Bei Leberwerten handelt es sich um Laborwerte, die im Rahmen einer Blutentnahme bestimmt werden können und die den Zellen der Leber entstammen. Sie können Auskunft über mögliche Erkrankungen oder Veränderungen der Leber geben, weswegen bei einer Erhöhung eine weitere Abklärung erfolgen sollte. Auch der übermäßige Konsum von Alkohol kann zu einem Anstieg der Leberwerte führen.
Der Begriff „Leberwerte“ ist ein Synonym für im Blutserum des Patienten messbare Konzentration bestimmter Enzyme, die in erster Linie den Zellen der Leber entstammen und somit als leberspezifische Parameter bzw. Marker angesehen werden und im Rahmen der Diagnostik von Leber- und auch Gallenwegserkrankungen bestimmt werden können.
Die Leberwerte zählen dabei zu den am häufigsten vom Arzt bestimmten Parametern im Blutserum des Patienten. In der Regel wird die Konzentration von vier Enzymen im Rahmen der Blutabnahme bestimmt:
Lesen Sie mehr zum Thema: Aufgaben der Leber
Die GPT kommt dabei hauptsächlich in den Leberzellen vor, die GOT, die gGT und die AP hingegen sind auch in vielen anderen Organgeweben zu finden und deshalb weniger leberspezifisch, weshalb meist alle vier Enzyme gleichzeitig bestimmt werden. Die AP ist sehr spezifisch für Gallenwegserkrankungen, wie z.B. ein Gallestau durch Gallensteine.
Je mehr Leberwerte ansteigen, desto spezifischer deutet dies auf krankhafte Prozesse im Bereich der Leber hin. Der empfindlichste Leber- und Gallenwegsmarker ist dabei die gGT, während die GOT und GPT oftmals erst bei stärkerer Schädigung der Leberzellen ansteigen.
Dennoch können die Leberwerte im Blut des Patienten auch erhöht sein, ohne das signifikante Beschwerden vorliegen oder andere Hinweise auf eine Leber- oder Gallenwegserkrankung bestehen. Ein Anstieg der Werte muss also nicht ausschließlich eine Folge von einem Leberleiden sein. Faktoren, wie eine dauerhafte Medikamenteneinnahme, Alkohol- und/oder Drogenkonsum, Stress oder eine falsche, zu fettreiche Ernährung können zu einem Leberwertanstieg führen.
Folgende Normwerte werden als geltend für die vier wichtigen Leberwerte angesehen (U/l = Einheiten pro Liter):
Zu den spezifischen Leberwerten zählt das sogenannte Enzym Gamma-Glutamyl-Transferase (kurz: Gamma-GT oder GGT/gGT).
Dieses Enzym kommt in verschiedenen Geweben des Körpers vor, u.a. in den Zellen der Leber, der Niere, der Milz, der Bauchspeicheldrüse und des Dünndarms.
Gebraucht wird es dort in erster Linie für Stoffwechselprozesse (z.B. Eiweißstoffwechsel), genauso ist es aber auch bei Entzündungsprozessen und bei dem Abbau von Schadstoffen (z.B. Alkohol) beteiligt.
Das Enzym ist membranständig, d.h., es liegt in der Membran von Zellen vor.
Zudem ist es am Transport von Aminosäuren in die Zellen beteiligt.
Der Abbau von Glutathion, einem wichtigen Molekül innerhalb der Zellen, wird durch das gGT eingeleitet.
Obwohl dieses Enzym in vielen Körpergeweben vorkommt, ist der Nachweis einer erhöhten Konzentration von gGT im Blutserum bei einer Blutabnahme ein Zeichen für krankhafte Prozesse der Leber und/oder der Gallenwege, da der größte im Blutserum zu bestimmende Anteil des Enzyms von hier stammt (leberspezifisch).
