Scharlach ist eine hochinfektiöse Infektionskrankheit. Die Betroffenen sind 2-4 Tage ansteckend bevor sie Symptome zeigen und ohne Antibiotikatherapie bis zu weiteren 3 Wochen. Mittel der Wahl ist das Antibiotikum Penicillin. Durch eine schnelle Therapie sind die Betroffen oftmals nur noch 24h nach Therapiebeginn ansteckend.
Scharlach ist eine hochansteckende Infektionserkrankung, die vor allem im Kindesalter auftritt.
Besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten kommt es häufig zu einem Ausbruch einer regelrechten Krankheitswelle.
Die hochinfektiösen Krankheitserreger, die sogenannten Streptokokken, werden über Speicheltröpfchen übertragen. Beim Sprechen oder Husten gelangen die Tröpfchen in die Umgebungsluft und können sich in den Schleimhäuten der noch gesunden Kontaktpersonen einnisten und zu einem Ausbruch der Scharlacherkrankung führen. Auch der Kontakt mit Gegenständen wie Spielzeug, Gläser und Zahnbürsten von Erkrankten birgt ein hohes Risiko für eine Ansteckungsgefahr.
Menschen, die in direktem Kontakt zu einer erkrankten Person stehen, sind einer besonders hohen Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Die Inkubationszeit beträgt 2 – 4 Tage. In dieser Zeit geht von den Betroffenen schon eine Ansteckungsgefahr aus, obwohl sie meist selbst noch keine Symptome zeigen.
Allgemeine Informationen zum Thema finden Sie unter: Scharlach
Da es sich bei der Scharlacherkrankung um eine hochansteckende Infektiontionskrankheit handelt, besteht vor allem für Eltern, die täglich in nahem körperlichen Kontakt zu ihren erkrankten Kindern stehen, ein hohes Ansteckungsrisiko. Die krankheitsauslösenden Streptokokken befinden sich im Speichel der infizierten Kinder. Durch Niesen oder Husten gelangen sie in die Umgebung und können sich in den Schleimhäuten der Gesunden einnisten. Die Ansteckungsgefahr für Eltern und Erwachsene ist besonders hoch, wenn sie zum Beispiel das selbe Besteck wie ihre Kinder benutzen.
Im Falle einer Scharlacherkrankung können Eltern das Ansteckungsrisiko minimieren, indem sie einen intensiven körperlichen Kontakt mit dem Kind meiden und darauf achten, keine Gegenstände, wie zum Beispiel Besteck und Gläser zu benutzen, die ebenfalls von dem erkrankten Kind genutzt werden.
Außerdem sollte auf eine ausreichende Hygiene geachtet werden, da so mögliche Schmierinfektionen verhindert werden können. Insgesamt ist allerdings die Ansteckungsrate bei Eltern oder Erwachsenen deutlich geringer als bei Kindern, da die meisten Menschen schon während ihrer Kindheit einmal an Scharlach erkrankt sind und dadurch eine gewisse Immunität gegen den Erregerstamm entwickeln.
Gelangen sie im Erwachsenenalter erneut mit dem gleichen Erregerstamm in Kontakt, erfolgt sehr schnell eine Vernichtung durch die körpereigenen Immunzellen, sodass ein Ausbruch der Erkrankung ausbleibt.
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Während der Schwangerschaft sind Frauen deutlich gefährdeter, sich mit Scharlach zu infizieren. Das körpereigene Immunsystem der werdenden Mutter ist während einer Schwangerschaft besonders gefordert und muss vermehrt arbeiten. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko, sich mit möglichen Krankheitserregern zu infizieren.
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Schwangeren wird deshalb geraten, sich so gut es geht von erkrankten Personen fern zu halten und den Kontakt mit diesen zu vermeiden. Um das Risiko einer Ansteckung etwas zu senken, könne schwangere Frauen zur Stärkung und Unterstützung ihres Immunsystems Vitamine zu sich nehmen.
Erkrankt eine Schwangere dennoch an Scharlach, ist das Risiko für das ungeborene Baby sehr gering. Bislang sind keine Fälle bekannt, bei denen es zu einer Schädigung des Ungeborenen im Rahmen einer Scharlacherkrankung der Mutter gekommen ist. Dennoch sollte eine schnelle antibiotische Behandlung (siehe auch: Antibiotika) erfolgen, um mögliche Folgeschäden, wie Herz – oder Nierenschädigungen bei der werdenden Mutter zu vermeiden.
