Wie lange dauert eine Gürtelrose an?

Dauer einer Gürtelrose

Einleitung

Eine Gürtelrose wird durch den Varizella-Zoster-Virus ausgelöst, welcher auch für die Windpocken-Erkrankung bei Kindern verantwortlich ist. Bildet sich eine Gürtelrose aus, bedeutet dies, dass der Erreger reaktiviert wurde.

Der Virus verbleibt nach Erstbefall lebenslang im Patienten. Es kann durch unterschiedliche Situationen, wie beispielsweise Stress oder ein geschwächtes Immunsystem, zum erneuten Ausbruch kommen. Da sich die Viren über Nervenbahnen fortbewegen, tritt der Ausschlag bei einer Gürtelrose nur begrenzt in dem Gebiet auf, welches vom befallenen Nerv versorgt wird. Eine Gürtelrose ist mit Schmerzen und einem Hautausschlag verbunden.

Dauer der Krankheit

Gürtelrose entsteht durch die Reaktivierung der Varizella-Zoster-Viren, welche sich lebenslang im Körper aufhalten. Durch eine vorangegangene Windpockeninfektion im Kindesalter lagern sich die Viren in Nervenknoten ein und befallen bei wiederholtem Ausbruch das Versorgungsgebiet des entsprechenden Nerven.
Die folgenden Symptome sind Schmerzen, Missempfindungen und ein eindrücklicher Hautausschlag, welcher normalerweise genau auf das Versorgungsgebiet des Nervs beschränkt ist. Nach Aktivierung der Viren kommt es nach kurzer Zeit zu Schmerzen und Missempfindungen im nervalen Versorgungsgebiet. Das Exanthem (Hautausschlag) lässt meistens noch einige Tage auf sich warten. Diese Zeitspanne wird als Prodromalphase bezeichnet und beläuft sich in der Regel auf 3 bis 5 Tage.
Nach dieser Anfangsphase kommt es bei bleibendem Schmerz zur Bildung von gruppenartigen Bläschenformationen. Dieser Vorgang verläuft ungefähr innerhalb eines Tages. Die Bläschen füllen sich über 2 bis 3 Tage mit einer klaren Flüssigkeit und verschmelzen letztendlich zu großen Blasen. Nachdem sich die endgültige Blasengröße ausgebildet hat, trübt der Inhalt der Hauterscheinungen ein. Durch den Eintritt von Lymphe platzen die Blasen und trockenen über die folgenden 7 bis 12 Tage aus. Unter der Bildung einer gelblichen Kruste heilt eine bestehende Gürtelrose bei Menschen mit funktionierendem Immunsystem über zwei bis drei Wochen aus. Patienten, deren Immunsystem geschwächt ist, haben oftmals länger mit einer Gürtelrose zu kämpfen. Der Ausschlag bildet sich immer wieder und der Krankheitszyklus wiederholt sich – bis zu mehrere Monate lang.

Da das Immunsystem während der Erkrankung geschwächt ist, sollte man jegliche Belastung dessen meiden. Ob man während der medikamentösen Therapie der Gürtelrose mit Alkohol trinken darf, erfahren Sie auf unserer Seite: Zostex und Alkohol - Verträgt sich das?

Lesen Sie mehr zur Dauer der Gürtelrose, z.B. am Kopf, unterGürtelrose am Kopf - das sollten Sie unbedingt beachten!

Wie lange dauert eine Gürtelrose wenn man sie nicht behandelt?

Das Ziel der Therapie einer Gürtelrose besteht in der Hemmung der Vermehrung der Varizella-Zoster-Viren, man spricht hierbei von einer antiviralen Therapie. Zudem wird versucht die entstehenden Blasen möglichst schnell mit Zinksalbe auszutrocknen. Wird dieses Therapieschema möglichst früh angefangen, kann es bereits nach zwei bis drei Wochen zu einer Abheilung der Erkrankung kommen und es besteht nur ein geringes Risiko für die Entwicklung von Komplikationen und Spätfolgen.
Wird eine Gürtelrose jedoch nicht adäquat behandelt, kann sich der Krankheitsverlauf deutlich in die Länge ziehen und es besteht ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Spätfolgen, wie zum Beispiel der Post-Zoster-Neuralgie, also einem dauerhaften Nervenschmerz nach Abklingen der Erkrankung. Dies liegt vor allem darin begründet, dass die Viren sich ohne antivirale Medikation länger vermehren können, bis das Immunsystem sie effektiv bekämpfen kann. Zudem brauchen die Bläschen viel länger um abzuheilen, da sie nicht durch spezielle Salben ausgetrocknet werden. Ohne Therapie kann man aus diesen Gründen mit einer Dauer von vier bis fünf Wochen rechnen, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Komplikationen einhergeht. Somit sollte bei Vorliegen einer Gürtelrose immer versucht werden, möglichst schnell eine adäquate Therapie einzuleiten.

