Ein nächtliches Herzrasen kann viele verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen sind harmlose Ursachen verantwortlich, und mit einfachen Methoden lässt sich Abhilfe schaffen.
Herzrasen ist ein umgangssprachlicher Begriff für einen zu schnellen Herzschlag (Tachykardie), was mitunter auch mit einer kräftigeren Herzkontraktion als normal einhergeht. Das Herz schlägt einem dann sprichwörtlich bis zum Hals.
Nicht selten tritt Herzrasen nachts auf, viele Betroffene berichten sogar nur nachts von dem Problem.
Das Symptom Herzrasen ist oft harmlosen Ursprungs und kommt bei erhöhter Aufregung, Anspannung oder auch Freude vor.
Teilweise verbergen sich jedoch auch medizinisch ernstzunehmende Ursachen hinter dem Herzrasen.
Wenn neben dem Herzrasen noch weitere Symptome, wie Luftnot, Brustschmerzen, die in die linke Schulter/Arm ausstrahlen, kann es sich um eine ernstzunehmende Krankheit, wie einen Herzinfarkt, handeln.
Beim erstmaligen plötzlichen Auftreten von Herzrasen in der Nacht und/oder beim Vorliegen jener Begleitsymptomen sollte Sie sich unmittelbar in ärztliche Betreuung begeben.
Lesen Sie hier zum Thema Anzeichen eines Herzinfarktes.
Herzrasen in der Nacht stellt allerdings nicht zwangläufig eine akute Gefährdung dar.
Treten die Symptome wiederholt auf, bestehen über einen längeren Zeitraum und verschwinden nicht von selbst wieder oder treten zusätzlich die oben beschrieben Begleitsymptome auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Unterteilt wird Herzrasen in supraventrikuläres und ventrikuläres Herzrasen, womit der Entstehungsort beschrieben wird. Supraventrikuläres Herzrasen entsteht in den Herzvorhöfen und ventrikuläres in den Herzkammern. Die meisten Ursachen von Herzrasen liegen supraventrikulär.
Eine ventrikuläre Tachykardie ist dagegen ein medizinischer Notfall und muss sofort behandelt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Herzrasen
Die Ursachen für Herzrasen nachts sind vielfältig und nicht immer sofort zu erkennen.
In den meisten Fällen stehen Ursachen ohne strukturelle oder funktionelle Herzerkrankung im Vordergrund. Die häufigsten und auch harmlosesten Ursachen, die nachts zu Herzrasen führen, werden im Folgenden dargestellt.
Stress ist ein Phänomen, das direkt am Herzen wirken und nicht nur psychische Probleme mit sich führen kann.
Unter anderem kann Stress so auch für Herzrasen, das vor allem nachts auftritt, verantwortlich sein. Ist der Mensch gestresst, führt dies zur erhöhten Aktivität eines speziellen, autonomen Teil des Nervensystems, dem Sympathikus.
Evolutionär gesehen war es dessen Aufgabe, in gefährlichen Situationen für erhöhten Muskeltonus, vermehrte Durchblutung und bessere Atmung zu sorgen.
Auch heute macht sich dies bemerkbar, der Stress wird durch Leistungsdruck, Prüfungen und aller Art von Angst ausgelöst.
Durch die Ausschüttung von Adrenalin am Herzen kommt es zu Herzrasen.
Doch auch positiver Stress wie Vorfreude auf etwas oder verliebt sein kann Herzrasen auslösen.
Bevorzugt nachts tritt Stress bedingtes Herzrasen daher auf, weil der Körper dann zur Ruhe kommt und man tagsüber nicht die Gelegenheit hatte, über anstehende Situationen nachzudenken. Diese Art von Herzrasen ist meist harmlos.
Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Herzrasen durch Stress
Alkohol zeigt seine Wirkung an vielen Stellen im Körper. Neben den allseits bekannten Auswirkungen kann Alkohol auch für Herzrasen nachts verantwortlich sein. Dieses Phänomen ist so auffällig, dass es den Namen Holiday-Heart-Syndrom bekommen hat.
So sind einige insbesondere junge Menschen anfällig für nachts auftretendes Herzrasen nach dem Konsum von Alkohol.
