Ein Magendurchbruch ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die schnellstmöglich operiert werden sollte. Er resultiert häufig aus Magengeschwüren, kann aber auch als Komplikation einer Magenspiegelung auftreten. Gefürchtet ist vor allem eine Bauchfellentzündung als Folge des Austretens von Mageninhalt.
Ein Magendurchbruch wird im medizinischen Fachjargon als Magenperforation bezeichnet. Es kommt zu einem plötzlichen Einriss der Magenwand und es entsteht ein Loch. Durch dieses Loch gelangt der Mageninhalt in die freie Bauchhöhle. Es kommt zu einer Reizung des Bauchfells durch die ätzende Magensäure und es entwickelt sich rasch eine Bauchfellentzündung (Peritonitis).
Die häufigste Ursache für einen Magendurchbruch ist das Magengeschwür. Man unterscheidet neben dem offenen Durchbruch (offene Perforation) auch eine gedeckt Perforation. Hierbei entsteht ebenfalls plötzlich ein Loch in der Magenwand, das Loch wird jedoch durch andere Strukturen, die im Bauchraum liegen, bedeckt, sodass diese Art des Durchbruchs weniger akut verläuft. Ein Magendurchbruch ist eine lebensgefährliche Erkrankung, die in der Regel einer sofortigen Operation und einer intensivmedizinischen Betreuung bedarf.
Da ein Magendurchbruch meist auf Basis eines Magengeschwürs entsteht, sind die Beschwerden, die im Rahmen eines solchen Geschwürs auftreten, prinzipiell als Anzeichen/Vorzeichen für einen Magendurchbruch zu werten. Es ist jedoch zu beachten, dass ein Magendurchbruch eine seltene Komplikation ist; es gibt also sehr viele Magengeschwüre, bei denen es nie dazu kommt.
Symptome eines Magengeschwürs sind unter anderem Schmerzen im Oberbauch, die insbesondere kurz nach der Nahrungsaufnahme auftreten und in nüchternem Zustand nachlassen. Es können ein Druckgefühl im Oberbauch, Völlegefühl, Appetitverlust sowie Übelkeit und Erbrechen hinzukommen.
Besteht der Verdacht auf ein Magengeschwür, sollte der behandelnde Arzt aufgesucht werden. Dieser verordnet Medikamente, die in der Regel zu einem Abheilen des Geschwürs führen.
Direkte Anzeichen, die in den Tagen oder Stunden vor einem Magendurchbruch auftreten, gibt es so nicht. Eventuell nehmen die Schmerzen, die im Rahmen des Geschwürs bei vielen bereits vorher bestanden haben, noch einmal zu. Ab dem Moment des Magendurchbruchs kommt es in den meisten Fällen zu plötzlichen starken Oberbauchschmerzen. Die Schmerzen können bis in die Schulter ziehen. Zusätzlich kann es nach kurzer Zeit zu Fieber, deutlicher Verschlechterung des Allgemeinzustandes und eventuell starken Kreislaufproblemen kommen. Besteht eines dieser Symptome, sollte sofort der Rettungsdienst hinzugezogen werden. Die Zeit von Beginn der Symptomatik bis zur Operation ist entscheidend für die Prognose.
Schmerz ist in den meisten Fällen das Hauptsymptom eines Magendurchbruchs. Die Schmerzen treten in der Regel plötzlich auf und sind stark. Es kann eine Ausstrahlung in Rücken oder Schulter vorliegen.
Die begleitenden Symptome sind oben bereits beschrieben. Neben dem starken Schmerz kann es zu Fieber und der Entwicklung eines Schocks mit sehr niedrigem Blutdruck und schnellem Puls kommen. Die Symptome entstehen in erster Linie aufgrund der sich rasch entwickelnden Bauchfellentzündung (Peritonitis), nachdem das Bauchfell mit dem sauren Mageninhalt in Kontakt gekommen ist.
Ein Magendurchbruch ist in der Regel ein sehr akutes Ereignis, das meist mit starken Schmerzen einhergeht. Dies führt die meisten Betroffenen rasch zum behandelnden Arzt oder in eine Rettungsstelle.
Hier ist zunächst die Anamnese (Arzt-Patienten-Gespräch) zur Diagnosefindung wichtig. Der Arzt wird fragen, wie lange die Schmerzen schon bestehen und ob sie plötzlich begonnen haben. Auch die Frage nach Vorerkrankungen ist wichtig, insbesondere ob ein Magengeschwür oder Magenkrebs bekannt ist. Auch ob bereits vorher gelegentlich Bauchschmerzen bestanden haben, kann gefragt werden.
