Inkubationszeit der Gürtelrose

Die Gürtelrose wird durch die Reaktivierung des sogenannten Varizella-Zoster-Virus ausgelöst. Nach dem Abheilen der Windpocken bleibt das Virus in Nervenzellen erhalten. Bei der Gürtelrose spricht man jedoch nicht von einer Inkubationszeit, sondern von einer Latenzzeit bis zum Auftreten der Krankheit. Diese ist individuell stark unterschiedlich und bei den meisten (immunkompeteten) Menschen lebenslang, die Krankheit bricht also nie aus.

Inkubationszeit einer Gürtelrose

Was ist die Inkubationszeit?

Unter der Inkubationszeit versteht der Mediziner die Zeit, zwischen dem Kontakt mit einem Erreger und den ersten Symptomen der Krankheit.

Die Inkubationszeit der Gürtelrose

Bei der Erkrankung der Gürtelrose handelt es sich immer um eine Reaktivierung der Viren (Wiederaufflammen einer Infektion), welche in den Nerven verharren (persistieren).
Die Viren werden bei der ersten Infektion auf eine Person übertragen und lösen dabei die Kinderkrankheit „Windpocken“ aus. In diesem Falle wird eine Inkubationszeit von 14 bis 16 Tagen angegeben. Das bedeutet, dass ca. 2 Wochen nach dem Kontakt mit den infektiösen Viren sich die ersten Symptome der Windpocken bemerkbar machen.
Nachdem die Windpocken abgeheilt sind, verbleiben die Viren in den Nervenzellen der zuvor erkrankten Person. Sie persistieren hier ohne Symptome auszulösen. Ob und wann eine erneute Erkrankung durch den Herpes-Zoster-Virus ausgelöst wird, kann nicht vorhergesagt werden.
Bekannt ist jedoch, dass besonders immungeschwächte Personen, sowie viel Stress und teilweise Sonnenlicht (UV- Strahlen) eine erneute Aktivierung des Virus auslösen können. Diese erneute Aktivierung führt zur Erkrankung der Gürtelrose.
Da es sich jedoch nicht um eine neue Infektion handelt, sondern nur um eine Reaktivierung, kann keine Inkubationszeit angegeben werden. Es wird ausschließlich von einer Latenzzeit gesprochen. Das ist die Zeitspanne, zwischen der Erkrankung mit Windpocken, also der Erstinfektion, und der Reaktivierung. Diese Latenzzeit ist individuell verschieden und bei den meisten Menschen lebenslang, weil bei immunkompetenten Personen in der Regel keine Reaktivierung des Virus, und damit die Gürtelrose, auftritt.
Für die Gürtelrose gibt es keine Inkubationszeit, sondern nur eine Latenzzeit, welche nicht vorhersehbar ist.

Wenn ich in der Inkubationszeit einer Gürtelrose Kontakt mit einer Person hatte, kann ich sie anstecken?

Die höchste Ansteckungsgefahr bei einer Gürtelrose geht von der blutig-eitrigen Flüssigkeiten aus, die sich in den juckenden Bläschen befindet. Somit handelt es sich bei der Gürtelrose um eine sogenannte Schmierinfektion. Da bei Personen, die gerade noch in der Inkubationszeit einer Gürtelrose sind, also noch keine klaren ersten Symptome zeigen, noch zu keiner Bläscheninfektion gekommen ist, ist eine Ansteckung in diesem Fall sehr unwahrscheinlich. Erst nach Entstehung der Bläschen, die man oft aufgrund des starken Juckreizes aufkratzt, sollte man entsprechenden Körperkontakt meiden. Insbesondere schwangere Frauen, die nicht gegen WIndpocken geimpft sind und keine Windpocken hatten, sollten entsprechende Hygienemaßnahmen treffen, um eine Ansteckung zu vermeiden, da diese gefährlich für das Kind sein kann.

Dauer der Inkubationszeit

Die Inkubationszeit beschreibt die Zeit zwischen dem Erstkontakt mit einem Erreger, in diesem Falle den Varizella-Zoster-Virus, welches zu den Herpes-Viren gehört, und dem Auftreten erster Krankheitserscheinungen.
Die Erstinfektion äußert sich hierbei als Windpocken in der Kindheit.