Kann man Gürtelrose mehrfach bekommen?

Prinzipiell kann eine Gürtelrose mehrfach im Verlauf des Lebens auftreten, da die verursachenden Viren im Körper verbleiben. Ein mehrfacher Ausbruch ist jedoch relativ selten. In der Regel kommt es nur zu einem zweiten Ausbruch beim Vorliegen verschiedener Risikofaktoren, wie einer Immunschwäche oder viel Stress. Ist noch keine Immunschwäche bekannt und es kam zu mehreren Ausbrüchen der Gürtelrose, sollte man das Vorliegen einer Immunschwäche in Betracht ziehen und eine entsprechende Diagnostik durchführen.

Wie lange hält der Ausschlag an?

Erkrankt ein Patient an Gürtelrose, so entwickelt er typischerweise einen begrenzten Ausschlag. Diesem Ausschlag geht in den meisten Fällen (80%) eine klinisch stumme Phase voraus, dem sogenannten Prodromalstadium, in welchem keine auffälligen Symptome bestehen. In der Regel dauert dieses Stadium 3 bis 5 Tage. Es entwickeln sich nach dieser Zeitspanne zunächst unauffällige Flecken. Im Bereich des Erythems (Hautausschlag) bilden sich nach 12 bis 24 Stunden Bläschen. Diese stehen in Gruppen und füllen sich mit klarer Flüssigkeit, bevor sie sich nach weiteren 2 bis 4 Tagen zu großflächigeren Blasen zusammenschließen. Danach kommt es zur Eintrübung des Inhalts der Hauterscheinungen. Über 7 bis etwa 12 Tage trocknen die Blasen in der Regel aus. Es entstehen Krusten über den Flächen, auf denen sich die Bläschen gebildet haben. Bis auch diese verschwunden sind, vergehen bei Patienten mit gesundem Immunsystem normalerweise 2 bis 3 Wochen.

Bestehen bereits vor der Erkrankung an Gürtelrose Probleme mit dem Immunsystem, kann sich die Krankheit samt den Hauterscheinungen über Monate hinweg fortsetzen. Dabei werden immer wieder neue Bläschengruppen gebildet, die den beschriebenen Zyklus durchlaufen.

Wie lange halten die Schmerzen an?

Die einseitig auftretenden Schmerzen konzentrieren sich bei der Gürtelrose auf das Areal, welches durch den befallenen Nerv versorgt wird. Die Schmerzen sind häufig eines der ersten Symptome und treten bereits kurz nach Reaktivierung der Viren auf. Zusätzlich kann sich eine allgemeine Krankheitssymptomatik ausbilden, welche mit Kopfschmerzen einhergehen kann. Die Schmerzen im Innervationsgebiet (Versorgungsgebiet des Nervs), in dem anschließend der Ausschlag entsteht, bleiben während dem akuten Verlauf der Krankheit erhalten.

Während der Ausheilung sollte es zur Linderung der Schmerzen kommen. Um eine spätere Chronifizierung zu vermeiden, können die Schmerzen durch Medikamente gelindert werden.

In manchen Fällen kommt es zu einer sogenannten Post-Zoster-Neuralgie (Nervenschmerz nach einer Gürtelrose). Dabei schmerzt das betroffene Gebiet noch lange Zeit, nachdem die eigentliche Krankheit ausgeheilt ist. Risikogruppe sind dabei Menschen ab 55 bis 60 Jahren. Eine monatelange Schmerztherapie mit unterschiedlichen Vorgehensweisen kann die Folge einer solchen Komplikation sein.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schmerzen bei Gürtelrose

Wie lange dauern die Nervenschmerzen an?

