Zahnschmerzen nach einer Erkältung - ist das normal?

Bei einer Erkältung handelt sich um eine Erkrankung der oberen Atemwege, die häufig durch Viren ausgelöst wird. Neben den typischen Symptomen wie: Halsschmerzen, Husten, Schnupfen und Heiserkeit kann es manchmal auch zu Zahnschmerzen kommen. Hiervon ist vor allem der Oberkieferseitenzahnbereich betroffen. Ursache ist dann meist die Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), welche mit Kopf- und Ohrenschmerzen einhergehen kann.

Zahnschmerzen nach einer Erkältung

Einleitung

Eine Erkältung bzw. ein grippaler Infekt wird überwiegend durch eine Vielzahl an Viren ausgelöst.

Es handelt sich dabei um eine Erkrankung der oberen Atemwege.

Typischerweise treten dabei folgende Symptome auf: Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Heiserkeit und manchmal die Kehlkopfentzündung

Aber auch Zahnschmerzen können ein Symptom einer Erkältung sein. Hiervon ist vor allem der Oberkieferseitenzahnbereich betroffen.

Ursache ist dann meist die Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), welche mit Kopf- und Ohrenschmerzen einhergehen kann.

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Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass Zahnschmerzen den Patienten stark beeinträchtigen und sich die Erkältung dann noch schlimmer anfühlt.

In einigen Fällen bleiben die Zahnschmerzen auch nach Ausheilung der Erkältung bestehen. Gründe und Behandlung sollen in diesem Artikel näher beleuchtet werden.

Ursache

Eine Erkältung, auch als grippaler Infekt bezeichnet, ist eine Erkrankung der oberen Atemwege, der Nase oder der Nebenhöhlen, welche manchmal auch Rachen oder Kehlkopf betreffen kann. Typisch sind die oben genannten Symptome.

Die Ursache für die seltener auftretenden Zahnschmerzen liegt oft in einer bis dato unerkannten Entzündung des Zahnes. Sie kommt durch die Erkältung zum Vorschein, da das Immunsystem geschwächt ist und der Körper mit allen Mitteln versucht, den grippalen Infekt zu bekämpfen. Die unterdrückte Zahnentzündung kann dann nicht mehr in Schach gehalten werden. Die Erkältung fungiert dabei als Verstärker der Entzündung.

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Weiterhin ist aber auch eine Ursache denkbar, die gar nicht vom Zahn selbst ausgeht. Durch eine Verbindung der Nase mit den Nasennebenhöhlen ist eine Entzündung der darin befindlichen Schleimhaut möglich. Durch eine Nervirritation werden Schmerzen erzeugt.

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Weiterhin können Bakterien in das Mittelohr gelangen und dort eine akute Entzündung (Otitis media acuta) verursachen. Aufgrund der räumlich engen Lagebeziehung können entstehende Druckschmerzen auf die Oberkieferzähne ausstrahlen. Auch Kopfschmerzen sind in der Lage Zahnschmerzen zu verursachen. Diese führen dazu, dass der Körper Schmerzen gegenüber generell empfänglicher wird.

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Begleitende Symptome

Mit den Zahnschmerzen gehen in diesem Fall alle Symptome einer Erkältung einher. Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen sind hierbei typisch. Eine Mittelohrentzündung verursacht pulsierende Schmerzen, Hörminderung oder Ohrgeräusche. Weiterhin ist mit einer Schmerzverstärkung bei körperlicher Belastung und beim Vornüberbeugen zu rechnen. Diese erklären sich durch einen Druckanstieg in der Kieferhöhle: Die Seitenzahnwurzeln im Oberkiefer werden dadurch belastet und die Zähne schmerzen. Wenn die Symptome an den Zähnen über die Erkältung hinaus noch länger als eine Woche bestehen oder ein Zahn auf den Reiz heiß, kalt, süß oder sauer schmerzt, ist dies ein Anzeichen für eine Zahnwurzelentzündung und hat nichts mehr mit der Erkältung zu tun. Mit dieser Erkrankung ist nicht zu spaßen, man sollte dann schnell den Zahnarzt aufsuchen.

Was tun bei Zahnschmerzen nach einer Erkältung?

Nachdem die Erkältung begonnen hat, können  Zahnschmerzen recht schnell auftreten. In diesem Fall kann man alle üblichen Hausmittel anwenden, die es zur Bekämpfung von Erkältung und Zahnschmerzen gibt. Darunter fallen: Dampfbäder mit Kamille, Mundspülungen mit Salbeitee oder Teebaumöl, das Kauen von Nelken oder Rosmarinblättern sowie ein Umschlag mit zerhackten Zwiebeln. Bei einer Erkältung benötigt der Körper eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie viel Ruhe und Erholung. Auch heiße Bäder mit ätherischen Ölen wirken wohltuend. Dazu sollte eine ordentliche Mundhygiene eingehalten werden.

