Es sind noch keine Wechselwirkungen zwischen Zostex® und Lebensmitteln bekannt.
Da es aber gelegentlich zu Nebenwirkungen an der Leber kommt und der Abbau von Alkohol ebenfalls in der Leber stattfindet, sollte vorsichtshalber auf Alkoholkonsum während der Einnahme von Zostex® verzichtet werden.
Informieren Sie sich weiter unter: Zostex und Alkohol
Zur Zeit sind keine Wechselwirkungen zwischen der Anti-Baby-Pille und Zostex® bekannt. Da es aber verschiedene Wirkstoffe der Pille gibt, sollte mit dem Arzt und Apotheker Rücksprache gehalten werden.
Lesen Sie auch: Welche Medikamente beeinflussen die Wirkung der Pille?
Momentan sind keine Wechselwirkungen zwischen Zostex® und Antibiotika bekannt.
Falls aber neben Zostex® noch andere Medikamente eingenommen werden, muss der behandelnde Arzt unbedingt informiert werden.
Die klassischen Medikamente gegen Gürtelrose sind
Sie stellen eine Alternative zu Zostex® dar.
Eine Packung Zostex® mit 7 Tabletten kostet zwischen 90 und 100 €. In der Regel beteiligt sich die Krankenkasse an den Kosten, sodass der Patient nur einen kleinen Teil selber bezahlen muss.
Nein, Zostex® ist apotheken- und rezeptpflichtig. Es muss vom Arzt verschrieben werden.
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