Die eigentlichen Nervenschmerzen, die in fast allen Fällen mit einer Gürtelrose einhergehen, klingen mit dem Abheilen der Erkrankung innerhalb der nächsten zwei Wochen ab. Die Therapie dieser Schmerzen steht neben den antiviralen Mitteln und dem Austrocknen der Bläschen im Fokus der Behandlung. In manchen Fällen können die durch die Viren verursachten Nervenschmerzen jedoch länger anhalten.
Ab vier Wochen nach Abklingen der eigentlichen Erkrankung spricht man dann von einer sogenannten Post-Zoster-Neuralgie. Diese kann chronisch werden und der Schmerz somit dauerhaft bestehen. Besondere Risikofaktoren für die Entwicklung eines solchen chronischen Nervenschmerzes sind vor allem das Auftreten der Gürtelrose im Kopfbereich und das zunehmende Alter der Betroffenen. So besteht bei 70- bis 80-jährigen ein sehr hohes Risiko infolge einer Gürtelrose eine Post-Zoster-Neuralgie zu entwickeln, die einer adäquaten Therapie bedarf.

Wie lange dauert der Juckreiz an?

In den meisten Fällen gehört der Juckreiz zu den ersten Anzeichen einer Gürtelrose, bevor die typischen Symptome wie eine gürtelförmige Bläschenbildung oder ein Nervenschmerz eintreten. Der Juckreiz beschränkt sich hierbei auf ein umschriebenes Hautareal, das durch den betroffenen Nerven sensibel versorgt wird. Der Juckreiz wird meist mit der Bildung der typischen Bläschen schlimmer, doch verschwindet er auch mit deren Abheilung. Aus diesem Grund hat die Anwendung von Zinksalbe, zum Austrocknen der Bläschen, auch einen sehr guten Einfluss auf den sehr unangenehmen Juckreiz. Dieser Prozess dauert bei den meisten Patienten nach Auftreten der ersten Symptome circa drei Wochen.

Wie lange dauert eine Gürtelrose im Gesicht?

In der Entstehung und der eigentlichen Krankheitssymptomatik gibt es eigentlich keine Unterschiede zwischen einer Gürtelrose im Gesicht und anderen Regionen des Körpers. Somit beträgt die normale Krankheitsdauer auch hier zwischen drei und vier Wochen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass eine Gürtelrose im Gesicht vermehrt mit verschiedenen, teils sehr schwerwiegenden, Komplikationen einhergehen kann. Zu diesen gehört neben dem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Neuralgie, einem Nervenschmerz, auch eine Erblindung oder eine Schwerhörigkeit, auch wenn diese Komplikationen nur sehr selten auftreten. Solch schwere Folgen können auch nach dem Abheilen der eigentlichen Gürtelrose bestehen bleiben.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Gürtelrose im Gesicht

Dauer der Behandlung

Die Gürtelrose muss bei Patienten unter 50 Jahren nicht unbedingt behandelt werden, da das Immunsystem selbstständig mit den Krankheitserregern fertig wird. Bei Patienten über 50 Jahren, bei schweren Verläufen, bei Befall im Bereich des Kopfes oder am Hals, bei geschwächtem Immunsystem und bei Befall der Hirnnerven sollte eine antivirale Behandlung mit Virustatika zur Unterstützung des Immunsystems begonnen werden.

Entscheidet sich der behandelnde Arzt für eine medikamentöse Therapie, so sollte diese schnellstmöglich begonnen werden. Innerhalb der ersten 48 bis maximal 72 Stunden nach dem Bemerken erster Hautauffälligkeiten, sollte für einen bestmöglichen Therapieerfolg die erste Dosis verabreicht werden. In der Regel wird die antivirale Behandlung 7 Tage durchgeführt, wobei die Dosierung von Medikament zu Medikament anders sein kann. Hierbei ist eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation wichtig. Werden zu den Virustatika Glukokortikoide (z.B. Prednisolon) eingesetzt, kann deren Gabe länger dauern, da die Dosis langsam über 10 bis 14 Tage reduziert wird. Auch Schmerzmittel können längere Zeit von Nöten sein, da die Schmerzen nach einer Gürtelrose oftmals länger dauern als die eigentliche Krankheit. Die Dosierung und Dauer der Gabe ist dabei individuell auf das Schmerzempfinden des Patienten einzustellen.