Typischerweise nach einer langen Partynacht oder anderen Situationen, in denen übermäßig viel Alkohol getrunken wurde, fängt das Herz einige Stunden danach an schneller zu schlagen, es kommt nachts zu Herzrasen.
Dahinter steckt ein durch den Alkohol ausgelöstes Vorhofflimmern. Normalerweise kontrahieren erst die Vorhöfe des Herzens und mit einer gewissen Verzögerung die Herzkammern.
Die elektrische Erregung, die vom Vorhof kommt, wird dabei vom sog. AV-Knoten weitergeleitet.
Kommt es jedoch zu Vorhofflimmern, kann der Knoten nicht jede Erregung rausfiltern, sodass die Kammern zu schnell kontrahieren, was sich als Herzrasen äußert.
Durch Alkohol ausgelöstes Vorhofflimmern beschränkt sich meist auf nachts und limitiert sich selbst. Jedoch sollte dringend dazu geraten werden, die Trink-Gewohnheiten zu hinterfragen, auch sollte jedes neu auftretende Vorhofflimmern abgeklärt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Herzrasen nach Alkohol.
Eine weitere Ursache für Herzrasen, das bevorzugt nachts auftritt, kann eine Schwangerschaft sein. Während der Schwangerschaft kann es auch tagsüber zu Herzrasen kommen, da der Kreislauf um den des Kindes erweitert wird und mehr Blut durch den Körper gepumpt wird.
Nachts tritt Herzrasen deutlich häufiger auf, was vor allem an der Position im Liegen liegt. Durch eine Schwangerschaft kann es dabei zur Kompression von großen Gefäßen im Bauch- und Beckenbereich kommen, sodass weniger Blut zum Herzen zurückfließt. Um den Blutdruck jedoch aufrechterhalten zu können, muss das Herz schneller schlagen, was man als Herzrasen spürt.
Tritt dies nachts häufig auf oder kommen weitere Symptome hinzu, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Des weiteren verursacht auch der teils enorme Stress einer Schwangerschaft Herzrasen nachts.
Lesen Sie mehr zum Thema: Herzrasen in der Schwangerschaft
Als Wechseljahre oder Klimakterium bezeichnet man die Jahre direkt vor und nach der letzten Monatsblutung der Frau. In dieser Zeit findet eine Umstellung des weiblichen Hormonhaushaltes statt, der nicht selten mit unterschiedlichen körperlichen Beschwerden einhergeht. Es kommt zu einem langsamen Erlöschen der Hormonproduktion der Eierstöcke. Die wichtigste hormonelle Änderung des Klimakteriums ist der Rückgang des Östrogenspiegels. Das weibliche Sexualhormon regelt bei der geschlechtsreifen Frau den Menstruationszyklus und hat einen Einfluss auf weitere Körperfunktionen. Im Rahmen der Wechseljahre kann es zu sogenannten klimakterischen Beschwerden kommen, die in der Medizin unter dem Sammelbegriff “klimakterisches Syndrom“ zusammengefasst werden.
Die häufigsten Symptome während des Klimakteriums sind Hitzewallungen und Schweißausbrüche, Herzrasen, Schlafstörungen und Libidomangel. Oft tritt zudem eine Trockenheit der Vaginalschleimhaut auf, welche zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann und Infektionen begünstigt. In den Wechseljahren zählt nächtliches Herzrasen also zu den häufigen Beschwerden und stellt in den meisten Fällen keinen Anlass zur Sorge dar.Wechseljahre kann am Tage oder nachts auftreten, wobei nachts häufiger darüber berichtet wird.
Lesen Sie mehr zum Thema: Wechseljahre Symptome
Die Schilddrüse ist eine schmetterlingsförmige Hormondrüse, die beim Menschen unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre liegt. Sie ist unter anderem für die Bildung der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin und Thyroxin verantwortlich. Diese jodhaltigen Hormone sind von großer Bedeutung für den Energiehaushalt des Organismus. Trijodthyronin und Thyroxin wirken stimulierend auf die Herzfrequenz, können zu einer Erhöhung des Blutdruckes führen und bewirken die Erweiterung von Blutgefäßen in der Haut. Sie erhöhen den Energieumsatz des Organismus durch Steigerung der Stoffwechselaktivität, steigern die Aktivität der Talg- und Schweißdrüsen und erhöhen die Tätigkeit des Darms.
