Krämpfe im Oberbauch

Krämpfe im Oberbauch

Einleitung

Krampfartige Schmerzen im Oberbauch können auf eine Vielzahl von Störungen und Erkrankungen hinweisen. Man unterscheidet dabei zwischen akuten oder chronischen Schmerzzuständen. Krämpfe im Oberbauch können beispielsweise durch Unverträglichkeiten, Ernährungsfehler, Allergien, Entzündungen, funktionelle Probleme sowie durch bösartige Veränderungen von Organen ausgelöst werden.

Häufig wird der Schmerz besonders an einer bestimmten Stelle wahrgenommen, allerdings muss die Ursache der Schmerzen nicht immer direkt an den Organen der Bauchhöhle liegen. Auch Schmerzen benachbarter Organe wie beispielsweise des Zwerchfells, des Urogenitaltraktes oder der Wirbelsäule können sich als Krämpfe im Oberbauch äußern.

Bei Kindern stehen Ursachen wie beispielsweise ein verdorbener Magen, Zahnwachstum oder verschiedene psychische Ängste im Vordergrund, wenn sie an Krämpfen in Bereich des Oberbauches leiden.

Im Oberbauch finden sich verschiedene Organe, neben den Verdauungsorganen, Magen, Darm, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse, sind dort auch die Leber, die Milz, Blutgefäße, Lymphbahnen und die Nieren lokalisiert, die alle unter Umständen Krämpfe im Oberbauch verursachen können.

Auch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) kann bei einer Entgleisung des Blutzuckerspiegels zu einer sogenannten Pseudoperitonitis führen, die sich durch starke Oberbauchkrämpfe und heftigen Brechreiz äußert. Ebensolche Symptome können auch andere Stoffwechselsstörungen verursachen, was notfallmäßig behandelt werden muss. Auch in der Schwangerschaft kommt es gelegentlich zu Krämpfen im Oberbauch, wobei harmlose Wachstumsbeschwerden von ernsthaften Komplikationen unterschieden werden müssen.

Allgemeine Informationen zum Thema Bauchkrämpfe finden Sie unter: Krämpfe im Bauch

Ursachen

Die Mehrzahl aller Bauchschmerzen oder -krämpfe im Oberbauch sind relativ harmloser, nicht lebensbedrohlicher Natur und werden durch einen verdorbenen Magen, Ernährungsfehler, eine infektiöse Darmentzündung (Enteritis) oder einen Mangel an Verdauungssäften (Dyspepsie) verursacht.

Magenerkrankungen sind sehr häufig die Ursache für Krämpfe im Oberbauch, beispielsweise aufgrund einer Magenschleimhautentzündung, eines Reizmagens, Sodbrennen oder eines Magengeschwürs. Auch bei Verstopfung kommt es rasch zu Schmerzen oder Krämpfen im Oberbauch.

Hier kann häufig schon durch kleine Änderungen der Ernährungsgewohnheiten (z.B. Erhöhung des Gemüsekonsums) und ausreichend Trinken Linderung verschafft werden. Eine weitere harmlose Ursache für Krämpfe im Bereich des Oberbauchs stellen Seitenstiche dar, die vor allem bei anhaltender körperlicher Anstrengung auftreten.

Eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) kann ebenfalls Krämpfe im Oberbauch verursachen, dabei kommt es meist zu einer stark angespannten und druckschmerzhaften Bauchdecke. Auch eine Lungenentzündung oder Rippenfellentzündung kann zu Oberbauchbeschwerden führen, obwohl es sich typische Erkrankungen des Brustraums handelt.

Sehr häufig werden auch Schmerzen, die vom Herz oder den Herzkranzgefäßen ausgehen (z.B. Herzinfarkt, Angina pectoris bei der Koronaren Herzkrankheit), im Oberbauch verspürt. Ebenso können sich Entzündungen oder andere Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse durch Krämpfe im Oberbauch äußern.

Eine Notfallsituation stellt ein Wandeinriss (Dissektion) der Hauptschlagader dar, der sich durch starke Brustschmerzen und Oberbauchschmerzen eventuell auch durch einen Kreislaufschock äußert.

