Bei einer Schwangerschaft kommt es zu hormonellen Umstellungen und deshalb häufig zu einem Ziehen in der Brust. Außerdem nimmt die Brust an Größe zu, weshalb es zu Spannungsgefühlen kommen kann. Treten allerdings zusätzlich zu dem Ziehen in der Brust Atemnot, ein Druckgefühl in der Brust oder Schmerzen im Arm auf, sollte dies schnellstmöglich abgeklärt werden.
Als Ziehen in der Brust fasst man einschießende und leichte bis mäßig starke Schmerzen in den Brustkorb oder aber in die Brust zusammen.
Ziehen in der Brust kann unterschiedliche Ursachen haben. Eine Abklärung ist oftmals nicht notwendig, wenn die Beschwerden nach kurzer Zeit wieder verschwinden.
Wann und ob man eine Abklärung der ziehenden Brustschmerzen in der Schwangerschaft durchführen sollte, hängt davon ab, wie lange die Beschwerden bestehen, ob es Begleitsymptome gibt, wie der Allgemeinzustand der Frau ist und ob die Beschwerden während der Schwangerschaft neu aufgetreten sind oder ob vorher schon einmal entsprechende Beschwerden vorhanden waren.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Brustschmerzen in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft gibt es zahlreiche hormonelle Umstellungen und Umgewöhnungen des Körpers. Stoffwechselprozesse der Frau werden umgestellt und optimiert, um das wachsende Kind im Mutterleib bestmöglich zu schützen und zu versorgen.
Zu Beschwerden in der Brust kommt es relativ häufig bei Schwangeren. Wichtig ist aber zu unterscheiden, ob es sich um ein Ziehen in den Brustkorb handelt oder aber in eine oder beide Brüste.
Da die weiblich Brust in der Schwangerschaft hormonell bedingt auch an Größe zunimmt, kommt es sehr häufig zu Dehnungsschmerzen und ziehenden Schmerzen in der Brust. Grund hierfür sind hormonelle Umstellungen des Körpers. Die Brustdrüsen werden schon darauf vorbereitet, nach 9 Monaten Schwangerschaft die für das Kind lebenswichtige Muttermilch zu produzieren.
Oftmals ist das Gewebe der Brust auch druckschmerzhaft und verhärtet.
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Mit voranschreitender Schwangerschaft ändern sich auch die Lageverhältnisse der inneren Bauchorgane, weil das Kind an Größe zunimmt und es so zu Verschiebungen im Bereich des Bauches kommt. Durch diese Veränderungen kann es auch zu Reizungen der Nerven kommen, die die Brustwand versorgen, was dann zu ziehenden unangenehmen Schmerzen führen kann.
Ebenfalls kommt es bei voranschreitender Schwangerschaft auch zum Gewichtsanstieg der Frau. Sie nimmt auch beim Gehen, Stehen und Sitzen andere Haltungen ein als zuvor. Dies kann zu Verspannungen im Bereich des Brustkorbes und der Brust führen.
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Wichtig ist die Unterscheidung, ob die weibliche Brust oder aber der Brustkorb betroffen ist. Denn letztendlich kann ein Ziehen in den Brustkorb auch immer vom Herzen kommen. Auch junge Schwangere können, wenn auch selten, an einer unerkannten Herzkrankheit leiden und zufällig während der Schwangerschaft dann symptomatisch werden.
Ein Herzinfarkt oder verengte Herzkranzgefäße (Angina Pectoris) sind äußerst selten bei jungen schwangeren Frauen, sollten aber hier der Vollständigkeit als Ursache mit aufgeführt werden. Die häufigste Ursache für Ziehen in die Brust bei Schwangeren ist eine hormonelle Umstellung.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Ziehen in der Brust
Ziehen in die weibliche Brust kann sowohl ein typisches Zeichen der Periode sein, als auch auftreten, wenn Bei Frauen, die schon längere Zeit die Periode bekommen, ist ein neu aufgetretener Brustschmerz eher selten. Meistens sind die Beschwerden während der Periode immer ähnlich und den Frauen bekannt.
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Ziehen in die Brust als Frühzeichen einer Schwangerschaft kann hingegen sehr häufig auftreten und liegt ebenfalls an einer hormonellen Umstellung.
Bei ungewohntem neu aufgetretenem Ziehen in die Brust ohne Begleitsymptome wie Luftnot etc. sollte zunächst die Brust untersucht (abgetastet) werden.