Da das Enzym in der Regel an die Wand der Leber- und Gallenwegszellen gebunden ist, werden diese schon bei der geringsten Schädigung dieser Zellen ins Blut freigegeben.
Somit ist es ein sehr empfindlicher Parameter.
Die Normwerte liegen beim Mann in etwa bei bis zu 60 U/l, bei der Frau bei bis zu 40 U/l.
Bestimmt wird der Wert durch den Arzt immer dann, wenn ein Verdacht auf eine Leber- oder Gallenwegserkrankung oder auch auf Alkoholmissbrauch besteht.
Generell gilt jedoch dass das gGT nicht leberspezifisch ist, wodurch auch Erkrankungen an anderen Organen eine Erhöhung hervorrufen können; dennoch korreliert die Höhe des Werts mit dem Ausmaß einer Schädigung (je höher der Wert, desto gravierender die Schädigung).
Lesen Sie mehr zum Thema: Leberwert GGT
Zu den charakteristischen Leberwerten gehört u.a. auch das Enzym Glutamat-Pyruvat-Transaminase (kurz: GPT), die auch unter dem Namen Alanin-Aminotransferase (kurz: ALT oder ALAT) bekannt ist. Dieses Enzym kommt hauptsächlich in der Leber vor, ist jedoch daneben auch in geringen Mengen in den Zellen der Skelett- und Herzmuskulatur zu finden.
Seine Aufgabe liegt in erster Linie in der Beteiligung am Eiweißstoffwechsel der Zellen bzw. des jeweiligen Organs. Findet sich eine erhöhte Menge dieses Enzym im Blutserum des Patienten, wird dieses in der Regel als Anzeichen für eine Erkrankung bzw. für krankhafte Prozesse der Leber- und/oder Gallenwege angesehen, da diese Organe die Hauptquelle des Körpers für dieses Enzym darstellen.
Da sich das Enzym im Inneren der (Leber-/Gallenwegs-)Zellen befindet, wird es nur dann ins Blut freigesetzt, wenn diese soweit geschädigt werden, dass die zugrunde gehen. Möglich ist dieses beispielsweise bei einer Leberentzündung (Hepatitis), bei einer Fettlebererkrankung, bei Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch oder bei einem Gallenwegsverschluss.
Die Normwerte belaufen sich bei Männern auf bis zu 50 U/l, bei Frauen auf bis zu 35 U/l.
Wie das Enzym GPT, zählt auch das Enzym Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (kurz: GOT) oder auch Aspartat-Aminotransferase (kurz: AST oder ASAT) genannt, zu den charakteristischen Leberwerten, die im Blutbild bestimmt werden können.
Wie auch die GPT, kommt die GOT vor allem in den Zellen der Leber, der Skelett- und der Herzmuskulatur vor, darüber hinaus jedoch auch zu geringen Anteilen in dem Gewebe der Bauchspeicheldrüse, der Nieren, des Gehirns und der Lunge.
Es ist ebenfalls in erster Linie am Eiweißstoffwechsel der jeweiligen Zellen beteiligt. Steigt der Wert der GOT im Blut an, ist dies meist ein Hinweis für krankhafte Prozesse an der Leber oder den Gallenwegen, jedoch gilt dieses Enzym als etwas weniger spezifisch als zum Beispiel die GPT oder die gGT.
So kann es also unter Umständen auch bei stärkeren Muskelverletzungen oder Muskelerkrankungen, bei denen ein Untergang von Muskelzellen stattfinden, zu einer Freisetzung des Enzym und zu einem Anstieg des GOT-Wertes im Blutserum des Patienten kommen.
Deshalb wird der GOT-Wert in der Regel auch nicht alleine bestimmt, sondern in der Kombination mit anderen Werten wie der GPT oder der gGT.
Die Normwerte belaufen sich bei Männern auf bis zu 50 U/l, bei Frauen auf bis zu 35 U/l.
