Zovirax ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Virostatika, die zu Behandlung und Bekämpfung von Infektionen durch bestimmte Viren eingesetzt werden. Mit der Zoviraxeinnahme sollen die schwangeren Frauen vorsichtig sein. Je nach der Einnahmeform (Creme, Salbe, Tabletten) gibt es verschiedene Wirkungen auf den Fetus. Allgemein gibt es heutzutage keine wissenschaftlichen Belege für schädliche Folgen von Zovirax.

Zovirax in der Schwangerschaft

Definition/Einleitung

Zovirax® ist der Handelsname für das Arzneimittel Aciclovir. Dabei handelt es sich um ein Arzneistoff aus der Gruppe der Virostatika. Virostatika werden zu Behandlung und Bekämpfung von Infektionen durch bestimmte Viren eingesetzt. Diese Viren stammen aus der Familie der Herpesviren, die eine Vielzahl verschiedener therapiebedürftiger Infektionskrankheiten auslösen. Zovirax® gibt es in verschiedenen Verabreichungsformen. So kann es bei einem Lippenherpes als Salbe verwendete werden und bei anderen Herpes-Infektionen wird es oftmals in Tablettenform und speziell in Krankenhäusern bei sehr starken Infektionen als Infusion in die Vene verabreicht. Die Zovirax® Augensalbe ist ein Produkt für eine Herpesinfektion in den Augen.

Wirkungsweise

Zovirax® bzw. Aciclovir ähnelt im chemischen Aufbau der Nucleinsäure Guanosin. Dies ist ein wichtiger Bestandteil zum Aufbau der DNA. Damit Zovirax® seine Wirksamkeit entfalten kann, muss es zunächst in die aktive Form überführt werden. Dies erfolgt in der Regel durch ein spezifisches im Virus enthaltenes Enzym, der Thymidinkinase. Da der Wirkstoff von Zovirax® dem Guanosin strukturell so ähnlich sieht, wird ein anstelle von diesem in die DNA des Virus eingebaut. Durch den kleinen Unterschied im Aufbau führt der Einbau von Zovirax® schließlich dazu, dass die DNA nicht mehr komplett und richtig aufgebaut werden kann. Durch diesen Vorgang werden die Viren daran, gehindert ihre DNA zu verdoppeln, um sich anschließend teilen zu können. Die Vermehrung des Virus wird also verhindert.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Aciclovir

Anwendung in der Schwangerschaft

Vielen Frauen bekommen in der Schwangerschaft eine verschiedene Ausprägung des Herpes. Häufig stellt sich dann den Schwangeren die Frage, welche Medikamente sie ohne Gefährdung für ihr ungeborenes Kind einnehmen können.

Generell gilt, dass jede Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft mit dem behandelnden Frauenarzt besprochen werden sollte. Der Arzt kann dann das Nutzen und die Risiken bei Einnahme des Arzneimittels gegeneinander abwägen und entsprechend das Medikament anordnen oder besser nicht. So bestehen auch bei dem Arzneistoff Aciclovir ähnliche bedenken. Tritt während der Schwangerschaft ein typischer Lippenherpes auf, kann dieser unbedenklich mit Zovirax® Salbe/Creme behandelt werden. Meistens ist in den Salben nur eine geringer Prozentsatz des Wirkstoffes enthalten. Zudem wirkt Aciclovir bei einem Lippenherpes lokal und wird wenn nur in sehr geringen Mengen im gesamten Körper verteilt. Somit besteht für das ungeborene Kind kein Risiko Schäden davon zu tragen. Falls die Patientin unsicher ist, kann sie sich diesbezüglich bei ihrem Frauenarzt beraten lassen.

Die Einnahme von Aciclovir Tabletten sollte auch dann mit dem Arzt abgesprochen werden, wenn eine Schwangerschaft vorliegt. Vermutet die Patientin schwanger zu sein, sollte zunächst das Bestehen einer Schwangerschaft geklärt werden und anschließend der Arzt über die Situation informiert werden. Auch hier gilt, dass der Arzt den Nutzen des Medikaments abzuwägen hat. Besteht eine schwere Herpes- Infektion bei der Mutter während der Schwangerschaft, kann die Infektion auch gefährlich für den Fötus werden. Demnach steht eine Behandlung der Infektion an erster Stelle. So kann es dazu kommen, dass eine Verabreichung von Aciclovir in Tablettenform oder auch als Infusion notwendig wird.

Da Aciclovir in die DNA eingebaut werden kann, stellt es ein sogenannten chromosomales Mutagen dar. Mutagene bewirken eine Veränderung der DNA, man spricht daher auch von einer Genmutation oder Chromosomenaberration. Somit birgt die Einnahme von Zovirax® auch das Risiko, dass neben den Viruszellen auch andere reguläre Zellen in ihrem DNA-Aufbau gestört werden. Dies stellt ein potentielles Risiko dar, dass der Fötus während seiner Entwicklung Schäden davon trägt. Diese Wirkung auf die DNA wird als teratogen und kanzerogen bezeichnet.

Bisher konnte in Studien dieser schädigenden Effekte noch nicht nachgewiesen werden. Dennoch sollte aufgrund der Möglichkeit, dass Fehlbildungen ausgelöst werden können, die Verabreichung gut durch den behandelnden Arzt durchdacht werden.

Anwendung in der Stillzeit

Es hat sich heraus gestellt, das ein gewisser Teil des im Zovirax® enthaltenen Wirkstoffes Aciclovir in die Muttermilch übergeht. Dadurch kann es beim Stillen auch auf das Neugeborene übertragen werden. Das Kind sollte keine Virostatika aufnehmen, da es zu Unverträglichkeitssreaktion, Magen-, Darm- Beschwerden und anderen Komplikationen kommen kann. Wird eine Einnahmen von Zovirax® trotz des Stillens erforderlich, hat die Mutter die Möglichkeit vorher abzustillen oder eine Stillpause einzulegen. So gefährdet sie ihr Kind nicht.

Weitere Informationen zum Thema Zovirax® während der Schwangerschaft:

Weitere allgemeine Informationen:

Eine Übersicht über alle bereits veröffentlichten Themen der Medikamente finden Sie unter: Medikamente A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 10.12.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024