Dies kann die Frau selbst durchführen oder aber zu einem Gynäkologen gehen. Daneben sollte auch ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Ergänzend kann auch neben einer Tastuntersuchung ein Ultraschall der Brust angeboten werden. Bei unauffälligem Tast- und Ultraschallbefund kann meistens auf eine Mammographie (Rötgenbildaufnahme der Brust) verzichtet werden.
Ist ein Schwangerschaftstest positiv, kann dies die ziehenden Beschwerden in die Brust erklären, eine weiterführende Behandlung der Schmerzen ist dann meist nicht notwendig.
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Neben dem Ziehen in die Brust kann es auch zum Anschwellen und zu Verhärtungen der Brustdrüse kommen. Auch die gesamte Brust kann anschwellen.
In dieser Kombination stellt die Ursache der Beschwerden meistens die stattfindende Schwangerschaft dar und die Beschwerden sind hormonell bedingt.
Es gibt noch einige Begleitsymptome, die zu ziehenden Brustschmerzen hinzutreten können und bei denen eine schnelle weiterführende Diagnostik stattfinden sollte. Diese Begleitsymptome sind vor allem ein begleitender Druck auf der Brust und Atemnot, die sowohl bei Belastung als auch in Ruhe auftreten kann.
Herzrhythmusstörungen, die parallel auftreten können, sollten ebenfalls abgeklärt werden.
Hintergrund der weiterführenden Untersuchung ist ein Ausschluss einer Herzbeteiligung. So kann in einigen seltenen Fällen auch bei jungen Schwangeren eine Herzproblematik zu den ziehenden Beschwerden in die Brust führen.
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Bei ziehenden Schmerzen in der Brust bei vorhandener Schwangerschaft sollte man spätestens dann etwas unternehmen, wenn es zu Begleitsymptomen, wie zum Beispiel Luftnot, Druck auf der Brust, Herzrhythmusstörungen oder auch in den Arm ziehende Schmerzen kommt.
Auch wenn es zu Allgemeinsymptomen wie starke Schwäche kommt, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Wenn sich die ziehenden Schmerzen in der Brust bei einer Schwangerschaft verstärken und sich immer weiter ausbreiten, sollte man ebenfalls einen Arzt um Rat fragen.
Bei einem Ziehen in die Brust ohne Begleitsymptome, das sich nicht bessert, sollte, wenn eine Schwangerschaft vorhanden ist, ein Gynäkologe aufgesucht werden. Dieser wird die Brust durch Tasten untersuchen und gegebenenfalls auch eine Ultraschalluntersuchung der Brust durchführen.
Bei Begleitsymptomen wie Atemnot oder auch starkem Druck, muss unbedingt ein EKG geschrieben werden, um eine Herzbeteiligung auszuschließen. Hier muss ein Allgemeinarzt oder Internist oder im Notfall die Ambulanz aufgesucht werden. Die Herzdiagnostik wird dann noch durch eine Laboruntersuchung ergänzt.
In aller Regel ist ein Ziehen in der Brust während der Schwangerschaft nicht gefährlich. Voraussetzung ist, dass keine Erkrankung des Herzens die Beschwerden auslöst.
In den meisten Fällen werden die ziehenden Schmerzen in die Brust während einer Schwangerschaft durch eine Umstellung des Körpers auf hormoneller Ebene ausgelöst. Die Brust wird außerdem schon während der Schwangerschaft auf die Muttermilchproduktion vorbereitet, was ebenfalls zu leichten bis mäßigen ziehenden Schmerzen in der Brust führen kann. Diese Art von Schmerzen in der Schwangerschaft sind ebenfalls ungefährlich.
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Ebenfalls als ungefährlich anzusehen sind auch die durch muskuläre Verspannungen verursachten Beschwerden. Die muskulären Verspannungen kommen in der Regel dadurch zustande, dass das Gewicht und die Kräfteverhältnisse der Frau sich verändern und bei Bewegungen auch zu einer Fehlbelastung führen.
Auch kann es durch Fehlbelastungen zu Reizungen der Nerven im Bereich des Brustkorbes kommen. Die auch als Interkostalneuropathie bezeichnete Erkrankung führt ebenfalls zu ziehenden in die Brust einstrahlende Beschwerden und ist ebenfalls ungefährlich. Außerdem sind die durch Muskeln oder Nerven bedingten Schmerzen in aller Regel bei Bewegung auslösbar und in Ruhe komplett verschwunden.
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Einziger gefährlicher Verlauf stellt die Herzbeteiligung dar, die meistens bei Belastung auftritt und erst im fortgeschrittenen Zustand in Ruhe und bei Belastung.
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Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Gynäkologie finden Sie unter: Gynäkologie A-Z