Nierenzysten werden in verschiedene Typen eingeteilt. Wenn keine Wandverdickungen oder Kalkablagerungen vorliegen, braucht es keine weiteren Kontrollen. Fallen Verkalkungen auf, müssen weitere Untersuchungen unternommen werden und gegebenenfalls muss die Niere punktiert werden. Zystennieren können zu Beschwerden führen und müssen fast immer behandelt werden.
Wenn eine Nierenzyste einzeln auftritt, so ist sie in aller Regel harmlos, bereitet dem Betroffenen keine Beschwerden und muss deswegen auch nicht therapiert werden.
Man unterteilt Nierenzysten in verschiedene Typen nach Bosniak, anhand derer eine die Indikation für eine Behandlung gestellt werden kann.
Bei einfachen Zysten (Typ 1 und 2), die fast immer nur einen Zufallsbefund darstellen, ergibt sich nicht einmal ein Grund zur Verlaufskontrolle. Diese Zysten sind auf jeden Fall gutartig und haben keine verdickten Wände oder Verkalkungen. Bei ganz wenigen Personen können solche Zysten einmal dadurch Probleme verursachen, dass sie wirklich sehr groß werden. In solch einem Fall kann die Zyste punktiert werden. Das bedeutet, dass die Flüssigkeit aus der Zyste mithilfe einer Nadel abgesaugt werden kann, wodurch sie praktisch in sich zusammenfällt.
Beim Typen 2F wird eine Verlaufskontrolle empfohlen, da sich hier geringe Wandverdickungen oder Verkalkungen im Ultraschall feststellen lassen und man ein weiteres Wachstum oder auch Änderungen der Eigenschaften der Zyste ausschließen möchte.
Der Typ 3 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wände der Zyste deutlich verdickt und / oder unregelmäßig sind, sich Kalkablagerungen nachweisen lassen und unter Umständen außerdem eine Kontrastmittelaufnahme in der Computertomographie erfolgt. Bei einem solchen Befund kann es sich um eine infizierte oder eingeblutete Zyste, aber auch um einen bösartigen Prozess handeln, weshalb hier eine chirurgische Maßnahme empfohlen wird. Das Material, das bei der Punktion gewonnen wird, kann genutzt werden, um auf Infektionen und verdächtige Zellen untersucht zu werden.
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Beim Vorliegen von Nierenzysten ist eine Ernährungsumstellung in der Regel nicht notwendig. Die Entstehung der Zysten oder deren Wachstum wird durch die Ernährung nur wenig beeinflusst. Generell gilt jedoch, dass eine gesunde, nicht zu salzreiche und ausgewogene Ernährung bei den meisten Erkrankungen empfohlen wird.
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Nierenzysten müssen operiert werden wenn sie Beschwerden verursachen oder wenn nicht sicher ausgeschlossen werden kann, dass es sich um Anteile eines bösartigen Tumors handelt. Es ist eher selten, dass eine einzelne Nierenzyste Beschwerden macht. Wenn sie stark an Größe zunimmt kann sie jedoch das umgebende Nierengewebe verdrängen. Dies kann zu Schmerzen führen. Liegen viele Zysten vor so kann dies zu einer Einschränkung der Nierenfunktion führen.
Eine Operation kommt nur bei einzelnen Zysten in Frage. Es ist zu unterscheiden zwischen Nierenzysten und Zystennieren. Nierenzysten sind einzelne Zysten die im Nierengewebe wachsen, Zystennieren sind Nieren, die von zahlreichen Zysten durchsetzt sind. Eine operative Entfernung von Zysten kommt nur bei einer geringen Anzahl in Frage. Bei Zystennieren kommt eine operative Entfernung der Zysten deshalb nicht in Frage. Bevor die Zyste operiert wird kann jedoch auch versucht werden mit einer Punktion der Zyste einen Großteil des Inhalts abzulassen und somit die Beschwerden zu lindern. Oftmals füllt sich die Zyste jedoch im Verlauf wieder mit Flüssigkeit. Dann kommt meist die Operation zum Einsatz. Diese erfolgt minimal-invasiv, also unter Anwendung des Schlüssellochprinzips.
Kommt ein solcher Eingriff nicht in Frage kann eine sogenannte Sklerosierung erfolgen. Hierbei wird die Zyste durch die Haut punktiert und der Inhalt abgesaugt, anschließend wird ein Mittel in die Zyste gespritzt, dass für eine Verklebung sorgen soll, sodass die Zyste sich nicht erneut mit Flüssigkeit füllen kann. Die Rezidivrate (Rate an Wiederauftreten der Zysten) ist bei dieser Art des Eingriffs relativ hoch, sodass bei Auftreten von Beschwerden die operative Entfernung bevorzugt wird.
Eine Nierenzystenmarsupialisation wird laparoskopisch, also minimal-invasiv durchgeführt. Sie kommt heutzutage allerdings kaum noch zum Einsatz. Ziel ist eine Freilegung der Zyste. Dies wird erreicht, in dem die Zyste eröffnet wird und die Ränder mit dem umliegenden Gewebe vernäht werden.
Nierenzysten bedürfen in der Regel keiner medikamentösen Therapie. Wichtig bei Nierenerkrankungen ist generell eine ausreichende Trinkmenge solange keine Dialysepflichtigkeit besteht. Verursacht die Zyste Schmerzen, so können Schmerzmittel verordnet werden. Bei einer einzelnen Zyste, die immer wieder Schmerzen verursacht, sollte jedoch – je nach Allgemeinzustand des Patienten – eine operative Entfernung der Zyste in Erwägung gezogen werden.
Die Fensterung einer Nierenzyste meint zunächst, dass die Niere punktiert wird. Hierbei werden mehrere Löcher in die Wand der Zyste gestochen, um für einen ausreichenden Abfluss der in der Zyste enthaltenen Flüssigkeit zu sorgen.
Anders verhält es sich mit den sogenannten Zystennieren. Bei dieser Erkrankung befindet sich eine Vielzahl von Zysten in den Nieren, wodurch sie zum einen in ihrer Funktion teilweise stark eingeschränkt werden können und zum anderen manchmal auch Schmerzen verursachen.
Durch die Funktionseinbußen kann es zu Bluthochdruck kommen, der medikamentös eingestellt werden muss. Sollte ein Infekt vorliegen, muss dieser mit entsprechenden Antibiotika behandelt werden. Gegen die Schmerzen gibt man meistens ebenfalls Medikamente; wenn diese einmal nicht ausreichen sollten, kann man auch operativ vorgehen und die Zysten entfernen. Im schlimmsten Fall kann eine Dialyse oder eine Nierentransplantation notwendig werden.
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