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Die Ansteckungsgefahr für eine Erkrankung mit Scharlach ist bei Kindern besonders hoch. Zum einen liegt das daran, dass sich das kindliche Immunsystem noch im Reifungsprozess befindet und demnach noch nicht vollständig entwickelt ist. Gelangt es in Kontakt mit krankheitserregenden Keimen, können diese noch nicht effizient bekämpft werden und es entsteht schneller eine Infektion.
Dazu kommt, dass Scharlach eine Inkubationszeit von 2 – 4 Tagen hat. Die erkrankten Kinder sind schon hochansteckend, obwohl sie sich noch wohl fühlen und noch keine spezifischen Symptome zeigen. Besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Sportgruppen oder Schulen ist die Ansteckungsgefahr für Kinder besonders hoch, da sie hier in engem körperlichen Kontakt mit den anderen Kindern stehen.
Da die Infektion über Speicheltröpfchen erfolgt, besteht besonders in öffentlichen Einrichtungen eine hohe Gefahr der Ansteckung. Das gemeinsame Spielen und Essen begünstigt eine mögliche Infektion immens.
Besonders kleine Kinder nehmen oftmals Gegenstände oder Spielzeug in den Mund. Im Rahmen einer Schmierinfektionen können sich die Erreger dann über den Kontakt mit verunreinigten Gegenständen schnell verteilen und zu einer Infektion bei dem nächsten Kind führen. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass Kinder, die an Scharlach erkrankt sind, auf keinen Fall öffentliche Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten besuchen, so lange von ihnen eine Ansteckungsgefahr ausgeht.
Ist eine Erkrankung bekannt sollte ebenfalls auf eine ausreichende Hygiene, vor allem das Waschen der Hände, geachtet werden, um das Risiko von Schmierinfektionen zu verringern.
Informieren Sie sich hier rund um die verschiedenen Symptome bei Scharlach.
Scharlach wird vor allem über Speichel übertragen, zum Beispiel beim Husten und Niesen, kann aber sogar auch über gemeinsam genutzte Gegenstände, wie Spielzeug in Kindertageseinrichtungen, verbreitet werden. Die Ansteckungsgefahr ist besonders in solchen Gemeinschaftseinrichtungen sehr hoch. Ein an Scharlach erkranktes Kind kann ohne Behandlung bis zu ca. drei Wochen ansteckend sein. Mit adäquater Behandlung, also mittels Antibiotika, ist das Kind aber schon 24 Stunden nach Behandlungsbeginn nicht mehr ansteckend. Theoretisch kann dann auch bereits wieder der Kindergarten besucht werden. Da es dem Kind aber häufig schlecht geht, sollte abgewartet werden, bis die Symptomatik verschwunden ist.
Auch sollte der behandelnde Arzt die letztendliche Entscheidung treffen, wie lange das Kind zu Hause bleiben soll. Zudem ist es wichtig, dem Kindergarten die Infektion des Kindes zu melden.
Auch Schulen gehören zu den Gemeinschaftseinrichtungen, in welchen Scharlach sich aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr leicht verbreiten kann. Deshalb gilt hier dasselbe wie für den Kindergartenbesuch: 24 Stunden nach Behandlungsbeginn mit Antibiotika ist das Kind nicht mehr ansteckend. Dennoch sollte bis zur Symptomfreiheit abgewartet werden, um das Kind zu schonen. Auch bei Schulkindern sollte zudem der Arzt die endgültige Entscheidung treffen, wann der Schulbesuch wieder gefahrlos für das Kind und seine Mitschüler möglich ist.
Erkrankt ein Kind an Scharlach fragen sich viele Eltern, über welchen Zeitraum die Gefahr einer Ansteckung besteht und auf was man alles achten sollte, um diese zu senken.
Die Länge des Ansteckungszeitraum hängt maßgeblich von dem Beginn der ärztlichen Therapie ab. Wird bei Scharlach sofort eine antibiotische Therapie mittels eines Penicillins eingeleitet, geht in der Regel nach 24 Stunden von dem Erkrankten keine akute Infektionsgefahr mehr aus.
