Charakteristisch für Krämpfe ist meistens ein zeitlich begrenztes Zusammenziehen von Muskulatur. Man unterscheidet Krämpfe der quergestreiften Muskulatur (Bsp.: Hände, Arme, Beine), die meistens durch eine mechanische Überdehnung oder durch einen Magnesiummangel zustande kommen. Meistens treten diese Muskelkrämpfe in der Nacht auf. Die Betroffenen klagen über starke Schmerzen und einer Muskelverdickung an der betroffenen Stelle. Nach wenigen Minuten lösen sich die Krämpfe von alleine. Davon abzugrenzen sind Krämpfe der glatten Muskulatur, die man z.B. im Magen-Darm-Trakt und in der Lunge und Bronchien findet. Krämpfe in diesen Organen kommen vor allem durch Giftstoffe (sogenannte Allergene oder Noxen) zustande.
Bei einem Krampf handelt es sich um die Kontraktion der Muskulatur, die meist kurzweilig ist und von einem Muskelspasmus oder einer Kontraktur unterschieden wird. Die Ursachen für Krämpfe sind vielfältig und beruhen zum Teil auf Vorerkrankungen. Es gibt auch Muskelkrämpfe ohne Krankheitswert.
Krämpfe der Muskulatur können in drei große Gruppen eingeteilt werden. Zum einen gibt es die paraphysiologischen Krämpfe, die zu den häufigsten Krämpfen zählen und deren Ursache eine Veränderung des Elektrolythaushalts, zum Beispiel durch starken Alkoholkonsum, übermäßiges Schwitzen, körperliche Aktivität oder Hyperventilation ist. Auch ältere Menschen sind anfällig für paraphysiologische Muskelkrämpfe, da sich die Muskeln mit dem Alter verkürzen und eine geringe Flüssigkeitszufuhr ein zusätzlicher Risikofaktor ist.
Zudem wird der Elektrolytehaushalt einer Frau während der Schwangerschaft und auch in den Wechseljahren verändert und somit gestört, sodass es auch hier zu paraphysiologischen Muskelkrämpfen ohne Krankheitswert kommen kann. In diesen Fällen verschiebt sich das Verhältnis von Flüssigkeit und Salzen im Blut durch verminderte Flüssigkeitszufuhr oder verstärkter Mineralstoffverlust.
Durch zu wenig Salz und Mineralstoffe kommt es zur Störung der Muskelerregung und frühzeitigen Muskelkontraktion.
Eine weitere Gruppe muskulärer Krämpfe sind die idiopathischen Krämpfe. Die genaue Ursache hierfür ist noch nicht bekannt, jedoch lässt sich eine genetische Vorbelastung vermuten.
Die letzte Gruppe umfasst die symptomatischen Krämpfe, die schwerwiegende Grunderkrankungen als Ursache haben. Hierzu zählen sowohl Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, des Gehirns und des Nervensystems, des Hormonhaushalts, insbesondere der Schilddrüse, der Muskulatur, Durchblutungsstörungen und auch orthopädische Ursachen wie Fehlstellungen, Erkrankungen der Psyche oder auch die Nebenwirkung von Medikamenten sowie Vergiftungen.
Neben den drei verschiedenen Gruppen der Ursachen lassen sich Krämpfe auch nach Auftreten und Typ unterteilen. Hierzu werden die Konvulsionen, die Koliken und die Spasmen differenziert. Bei Konvulsionen handelt es sich um häufig hintereinander folgende zerebrale Krampfanfälle, die zum Beispiel bei der Epilepsie zu beobachten sind. Hier sind nicht nur einzelne Muskelgruppen betroffen, sondern es kommt zur Muskelzuckungen am ganzen Körper.
Im Gegensatz dazu sind bei den Koliken vor allem Hohlorgane des Magen-Darm-Trakts oder des Harnsystems betroffen. Hier kommt es zu Krämpfen der glatten Muskulatur. Diese sind sehr schmerzhaft und treten meist anfallartig auf. Ursache dieser Krämpfe können sowohl Entzündungen, als auch Steine sein, die ein Gangsystem, wie etwa die Harnleiter blockieren.
