Gerade während der ersten Monate werden innerhalb des Körpers einige Veränderungen eingeleitet. Schmerzen müssen hier nicht immer ein kritisches Zeichen sein, sollten aber immer während allen Stadien in der Schwangerschaft abgeklärt werden.
Eine Schwangerschaft bedeutet für den Körper der werdenden Mutter eine große Belastung.
Gerade während der ersten Monate (also in der Frühschwangerschaft) müssen innerhalb des Organismus einige Veränderungen eingeleitet werden.
Vor allem die Umstellung des Hormonhaushaltes kann in der Frühschwangerschaft verschiedene Beschwerden verursachen.
Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind neigen häufig dazu sich große Sorgen bezüglich vollkommen normaler Symptome der Frühschwangerschaft zu machen.
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Spannungsgefühle und leichte Schmerzen im Bereich der Brüste zählen zu den häufigsten Beschwerden, die vor allem während der ersten Monate auftreten.
Viele Frauen berichten innerhalb der ersten Schwangerschaftswochen von einem ausgeprägten Ziehen in der Brust in der Schwangerschaft.
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Darüber hinaus kann es aufgrund der hormonellen Umstellung während der Frühschwangerschaft zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
Prinzipiell können diese Symptome während des gesamten Tages auftreten. Die Mehrzahl der Frauen leiden während der Frühschwangerschaft jedoch vor allem unter morgendlicher Übelkeit und Erbrechen.
Des Weiteren kann es im Zuge der Schwangerschaft zum Auftreten von Juckreiz kommen.
In Fällen in denen dieser Juckreiz schwach ist, sollten sich die betroffenen Frauen keine Sorgen machen.
Leichter Juckreiz während der Frühschwangerschaft kann hormonelle Ursachen haben und im Laufe der Zeit vollständig verschwinden.
Auch Frauen, die sich bereits in späteren Schwangerschaftsabschnitten befinden klagen oftmals über juckende Haut.
Ursache für das Auftreten dieses Phänomens ist in den meisten Fällen die durch das Wachstum des Kindes verursachte langsame Dehnung der Haut.
Obwohl die meisten Beschwerden, die während der Frühschwangerschaft auftreten unbedenklich sind, sollte bei starken Schmerzen, Blutungen oder anhaltenden Symptomen ein Facharzt (Gynäkologe; Facharzt für Frauenheilkunde) aufgesucht werden.
Schmerzen in der Frühschwangerschaft sind durchaus häufig normal und treten bei vielen Schwangeren auf. Der Körper muss sich an die neuen Bedingungen anpassen und insbesondere im Bereich der Gebärmutter Platz für das heranwachsende Kind schaffen. Die Dehnung der Gebärmutter samt ihrer Bänder sowie die Erweiterung des knöchernen Beckens im Bereich der Symphyse können Ursache der Schmerzen sein. Mit Voranschreiten der Schwangerschaft hat sich der Körper schon bald an die neue Situation angepasst und die Schmerzen lassen nach.
Nichtsdestotrotz müssen bei anhaltenden Schmerzen immer auch ernsthafte Ursachen für die Beschwerden in Betracht gezogen und diese ärztlich abgeklärt werden. Dazu gehören beispielsweise eine drohende Fehlgeburt, Infektionen im Unterleib (Entzündung von Gebärmutter oder Eierstöcken, Blasenentzündung, Blinddarmentzündung) oder aber auch eine Fehleinnistung der befruchteten Eizelle im Eileiter (Eileiterschwangerschaft). Anhaltende, stärker werdende oder starke Schmerzen sind daher unbedingt ein Grund, den Frauenarzt aufzusuchen.
Auch Schmerzen, die während der Frühschwangerschaft auftreten sind in den meisten Fällen vollkommen harmlos und stehen mit der Anpassung des Organismus an das heranwachsende Kind im Zusammenhang.
Dennoch muss beachtet werden, dass Schmerzen während der Frühschwangerschaft auch ein Warnsignal sein können.
Aus diesem Grund sollte im Zweifelsfall immer umgehend ein Facharzt hinzugezogen werden.
In vielen Fällen können bereits die Lokalisation und Qualität der verspürten Schmerzen einen ersten Hinweis auf deren Ursache liefern.