Auch wenn es zu einem deutlichen Rückgang der Symptome kommt und der Betroffene sich schnell besser fühlt, sollte man besonders bei Kindern darauf achten, dass sie noch ein paar Tage daheim bleiben und sich richtig auskurieren. Eine antibiotische Therapie, sowie eine zu schnelle Rückkehr in den Kindergarten und die Schule, einhergehend mit Stress, können zu einer zusätzlichen Schwächung des Immunsystems führen. In diesem Zusammenhang können eventuell noch Komplikationen oder Folgeerkrankungen auftreten, die die Genesung weiterhin verzögern.
Wird kein Antibiotikum verabreicht, sind die Betroffenen für weitere 3 Wochen infektiös und es besteht die Gefahr der Ansteckung.
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Besonders gefährlich an einer Scharlacherkrankung ist die Gefahr der Ansteckung, bevor es überhaupt zu ersten typischen Symptomen kommt. Scharlach ist im Gegensatz zu vielen anderen infektiösen Erkrankungen nicht erst ansteckend, wenn sich die ersten Symptome wie Halsschmerzen oder Hautausschläge manifestieren, sondern schon im Vorfeld, wenn sich die Erkrankten noch wohl und genesen fühlen.
Gerade in dieser sogenannten Inkubationszeit, in der die Betroffenen schon von den Bakterien befallen sind, die Infektion aber noch nicht weit fortgeschritten ist, besteht das größte Risiko einer Ansteckung. Die Inkubationszeit kann 2 – 4 Tage umfassen und für die Erkrankten vollkommen symptomlos verlaufen. Erst nach dieser Zeit haben die Bakterien sich richtig in die Schleimhäute der Erkrankten eingenistet und bilden das Scharlachtoxin (Giftstoff) , welches dann wiederum zu dem typischen Hautausschlag einhergehend mit Fieber , Halsschmerzen und Abgeschlagenheit führt.
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Der Scharlacherreger Streptokokkus Pyogenes ist in der Lage, Giftstoffe zu bilden, die sogenannten Toxine, von welchen bisher drei verschiedene bekannt sind. Nur wenn die jeweilige Streptokokkenart eines dieser Toxine bildet, kommt es auch zu einer Scharlacherkrankung. Nach überstandener Erkrankung ist die Person gegen dieses eine Toxin geschützt; nicht jedoch gegen die anderen Toxine. Eine Infektion mit einem Erreger, der eines der anderen Toxine bildet, ist also durchaus noch möglich. Somit schützt eine einmalige Scharlachinfektion nicht vor einer weiteren.
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In der Regel beginnt die Ansteckungsgefahr einer Scharlacherkrankung schon 2 – 4 Tage vor dem Ausbruch der ersten krankheitstypischen Symptome. Demnach kann von den Betroffenen in dieser Zeit schon eine große Ansteckungsgefahr ausgehen.
Laut den ärztlichen Leitlinien sollte eine Erkrankung mit Scharlach immer mit einer antibiotischen Therapie behandelt werden. Als Antibiotikum wird Penicillin verschrieben, welches in der Regel für 7 – 10 Tage eingenommen werden sollte. Wichtig ist eine konsequente Einnahme über den verordneten Zeitraum, auch wenn sich das Kind schon deutlich besser fühlt und keine Symptome mehr aufzeigt.
Bei einem schnellen Start der Antibiotikatherapie besteht in der Regel nach 1 – 2 Tagen keine Ansteckungsgefahr mehr.
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Wird Scharlach nicht gemäß den aktuellen Leitlinien mit einem Antibiotikum behandelt, verlängert sich nicht nur die Gefahr der Ansteckung, sondern auch der Zeitraum, in dem die Betroffenen infektiös sind.
Ohne eine entsprechende antibiotische Therapie besteht die Gefahr einer Ansteckung für insgesamt bis zu 3 Wochen. Die typischen Symptome der Scharlacherkrankung wie Fieber, Halsschmerzen und Hautausschlag halten ebenfalls länger an und die Betroffenen fühlen sich insgesamt deutlich schlechter und sind sehr geschwächt. Vor allem bei Erwachsenen können die Symptome ohne den Einsatz einer adäquaten antibiotischen Therapie über mehrere Wochen, bis hin zu mehreren Monaten anhalten.
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