Gallenkolik

Krämpfe im Oberbauch entstehen meist auf Boden einer krankhaften Veränderung der Leber und Galle. Sind die Krämpfe im Sinne von starken wellenartigen Schmerzen zu verstehen, so spricht man von einer Gallenkolik. Der Begriff Kolik selbst bezeichnet stärkste Schmerzen, die durch Krämpfe der Muskelzellen von Hohlorganen entstehen.

Diese Hohlorgane sind in diesem Fall die Gallenblase und ihre Ausführungsgänge. Am häufigsten entsteht das Beschwerdebild der Gallenkolik durch eine Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) oder ein Gallensteinleiden (Cholelithiasis). Verlegt ein solcher Stein den Gallengang, der zum Darm führt, und entzündet sich dieser Gang, spricht man von einer Gallengangsentzündung (Cholangitis).

Begleitende Symptome

Allgemein und unabhängig davon, wo genau die Entzündung stattfindet, klagen Betroffene über einen rechtsseitigen Oberbauchschmerz mit Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Völlegefühl. Häufig sind diese Schmerzen auch von Mahlzeiten abhängig. Insbesondere nach fettreichen Mahlzeiten macht sich die entzündete Gallenblase bemerkbar.

Die Gallenkolik zeichnet sich durch die Besonderheit aus, dass der Schmerz ganz typischerweise in die rechte Schulterregion projeziert wird (dieser komplizierte Mechanismus findet im Rückenmark statt. Die rechte Schulter als Projektionsort ist die Head-Zone der Gallenblase). Generell können die schmerzhaften Krämpfe noch in die Magengegend und den Rücken ausstrahlen.

Bei einer Entzündung der Gallenblase ohne Beteiligung der Gänge treten auch Fieber und andere alarmierende Symptome wie die einer Blutvergiftung auf. Da ihr ein tendenziell größerer Stein zugrunde liegt, der die Gallenblase nicht verlassen kann, gibt es im rechten Oberbauch einen ganz bestimmten Schmerzpunkt, der auch provoziert werden kann (Murphy-Zeichen, siehe dazu: Diagnose einer Gallenblasenentzündung).

Dies ist nicht der Fall bei einem Gallensteinleiden der Gänge (Choledocholithiasis). Zwar sind die schmerzhaften Krämpfe auch stark und wellenförmig, jedoch ist der Druckschmerz eher diffus, am ehesten aber gürtelförmig. Verlegt ein Gallenstein ein Mal den Gallengang in der Art, dass die Gallenflüssigkeit nicht mehr in den Darm abfließen kann, kommt es zum sogenannten Gelbsucht (Ikterus).

Die Haut und Bindehaut der Augen verfärbt sich gelb, die Betroffenen klagen über Juckreizt der Haut und bemerken einen entfärbten Stuhl bei gleichzeitig dunklem Urin (am ehesten rostrot, bräunlich). Bei einer Entzündung der Gallengänge (Cholangitis) liegen die oben genannten Beschwerden ebenfalls vor, nur kombiniert.

Generell sind die Betroffenen bei einer Gallenkolik äußerst schmerzgeplagt, appetitgemindert und leistungsschwach. Je nach Komplikationen kann es auch zu Beschwerden einer Blutvergiftung (Sepsis) kommen.

Dauer

Bei der milden Verlaufsform finden sich Symptome vor allem nach den Mahlzeiten ohne weitere Beschwerden. Diese sind dann zwischen den Mahlzeiten rückläufig. Bei schwereren und akuten Verlaufsformen bringt nur eine Nahrungskarenz eine dezente Verbesserung der Symptome. Die Krämpfe verschwinden erst nach adäquater antibiotischer und/oder operativer Therapie.

Prognose

Die Prognose hängt von den Risikofaktoren und dem Verlauf der jeweiligen Genese ab. Verfügt jemand über alle Risikofaktoren für ein Gallensteinleiden (Übergewicht, Weiblich, in fruchtbarem Alter, unter 40 Jahre alt, hellhäutiger Teint, erkrankte Familienmitglieder) ist die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv (Wiederauftreten der Steine) hoch.

Generell gilt auch, dass die Hälfte aller Betroffenen mit einer Gallenkolik innerhalb eines Jahres eine erneute Kolik entwickeln.