Bei einer Spastik hingegen handelt es sich um eine Eigenspannung der Skelettmuskulatur, die auf eine Schädigung von Gehirn oder Rückenmark zurückzuführen ist. Jedoch wird auch bei Krämpfen der Blutgefäße oder der Bronchien von Spasmen gesprochen. Sie werden dann als Vasospasmus oder Bronchospasmus bezeichnet. Ein Bronchospasmus kann zum Beispiel als Folge der Krankheit Asthma bronchiale auftreten und zu Atemnot führen.
Als tonische Krämpfe werden langanhaltende und sehr schmerzhafte Krämpfe bezeichnet, die zum Beispiel durch den Wundstarrkrampf, auch als Tetanus benannt, ausgelöst werden können. Wichtig für die Linderung der Beschwerden ist neben der direkten Therapie der Krämpfe, die richtige Ursache und möglicherweise eine Grunderkrankung zu erkennen und ebenfalls zu therapieren.
In den neusten Studienergebnissen wird diskutiert, ob die Ursache der Muskelkrämpfe vor allem durch ein neuromuskuläres Ungleichgewicht verursacht wird. Dabei gehen Forscher und Sportwissenschaftler davon aus, dass es ein Missverhältnis zwischen den sogenannten Golgi-Sehnenorganen und den Muskelspindeln gibt, das zu einer erhöhten Muskelfrequenz und damit zum Krampf der Muskulatur führt. Diese Hypothese wird jedoch in folgenden Studien noch genauer untersucht.
Wassermangel ist eine häufige Ursache für Krämpfe. Der Grund hierfür ist, dass durch einen Wassermangel das Blut dicker wird. Dementsprechend werden Nährstoffe, die unter anderem auch für die Muskeln wichtig sind, langsamer transportiert und gelangen nicht mehr ausreichend in das Gewebe. Dies kann zusätzlich durch das Treiben von Sport verstärkt werden. Dabei verliert der Körper durch das Schwitzen ebenfalls an Wasser, wodurch ein bereits bestehender Wassermangel zusätzlich verstärkt wird.
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Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff für die Funktion der Muskeln. Es hilft dabei, dass sich ein Muskel nach dem Zusammenziehen, also der Kontraktion, wieder entspannen kann. Dementsprechend führt ein Mangel an Magnesium zu einer Störung der Muskelfunktion. Es kommt zu einem unwillkürlichen Zusammenzug der Muskeln, also zu Krämpfen. Allerdings sollte der Gedanke, dass Magnesium immer gegen Krämpfe hilft, mit Vorsicht Bedacht werden, da es häufig auch andere Ursachen für die Krämpfe gibt. Beispielsweise ist ein Wassermangel häufiger eine Ursache für Krämpfe, als ein Magnesiummangel.
Der Mineralstoff Calcium ist wichtig, um die Funktionsfähigkeit der Muskeln zu gewährleisten. Das Calcium wird benötigt, damit sich ein Muskel zusammenziehen, also kontrahieren kann. Dementsprechend kommt es beim einem Calciummangel zu Problemen bei der Muskelkontraktion. Dadurch können ebenfalls Krämpfe entstehen. Ein Calciummangel geht allerdings häufiger mit anderen Symptomen, wie einer erhöhten Brüchigkeit der Knochen, einher. Muskelkrämpfe sind kein typisches Symptom, das auf einen Calciummangel schließen lässt.
Cortison kann ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Krämpfen spielen. Normalerweise wird Cortison in einer ähnlichen Form in der Nebennierenrinde gebildet und ist unter anderem an der Steuerung des Elektrolythaushalts beteiligt. Dementsprechend kommt es bei einer gestörten Cortison-Konzentration zu einer Störung einiger Elektrolyte, vor allem Natrium und Kalium.