Wie lange darf man nicht duschen?

Das Auftreten einer Gürtelrose bedeutet nicht, dass man für drei bis vier Wochen nicht mehr duschen darf. Generell sollte darauf geachtet werden, das betroffene Hautareal möglichst trocken zu halten und zu schonen. Doch sollten hierbei hygienische Maßnahmen ebenfalls nicht unterschätzt werden. Es wird empfohlen, die normalen Duschgewohnheiten etwas zu reduzieren und keine Shampoos oder ähnliches auf das Hautareal aufzutragen. Zudem sollte nach einem Duschgang Zinksalbe auf die Haut aufgetragen werden, damit die Bläschen austrocknen.

Wie lange darf man nach einer Gürtelrose keinen Sport machen?

Grundsätzlich ist das Treiben von Sport nach dem vollständigen Abheilen der Gürtelrose unproblematisch, solange man sich dafür fit genug fühlt. Wichtig ist jedoch, dass man solange noch Bläschen vorhanden sind, auf solche Aktivitäten verzichten sollte, da das oberste Ziel der Therapie in der Austrocknung dieser Bläschen besteht.
Ist man nun körperlich aktiv und schwitzt, verhindert dies die Austrocknung und ermöglicht es Bakterien sich an diesen offenen und feuchten Stellen festzusetzen. Somit sollte man nicht zu früh mit Sport anfangen, da dies den Heilungsverlauf einer Gürtelrose stark in die Länge ziehen kann. Zudem geht eine Gürtelrose auch immer mit dem Gefühl von Abgeschlagenheit und Müdigkeit einher, die zunächst auskuriert werden sollten, bevor man anfängt wieder in vollem Umfang Sport zu treiben.

Wie lange besteht Ansteckungsgefahr?

Bezüglich der Ansteckungsgefahr verhält sich die Gürtelrose wie sein Vorgänger, die Windpocken. Wenn die letzten Bläschen ausgetrocknet und verkrustet sind, ist die Ansteckungsgefahr vorüber. Dabei spielt die Flüssigkeit in den Bläschen eine tragende Rolle: sie enthält die Viren, welche bei Kontakt übertragen werden. Der Kontakt zu Menschen, die bereits die Windpocken oder sogar Gürtelrose hatten, ist in der Regel unproblematisch. Die Krankheit wird an Personen, die bereits die Viren in sich tragen und immunisiert sind, nicht übertragen.
Achtsam sollte jedoch mit Menschen umgegangen werden, die noch keine Windpocken hatten und somit keinen aktiven Schutz gegen die Viren besitzen. Kommt eine solche Person mit dem Inhalt der Hautblasen in Kontakt, so kann es zur Übertragung der Viren kommen – was bei dem Infizierten allerdings keine Gürtelrose, sondern die Windpocken auslöst. Bei Erwachsenen kann es mitunter zu schweren Verläufen kommen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Wie ansteckend ist eine Gürtelrose?

Wie lange darf man nicht arbeiten?

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beziehungsweise der Krankschreibung hängt vom Verlauf der Erkrankung und bestimmten Risikofaktoren ab. In der Regel erfolgt die Krankschreibung über den Zeitraum, in dem der Patient potentiell ansteckend ist. Je nach Verlauf variiert diese Zeitspanne, jedoch kann in der Regel von ungefähr 2 Wochen (teilweise 3 Wochen) ausgegangen werden. Bei bestimmten Berufen oder sehr milden Verläufen besteht die Möglichkeit, die Arbeit schon frühzeitig wieder aufzunehmen. Ausgeschlossen sind hierbei Personen mit Berufen, welche engen Kontakt mit Menschen fordern, zum Beispiel Pädagogen oder medizinisches Personal. Auch Risikopatienten sollten sich schonen und eine gewisse Frist vor Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeiten einhalten. Dazu zählen ältere Menschen (über 55 bis 60 Jahre) sowie beispielsweise Patienten mit geschwächtem Immunsystem.

Weitere Informationen zum Thema Gürtelrose

Weitere Informationen zum Thema Dauer einer Gürtelrose finden Sie unter:

Eine Auswahl der bisher erschienenen Themen der Neurologie finden Sie unter Neurologie A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 10.02.2016 - Letzte Änderung: 18.09.2024