Verschiedene Schilddrüsenerkrankungen können zur Störung des Hormonstoffwechsels führen. Werden im Rahmen einer solchen Störung zu viele Schilddrüsenhormone gebildet, spricht man von einer Schilddrüsenüberfunktion, in der medizinischen Fachsprache Hyperthyreose genannt. Im Rahmen einer Hyperthyreose kann es zu Herzrasen, anfallsartigen Blutdruckanstiegen, zur Hautrötung, zu Unruhe, Rastlosigkeit und Schlafstörungen kommen. Die Stuhlfrequenz ist erhöht und ein Gewichtsverlust trotz gesteigerter Nahrungsaufnahme ist möglich. Haare und Haut wirken bisweilen fettig, die Betroffenen schwitzen leichter und tolerieren warme Raumtemperaturen schlechter.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Hyperthyreose
Seltener treten sogar psychiatrische Syndrome auf. Nächtliches Herzrasen kann auf eine Schilddrüsenüberfunktion hindeuten, besonders wenn einige der oben genannten Symptome begleitend auftreten. Der Hausarzt kann durch eine Blutuntersuchung feststellen, ob eine Überfunktion der Schilddrüse vorliegt. Die häufigsten Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion sind die Autoimmunkrankheit Morbus Basedow und die sogenannte Schilddrüsenautonomie. Bei letzterer ist die Produktion der Schilddrüsenhormone abgekoppelt von übergeordneten Regelkreisen. Die Schilddrüsenautonomie beruht meistens auf einem Jodmangel.
Von einem erniedrigten Blutdruck spricht man, wenn der obere Wert der Blutdruckmessung unter 110 mmHg fällt. Man spricht hier nicht zwangsläufig von einer Erkrankung, da leicht erniedrigte Blutdruckwerte als schonend für das Gefäßsystem angesehen werden. Der Körper passt sich über den Spannungszustand der Muskulatur der Blutgefäßwand an niedrigere Blutdruckwerte an, sodass diese in der Regel unbemerkt bleiben. Die Herzfrequenz ist dabei meist normal. Nur wenn es zum raschen Abfall des Blutdruckes kommt, wie zum beispiel beim schnellen Aufstehen, steigert der Körper reflektorisch die Herzfrequenz. Vom Betroffenen kann dies als Herzrasen spürbar werden. Zusätzlich treten gelegentlich weitere Symptome wie Schwindel oder Übelkeit auf.
Im Liegen, also besonders nachts, kommt es vielen persönlichen Berichten zufolge vermehrt zu Herzrasen.
Eine der möglichen Ursachen sind Umverteilungsprozesse von Blut um Körper während der Lageänderungen von Stehen zum Liegen.
Auch beobachten die meisten Personen, dass Herzrasen dann bemerkbar wird, wenn man sich zur Ruhe setzt, so auch im Liegen. Dies kann psychosomatisch durch Stress verursacht sein, hormonelle Ursachen während der Wechseljahre haben oder eine organische Ursache.
Frauen in der Schwangerschaft haben im Liegen auf dem Rücken deutlich mehr Probleme. Herzrasen, das nachts im Liegen auftritt, sollte jedoch nach kurzer Zeit wieder verschwinden.
Neben den bisher beschriebenen Ursachen gibt es auch eine Reihe von strukturellen oder funktionellen Fehlern am Herzen, die Herzrasen nachts auslösen können.
Im Normalzustand entsteht eine Erregung am Sinusknoten in den Vorhöfen, diese kontrahieren, woraufhin der Reiz über den AV-Knoten auf die Herzkammern übergeleitet wird.
In einigen Fällen bestehen dabei zusätzliche Reizleitungsbahnen, die die geregelte Herzaktion durcheinander bringen. Das häufigste Syndrom dieser Art ist die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT), bei der ein Reiz zwischen Vorhöfen und Kammern in einer Art Schleife hin und her geleitet wird, was in Frequenzen von bis zu über 200 Schlägen pro Minute resultieren kann.