Diese sind essentiell für die regelrechte Funktionsfähigkeit der Muskeln. Dementsprechend kann es bei einem gestörten Cortison-Haushalt zu Krämpfen kommen. Hinzu kommt, dass eine langjährige Einnahme von Cortison zu einer Insuffizienz der Nebennierenrinde führt, wodurch der Cortison-Haushalt im Körper dauerhaft gestört bleiben kann
Es gibt zahlreiche Medikamente, die als Nebenwirkung Muskelkrämpfe auslösen können. Zu den häufigsten gehören sogenannte Diuretika, wie beispielsweise Furosemid, die den Körper bei Nierenerkrankungen entwässern. Dadurch fehlen den Muskeln im Körper ebenfalls Wasser und auch Elektrolyte, die sie für ihre Funktion benötigen. Ebenso können Muskelkrämpfe durch sogenannte Statine, wie z.B. Atorvastatin, verursacht werden. Diese Medikamente dienen der Bekämpfung einer übermäßigen Ansammlung von Cholesterin im Blut. Warum sie allerdings auch zu Krämpfen führen können, ist bislang nicht ausreichend geklärt.
Es gibt verschiedene Arten von Diabetes, die zu Krämpfen führen können. Zum einen gibt es den sogenannten Diabetes Insipidus, bei dem aufgrund einer Störung der Hormone übermäßig viel Urin produziert und ausgeschieden wird. Dadurch kann es zu einem Mangel an Wasser in den Muskeln kommen. Auch die Elektrolyte sind beim Diabetes inspidus nicht im Gleichgewicht und können dadurch die Funktionsfähigkeit der Muskeln beeinflussen. Zum anderen kann es auch beim Diabetes Mellitus, vor allem dem Typ 1, zu einer Erhöhung des Durstgefühls und Wasserlassens kommen, was zu den selben Folgen führt.
Wenn eine Nierenschwäche vorliegt, kann sich dies neben anderen Symptomen auch in Krämpfen der Muskeln äußern. Der Grund hierfür ist, dass es bei einer Nierenschwäche zu einer Verschiebung des Gleichgewichts der Elektrolyte kommt. Diese sind für die regelrechte Funktionsweise der Muskeln essentiell, da genaue Konzentrationen vorliegen müssen, damit der Muskel eine normale Kontraktion (sich also zusammenzieht) und Entspannung ausführen kann. Auch der Wasserhaushalt kommt bei einer Nierenschwäche durcheinander. Dadurch reagieren die Muskeln mit Krämpfen.
Eine Unterfunktion der Schilddrüse, die auch als Hypothyreose bezeichnet wird, hat Auswirkungen auf die Muskeln. Durch die Fehlfunktion der Schilddrüse kommt es zu einem Ungleichgewicht der von ihr produzierten Hormone. Dadurch wird die Weiterleitung der Signale von den Nerven auf die Muskeln geschwächt. Dies wird auch als eine reduzierte Erregbarkeit bezeichnet. Dadurch werden beispielsweise die Reflexe, wie der Achillessehnenreflex, langsamer.
Muskelkrämpfe gehören jedoch nicht zu den typischen Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion. Sie können eher Folge einer begleitenden Muskelschwäche oder von Schmerzen bei einer Schilddrüsenunterfunktion sein.
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Eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen, die auch als Hypoparathyreoidismus bezeichnet wird, führt typischerweise zu Krämpfen. Der Grund hierfür ist, dass das sogenannte Parathormon, das von der Nebenschilddrüse gebildet wird, unter anderem für die Steuerung der Elektrolyte im Körper zuständig ist. Am wichtigsten ist die Tatsache, dass das Parathormon dafür sorgt, dass im Körper ausreichend Calcium verfügbar ist. Bei einer Nebenschilddrüsenunterfunktion wird dementsprechend weniger Parathormon gebildet. Dadurch sinkt auch der Calciumspiegel im Körper und es kommt zu Krämpfen der Muskeln, da diese das Calcium für ihre Funktion benötigen.
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Morbus Addison ist eine Erkrankung der Nebennierenrinde. Dadurch kann diese die Hormone Aldosteron, Cortisol und Androgene nicht mehr ausreichend herstellen. Diese sind jedoch für viele Kreisläufe im Körper essentiell. Hierzu gehört beispielsweise die Steuerung der Elektrolyte. Aldosteron und Cortisol sorgen beispielsweise dafür, dass im Körper ausreichend Natrium und nicht zu viel Kalium vorhanden sind. Dadurch können die Muskeln im Körper gut funktionieren. Ein Mangel dieser Hormone führt dementsprechend zu weniger Natrium und zu viel Kalium, wodurch die Muskeln mit Krämpfen reagieren.