Besteht der Verdacht auf einen Magendurchbruch, so wird sofort ein Röntgenbild angefertigt. Ist es zu einem Magendurchbruch gekommen, so erkennt man im Röntgenbild in den meisten Fällen sogenannte freie Luft im Bauchraum. Dies ist zunächst – zusammen mit der Anamnese – das sicherste Indiz für das Vorliegen eines Magendurchbruchs. Sicher kann die Diagnose erst gestellt werden, wenn operiert wird.
Die Behandlung eines Magendurchbruchs erfolgt in den meisten Fällen durch eine sofortige Operation. Hierbei wird entweder das Loch im Magen übernäht oder ein Teil des Magens muss entfernt werden, wenn das Loch zu groß zum Übernähen ist.
Die häufigste Ursache für die Entstehung eines Magendurchbruchs ist das Magengeschwür. Beim Magengeschwür kommt es zu einer entzündlichen Schädigung der Magenschleimhaut. Diese entsteht meist durch ein Übermaß an Magensäure und einen Mangel an Schleimschutzfilm für die Schleimhaut. Die innere Magenwand wird durch die Magensäure angegriffen und wird dadurch immer dünner. Dadurch erhöht sich das Risiko für einen Durchbruch der Magenwand.
Viele Magengeschwüre entstehen durch die Einnahme von bestimmten Schmerzmitteln und Entzündungshemmern (NSAR) ohne die zusätzliche Einnahme eines Magenschutzes wie Pantozol®.
Eine seltenere Ursache für einen Magendurchbruch ist das Magenkarzinom (Magenkrebs). Der Krebs frisst sich sozusagen in die Magenwand und führt dadurch - ähnlich wie das Geschwür – zu einem Ausdünnen der Wand, sodass das Risiko für einen Magendurchbruch steigt.
In selteneren Fällen tritt ein Magendurchbruch im Rahmen einer Magenspiegelung auf. Das Gerät, mit dem die Magenspiegelung durchgeführt wird (Gastroskop), durchstößt hierbei versehentlich die Magenwand. Auch ausgeprägte Verätzungen im Bereich des Magens können zu einem Durchbruch führen.
Alkohol an sich ist kein direkter Auslöser für einen Magendurchbruch. Alkohol gilt jedoch als wahrscheinlicher Risikofaktor für die Entwicklung von Magenkrebs (Magenkarzinom). Auch die Entstehung eines Magengeschwürs kann wohl durch regelmäßigen Konsum von hochprozentigem Alkohol gefördert werden. Insofern kann Alkohol indirekt als Risikofaktor für die Entstehung eines Magendurchbruchs angesehen werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Magenschmerzen nach Alkohol
Die Heilung eines Magendurchbruchs kann in den meisten Fällen nur durch eine Operation erreicht werden. Oftmals wird im Rahmen der Operation auch der auslösende Faktor beseitigt, beispielsweise ein Geschwür.
Ob ein Magendurchbruch folgenlos ausheilt und wie die Prognose ist, hängt stark davon ab, wie viel Zeit zwischen dem Durchbruch und der Operation vergangen ist. Kommt es zu einer Bauchfellentzündung, kann eine intensivmedizinische Behandlung notwendig werden. Dann hängt die Prognose vom Allgemeinzustand des Patienten und den Vorerkrankungen ab. Im fortgeschrittenen Stadium (keine Behandlung des Magendurchbruchs bis 24 Stunden nach Beginn) kann die Erkrankung in über 50% der Fälle tödlich verlaufen.
Ein Magendurchbruch führt im Akutstadium zum Auslaufen des Mageninhalts in die Bauchhöhle. Dies führt schnell zu einer Bauchfellentzündung. Daher ist eine rasche operative Therapie zwingend erforderlich.
Ist eine erfolgreiche operative Therapie erfolgt, kann der langsame Kostaufbau mit leichter und wenig fettiger Nahrung erfolgen. Auch wenn eine Teilentfernung des Magens notwendig war, erfolgt der Kostaufbau. Unter Umständen muss die Ernährung nach dem Eingriff umgestellt werden. Dies hängt davon ab, wie der Betroffene die Nahrung verträgt.
Nach einer erfolgreichen Operation bestehen sonst in vielen Fällen keine Einschränkungen mehr.
Wie bereits oben erwähnt, ist ein Magendurchbruch eine lebensgefährliche Erkrankung, die tödlich verlaufen kann. Die Prognose hängt maßgeblich davon ab, wie schnell die Erkrankung operativ behandelt wird. Mit jeder Stunde, die zwischen Beginn der Symptomatik und Operation vergeht, steigt die Sterblichkeit. Bei über 24 Stunden, die zwischen Symptombeginn und Operation liegen, liegt die Sterblichkeitsrate bei über 50%.
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