Ein ähnliches Bild bietet das Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom), bei dem eine zusätzliche Leitungsbahn in ähnlicher Weise Vorhöfe und Kammern verbindet. Daneben können alle möglichen Erkrankungen des Herzmuskels oder der Herzklappen Ursachen für nachts auftretendes Herzrasen sein, ebenso eine Verengung der das Herz versorgenden Koronararterien. Vorhofflimmern ist relativ häufig Ursache von Herzrasen. Es gibt auch Ursachen außerhalb des Herzens. So können eine Schilddrüsenüberfunktion, Unterzuckerung und vor allem psychische Probleme Ursachen für Herzrasen sein, das nachts auftritt.
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Herzrasen nachts macht sich durch eine Reihe von Symptomen bemerkbar.
Meist beginnt das Herzrasen anfallsartig und bleibt für 20-30 Sekunden bestehen, teilweise liegt die Dauer bei wenigen Minuten.
Limitiert es sich nicht nach kurzer Zeit selbst, sollte eine schnelle ärztliche Abklärung erfolgen.
Das Herzrasen selber wird als pochend und klopfend beschrieben, teilweise wird der Herzschlag im Brustkorb oder am Hals wahrgenommen.
Herzrasen nachts sorgt oft dafür, dass die Betroffenen aufwachen. Je nach Dauer und Schweregrad kommen zusätzlich Symptome wie Übelkeit, Schweißausbrüche, Hitzewallungen und Nervosität hinzu.
In schweren Fällen können Atemnot und Bewusstseinstrübungen auftreten.
Dann ist ein Arztbesuch zur Abklärung unvermeidbar, vor allem dann, wenn Schmerzen hinzukommen.
Herzrasen kann auch mit Übelkeit einhergehen. Übelkeit entsteht dabei durch die komplexe Verschaltung der Nervenstränge, die vom Herzen weggehen. Es kann dabei Ausdruck einer schwerwiegenden Erkrankung am Herzen sein, gilt jedoch meist als harmloser Nebeneffekt. Die Übelkeit tritt beim Herzrasen vor allem zu Beginn der Attacken auf. Auch bei durch Stress oder Angst ausgelöstem Herzrasen kommt es nicht selten begleitend zu Übelkeit. Diese geht jedoch meist nicht in Erbrechen über, sondern beschränkt sich auf ein flaues, übles Gefühl in der Magengegend.
Herzrasen, besonders nachts, als alleiniges Symptom ist unangenehm und kann stark beunruhigen. In vielen Fällen ist die Ursache harmlos. Beim Auftreten bestimmter weiterer Symptome sollte jedoch dringend ein Arzt konsultiert werden, um eine möglicherweise schwere Erkrankung auszuschließen. Hierzu gehört in erster Linie die Atemnot. Treten Herzrasen und Atemnot, ggf. in Verbindung mit Brustschmerzen, gemeinsam und plötzlich auf, handelt es sich möglicherweise um einen Herzinfarkt, der einen potenziell tödlichen Verlauf nehmen kann.
Besonders wenn die Symptome nachts und aus der Ruhe heraus auftreten, sind sie bedenktlich. Es müssen umgehend Rettungsdienst und Notarzt alarmiert werden, die die Notwendigkeit einer Behandlung im Krankenhaus prüfen. Treten Atemnot und Herzrasen über einen längeren Zeitraum hinweg und bevorzugt bei Belastung auf, kann dies ebenfalls auf eine Herzerkrankung hindeuten. Auch hier sollte rechtzeitig ein Arzt konsultiert werden, um das Fortschreiten der Erkrankung möglichst Frühzeitig zu unterbinden.
Wie in den vorangehenden Abschnitten bereits verdeutlicht, treten Herzrasen und Schweißausbrüche bei bestimmten Gegebenheiten gemeinsam auf. So kommt es bei der Schilddrüsenüberfunktion zum Beispiel zur gesteigerten Ausschüttung der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin und Thyroxin, die den Grundumsatz des Organismus erhöhen. Dadurch kommt es unter anderem zur Steigerung von Herzfrequenz, Blutdruck und Schweißsekretion führen. Anfallsartiges Herzrasen und Schweißausbrüche können in Verbindung mit Unruhezuständen und Wärmeintoleranz auf eine Überfunktion der Schilddrüse, die sogenannte Hyperthyreose hindeuten.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Auch in den Wechseljahren können plötzlich auftretende Schweißausbrüche und Herzrasen auftreten. Hier sind die Symptome Ausdruck der hormonellen Umstellungen, denen der weibliche Organismus mit dem Übergang in die Menopause unterworfen ist. Psychosomatische Erkrankungen sind Erkrankungen, bei denen organische Ursachen für körperliche Beschwerden nicht feststellbar sind. Bestimmte Symptome treten hier im Rahmen der psychischen Bewältigung von Stressfaktoren auf. Neben Bauchschmerzen, Übelkeit, Verdauungsbeschwerden und Kopfschmerzen klagen Betroffene häufig über Herzrasen und Schweißausbrüche.