Gerade während der ersten drei Monate nach der Eizellbefruchtung (sogenannte Frühschwangerschaft) besteht das Risiko, eine Fehlgeburt zu erleiden.
unbedenkliche Ursachen
Einfache Unterleibsschmerzen, die jede Frau im gebärfähigen Alter häufig durchleidet, können auch während der Frühschwangerschaft auftreten.
In den meisten Fällen erleiden junge Frauen diese Form der Schmerzen kurz vor oder während der Regelblutung.
Während der Schwangerschaft sind die meiste der betroffenen Frauen verwirrt oder sogar verängstigt, sobald sie gleichartige Schmerzen verspüren.
Dennoch sind Unterleibsschmerzen während der Frühschwangerschaft keine Seltenheit und in den meisten Fällen vollkommen harmlos.
Nach der Befruchtung der Eizelle kommt es zunächst zu deren Einnistung in der Gebärmutter (Fachwort: Uterus).
Im Anschluss muss sich der Organismus auf die Schwangerschaft einstellen und verschiedene Schwangerschaftshormone ausschütten.
Die Gebärmutter an sich beginnt damit an Größe zuzunehmen und entsprechenden Druck auf das noch feste Gewebe und die Muskulatur des Beckens auszuüben. Darüber hinaus werden gerade während der Frühschwangerschaft die Haltebänder der Gebärmutter stark gedehnt um ausreichend Platz für das heranwachsende Kind bereitstellen zu können.
Diese Vielzahl an Veränderungen innerhalb des weiblichen Organismus kann vor allem während der Frühschwangerschaft starke Schmerzen (vor allem Unterleibsschmerzen) verursachen.
Frauen, die also menstruationsähnliche Schmerzen während der Frühschwangerschaft verspüren müssen sich in den seltensten Fällen ernsthafte Sorgen um das ungeborene Kind machen.
Zumeist lassen die Beschwerden innerhalb einiger Wochen nach und sind bis zum Ende des ersten Trimesters vollständig verschwunden.
Ein weiteres Symptom, das häufig in Zusammenhang mit harmlosen Schmerzen in der Frühschwangerschaft auftritt sind Blähungen.
Ernstzunehmende Ursachen
Leidet eine Frau während der Frühschwangerschaft unter langanhaltenden und/oder besonders starken Schmerzen, so können diese ernstzunehmende Ursachen haben.
Egal ob die Beschwerden auf eine Seite des Unterleibs begrenzt oder beidseitig auftreten, eine gynäkologische Abklärung sollte nicht lange hinausgezögert werden. Die häufigsten Erkrankungen, die zu anhaltenden und/oder starken Schmerzen während der Frühschwangerschaft führen, sind:
Gerade beim Vorliegen einer Eileiterschwangerschaft (Einnistung der befruchteten Eizelle innerhalb eines Eileiters) handelt es sich um eine potenziell lebensbedrohliche Situation, in der schnellstmöglich behandelt werden muss. Andernfalls besteht die Gefahr der Ruptur (Einreißen) des betroffenen Eileiters.
Dies wiederum kann zu enormen Blutungen bis hin zum Tode führen.
Eine frühzeitige Vorstellung bei einem Facharzt kann in diesen Fällen lebensrettend sein.
Ursachen von Schmerzen im mittleren Bauchbereich
Viele Frauen leiden während der Frühschwangerschaft unter heftigen und/oder stechenden Schmerzen im mittleren Bauchbereich.
In den meisten Fällen gehen diese Schmerzen mit Übelkeit und Erbrechen einher. Die Ursachen für Schmerzen während der Frühschwangerschaft, die vor allem im Bereich des Mittelbauchs lokalisiert sind können vielfältig sein.
Auch bei dieser Form der Bauchschmerzen müssen harmlose Auslöser von ernstzunehmenden Krankheitsbildern unterschieden werden.
Häufige Ursachen für das Auftreten von Schmerzen im mittleren Bauchbereich sind leichte bis starke Verstopfungen und Sodbrennen.
Auch das Vorliegen eines viralen Magen-Darm-Infektes oder einer bakteriell verursachten Lebensmittelvergiftung kann ein Grund für derartige Schmerzen sein.