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Die Erkrankung ALS, auch Amytrophe Lateralsklerose genannt, ist eine komplexe Erkrankung der Nerven und Muskeln. Dabei kommt es zu einer Störung der Übertragung der Informationen von den Nerven auf die Muskeln, die normalerweise für die Kontraktion, also das Zusammenziehen, der Muskeln zuständig ist. Dementsprechend reagieren die Muskeln mit Krämpfen. Diese treten vor allem nachts auf und sind für die Betroffenen meist sehr schmerzhaft. Im Laufe der Erkrankung nehmen die Krämpfe jedoch ab und es kommt zu Lähmungen.
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Bei einer Polyneuropathie kommt es zu einer Erkrankung von mehreren Nerven im Körper. Dies führt zu verschiedenen Symptomen, wie Kribbeln, Taubheitsgefühlen und Krämpfen. Die Krämpfe treten vor allem bei einer Polyneuropathie auf, die durch Diabetes Mellitus oder einen langjährigen Alkoholismus verursacht wird. Häufig treten hierbei sowohl Krämpfe, als auch eine Muskelschwäche auf. Die Krämpfe sind meist schmerzhaft und befinden sich vor allem an den Unterschenkeln und Füßen und betreffen erst später die Unterarme und Hände.
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Ein Bandscheibenvorfall hat Auswirkungen auf die Funktion der Muskeln. Dabei ist der Bereich der beeinträchtigten Muskeln abhängig von der Höhe des Bandscheibenvorfalls. Es kommt, je nach Ausprägung und Art des Bandscheibenvorfalls, zu einer Reizung oder Einklemmung der Nerven, die aus dem Rückenmark bis in die Muskeln ziehen. Dadurch kann es neben Schmerzen zu Taubheitsgefühlen, Krämpfen und Lähmungen kommen. Die Krämpfe treten oft in den Waden auf.
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Muskelkontraktionen in den Beinen bei Belastung oder in Ruhe, etwa während der Nacht, die einige Minuten andauern, sind häufig schmerzhaft und können bei vielen Menschen durch leichte Dehnung, Massagen oder die Einnahme von hochdosierten Magnesium Präparaten gelindert werden.
Als Ursache für diese speziellen Krämpfe kommt sowohl die körperliche Aktivität, eine chronische Grunderkrankung mit neurologischen Folgen, wie Diabetes mellitus oder auch eine physiologische Ursache wie die Reduktion der Muskulatur im Alter in Frage. Bei Krämpfen in den Beinen ist häufig die Wadenmuskulatur betroffen.
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Treten die Krämpfe in den Beinen mehrmals täglich auf, sind sehr schmerzhaft und nicht zu bekämpfen, sollte ein Arzt konsultiert werden, um eine zu Grunde liegende Erkrankung auszuschließen. Der Arzt hat nun die Möglichkeiten, das Nervensystem und die Muskelfunktion mittels Elektromyographie und Elektroneurographie zu überprüfen und zusätzlich die Funktion einiger Enzyme und Hormone mittels eines Blutbilds zu überprüfen. Außerdem können bildgebende Verfahren wie ein Ultraschall und die CT sowie MRT Untersuchung über mechanische Ursachen der Krämpfe aufklären.
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Nicht selten kommt es dazu, dass sich die Muskeln des Fußgewölbes oder die Zehenmuskulatur verkrampft. Hiervon sind besonders Menschen mit einer Fußfehlstellung betroffen. Auch hier ist eine häufige Ursache der Magnesiummangel, jedoch können auch zu enge Strümpfe, enges Schuhwerk oder eine unnatürliche Haltung durch starkes Abknicken zu einer Minderversorgung mit Blut führen. Dadurch entsteht ein Taubheitsgefühl oder ein Kribbeln, aus dem sich auch ein Krampf entwickeln kann.
Krämpfe in den Händen können durch Tätigkeiten ausgelöst werden, die für die Hände sehr anstrengend sind. Dazu zählen zum Beipspiel Arbeiten, bei denen viel geschrieben wird oder auch Handwerksarbeiten. Führen Sie eine ungewohnte Arbeit durch, werden Muskeln beansprucht, die normalerweise selten genutzt werden. Hier helfen häufig einfache Entspannungsübungen und einige Tage Pause von einer anstrengenden Tätigkeit, damit sich die betroffenen Muskeln erholen können.