In der Regel werden bei Verdacht der Schädigung der Leber im Rahmen einer Hepatitis die Leberwerte GOT, GPT und GGT neben anderen, nicht auf die Leber bezogenen Werten, zusammen bestimmt.
Die Änderung der Leberwerte ist jedoch auch abhängig von der Art und der Stärke der Hepatitis.
Diese kann je nach Art (Hepatitis A-E) stark oder schwach ausgeprägt sein und akute oder chronische Verläufe zeigen.
Bei einer akuten, starken Virushepatitis steigen die Leberwerte wie die GGT dabei schneller und stärker an als bei einer chronischen, schwächer ausgeprägten Virushepatitis.
Alle Informationen rund um die Erkrankung Hepatitis finden Sie im folgenden Artikel: Die Hepatitis - Alles was man wissen sollte
Bei einer Leberzirrhose werden diverse Werte zur Bestätigung der Diagnose und zur Verlaufskontrolle bestimmt.
Neben den typischen Leberwerten GOT, GPT, GLDH, das Bilirubin und GGT, die bei Leberzirrhose erhöht sind, können noch weitere Parameter bestimmt werden.
So gehören die Cholinesterase, diverse Gerinnungsfaktoren und andere Produkte der Leber zu den bestimmten Werten.
Diese sind häufig nicht die typischen Leberwerte, da sie entweder in vielen Fällen nicht richtungsweisend oder nicht für die Leber spezifisch sind.
Auch sind sie meistens eher erniedrigt als erhöht, da die Syntheseleistung der Leber bei fortschreitender Krankheit abnimmt.
Wie man eine Leberzirrhose therapieren kann, lesen Sie unter: So wird eine Leberzirrhose therapiert
Die Leberwerte bei einer Fettleber hängen von der Entstehung der Erkrankung ab.
Tritt die Erkrankung nicht im Rahmen eines chronischen Alkoholabusus auf, so sind neben der typischerweise erhöhten Gamma-GT auch die Transaminasen erhöht.
Zu den Transaminasen gehören die GOT und die GPT.
Unter dem De-Ritis-Quotient versteht man das Verhältnis zwischen AST und ALT bzw. GOT und GPT.
Dieser liegt meistens unter 1.
Bei einer Fettleber, die auf Basis eines chronischen Alkoholabusus entsteht, ist typischerweise ebenfalls das Gamma-GT erhöht.
Ist aus einer reinen Fettleber bereits eine Fettleber mit Entzündung entstanden, so sind auch die GOT, die GPT, die GLDH und die Alkalische Phosphatase erhöht.
Außerdem kann die Syntheseleistung bereits verringert sein, was im Labor auch nachweisbar ist.
Der De-Ritis-Quotient liegt meist über 1.
Durch die Bestimmung des Wertes der CDT kann der Alkoholkonsum abgeschätzt werden.
Bei Leberkrebs werden ebenfalls die typischen Leberwerte bestimmt.
Dabei werden die Transaminasen GOT und GPT sowie die beiden Werte der Gamma-GT und der Alkalischen Phosphatase bestimmt.
Meist sind nur die Transaminasen erhöht.
Außerdem wird die Lebersyntheseleistung durch Bestimmung weiterer Parameter wie der Gerinnungsfaktoren bestimmt.
In späteren Stadien können diese erniedrigt sein.
Ein wichtiger Marker für Leberkrebs ist außerdem der Tumormarker AFP.
Dieser kann bei mehrfacher Bestimmung eine gute Verlaufsprognose liefern.
Alle weiteren Informationen rund um diese bösartige Erkrankung finden Sie unter: Leberkrebs - Ursachen & Formen
Die Leberwerte können von der betroffenen Person selbst bestimmt werden.
Dafür wurden spezielle Tests entwickelt, die einfach bedient werden können.
Hierfür ist ebenfalls eine Blutentnahme nötig.
Der Test kann wie ein Labor alle nötigen Laborparameter bestimmen.
