Bei der Gefäßversorgung des Herzens unterscheidet man zwischen Arterien, Venen und Lymphgefäßen. Die anatomischen Besonderheiten werden hier beschrieben.
Wenn man von Gefäßversorgung (Gefäßversorgung Herz / Herzkranzgefäße) spricht, so muss man zuerst zwischen Arterien, Venen und Lymphgefäßen unterscheiden. Während Arterien das sauerstoffreiche Blut zu dem jeweiligen Zielorgan bringen, wird das sauerstoffarme Blut nach Durchblutung des Organs über Venen zurück zum Herzen transportiert. Lymphgefäße beginnen blind an jedem Organ und führen Intrazellulärflüssigkeit über größere Lymphgefäße bis in die obere Hohlvene (Vena cava superior).
Viele Gefäßversorgungen lassen sich herleiten, wenn man die Embryonalentwicklung des Menschen kennt, da es dort vereinfacht gesagt verschiedene Zonen gibt, die dann später auch von gleichen Gefäßen versorgt werden. So kann man sich bei Kenntnis der Embryonalentwicklung viele Gefäßversorgungen herleiten.
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In allen Teilen des Körpers beginnen kleinste Lymphkapillare blind. Dies bedeutet, dass dort Intrazellulärflüssigkeit in kleinste Kapillare einfließt. Teil des lymphatischen Systems sind auch die lymphatischen Organe (z.B. Milz und Mandeln), in denen die Differenzierung von T-Lymphozyten stattfindet. Diese Lymphkapillare laufen dann zu lokalen Lymphknoten zusammen, wo sich die Lymphflüssigkeit sammelt und anschließend in größeren Lymphgefäßen weiterverläuft bis zum Milchbrustgang (Ductus Thoracicus), dem größten Lymphgefäß des Körpers. Durch manuelle Therapie (gezielte Massage) kann der Abfluss der Lymphe gesteigert werden und somit Lymphödeme (Wasseransammlungen) beseitigt werden. Zusätzlich können Lymphödeme aber auch durch Kompressen oder Medikamente behandelt werden. Ein weiterer interessanter Aspekt des Lymphsystems sind die Lymphknoten im Zusammenhang mit Krebserkrankungen (Metastasenbildungen). Beispielhaft hierfür ist der Lymphabfluss der Brust, der über die Lymphknoten der Achselhöhlen verläuft. Da bei Brustkrebs Krebszellen über die Lymphe in diese Lymphknoten gelangen, bilden sich hier häufig Metastasen, sodass die Lymphknoten ebenfalls entfernt werden müssen (Gefäßversorgung Herz).
Zentrales Organ der Blutversorgung ist das Herz (Gefäßversorgung Herz) Es pumpt sauerstoffarmes Blut zur Sauerstoffanreicherung in die Lunge und anschließend in den Körperkreislauf. Die größte Arterie im Körper ist die Hauptschlagader (Aorta). Aus ihr gehen alle Gefäße ab, die die arterielle Versorgung der verschiedenen Gewebe im Körper sicherstellen. Der venöse Rückfluss des Blutes erfolgt je nach Lage der Gewebe über die obere oder untere Hohlvene (Vena cava superior/inferior). Dazu gibt es noch eine Art Umleitungssystem, welches im Brust- und Bauchraum parallel zu den Hohlvenen verläuft. Auf der einen Seite ist dies die Vena azygos, auf der anderen Seite die Vena hemiazygos. Beide stehen auf Höhe des Herzens miteinander in Verbindung und münden schließlich in die obere Hohlvene. Eine weitere Besonderheit der Blutversorgung stellt das Pfortadersystem der Leber dar. Das venöse Blut aller unpaaren Bauchorgane (alles außer Geschlechtsorgane und Nieren) fließt über die Pfortader (Vena portae) in die Leber. Dort werden die im Blut enthaltenen Nährstoffe in der Leber verstoffwechselt. Anschließend gelangt das Blut über die Lebervenen (Venae hepaticae) in die untere Hohlvene (Vena cava inferior) (Gefäßversorgung Herz).
Das Herz (Cor) ist ein muskuläres Hohlorgan, welches die zentrale Rolle in der Gefäßversorgung des Körpers einnimmt (Gefäßversorgung Herz). Als Pumpe befördert es sauerstoffarmes Blut in die Lunge (Pulmo), wo das Blut mit Sauerstoff angereichert wird. Anschließend pumpt das Herz das sauerstoffreiche Blut wieder in den Körperkreislauf.
Das Herz selbst wird durch zwei Herzkranzarterien (Arteriae coronariae) versorgt. Die rechte Seite des Herzens wird durch die rechte Herzkranzarterie (rechte Koronararterie, Arteria coronaria dextra) versorgt, während die linke Seite des Herzen durch die linke Herzkranarterie (linke Koronararterie, Arteria coronaria sinistra) versorgt wird. Beide Herzkranzarterien verlassen die Hauptschlagader (Aorta), direkt nachdem diese aus dem Herzen entsprungen ist. Somit wird gesichert, dass besonders sauerstoffreiches Blut das Herz versorgt. Die rechte Herzkranzarterie versorgt neben dem rechten Teil des Herzens vor allem das vordere Drittel der Herzscheidewand (Septum cardiale) und den Sinusknoten sowie den AV-Knoten (Atrioventrikularknoten). (Die linke Herzkranzarterie teilt sich zu Beginn in den Ramus circumflexus und den Ramus interventricularis anterior auf).
Je nachdem, welche der beiden Herzkranzarterien die Hauptversorgung des Herzens übernimmt, spricht man vom Linksversorgertyp (bei Hauptversorgung durch linke Herzkranzarterie), vom Rechtsversorgertyp (bei Hauptversorgung durch rechte Herzkranzarterie) und bei Normalversorgung vom Intermediärtyp.
Das venöse Blut des Herzens fließt über drei Hauptäste, die Vena cardia parva, media und magna in den Koronarvenensinus (Sinus Coronarius). Der Koronarvenensinus mündet zusammen mit der oberen und unteren Hohlvene (Vena cava superior et inferior) in den rechten Vorhof (Atrium dextrum)(Gefäßversorgung Herz).
Der Herzbeutel umgibt das Herz und dient diesem als Gleitraum. Die arterielle Versorgung (Gefäßversorgung Herz) erfolgt über die Zwerchfellherzbeutelarterie (Arteria pericardiacophrenica), die aus der inneren Brustwandarterie (Arteria thoracica interna) entspringt. Der venöse Abfluss erfolgt über die Zwerchfellherzbeutelvene (Vena pericardiacophrenica) in die innere Brustwandvene (Vena thoracica interna), welche schlussendlich in die obere Hohlvene (Vena cava superior) mündet (Gefäßversorgung Herz).
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