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Treten die Krämpfe vermehrt bei Stress und Kälte auf und gehen mit anderen Symptomen wie Blässe, zyanotischer Blaufärbung oder Rötung sowie Schmerzen einher, muss auch an das Raynaud-Syndrom gedacht werden. Diese Erkrankung zählt zu den Autoimmunerkrankung und löst eine starke Gefäßverengung oder Gefäßspasmen bei Kälte, Stress oder durch Hormonwirkung aus, die zur Minderversorgung der Finger und Zehen führt. Das Raynaud-Syndrom kann auch sekundär durch Gefäßerkrankungen wie Ateriosklerose, durch Traumata oder durch Medikamente wie Zytostatika und Gifte ausgelöst werden.
Je nach Ursache erfolgt eine unterschiedliche Therapie. Bei einer geringen Ausprägung reichen Präventivmaßnahmen wie das Tragen von Handschuhen und Socken, um ein Auskühlen der Finger und Zehen, die auch Akren genannt werden, zu vermeiden. Bei schweren Formen des Raynaud-Syndroms kann medikamentös mittels Alpha-Rezeptorbolockern, Calciumantagonisten oder Prostacyclin eine Linderung der Symptome und des Auftretens von Krämpfen erfolgen. Reicht auch diese Maßnahme nicht aus, können operativ die Ganglien des Sympathikus, die für die Innervierung dieses Bereichs verantwortlich sind, ausgeschaltet werden. Dies ist jedoch die letzte Therapieoption, da sie zahlreiche Nebenwirkungen, wie etwa die übersteigerte Durchblutung und die Störung der Schweißsekretion hat.
Der Krampf in der Oberschenkelmuskulatur treten meist plötzlich auf und lässt sich nach den Symptomen in zwei Arten aufteilen. Langanhaltende Krämpfe, die meist einige Minuten dauern und sehr schmerzhaft sind, werden als tonische Krämpfe bezeichnet. Die klonischen Krämpfe hingegen sind meist nur von kurzer Dauer und können auch ohne Schmerzen auftreten.
Auch bei dieser Art der Krämpfe ist die häufigste Ursache ein Nährstoffmangel, der zum Beispiel durch Mangelernährung, vermehrtes Schwitzen oder auch starken Durchfall ausgelöst werden kann. Vor allem ein Mangel an Magnesium kann sehr schnell zu einem Muskelkrampf führen. Ein schneller Wechsel der Temperatur oder vom Ruhezustand zur hohen Aktivität, kann den Muskel überbeanspruchen und einen Krampf zur Folge haben.
Neben Massagen und Nährstoffzufuhr in Form von Magnesiumpräparaten können besonders bei dem Oberschenkel Krampf gezielte Dehnübungen für eine akute Linderung der Beschwerden sorgen. Dafür sollte bei einem Oberschenkelkrampf an der Vorderseite, die den Muskulus Quadrizeps betrifft, der Unterschenkel angewinkelt und der Fuß zum Gesäß geführt werden. Diese Dehnung muss, wenn möglich, einige Minuten gehalten werden.
Um die Rückseite des Oberschenkels und somit die Ischiokrurale Muskulatur zu dehnen, sollte das Bein ausgestreckt werden. Dabei unterstützt eine Beugung des Oberkörpers zu den Zehen die Dehnung des Oberschenkels. Auch diese Position sollte für eine akute Linderung einige Minuten gehalten werden. So kann zumindest die Krampfdauer verkürzt werden.
Treten die Krämpfe jedoch sehr häufig auf und sind nicht kontrollierbar, sollte auch hier ein Arzt konsultiert werden, um eine Muskelerkrankung auszuschließen. Generell ist es wichtig, ein Mittelmaß zwischen Überlastung der Muskulatur und Minderbeanspruchung zu finden, um Muskelkrämpfe vorzubeugen. Dafür ist ein tägliche Bewegung sowie Sport mit Aufwärmtraining sinnvoll. Nach dem Sport sollte die Muskulatur ausreichend gedehnt werden und dem Körper sollte eine Ruhephase gegeben werden, um sich zu regenerieren und ein Gleichgewicht im Elektrolythaushalt wieder herzustellen.
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