Diese Symptome treten bevorzugt bei der Konfrontation mit akuten Stresssituationen wie zum Beispiel während Prüfungen, beim Sprechen vor größeren Menschengruppen oder vollkommen unbegründet im Rahmen von Panikattacken auf. Sie können zu einem ausgeprägten Vermeidungsverhalten führen, bei dem die Betroffenen sich zunehmend zurückziehen und alles tun, um die angstauslösende Situation zu umgehen. Schwitzen und Herzrasen können als Nebenwirkung zahlreicher Medikamente oder deren Überdosierung auftreten. Lesen Sie hierzu die Packungsbeilage oder fragen Sie ihren Hausarzt. Auch beim Konsum von stimulierenden Drogen, zu denen zum Beispiel die Amphetamine gehören, kann es zur massiven Steigerung von Herzfrequenz und Schweißsekretion kommen. Begleitend treten gelegentlich weitere Symptome wie Desorientierung, Angstzustände oder extreme Euphorie auf.
Wichtigstes und effektivstes Element der Diagnose von Herzrasen, das nachts auftritt, ist eine genaue Erfragung der Beschwerden (Anamnese).
Dazu zählen Angaben wie: Wann trat das Herzrasen das erst mal auf? Wie lange dauert es in der Regel? Welche begleitenden Symptome treten auf? Gibt es eventuell auslösende Faktoren? Leiden Sie momentan unter großem Stress? Klagen Verwandte über eine ähnliche Problematik?
Fragen zu Genussmitteln wie Alkohol, Nikotin und anderen Mitteln ergänzen die Befragung.
Hieran kann der Arzt weitere Untersuchungen anschließen, wobei das Elektrokardiogramm (EKG), das die Herzaktion abbildet, die Hauptrolle spielt.
Am meisten Sinn macht dies als Langzeit-EKG, um auch nachts die Vorgänge am Herzen und das Herzrasen erfassen zu können. Zusätzlich wird ein Belastungs-EKG angefertigt.
Ein Ultraschall des Herzens kann Ursachen wie Klappendefekte aufdecken.
Meist zählt eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs ebenso zur Routine bei Herzrasen, eine Langzeit-Blutdruckmessung kann Sinn machen.
Darüber hinaus werden andere Ursachen wie ein Schilddrüsenprobleme durch die Untersuchung bestimmter Blutwerte ausgeschlossen.
Bei Verdacht auf vordergründig psychische Ursachen erfolgt eventuell eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten, der eine genaue Analyse von Faktoren wie Stress oder Angst herausarbeiten kann.
Die Therapie von Herzrasen nachts richtet sich nach der Ursache.
Zunächst bieten sich einfache Maßnahmen, die vom Betroffenen selbst durchgeführt werden können, an. Diese werden weiter unten beschrieben.
Bei schweren Beschwerden oder organischen Ursachen rücken ärztliche Maßnahmen in den Vordergrund.
Medikamente der Klasse der Antiarrhythmika ist dabei meist Mittel der Wahl. Sie können die Herzfrequenz beim Herzrasen reduzieren oder auch das Auftreten verhindern.
Dazu zählen z.B. Betablocker, Calcium-Kanal-Blocker oder auch Natrium-oder Kaliumkanalblocker.
Existieren zusätzliche Leitungsbahnen (siehe oben), können diese mit gezieltem Einsatz von Strom verödet und so unbrauchbar gemacht werden.
Im letzten Schritt muss ein Herzschrittmacher implantiert werden.
Oft sind solche Maßnahmen bei einfachem Herzrasen jedoch nicht vonnöten. Betroffene fragen sich oft, ob man gegen das Herzrasen selber was tun kann.