Um sicherstellen zu können, ob die von der werdenden Mutter verspürten Schmerzen in der Frühschwangerschaft harmloser oder ernstzunehmender Genese sind, muss frühzeitig eine umfangreiche Diagnostik eingeleitet werden.
Die Diagnose bei Schmerzen in der Frühschwangerschaft umfasst einzelne Untersuchungen, die sich sowohl auf die werdende Mutter, als auch auf das ungeborene Kind beziehen.
In diesem Zusammenhang müssen die wichtigsten Vitalparameter beider Patienten überprüft werden. Wichtige Schritte in der Erfassung dieser Vitalparameter sind die Erhebung des Blutdrucks, des Pulses und der Sauerstoffsättigung der Mutter.
Darüber hinaus sollten die Herztöne des Kindes vorerst überwacht werden.
Des Weiteren umfasst die Diagnose bei Vorliegen von Schmerzen in der Frühschwangerschaft eine laborchemische Kontrolle des Blutbildes und des Urins. Auch auf die Durchführung einer Ultraschalluntersuchung darf bei Schmerzen in der Frühschwangerschaft nicht verzichtet werden.
Röntgenuntersuchungen, sowie das CT fallen während der Schwangerschaft aus, da die Strahlenbelastung sich ungünstig auf den Fetus auswirken könnte.
Bei dem V.a. auf einen Tumor des ungeborenen Kindes, einer Eileiterschwangerschaft oder ähnlichem kann nach strengen Ausnahmefällen ein MRT in der Schwangerschaft durchgeführt werden. Es gibt allerdings klare Restriktionen für ein MRT während der Schwangerschaft, daher sollte das MRT immer gut überlegt werden.
Die Behandlung von Schmerzen, die während der Frühschwangerschaft auftreten richtet sich maßgeblich nach der zugrunde liegenden Ursache.
Da es sich jedoch in den meisten Fällen um vollkommen harmlose Schmerzen handelt kann nach erfolgreicher Diagnostik oftmals eine abwartende Haltung eingenommen werden.
Bei Vorliegen von Schmerzen in der Frühschwangerschaft, die durch die hormonelle Umstellung verursacht werden, verschwinden die Beschwerden zumeist bis zu Ende des ersten Trimesters.
Eine ärztliche Intervention ist nicht notwendig.
Schmerzen in der Frühschwangerschaft, die auf Grundlage des Aufsteigens von Magensäure in die Speiseröhre entstehen (sogenanntes Sodbrennen) können in den meisten Fällen durch eine gezielte Nahrungsumstellung behandelt werden.
In diesem Zusammenhang sollten werdende Mütter, die unter häufigem Sodbrennen leiden Abstand von scharfen oder säurehaltigen Lebensmitteln nehmen.
Anhaltendes Sodbrennen kann unter Umständen zur Schädigung der Schleimhäute der Speiseröhre führen.
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Menstruationsähnliche Schmerzen in der Frühschwangerschaft können durch die Einnahme von Schmerzmitteln (Analgetika) gelindert werden.
Schwangere Frauen sollten sich jedoch darüber bewusst sein, dass auch bei für werdende Mütter zugelassenen Schmerzmittel, eine Schädigung des Fetus nicht ausgeschlossen werden kann.
Aus diesem Grund sollten sowohl die Einnahme, als auch die verwendete Dosierung des Schmerzmittels genau überdacht werden.
Bei Schmerzen in der Frühschwangerschaft eignen sich vor allem Medikamente, die über die Wirkstoffe Ibuprofen oder Paracetamol verfügen.
Starke oder rezidivierende Beschwerden, die während der Frühschwangerschaft auftreten müssen unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
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Bei einigen Erkrankungen (beispielsweise bei einer Eileiterschwangerschaft) muss umgehend eine operative Behandlung eingeleitet werden.
Geringgradige Ablösungen der Plazenta werden in den meisten Fällen durch Einhaltung strenger Bettruhe therapiert.
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Schmerzen in der Frühschwangerschaft sind in der Mehrzahl der Fälle vollkommen harmlos.