Nach einer Infektion besteht eine lebenslange Unempfindlichkeit gegen die Krankheitserreger, jedoch bleiben sie ein Leben lang in den Nervenwurzeln des Rückenmarks im Körper vorhanden und können sich bei einer Immunschwäche wieder vermehren, was beim Erwachsenen dann zum Herpes zoster, auch Gürtelrose genannt, führt.
Man spricht hierbei dann von einer Reaktivierung. Die Zeit zwischen der Erstinfektion und dem erneuten Auftreten der Erkrankung ist daher sehr verschieden. Sollte es zum Ausbruch der Krankheit kommen, geht dieser meist eine kurze Zeit von drei bis fünf Tagen voraus, in der es zu allgemeinen Symptomen wie Abgeschlagenheit, leichtem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen kommen kann.
Treten dann Schmerzen und Brennen der Haut auf, folgen etwas zwei bis drei Tage später die für die Gürtelrose typischen roten Hautausschläge, denen in den nächsten 12 bis 24 Stunden prall gefüllte Bläschen folgen, die innerhalb der nächsten fünf bis sieben Tage verschmelzen.

In der nächsten Woche bis 12 Tage trocknen die Bläschen anschließend aus. Teilweise kann diese Phase bis vier Wochen dauern, meistens heilt die Gürtelrose jedoch innerhalb von drei Wochen ab. Bei stark immungeschwächten Patienten kann es jedoch zu langwierigen Verläufen über mehrere Monate kommen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Wie lange dauert eine Gürtlerose

Wie lange ist die Inkubationszeit bei Windpocken?

Die Inkubationszeit von dem Kontakt mit den Erregern bis zum Auftreten erster Krankheitssymptome beträgt bei den Windpocken durchschnittlich zwei Wochen. Das Auftreten von einer Gürtelrose nach einer Windpocken-Erkrankung ist unterschiedlich, da das Virus in den Rückenmarksnerven ruht und nur bei älteren Menschen oder Menschen mit einem schwachen Immunsystem ausbricht.
Bei manchen Menschen tritt die Erkrankung nie auf, bei anderen reichen Infekte oder Stress, um eine Gürtelrose auszulösen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Windpocken

Wie lange ist die Inkubationszeit in der Schwangerschaft?

Es ist sehr schwer eine Angabe über die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome, bei der Gürtelrose zu machen. Dies liegt daran, dass einer Gürtelrose immer eine Windpockenerkrankung vorhergegangen sein muss. Wenn diese abgeheilt ist verbleiben die Viren, jedoch im Körper, und können später die Gürtelrose auslösen. Somit kann man keinen genauen Zeitpunkt der Ansteckung angeben und somit keine genaue Inkubationsdauer.
Der eigentliche Krankheitsverlauf der Gürtelrose bei Schwangeren unterscheidet sich in dem meisten Fällen jedoch nicht von dem normalen Fall bezüglich Schwere und Dauer. Hat die werdende Mutter vor ihrer Schwangerschaft eine Windpocken-Infektion durchgemacht oder wurde sie gegen Windpocken geimpft, kann es im Laufe ihres Lebens zu einer Gürtelrose kommen,so zum Beispiel auch während der Schwangerschaft.
Die Gürtelrose zeigt sich dann mit den gleichen Symptomen und der gleichen Zeit von Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen bis zum Abklingen der Hautveränderungen. Die Gürtelrose während der Schwangerschaft ist nicht gefährlich für das ungeborene Kind.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Gürtelrose in der Schwangerschaft

Inkubationszeit beim Baby

Da es sich bei der Gürtelrose um eine Reaktivierung einer Windpocken-Infektion handelt, ist es extrem selten, dass es bei Babys zu einer Gürtelrose kommt, jedoch nicht völlig ausgeschlossen.
Sollte die Mutter im Verlauf der Schwangerschaft erstmals an Windpocken erkranken, kann es vorkommen, dass bereits bei Babys innerhalb der ersten Monate zu den Gürtelrose-typischen Ausschlägen kommt, wenn das Kind an einer Immunschwäche leidet.
Sollte die Mutter im Laufe der Schwangerschaft jedoch eine Gürtelrose entwickeln, nachdem sie bereits als Kind eine Windpockeninfektion durchgemacht hatte oder geimpft wurde, ist das Auftreten der Gürtelrose bei ihrem Baby unwahrscheinlich.

Kinder hingegen können eine Gürtelrose bekommen, wenn bei ihnen nur eine Teilimmunität für die Erkrankung besteht, beispielsweise aufgrund einer Unterdrückung des Immunsystems oder wenn das Kind noch im Bauch der Mutter eine Varizellen-Infektion durchgemacht hat.
Die Symptome gleichen dann den von Erwachsenen; auch hier kommt es zu starken Schmerzen und Ausschlägen, die typischerweise nur im Verlauf von einem peripheren Nerven auftreten (sogenannte Headsche Zone). Die Erkrankung verläuft in der Regel gutartig.

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Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Gürtelrose Ursache finden Sie hier:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.04.2013 - Letzte Änderung: 18.09.2024