Bei leichten Beschwerden, bei denen das Herzrasen nachts nur für einige Sekunden oder wenige Minuten ohne schwerwiegende Symptome besteht, kann man mit einer Reihe von Maßnahmen was tun.
Spezielle Manöver reizen den Teil des Nervensystems, das für die Verlangsamung vom Herzschlag verantwortlich ist, den Parasympathikus (genauer gesagt den Nervus vagus).
Eine einfache Maßnahme ist es, den Hals einseitig leicht zu massieren.
Dadurch reizt man den sogenannten Karotissinus, als Reflex sinken Puls und Kontraktionskraft.
Dies sollte man nur im Liegen oder Sitzen machen.
Ein Glas kaltes Wasser zu trinken hat ähnliche Effekte.
Des weiteren kann man das Valsalva-Press-Manöver durchführen. Mit zugehaltener Nase atmet man gegen den Widerstand an, was zu erhöhtem Druck im Brustkorb führt und reflexartig auch das Herz bremst.
Auch mit gezielter und tiefer Atmung kann man gegen das Herzrasen was tun. All diese Manöver sind nachts schnell und gut durchführbar.
Was man ebenfalls tun sollte ist die Reduktion von Stress.
Dabei helfen Entspannungstechniken und eine gezielte Planung von Aufgaben.
Darüber hinaus darf man auch mal Nein sagen, wenn man bestimmte Anforderungen nicht mehr erfüllen kann.
Um nachts besser zu schlafen und dem Herzrasen vorzubeugen können Baldriantropfen und Bewegung an der frischen Luft helfen.
Gehen die Beschwerden über ein gewisses Maß hinaus, das sich mit diesen Methoden nicht beherrschen lässt, ist der Gang zum Arzt das einzige, was zu tun ist.
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Wenn nachts Herzrasen auftritt, kann eine Behandlung mit Mitteln der Homöopathie Sinn machen.
Auf Homöopathie beschränken sollte man sich nur, wenn es sich um leichte Beschwerden handelt.
Oft eingesetzte Mittel sind dabei z.B. Crataegus oder Aconitum.
Diese werden angewendet, um das Herz und den Blutdruck zu regulieren.
Auch Adonis vernalis wird in der Homöopathie gegen Herzrasen nachts eingesetzt, zusätzlich wirkt es gegen eine Überfunktion der Schilddrüse.
Diese Mittel können auch von Laien eingenommen werden, obwohl eine fachgerechte homöopathische Beratung der beste Weg ist, will man das Herzrasen zunächst mit Homöopathie bekämpfen.
In vielen Fällen wird Homöopathie auch zusätzlich zu anderen Maßnahmen eingesetzt, um die Genesung zu unterstützen.
Leidet man unter deutlichen Beschwerden, sollte jedoch auf alle Fälle direkt die schulmedizinische Meinung eines Kardiologen eingeholt werden.
In den meisten Fällen stecken hinter nächtlichem Herzrasen harmlose Ursachen, die eine gute Prognose haben und nicht auf Dauer Beschwerden verursachen.
Trotzdem sollte bei andauernden Beschwerden eine Abklärung erfolgen, um schwerer wiegende Ursachen zu erkennen.
Hier sind die Symptome meist ebenfalls durch Medikamente und teils invasive Maßnahmen zu kontrollieren.
In wenigen Fällen steckt hinter dem Herzrasen eine schwere Herzkrankheit, die die Prognose deutlich verschlechtern kann.
Vorbeugend kann man gegen Herzrasen, was vor allem nachts auftritt, je nach Ursache mehr oder weniger etwas machen.
Bei Stress helfen Entspannungstechniken, autogenes Training und Selbstreflexion.
Verringerter Konsum von Alkohol kann das Herzrasen nachts verhindern.
Während der Schwangerschaft hilft es meistens schon, sich nicht flach auf den Rücken zu legen, sondern (links-)seitlich.
Liegen strukturelle Ursachen vor, ist eine Prophylaxe gegen das Herzrasen schwer und oft nur medikamentös zu bewerkstelligen, jedoch kann man durch einen gesunden Lebensstil mit guter Ernährung, Verzicht auf Rauchen und viel Bewegung das allgemeine Risiko für Herzerkrankungen senken.
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