Liegt den auftretenden Beschwerden jedoch eine ernstzunehmende Erkrankung zu Grunde, so kann der Fetus unter Umständen nicht länger versorgt werden.
Das Auftreten einer Fehlgeburt ist möglich. Je nach Grunderkrankung (beispielsweise bei Vorliegen einer Eileiterruptur nach Eileiterschwangerschaft) kann auch das Leben der Mutter gefährdet sein.
Schmerzen in der Frühschwangerschaft, die sich ähnlich anfühlen wie Regelschmerzen, können unterschiedliche Ursachen haben. Meist sind sie harmloser Natur, sollten jedoch ärztlich abgeklärt werden, wenn sie über längere Zeit andauern oder sich verschlimmern. Die Schmerzen können beispielsweise durch die Anpassungsvorgänge im Bereich der Gebärmutter und ihres Halteapparates bedingt sein. Die Gebärmutter vergrößert sich, die Schleimhaut wird aufgelockert, um dem heranwachsenden Embryo die bestmöglichen Wachstumsbedingungen zu schaffen. Zudem werden dabei die Bänder, die die Gebärmutter in ihrer Position halten, gedehnt. Dies kann ziehende und unangenehme Schmerzen im Unterleib verursachen, die Periodenschmerzen ähneln können.
Viele Frauen sind durch dieses häufig auftretende Schwangerschaftszeichen verunsichert und fürchten eine Fehlgeburt. In den meisten Fällen sind die Beschwerden jedoch kein Anlass zur Sorge. Sollten sie jedoch mit weiteren Symptomen, wie beispielsweise vaginalen Blutungen, allgemeinem Unwohlsein, Fieber oder sonstigen Krankheitssymptomen einhergehen, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Generell muss bei Unterleibsschmerzen in der Frühschwangerschaft auch an eine drohende Fehlgeburt gedacht werden, sodass im Zweifelsfall und erst recht zur Beruhigung der Schwangeren der Besuch beim Frauenarzt zu empfehlen ist. Letztlich muss bei derartigen Beschwerden auch an andere Erkrankungen des Unterbauchs gedacht werden, so zum Beispiel eine Harnwegsinfektion oder eine Blinddarmentzündung. Viele Schwangere leiden zudem unter Blähungen in der Schwangerschaft. Durch die angestaute Luft im Darm können ebenfalls drückende oder ziehende Schmerzen ausgelöst werden, die einen regelschmerzähnlichen Charakter haben können.
Schmerzen im unteren Rücken im Rahmen der Frühschwangerschaft können unterschiedliche Ursachen haben. Zum einen können sie direkt durch die Schwangerschaft bedingt sein, da sich der Körper an die Schwangerschaft anpasst und die Gebärmutter sowie die Bänder im Beckenbereich gedehnt werden. Durch den Verlauf von Bandapparat und Nerven können dabei auch Schmerzen im unteren Rücken auftreten.
Am häufigsten sind die Beschwerden jedoch orthopädischer Natur. Der untere Rücken ist alltäglich besonderen Belastungen ausgesetzt. Sowohl bei überwiegend sitzender als auch bei stehender Tätigkeit lastet viel Gewicht auf diesem Bereich. Begünstigt durch muskuläre Schwächen und Fehlhaltungen kommt es schnell zur übermäßigen Belastung des Lendenwirbelsäulenbereichs und somit zu Schmerzen.
Wichtig ist in diesem Fall, dass auf gutes Schuhwerk, eine schonende Körperhaltung und ausreichend körperliche Aktivität geachtet wird. Die gezielte Kräftigung der Muskulatur im Bauch und Rückenbereich hilft dabei, die Wirbelsäule zu stabilisieren und kann rasch eine Schmerzlinderung bewirken. Bei starken Rückenschmerzen muss auch hier an Schwangerschaftskomplikationen (Eileiterschwangerschaft, drohende Fehlgeburt) gedacht werden und eine ärztliche Abklärung erfolgen. Zudem könnte es sich auch um einen Bandscheibenvorfall in der Schwangerschaft handeln. Der Gang zum Arzt sollte in solchen Fällen unbedingt erfolgen.