Die Bestimmung der Leberwerte ist im Vergleich zu einem Labor allerdings nicht ganz so zuverlässig.
Des Weiteren gibt es im Internet diverse Portale, die einem bei einer Einschätzung der Leberwerte helfen.
Hierfür müssen einige Daten wie das Alter und das Gewicht eingegeben werden.
Außerdem wird eine Auskunft über Gewohnheiten wie beispielsweise das Essverhalten benötigt.
Diese Methode liefert jedoch keine absoluten Werte, sondern nur eine grobe Orientierung.
Die Häufigkeit der Bestimmung der Leberwerte sollte je nach Risikoprofil unterschiedlich ausfallen.
Bei gesunden Personen ist eine Bestimmung der Leberwerte nicht sinnvoll.
Auch wenn einige Risikofaktoren für eine potentielle Leberschädigung aufgewiesen werden, wird in der Regel keine Bestimmung der Leberwerte erfolgen.
Falls gewünscht, kann man aber gerne selbst die Leberwerte mittels Heimtest bestimmen.
Auch bei erhöhten Leberwerten ist meist nur im akuten Krankheitsfall eine Bestimmung sinnvoll.
Bei chronisch kranken Patienten sollten die Leberwerte allerdings regelmäßig bestimmt werden, um den Verlauf zu beurteilen.
Dies sollte ca. alle sechs Monate passieren.
Im Zweifel ist es jedoch sinnvoll, den Rat eines Artzes einzuholen.
Einige Leberwerte können auch durch Untersuchung des Urins bestimmt werden.
Hierfür wird in der Regel der so genannte Mittelstrahlurin genutzt.
Die Bestimmung erfolgt meist anhand von Teststreifen, die in den Urin eingetaucht werden.
Die Untersuchung des Urins liefert allerdings keine absoluten Werte, sondern nur näherungsweise Informationen.
Zu den getesteten Werten zählt das Bilirubin bzw. das Urobilinogen.
Eine Veränderung der Leberwerte der Schwangerschaft tritt relativ selten auf.
Jedoch ist es wichtig diese zu erkennen, da sonst schwere Konsequenzen drohen.
Auch sollte einem bewusst sein, dass einige Leberwerte sich während der Schwangerschaft immer verändern.
Dies besitzt keinen Krankheitswert und ist die typische Anpassung des Körpers der Mutter auf die Schwangerschaft.
Die typischen Leberwerte GOT, GPT und GGT sollten keine Veränderungen zeigen.
Auch das Serumbilirubin und der für die Gerinnungsabschätzung bestehende INR sollten keine Veränderungen zeigen.
Reduziert können ohne Krankheitswerte der Harnstoff und das Kreatinin sein.
Auch das Hämoglobin und das Albumin dürfen erniedrigt sein.
Im Gegensatz dazu gibt es einige Werte, die erhöht sein dürfen.
Hierzu wird die Alkalische Phosphatase gezählt.
Auch einige andere Werte können erhöht sein.
Diese hängen jedoch nicht zwangsläufig direkt mit der Leber zusammen.
Dies sind das Cholesterin, die Triglyceride (beides Blutfette), das alpha-Fetoprotein und das Fibrinogen.
Eine Abweichung der Werte in die jeweils andere Richtung oder eine Veränderung anderer Leberwerte stellt einen Krankheitswert dar.
Hinter einer Erhöhung der Leberwerte im Blutserum können viele verschiedene Ursachen stecken, die zwar in erster Linie Erkrankungen der Leber- und/oder Gallenwege betreffen, darüber hinaus aber auch unabhängig von diesen beiden Organsystemen sein können.
Zu den häufigsten Ursachen zählen demnach eine akute oder chronische Hepatitis (Leberentzündung), eine alkohol- oder nicht-alkoholbedingte Leberverfettung (Fettleber, Fettleberhepatitis), die Leberzirrhose als Endstadium der Leberzellzerstörung, die dauerhafte Einnahme von Medikamenten (z.B. Schmerzmittel oder Antibiotika), die über die Leber verstoffwechselt und abgebaut werden müssen, ein Verschluss der Gallenwege durch z.B. Gallensteine oder eine Pilzvergiftung.