Therapie – Was tun bei Krämpfen im Oberbauch?

Insbesondere bei akut aufgetretenen Bauchschmerzen oder -krämpfen ist es häufig notwendig zwischen harmlosen Ursachen und sofort behandlungsbedürftigen Erkrankungen zu unterscheiden. Vor allem wenn es zusätzlich zu weiteren Symptomen kommt wie Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufsymptomen oder Fieber, kann es sich um eine Vielzahl von Krankheiten in verschiedenen Körperregionen handeln, denen eine (not)ärztliche Untersuchung und eventuell sogar eine Einweisung ins Krankenhaus folgen muss.

Da Krämpfe im Oberbauch in vielen Fällen relativ harmloser Natur sind, können einfache Maßnahmen häufig die Beschwerden lindern. Lokale Wärmeanwendung durch eine Wärmflasche, ein Körnerkissen oder ein warmes Bad führen oft zu einer Linderung der Krämpfe im Oberbauch.

Auch Wärme, die über das Trinken von warmen Tee zugeführt wird, ist häufig hilfreich. Die Anwendung von Schmerzmitteln sollte bei unklarer Ursache für die Krämpfe eher vorsichtig gehandhabt werden, da in bestimmten Situationen die Beschwerden durch Schmerzmittel noch verschlechtert werden können.

Häufiges Beispiel dafür ist die Magenschleimhautentzündung, bei der die Krämpfe im Oberbauch durch Medikamente wie Aspirin oder Ibuprofen weiter verschlimmert werden.

Wenn Erkrankungen der inneren Organe die Ursache für die Oberbauchkrämpfe darstellen, richtet sich die Behandlung nach der jeweiligen Diagnose. In jedem Fall sollte bei unklaren, anhaltenden Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthafte Erkrankungen sicher auszuschließen.

Nach Lokalisation der Krämpfe

Krämpfe rechts im Oberbauch

Die genaue Beschreibung der Lokalisation von Krämpfen und Schmerzen im Oberbauch ergibt häufig erste Hinweise auf die Ursache der Beschwerden. Im rechten Oberbauch nimmt die Leber einen großen Platz ein und auch die Gallenblase ist hier lokalisiert. Eine Entzündung der Leber (Hepatitis) oder der Gallenblase sowie andere Erkrankungen dieser Organe können zu Krämpfen im Oberbauch führen.

Besonders häufig ist die sogenannte Gallenkolik, die durch Gallensteine ausgelöst wird. Dabei kommt es zu anhaltend starken Krämpfen, die bis in die rechte Schulter ausstrahlen und eventuell mit Übelkeit, Brechreiz, Schweißausbrüchen oder Gelbsucht (Ikterus) verbunden sind.

Krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch können auch durch eine Blinddarmentzündung ausgelöst werden. Der Blinddarm ist normalerweise im rechten Unterbauch lokalisiert, allerdings können die Schmerzen im Falle einer Entzündung auch im Oberbauch wahrgenommen werden.

Krämpfe links im Oberbauch

Links im Oberbauch liegt die Milz. Verschiedene Erkrankungen dieses Organs können zu Schmerzen oder Krämpfen im linken Oberbauch führen und bis in die linke Schulter ausstrahlen. Durch eine Infektion oder einen Abszess in der Milz kann es zu einer starken Vergrößerung des Organs kommen, was Beschwerden auslöst.

Akute, linksseitige Oberbauchkrämpfe können unter Umständen für einen Milzinfarkt sprechen.

Auch die linke Niere kann bei Entzündungen oder aufgrund anderer Ursachen Krämpfe im linken Oberbauch verursachen, die oft auch im linken Rückenbereich wahrgenommen werden. Aber auch Beschwerden, die von der Bauchspeicheldrüse oder vom Magen ausgehen, können unter Umständen betont auf der linken Seite wahrgenommen werden. So führen typischerweise Erkrankungen wie Entzündungen der Speiseröhre, Entzündungen des Magens oder Bauchscpeicheldrüsenentzündung vor allem links zu krampfartigen Schmerzen.