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Auch für Schmerzen im Oberbauch in der Frühschwangerschaft kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht. Nicht wenige Frauen leiden besonders in den ersten Monaten der Schwangerschaft unter Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen bedingt durch die hormonelle Umstellung. In der fortgeschrittenen Schwangerschaft sind insbesondere Oberbauchschmerzen häufiger, weil das heranwachsende Kind vermehrten Druck auf die inneren Organe ausübt. Jedoch kann es auch in der Frühschwangerschaft zu Oberbauchschmerzen kommen, die dann jedoch öfter andere Ursachen haben.
Eine Ursache, die in Betracht gezogen werden muss, ist Sodbrennen in der Schwangerschaft. Durch die vermehrte Produktion von Magensäure und die Erschlaffung des Speiseröhrenschließmuskels kann Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen und brennende Schmerzen hervorrufen. Auch eine Magenschleimhautentzündung kann Oberbauchschmerzen verursachen. In beiden Fällen kann eine Hemmung der Magensäureproduktion die Beschwerden lindern. Die Therapie sollte mit einem Arzt abgeklärt werden.
Eine durch die Schwangerschaft bedingte Erkrankung, die Oberbauchschmerzen verursachen kann, ist das sogenannte HELLP-Syndrom. Dieses tritt im Regelfall jedoch erst nach der 20. Schwangerschaftswoche auf und soll daher hier nur kurz erwähnt bleiben.
Letztlich muss bei Oberbauchschmerzen auch an Erkrankungen der Gallenblase und Gallenwege sowie an die Bauchspeicheldrüse gedacht werden. Auch eine Blinddarmentzündung kann mit Oberbauchschmerzen beginnen, die später in den rechten Unterbauch wandern. Anhaltende und starke Schmerzen sollten in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.
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In der Schwangerschaft werden das Becken und dessen zahlreiche Bandstrukturen enormen Belastungen ausgesetzt. Bereits in der Frühschwangerschaft beginnt der Körper mit der Lockerung des Bandapparates, damit genug Platz für das heranwachsende Kind geschaffen wird und dieses am Ende der Schwangerschaft durch das mütterliche Becken hindurch austreten kann. Die Lockerung der Bänder kann mit Schmerzen einhergehen und zeitweise sehr unangenehm sein. Da viele Muskeln durch den Leistenbereich ziehen und auch viele Bandstrukturen in diesem Bereich verankert sind, kann auch die Leiste in Früh- und Spätschwangerschaft schmerzen.
Dies ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Schmerzen, die anhalten und/oder sehr stark sind, sollten jedoch auch an andere Ursachen denken lassen. So kommt für Leistenschmerzen auch ein Leistenbruch als Ursache in Betracht. Dieser kann unabhängig von der Schwangerschaft oder aber auch durch die Lockerung im Beckenbereich sowie später den ansteigenden Druck im Bauchraum durch das heranwachsende Kind bedingt sein. Bei einem Leistenbruch verstärken sich die Schmerzen häufig durch Vorgänge, die den Druck im Bauchraum erhöhen, zum Beispiel Husten, Niesen und Pressen beim Stuhlgang. Zudem lässt sich in diesem Bereich dann oftmals der Bruchsack tasten, der sich durch die Bauchwand nach außen vorwölbt.
Auch muskuläre Verspannungen oder geschwollene Leistenlymphknoten können Ursache der Beschwerden sein. Letztere können sich zum Beispiel im Rahmen von Infektionen im Urogenitalbereich vergrößern und dann Leistenschmerzen verursachen Dies ist im Rahmen einer körperlichen Untersuchung bei einem Arzt festzustellen. Sollten sich die Beschwerden nicht innerhalb weniger Tage bessern, sollte diese unbedingt erfolgen.
Viele Frauen leiden gerade zu Beginn der Schwangerschaft unter verschiedenen Symptomen, die insbesondere auf die hormonelle Umstellung im Rahmen der Schwangerschaft zurückzuführen sind. Auch Gliederschmerzen wie Schmerzen in den Beinen können zu den frühen Schwangerschaftssymptomen dazugehören. In der fortgeschrittenen Schwangerschaft sind Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen häufig auch durch Wassereinlagerungen beziehungsweise einen behinderten venösen Abfluss des Blutes aus den Beinen bedingt.