Sollten die Hausmittel keine Linderung verschaffen, kann ergänzend eine medikamentöse Behandlung erwogen werden. Schmerzmedikamente wie Ibuprophen oder Paracetamol bekämpfen die Zahnschmerzen oft sehr gut. Wichtig ist hier jedoch die Ursache der Erkältung zu beheben. Entzündungshemmende Medikamente sind von Vorteil. Sobald die Erkältung ausgeheilt ist, sollten sich auch die Zahnschmerzen bessern. Ist dies nicht der Fall, ist es möglich, dass doch eine Zahnentzündung Ursache war. Dann sollte keine Selbstmedikation mehr erfolgen. Ein schneller Gang zum Zahnarzt ist notwendig, sonst besteht die Gefahr einer Ausbreitung der Entzündung!

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Dauer

Da die Zahnschmerzen mit einer Erkältung einhergehen, ist ihre Dauer auch von dieser abhängig. Sobald diese abklingt, sollten sich auch die Zahnschmerzen bessern. Wenn die Schmerzen jedoch noch andauern, obwohl man sich schon wieder fit fühlt, kann die Ursache darin liegen, dass die Nebenhöhlenentzündung noch nicht ganz abgeheilt ist. Die Abheilung dieser benötigt oft etwas länger, als Kopfschmerzen oder Husten. Dauern die Schmerzen allerdings noch länger als eine Woche über die Erkältung hinaus an, sollte ein Zahnarztbesuch stattfinden, damit die eigentliche Ursache behandelt werden kann.

Zahnschmerzen im Oberkiefer nach einer Erkältung

Gerade im Oberkiefer treten Zahnschmerzen im Rahmen einer Erkältung sehr oft auf. Vor allem dann, wenn die Nasennebenhöhlen von einer Entzündung betroffen sind. Es kommt zu einer Füllung der Höhle durch Flüssigkeitsbildung und Schleimhautschwellung, was einen Druck aufbaut. Dadurch wird der Nerv komprimiert und es entstehen Schmerzen. Der Schmerz ist oftmals pochend und kann sich über die Wange ausbreiten. Je nachdem, welche Nebenhöhlen betroffen sind, strahlen die Schmerzen auch bis in die Stirn oder hinter die Augen aus.

Bei manchen Menschen fühlt es sich so an, als würden die Oberkieferseitenzähne schmerzen. Dies liegt an der sehr engen Lagebeziehung zwischen der Kieferhöhle und den Zahnwurzeln, welche nur durch eine sehr dünne Knochen- und Schleimhautschicht getrennt werden. Diese Beschwerden sind nicht als „echte“ Zahnschmerzen zu klassifizieren, da die Zähne nicht Auslöser dieser Empfindungen sind. Man kann sie dazu auch recht gut voneinander abgrenzen.

Schmerzen, die von der Nebenhöhle ausgehen, werden wegen einer Druckerhöhung beim Vornüberbeugen des Kopfes stärker, Zahnschmerzen nicht. Weiterhin ist es möglich, dass der Nerv (N. alveolaris superior), der für die Sensorik der Oberkieferzähne verantwortlich ist, an anderer Stelle abgeklemmt oder geschädigt wird. Er verläuft am Kieferhöhlenboden und ist bei einer Sinusitis stark gefährdet. Da das Gehirn nicht unterscheiden kann, wo die Schädigung stattfindet, projiziert es die Schmerzen dann auf die gesamte obere Zahnreihe. Auch die Mittelohrentzündung strahlt in den Oberkieferbereich aus. Die Abheilung dieser Erkrankungen kann längere Zeit benötigen. Obwohl man sich schon wieder fit fühlt, da Husten und Schnupfen weg sind, dauern die Zahnschmerzen dann noch einige Tage an.

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Zahnschmerzen im Unterkiefer nach einer Erkältung

Die Zähne im Unterkiefer sind bei einer Erkältung nur in sehr wenigen Fällen betroffen. Erst wenn eine Nasennebenhöhlenentzündung lange Zeit andauert und sich aufgrund fehlender Behandlung stark ausbreiten kann, beginnen die Unterkieferzähne zu schmerzen. Da sich diese Empfindung diffus über das gesamte Gesicht ausbreitet, kann hier oftmals kein genauer Zahn als Verursacher benannt werden. Darüber hinaus ist es möglich, dass sich eine Infektion aus dem Hals-Nasen-Rachen-Bereich auf die Speicheldrüsen ausbreitet. Vor allem im Mundboden befindet sich in sehr enger Lagebeziehung zu den Unterkieferzähnen die beidseitig angelegte Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis). Die Entzündung dieser Drüse (Sialadenitis) verursacht Schmerzen im Unterkiefer, welche manchmal Zahnschmerzen ähneln. Natürlich besteht auch im Unterkiefer die Möglichkeit einer Zahnwurzelentzündung.

Autor: Dr. Nikolas Gumpert Veröffentlicht: 14.03.2017 - Letzte Änderung: 01.12.2022