Bei Masern handelt es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch das Masernvirus ausgelöst wird. Charakteristisch für Masern ist ein Hautausschlag, welcher ca. 12-15 Tage nach Infektion und nach Abebben des zuerst auftretenden Fiebers typischerweise hinter den Ohren beginnt und sich dann über den ganzen Körper ausbreitet. Die Flecken sind zunächst klein und dunkelrot, können dann aber zu größeren verschmelzen und mit einem erneuten Fieberanstieg korrelieren.
Der Verursacher der Maserninfektion ist das gleichnamige Masernvirus, ein RNA-Virus, das zur sogenannten Familie der Paramyxoviren gehört und ausschließlich bei Menschen vorkommt.
Die Infektion mit diesem Virus geschieht in der Regel entweder durch direkten Körperkontakt zu Patienten, die in dem Zeitraum von 3-5 Tagen vor und etwa 4 Tage nach dem typischen Hautausschlag infektiös sind, oder aber über Tröpfchen in der Luft. Sie dringen dann über die Schleimhäute der Atemwege oder über die Bindehaut in den Körper ein, vermehren sich in den Lymphknoten und breiten sich von dort aus.
Die Diagnose wird oftmals alleine schon anhand des typischen Hautausschlages gestellt, welcher in Kombination mit den begleitenden Symptomen für Masern charakteristisch ist.
Zudem können im Blut sogenannte IgM-Antikörper gegen das Masernvirus bestimmt werden, wobei es sich um - von Immunzellen produzierte - Eiweißmoleküle handelt, die zur Bekämpfung des Virus in die Blutbahn abgegeben werden.
Das Virus kann mitunter auch direkt aus Rachenabstrich- oder Urinproben nachgewiesen werden, indem es durch spezielle Verfahren im Labor angezüchtet wird.
In den ersten 3 bis 5 Tagen der Maserninfektion, also vor dem Auftreten des Hautausschlags, treten Allgemeinsymptome wie Fieber, Schnupfen, Husten, Krankheitsgefühl sowie typische, weiße Flecken auf der Mundschleimhaut auf (Koplik’sche Flecken), die wie kleine Sandkörnchen vor allem im Wangenbereich aussehen.
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Fällt dann das Fieber, tritt oftmals zwischen dem 5 bis 7 Tag der Hautausschlag auf, mit dem das Fieber dann auch wieder erneut steigen kann. Nach einiger Zeit, wenn die Infektion und die Symptome allmählich wieder abklingen, kann sich die Haut, an der zuvor der Hautausschlag auftrat, dann in kleinen Schüppchen lösen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Masern Symptome
Der Hautausschlag, der bei Masern im fortgeschrittenen Stadium auftritt, wird oftmals von mehr oder weniger starkem Juckreiz begleitet.
Je nachdem, wie weit ausgebreitet der Ausschlag ist, jucken dann verschiedene Körperpartien.
Kommt es durch das Kratzen zu oberflächlichen Kratzwunden (diese entstehen oftmals über Nacht, wenn man im Schaf/Halbschlaf unbewusst dem Juckreiz durch Kratzen nachgeht), können sich diese im schlechtesten Fall zusätzlich mit Bakterien infizieren (Superinfektion) und entzünden.
Da es keine Therapie für eine Maserninfektion gibt und diese nach einer bestimmten Zeit von alleine ausheilt, können die einzelnen Symptome jeweils nur symptomatisch behandelt werden und eventuell auftretenden Komplikationen entsprechend angegangen werden.
Da es sich bei dem Hautausschlag der Maserninfektion oft um einen stark juckenden handelt, wird dieser dahingehend behandelt, dass der Juckreiz, so gut es geht, gestillt bzw. gelindert wird.
Hilfreich sind dabei kühlende Umschläge, entweder nur mit Wasser oder mit Juckreiz lindernden Zusätzen wie Schwarztee.
Desweiteren helfen kühlende Cremes bzw. Gele, die bei sehr starkem Juckreiz auch Kortisonanteile enthalten können, die diesen zusätzlich vermindern und entzündungshemmend wirken.
Um ein Aufkratzen des Ausschlags und eine mögliche sich anschießende Infektion der offenen Kratzwunden zu vermeiden, können die Fingernägel bewusst ganz kurz geschnitten werden, sodass das Risiko minimiert wird. Zudem sollte auf heiße Bäder verzichtet werden, da diese den Juckreiz oft verschlimmern.
Wird der Masernimpfstoff verabreicht, kann es entweder im Rahmen der Impfung zu einem typischen Masernhautausschlag kommen oder sogar unter bestimmten Umständen im Laufe des Leben zu einer richtigen Maserinfektion mit Hautausschlag trotz Impfung.
Dem ersten Fall liegt zugrunde, dass mit der Masernimpfung abgeschwächte Formen der Masernviren verabreicht werden – ein sogenannter Lebendimpfstoff.
Gelangen diese Viren in den Körper, reagiert das Immunsystem mit einer Abwehrreaktion und bildet Masernvirus-spezifische Antikörper zur Bekämpfung der Viren. Diese töten zum einem die Viren ab, zum anderen agieren die Immunzellen auch als Art Immunsystemgedächtnis, merken sich genau das Virus und bilden bei möglicher erneuter Infektion direkt die wirksamsten Antikörper, sodass ein Ausbruch in der Regel verhindert wird.
Auch wenn es sich bei dem Impfstoff um abgeschwächte Virenformen handelt, können diese während der Abwehrreaktion und Antikörperbildung zu abgeschwächten, nicht ansteckenden Maserninfektionssymptomen führen, so also auch zu einem abgeschwächten, weniger starken Hautausschlag.
Im Falle einer unvollständigen Masernimpfung kann die Infektion im Laufe des Lebens bei erneuter Infektion mit dem Virus trotzdem in seiner Gänze auftreten.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Hautausschlag nach einer Impfung und Schmerzen nach einer Impfung
In bestimmten Fällen kann es passieren, dass es trotz Impfung zu einer Maserninfektion mit Hautausschlag kommt. Der häufigste Grund dafür ist, dass die vorangegangene Masernimpfung nicht komplett war: für einen ausreichenden Masernschutz benötigt der Körper in der Regel zwei Impfungen.
Die erste Masernimpfung findet im Optimalfall zwischen dem 11 und 14 Lebensmonat eines Kindes statt, die zweite Folgeimpfung dann im zweiten Lebensjahr zwischen dem 15 bis 23 Monat. Die zweite Impfung ist dabei nicht dasselbe, wie eine klassischen Auffrischungsimpfung, sondern vielmehr eine, um den Impfschutz überhaupt komplett zu machen. Fällt die zweite Impfung aus, ist der Körper nicht vollständig immun gegen die Viren und kann diese bei Ansteckung nicht (gänzlich) abwehren.
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