In der Frühschwangerschaft können Beinschmerzen jedoch auch durch Magnesiummangel verursacht sein. Dabei kommt es häufiger zu Wadenkrämpfen in der Schwangerschaft, die in der Folge unangenehme muskelkaterähnliche Schmerzen auslösen können. Letztlich können die Beschwerden auch im Zusammenhang mit einem Restless-Legs-Syndrom auftreten. Dabei verspüren die Schwangeren insbesondere abends, wenn sie sich zur Ruhe legen, Kribbeln, Schmerzen und einen Bewegungsdrang in den Beinen, der sie zur Bewegung der Beine oder sogar zum Aufstehen und Herumlaufen drängt.
Eine weitere Diagnose, die bei Beinschmerzen in der Schwangerschaft bedacht werden muss, ist die Thrombose. Diese tritt jedoch nur äußerst selten gleichzeitig in beiden Beinen auf. Meist ist sie einseitig und kann dann zu Schmerzen im Bein sowie zu Schwellungen führen. Durch eine Ultraschalluntersuchung kann eine Beinvenenthrombose meist gut erkannt werden. Anhaltende Beinschmerzen in der Frühschwangerschaft sollten ärztlich abgeklärt werden.
Schmerzen im Bereich der Eierstöcke in der Frühschwangerschaft sind keine Seltenheit. Die hormonelle Umstellung führt zur Lockerung der Bänder und Auflockerung der Gebärmutterschleimhaut, sowie zur Dehnung der Gebärmutter. Da die Eierstöcke mit der Gebärmutter verbunden sind, können auch diese schmerzhaft sein.
Insbesondere bei einseitigen starken Beschwerden in der Frühschwangerschaft muss jedoch auch an eine Eileiterschwangerschaft gedacht werden. Dabei nistet sich die befruchtete Eizelle nicht wie vorgesehen in der Gebärmutter, sondern bereits im Eileiter ein. Da dieser nicht dafür vorgesehen ist und dem heranwachsenden Embryo keinen ausreichenden Platz bietet, kommt es zu starken Schmerzen. Diese Situation muss unbedingt schnellstmöglich operativ behoben werden, da der Eileiter sonst zu reißen droht.
Generell sind diffuse Schmerzen im Bereich der Eierstöcke in der Frühschwangerschaft meist kein Grund zur Sorge. Die meisten Frauen verspüren dort hin und wieder ein Ziehen. Sollten die Schmerzen jedoch anhalten oder sich verschlimmern, sollte unbedingt ein Arzt zur weiteren Abklärung aufgesucht werden.
Schmerzen beim Husten, die sich im Brustkorbbereich befinden, können in der Frühschwangerschaft durch einen grippalen Infekt beziehungsweise eine Bronchitis bedingt sein. Treten zusätzlich zum Husten typische Erkältungssymptome auf, so kann davon ausgegangen werden, dass die Ursache in den Atemwegen liegt.
Manche Schwangere klagen jedoch in der Frühschwangerschaft über Schmerzen beim Husten im Unterbauch beziehungsweise in der Leiste. Durch das Husten wird der Druck im Bauchraum kurzfristig stark erhöht. Dadurch wird Druck auf die Organe und die umliegenden Strukturen ausgeübt. Durch die Dehnung der Bänder im Beckenbereich im Rahmen der Schwangerschaft kann das Gewebe allgemein gereizt und durch Druckausübung schmerzhaft sein. Treten die Schmerzen beim Husten in der Leiste auf, kann es sich auch um einen Leistenbruch handeln. Dabei stülpt sich eine Darmschlinge durch eine Schwachstelle in der Bauchwand vor und kann in dieser Bruchstelle eingeklemmt werden. Beim Husten wird der Bruchsack in die Lücke gepresst, was sich in den typischen Schmerzen äußert.
Generell kann nur eine ärztliche Untersuchung die genaue Ursache der Beschwerden klären. Sollten die Schmerzen anhalten, ist eine gynäkologische Abklärung daher anzuraten.
Weitere allgemeine Informationen zu diesem Thema:
Eine Übersicht immer unter: Gynäkologie A-Z.