Zu den eher selteneren Ursachen für erhöhte Leberwerte zählen die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose), die chronische Entzündung der Gallenwege (primär sklerosierende Cholangitis), der Leberkrebs oder die Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson).
Dadurch, dass die Enzyme, die als Leberwerte bezeichnet werden, auch in verschiedenen anderen Organen des Körpers vorkommen, kann ein Anstieg – besonders der Transaminasen GOT und GPT – auch Ausdruck von anderen Erkrankungen sein, die nichts mit der Leber oder den Gallenwegen zu tun haben.
Da die GOT z.B. in größeren Mengen auch in der Herz- und Skelettmuskulatur vorkommt, kann eine Schädigung dort (z.B. Herzinfarkt, Skelettmuskelerkrankungen) ebenfalls zu einer Leberwert- bzw. GOT-Erhöhung kommen.
Desweiteren können auch heftiges körperliches Training, Infektionskrankheiten (Syphilis, Tuberkulose, Würmer), Hormonhaushaltsstörungen (Schilddrüsenfehlfunktion, Diabetes), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinsuffizienz, Herzbeutelerguss) und ein dauerhaft erhöhter Stress (erhöhte Cortisolausschüttung) ursächlich sein.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Erhöhte Leberwerte.
Alkohol gilt als einer der Stoffe, die giftig auf die Leber wirken und bei regel- bzw. übermäßigen Konsum auf Dauer zu einer Schädigung der Leberzellen führen. Welche Menge Alkohol für den Menschen schädlich ist, ist individuell unterschiedlich, als allgemeiner Grenzwert lässt sich jedoch grob sagen, dass 40g Alkohol pro Tag für den Mann und 20g Alkohol pro Tag für die Frau das für die Leber gerade noch zu tragende Obermaß ist.
Ein übermäßiger oder dauerhafter Konsum von Alkohol über den tragbaren Grenzwert hinaus führt dazu, dass sich mit der Zeit die Stoffwechsellage der Leberzellen ändert und die Zellen überfordert sind, sodass beim Abbau des ständig anflutenden Alkohols giftige Nebenprodukte entstehen (Acetaldehyd). Diese Nebenprodukte reichern sich in der Leber an und führen – zunächst – zu einer Leberverfettung mit möglicherweise begleitenden Leberentzündungserscheinungen (Fettleberhepatitis), die bei fortdauerndem Alkoholkonsum in eine Leberzellzerstörung und –fibrose (Leberzirrhose) übergehen kann.
Ein chronischer Alkoholkonsum kann im Rahmen einer Blutentnahme durch erhöhte CDT- und MCV-Werte auffallen, bei stattfindender Leberzellschädigung oder sogar einem Leberzelluntergang, steigen auch die spezifischen Leberwerte, wie die gGT, die GOT und GPT. Die Höhe der Leberwerte lässt sich dabei in der Regel mit dem Ausmaß der Leberschädigung korrelieren.
Weitere Informationen zum Thema lesen Sie auch auf unserer Seite: Folgen von Alkohol.
Stress hat viele Auswirkungen auf den Körper.
Neben Folgen für die Psyche kann Stress sich auch in den Organen des Körpers bemerkbar machen.
Sollte belastender Stress über einen längeren Zeitraum vorliegen, so kann er auch die Funktion der Leber beeinflussen.
Dies macht sich durch erhöhte Leberwerte bemerkbar.
Typischerweise sind hierbei die Transaminasen GOT und GPT erhöht.
Die Syntheseleistung der Leber ist in der Regel nicht betroffen.