Krämpfe in der Mitte des Oberbauchs

Sind die Krämpfe im Oberbauch vor allem in der Mitte lokalisiert, gehen die Beschwerden in den meisten Fällen vom Magen aus. Sodbrennen bezeichnet das Zurücklaufen des sauren Magensaftes die Speiseröhre, was sehr schmerzhaft sein kann und auch zu Krämpfen führen kann.

Auch bei einem Reizmagensyndrom oder bei einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann es Krämpfen im Oberbauch kommen. Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, aber auch Gallensteine oder Erkrankungen der Gallenblase werden häufig ebenfalls in der Mitte des Oberbauchs verspürt. Entzündungen der Bauchspeicheldrüse werden am häufigsten durch chronischen Alkoholkonsum verursacht und äußern sich meist als schneidende, brennende, krampfartige Schmerzen in der Mitte des Oberbauchs.

Krämpfe im Oberbauch können das Wehen sein

Bei Bauchschmerzen und Krämpfen im Oberbauch ist es für werdende Mütter häufig schwer zu unterscheiden, ob es sich um schwangerschaftsbedingte Beschwerden oder um echte Wehen handelt. Etwa ab Beginn der zweiten Schwangerschaftshälfte kommt es bei Schwangeren regelmäßig zu Übungswehen.

In unregelmäßigen Abständen kommt es zu Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur und der Bauch wird hart, als „Training“ für die Geburt. Normalerweise sind die Übungswehen nicht schmerzhaft und dauern auch nur kurz an. Zu Vorwehen kommt es dann ab der 36. Schwangerschaftswoche, die ebenfalls als krampfartiges, aber schmerzarmes Oberbauchziehen wahrgenommen werden können.

Echte Wehen äußern sich durch Krämpfe im Oberbauch, die regelmäßig und in sich verkürzenden Intervallen auftreten. Außerdem nehmen die mit ihnen verbundenen Schmerzen allmählich zu. Wenn es vor der 36. Schwangerschaftswoche zu echten Wehen kommt eventuell verbunden mit Rückenschmerzen oder wässrigem oder blutigem Ausfluss, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Grundsätzlich sollte bei Unklarheit, ob es sich bei Krämpfen im Oberbauch während der Schwangerschaft um Wehen handelt, der Rat einer Hebamme oder eines Arztes eingeholt werden.

Krämpfe im Oberbauch während der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft ist mit einer wachsenden Belastung für den Körper verbunden, weshalb es fast in jeder Schwangerschaft zu mehr oder weniger starken Bauchschmerzen kommt. In einigen Fällen steigern sich die Beschwerden zu richtigen Krämpfen, verursacht werden sie vor allem durch das Wachstum des Babys. Auch Übungs- Vor- und echte Wehen können sich durch Beschwerden im Oberbauch bemerkbar machen. Akute, leichtere Krämpfe im Oberbauch, die zu den normalen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft gehören, können mit Wärme, Ruhe und Entspannung behandelt werden.

In der frühen Schwangerschaft kann sich eine Fehlgeburt oder Eileiterschwangerschaft durch Blutungen und krampfartige Schmerzen äußern. Ärztliche Hilfe ist in beiden Fällen notwendig. Eine späte Fehlgeburt im zweiten Schwangerschaftstrimester ist ebenfalls mit Blutungen sowie starken und schmerzhaften Krämpfen verbunden. Bei solchen Symptomen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Etwa ab der 24. Schwangerschaftswoche können krampfartige Beschwerden im Oberbauch eventuell in Verbindung mit Becken- oder Rückenschmerzen auf eine Frühgeburt hinweisen. Eine schnelle medizinische Behandlung kann häufig den Geburtsbeginn noch verzögern oder stoppen, allerdings nur, wenn die Fruchtblase noch nicht geplatzt ist. Aber auch andere zum Teil schwere Schwangerschaftskomplikationen können mit Krämpfen im Oberbauch einhergehen. Beispielsweise äußert sich das sogenannte HELLP-Syndrom durch starke Schmerzen im rechten Oberbauch.

Bei starken oder sich verschlimmernden Krämpfen im Oberbauch in der Schwangerschaft sollte ein Arzt aufgesucht werden, um Komplikationen der Schwangerschaft oder Krankheiten sicher auszuschließen.

