Die Therapie der Eileiterschwangerschaft erfolgt meist medikamentös. Dabei wird Methotexat als Medikament oder durch den Arzt intravenös verabreicht. In einigen Fällen wird die Eileiterschwangerschaft operativ behandelt.
Tubenschwangerschaft, Tubarschwangerschaft,
Medizinisch: Graviditas tubaria
Englisch: tubal pregnancy
Die Therapie einer Eileiterschwangerschaft richtet sich danach wie lange die Schwangerschaft bereits besteht und wie akut die Situation ist.
Eine operative Therapie richtet sich auf die Entfernung der Schwangerschaftanteile. Ist die Eileiterschwangerschaft älter, sie befindet sich also in einem fortgeschrittenen Stadium, wird ein operativer Eingriff notwendig. Hierbei kann den Eileiter als solchen auch funktionell erhalten werden. Bei der Operation wird entweder der Eileiter in Längsrichtung aufgeschnitten und das embryonale Material wird entfernt oder das Embryo und der Mutterkuchen (Plazenta) werden beide in Richtung der Gebärmutter oder in Richtung des Fransentrichters ausgedrückt. Dies kann allerdings nur durchgeführt werden wenn die Größe und Lage des Embryos dies gestatten.
Ist die Eileiterschwangerschaft nicht fortgeschritten und es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Schwangerschaft von allein zurückbildet, kann das Medikament Methotrexat eingesetzt werden.
Wirkstoff: Methotrexat-Dinatrium
Methotexat hat als Medikament viele Anwedungsgebiete.
Niedrig dosiertes Methotrexat, hat sich zu einem der am meisten verschriebenen langwirksamen Antirheumatika entwickelt. Methotrexat kann auch Reaktionen des Immunsystems unterdrücken (Immunsuppresivum) und wird deshalb bei Erkrankungen eingesetzt, bei denen Störungen der körpereigenen Abwehr vorliegen.
Im weiteren Anwendungsgebiet wird Methotrexat in der Behandlung verschiedener bösartiger Tumorerkrankungen eingesetzt. Wie oben schon erwähnt wird Methotrexat auch bei einer nicht vorgeschrittenen Eileiterschwangerschaft eigesetzt.
Methotrexat ist ein Gegenspieler der Folsäure (Folsäureantagonist) und hemmt die Vermehrung sich schnell teilender Zellen. Das ist der Ansatztpunkt für die Therapie einer Eileiterschwangerschaft. Dazu schwächt Methotrexat unerwünschte körpereigene Abwehrreaktionen und hat auch eine entzündungshemmende Wirkung. Die Therapie mit Methotrexat ist im Allgemein längerfristig.
Die Nebenwirkungen von Methotrexat ist abhängig von der Anwendungsdauer und von der Dosierung. Es ist möglich, dass die Nebenwirkungen während der gesamten Anwendungsdauer auftreten, wobei die Nebenwirkungen am häufigsten innerhalb den ersten 6 Monaten vorkommen. Im Folgende sind die verschiedene Nebenwirkungen aufgelistet, und zwar in Reihenfolge mit sinkender Häufigkeit des Auftretens:
Methotrexat ist ein Gegenspieler der Folsäure und deswegen lassen sich diese Beschwerden durch die gleichzeitige Einnahme von Folsäure zumindest teilweise verbessern.
Die Einnahme von Folsäurepräparaten sollte jedoch auf jeden Fall mit dem Arzt geklärt werden, da zu hohe Dosen von Folsäure die Wirksamkeit von Methotrexat möglicherweise beeinträchtigen könnten.
Methotrexat wird entweder als Tablette geschluckt oder als Flüssigkeit vom Arzt in die Vene (Intravenös), das Unterhautfettgewebe (Subkutan) oder die Muskulatur (Intramuskulär) gespritzt. Die Wahl zwischen den verschiedenen Darreichungsformen erfolgt individuell.
Methotrexan soll nicht eingenommen werden bei:
Bei bestehendem Folsäuremangel oder gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, die einen Folsäuremangel verursachen, (z.B. Sulfonamide, Trimethoprim-Sulfamethoxazol) wurde eine erhöhte Toxizität bei Methotrexat beobachtet.
Eine Einnahme von Methotrexat und Alkohol zur gleichen Zeit sollte vermieden werden. Bei glechzeitiger Einnahme von anderen Leberschädigenden Medikamenten (z B. Retinoide, Sulfasalazin, Leflunomid, Azathioprin®) soll eine regelmäßige Kontroll durch den Arzt erfolgen.
Das gleiche gilt auch bei gleichzeitiger Einnahme von Sulfonamiden, Trimethoprim-Sulfamethoxazol, Chloramphenicol, Pyrimethamin.
Es soll während der Einnahme von Methotrexat keine Impfungen mit Lebendimpftroffe erfohlen.
Eine indirekte Dosiserhöhung können Medikamente wie
versursachen.
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Eine Übersicht aller Themen der Gynäkologie finden Sie unter: Gynäkologie A-Z