Auch wird die Erhöhung der Leberwerte meist nicht subjektiv wahrgenommen, sondern erst durch die Bestimmung im Labor bemerkt.
Weitere Folgen von Stress auf den Körper findet Sie im diesem Artikel: Folgen von Stress
Das Vitamin D wird in der Leber durch diverse Enzyme in ein Hormon umgesetzt.
Daran beteiligt sind die Transaminasen GOT und GPT.
Zwischen Vitamin D und den Enzymen besteht eine gegenseitige Abhängigkeit.
Dies bedeutet, dass bei einem Mangel an Vitamin D mehr Enzyme für die Produktion und die Umwandlung des Vitamins in das Hormon gebildet werden.
Dadurch sind die Leberwerte der GOT und der GPT bei Vitamin D-Mangel erhöht.
Bei einer Erkrankung der Leber, bei der die Funktion eingeschränkt ist, kommt es wiederrum zu einem Mangel an dem Vitamin D.
Hinter der Erhöhung steckt häufig eine durch falsche Ernährung und Alkoholmissbrauch bedingte Fettleber, sodass eine Umstellung auf fettarme Ernährung und die Reduktion des Alkoholkonsums oft bereits eine Verbesserung der Leberwerte hervorrufen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Ernährung bei Fettleber
Die regelmäßige Einnahme von bestimmten Medikamenten, die vorzugsweise über die Leber verstoffwechselt und abgebaut werden, können auf Dauer zu einem Anstieg der Leberwerte führen. Hierzu gehören zum Beispiel viele Schmerzmittel und auch einige Antibiotika. Möglicherweise müssen diese nach ärztlicher Abklärung abgesetzt werden.
Darüber hinaus kann eine chronische Stressbelastung ebenfalls zu einer Leberwerterhöhung führen: Unter Stress bildet der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol, welches auf Dauer auch zu einer Leberverfettung führen kann, da es die Bildung fettabbauender Enzyme in den Leberzellen vermindert. Eine Stressreduktion im Allgemeinen kann demnach also auch dazu beitragen, dass sich erhöhte Leberwerte verbessern.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Wie kann meine Leberwerte am besten senken?
Hepatitiden werden je nach ihrer Ursache antiviral, antibakteriell oder immunsuppressiv behandelt.
Hierzu finden Sie weitere Informationen unter unserem Thema: Therapie der Hepatitis
Lesen Sie dazu auch unser Thema: erhöhte Leberwerte
Hinter der Abkürzung MPU verbirgt sich die sogenannte „medizinisch psychologische Untersuchung“, die zur Beurteilung der Fahreignung bzw. Fahrtauglichkeit im Straßenverkehr durchgeführt wird (im Volksmund auch als „Idiotentest“ bekannt).
Dieser – seit 1954 in der Bundesrepublik Deutschland durchgeführte – Test wird in Begutachtungsstellen für Fahreignung bei auffälligen Personen durchgeführt, um das Risiko für Verkehrsunfälle auf den Straßen zu senken. Getestet werden sowohl die geistige und psychologische, als auch die körperliche Fahrtauglichkeit, die Dauer der Untersuchung liegt zwischen 3 bis 4 Stunden.
Der medizinische Teil der Testung beruht dabei auf der Überprüfung von Drogen-oder Alkoholmissbrauch anhand von medizinischen Gesprächen, körperlichen Untersuchungen und einer Blutentnahme mit anschließender laborchemischer Bestimmung bestimmter, relevanter Parameter, wie die Leberwerte gGT, GOT, GPT und die Alkoholparameter CDT (Carbohydrate-Deficient-Transferrin) und EtG (Etylglucuronid). Um die MPU erfolgreich abzuschließen, dürfen die Leber- (und insbesondere die Alkoholwerte) nicht erhöht sein.
Die medizinisch-psychologische Untersuchung dient dabei als die ausschlaggebende Grundlage für die Entscheidung über den Entzug oder die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis im Straßenverkehr.
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