Krämpfe im Oberbauch nach dem Essen

Beschwerden im Oberbauch und Bauchschmerzen allgemein entstehen am häufigsten in den Verdauungsorganen: Magen, Darm, Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse. Schon allein durch Stress oder falsche Ernährung kann es zu Schmerzen oder Krämpfen im Oberbauch kommen, beispielsweise durch zu viel oder zu schnelles Essen.

Häufig treten Beschwerden vor allem nach dem Essen auf, was ganz unterschiedliche Ursachen haben kann. Krämpfe im Oberbauch, die nach der Nahrungsaufnahme auftreten können beispielsweise durch ein Magengeschwür oder eine Magenschleimhautentzündung verursacht werden.

Aber auch Gallensteine führen nach dem Essen insbesondere von fettigen Speisen zu starken Krämpfen im Oberbauch. In manchen Fällen kann auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) dahinter stecken, was typischerweise zu gürtelförmigen Schmerzen rund um den Oberbauch führt.

Ebenso kann eine chronische Verstopfung nach dem Essen zu Beschwerden führen, hier sollte eine Ernährungsumstellung und eine erhöhte Flüsssigkeitsaufnahme angestrebt werden.

Krämpfe im Oberbauch und Durchfall

Das Absetzen von breiigem oder wässrig-flüssigem Stuhl mehr als dreimal am Tag wird Durchfall genannt. Nicht zwingend hat das Symptom Durchfall auch gleich einen Krankheitswert, nicht selten tritt der Durchfall ein paar Mal auf und verschwindet dann von alleine.

Häufigste Ursachen für Durchfall sind Darminfektionen, Darmentzündungen, Lebensmittelunverträglichkeiten und Lebensmittelvergiftungen. Bei Durchfall kommt es zu heftigen und krampfartigen Bewegungen des Darmes, wodurch der flüssige Speisebrei sehr schnell durch den Darm transportiert wird, ohne dass alle Nährstoffe aufgenommen werden. Diese Bewegungen des Darms bei Durchfall können sich auf die Bauchdecke ausweiten und somit zu Krämpfen im Oberbauch führen.

Die Ursache von Krämpfen im Oberbauch, die mit Durchfall verbunden sind, sollten in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden, vor allem, wenn weiter Symptome wie Fieber oder Schüttelfrost hinzukommen, da es sich unter Umständen um einen Notfall oder in seltenen Fällen auch um eine bösartige Erkrankung handeln kann.

Krämpfe im Oberbauch und Rückenschmerzen

Krampfartige Bauchschmerzen, die im Zusammenhang mit Rückenschmerzen auftreten, können eine Vielzahl von Ursachen haben. Häufig handelt es sich um harmlose, muskuläre Beschwerden, die durch Reizungen der Nerven oder Muskeln im Bauch- beziehungsweise Rückenbereich ausgehen. Auch Menstruationsbeschwerden können sich durch Rückenschmerzen in Verbindung mit Bauchkrämpfen äußern.

Allerdings gibt es in selteneren Fällen auch ernstere Ursachen für Krämpfe und Schmerzen im Oberbauch, die bis in den Rücken ziehen. Beispielsweise kann eine Gallenkolik durch Gallensteine solche Symptome verursachen.

Typischerweise führen auch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse zu Schmerzen, die in den Rücken ausstrahlen, ebenso wie Erkrankungen der Nieren. Die Nieren sind sehr nahe am Rücken lokalisiert, weshalb es bei Nierenerkrankungen auch zu einem sogenannten Klopfschmerz kommt.

Bei vorsichtigem Beklopfen des Rückens im Nierenbereich kommt es zu einer Schmerzauslösung. Auch Erkrankungen des Herzens äußern sich in vielen Fällen durch Krämpfe im Oberbauch, bei manchen Erkrankungen wie der Angina pectoris bei der Koronaren Herzkrankheit kommt es in dem Zusammenhang häufig zusätzlich zu ziehenden oder stechenden Schmerzen im oberen Bereich des Rückens.

Ein absoluter Notfall stellen Wandeinrisse der Hauptschlagader dar, die Hauptsymptome sind dabei Krämpfe im Oberbauch und sehr starke Rückenschmerzen.

Weiterführende Informationen

Weitere interessante Informationen zum Thema Krämpfe finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.09.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024