Bei der Gallenblasenentzündung wird unterschieden in konservative und operative Therapiemöglichkeiten. Bei den operativen Therapiemöglichkeiten der Gallenblasenentzündung wird der Gallenstein entfernt.
Es gibt verschiedene Ansatzpunkte zur Therapie einer Gallenblasenentzündung.
Die Therapie einer akuten Gallenblasenentzündung kann auf verschiedenen Wegen geschehen.
Bei der konservativen Therapie muss neben einer Bettruhe eine absolute Nahrungsmittelkarenz eingehalten werden. Bei Übelkeit und Erbrechen kann eine Magensonde sinnvoll sein. Die Ernährung erfolgt parenteral, d.h. durch Infusionen mit ausreichendem Volumen- und Elektrolytersatz.
Die heftigen Schmerzen der Gallenblasenentzündung werden mit Schmerzmitteln therapiert. Dabei ist darauf zu achten, dass keine morphinhaltigen Medikamente eingesetzt werden, weil sie zu einer Verstärkung des Muskeltonus an den Sphinkteren führen, was die Schmerzsymptomatik verstärkt. Medikamente gegen die Übelkeit und krampflösende Arzneimittel (Spasmolytika) sind ebenso indiziert, wie Antibiotika.
Ist die Ursache der akuten Entzündung ein Gallensteinleiden oder ein feststeckender Stein empfiehlt sich jedoch eine Cholezystektomie, wenn keine Kontraindikationen für eine Operation vorliegen.
Das bedeutet eine operative Entfernung der Gallenblase samt Gallensteinen. In den meisten Fällen kann dabei auf eine offene Operation verzichtet werden. Moderne operative Verfahren ermöglichen heutzutage eine risikoärmere und schonendere Methode, bei der in der Regel die Gallenblase durch vier etwa 2 cm lange Hautschnitte am Bauch minimal invasiv entfernt wird (Laparoskopie).
Die postoperative Erholungszeit ist kürzer und es treten weniger Komplikationen auf. Bei komplikationslosen postoperativen Verläufen kann nach vorheriger Kontrolle aller relevanter Parameter das Krankenhaus in der Regel schon am 3. Tag nach der Operation wieder verlassen werden. Wundkontrolle, Verbandswechsel und das Entfernen der Fäden erfolgt dann durch den Hausarzt.
Muss der operierende Arzt sich für einen offenen Bauchschnitt entscheiden, sind Aufenthaltsdauer und Komplikationsrisiko bei dieser Therapie der Gallenblasenentzündung höher.
Eine weitere Möglichkeit der Therapie der Gallenblasenentzündung bietet die bereits oben beschriebene ERCP, wobei Steine durch einen durch den Mund eingeführten Schlauch entfernt werden.
Extrakorporale Stoßwellen zertrümmern Steine. Die Bruchstücke gelangen dann über die Gallenwege in den Darm und werden mit dem Stuhl ausgeschieden.
Lesen Sie mehr zum Thema extrakorporale Stoßwellen.
In den ersten Tagen nach der Operation sollte man sich auf eine Schonkost beschränken.
Die Gallenblase ist ein Hohlorgan, welches den von der Leber produzierten Gallensaft speichert, eindickt und bei Bedarf (also v.a. nach den Mahlzeiten) in den Dünndarm abgibt. Im Dünndarm dient der Gallensaft zur Emulgierung von Nahrungsfetten, die nur so resorbiert werden können. Er ist also wichtig für die Fettverdauung. Durch das operative Entfernen der Gallenblase gelangt der Gallensaft direkt in den Dünndarm, die Speicherfunktion fällt also weg. Bei größeren fetthaltigen Mahlzeiten kann dann nicht immer eine ausreichende Menge Saft zur Verfügung gestellt werden und es kommt zu Verdauungsproblemen. Von daher sollte auf größere fetthaltige Speisen verzichtet werden.