Herzrasen nach dem Essen tritt häufig im Zusammenhang mit verschiedenen Krankheitsbildern, wie zum Beispiel in der Frühphase eines Diabetes mellitus Typ II, auf und wird von den Betroffenen häufig als sehr unangenehm empfunden.
Herzrasen nach dem Essen tritt häufig im Zusammenhang mit verschiedenen Krankheitsbildern, wie zum Beispiel in der Frühphase eines Diabetes mellitus Typ II, oder als Folge von einer Billroth-II-Operation auf und wird von den Betroffenen häufig als sehr unangenehm empfunden.
Herzrasen besteht ab einem Herzschlag von über 100 pro Minute. Das Herzrasen kann in unterschiedlichen Abständen nach dem Essen auftreten und von diversen weiteren Symptomen begleitet sein.
Viele weitere Informationen allgemein zu Herzrasen finden Sie unter: Herzrasen
Typisches Symptom für Herzrasen nach dem Essen ist, unabhängig von den Ursachen, das Ansteigen des Pulses auf über 100 Schläge pro Minute, entweder unmittelbar oder mit gewissem Zeitabstand nach dem Essen. Das Herzrasen kann begleitet sein von starkem Schwitzen, dem Abfall des Blutdrucks und in seltenen Fällen von einem Schock. Auch Übelkeit, Verdauungsprobleme, eine körperliche Schwäche oder eine allgemeine Nervosität können je nach Ursache des Herzrasens nach dem Essen auftreten.
Durch gezielte therapeutische Maßnahmen oder in manchen Fällen durch spontane Rückbildung kann das Herzrasen reduziert werden.
Es gibt zahlreiche Ursachen, welche für Herzrasen nach dem Essen in Frage kommen können.
Zum einen sind da die sogenannten Dumping-Syndrome, welche weiter in Früh- und Spätdumping unterteilt werden. Die Dumping-Syndrome treten meist als Folge einer Operation am Magen auf. Zu nennen ist einmal die Billroth-II-Operation, bei welcher ein Teil des Magens aufgrund eines Geschwüres oder eines Tumors entfernt wird und der Dünndarm an den bleibenden Magenstumpf angeschlossen wird.
Daneben kann eine Operation zur Magenverkleinerung, etwa bei starkem Übergewicht, oder eine sogenannte Vagotomie, bei der parasympathische Nervenfasern am Magen durchtrennt werden, um die Magensäureproduktion zu reduzieren, zu einem Dumping-Syndrom mit Herzrasen nach dem Essen führen:
Da noch weitere Krankheitsbilder an einer übermäßigen Freisetzung von Insulin verantwortlich sind, rufen auch diese Herzrasen nach dem Essen hervor. Zu den Auslösern gehört beispielsweise die zeitweise gesteigerte Insulinausschüttung in der Frühphase des Typ-II-Diabetes. Auch bei einer Vergrößerung der Inselzellen der Bauchspeicheldrüse oder bei einem insulinproduzierenden Tumor treten die Symptome auf.
Auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann Herzrasen auslösen. Hier sind die Symptome der erhöhten Stoffwechselaktivität jedoch nicht unbedingt an die Nahrungsaufnahme gebunden, sondern können unabhängig davon vorhanden sein.
Das Roemheld-Syndrom kann ebenfalls als Ursache für Herzrasen nach dem Essen genannt werden. Dieses Syndrom beschreibt eine erhöhte Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt, die durch bestimmte Speisen oder etwa Nahrungsaufnahme in großen Mengen hervorgerufen wird, und Druck auf Zwerchfell und gleichzeitig auf das Herz ausübt. Dieser Druck verursacht Schmerzen und kann manchmal auch für Herzrasen verantwortlich sein.
Viele weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Ursachen des Herzrasens
Bei psychischen Ursachen für Herzrhythmusstörungen nach dem Essen kommen in aller Regel psychosomatische Krankheitsbilder in Betracht. So kann das Herzrasen Ausdruck einer somatoformen Störung. Die Patientin hat einen innerpsychischen Konflikt mit dem Essen, welcher sich auf diese Weise äußert. Weiterhin denkbar wäre aber auch eine psychosomatische Erkrankung, bei der der Patient eine eigene Krankheitstheorie entwickelt, die das Essen mit den auftretenden Herzrhythmusstörungen in Verbindung bringt.
Weiterhin könnte daraus eine Angststörung entstehen, die von einer ängstlichen Erwartungshaltung geprägt ist, im Sinne einer „selbsterfüllenden Prophezeiung“ hat der Betroffene dann Angst, dass das Essen wieder Rhythmusstörungen hervorrufen könnte und steigert sich so in seine Angst hinein, dass es durch die Angst zum gesteigerten Herzschlag oder sogar zum Herzrasen kommt.
Herzrhythmusstörungen, die explizit auf fettiges Essen zurückzuführen sind, sind in der Fachwelt so gut wie nicht bekannt. Hingegen kann es bei kohlenhydrathaltiger Nahrung – besonders bei magenoperierten Personen- zum Entzug großer Mengen Flüssigkeit aus dem Blut in den Darm kommen. Darauf kann der Körper gegebenenfalls mit einer Tachykardie oder Herzrhythmusstörungen reagieren. Für fettiges Essen ist dieser Zustand bis jetzt jedoch nicht bekannt.
Koffeinhaltige Nahrungsbestandteile wie Kaffee oder Tee zählen zusätzlich zu Ursachen, die Herzrasen nach dem Essen mit sich bringen.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Herzstolpern nach dem Essen
Zur Therapie des Herzrasens durch Frühdumping wird empfohlen die Mahlzeiten in kleine Portionen über den Tag zu verteilen und auf einen geringen Zuckergehalt zu achten. In vielen Fällen reduzieren sich die Symptome von ganz alleine etwa einen Monat nach der Magen-Operation. Bleiben das Herzrasen und die restlichen Symptome, wie starke Schwitzen und Übelkeit jedoch bestehen, so kann eine erneute Magen-OP vom Arzt erwogen werden.
Inhalt der Therapie des Spätdumpings ist eine geplante, kohlenhydratreiche Zwischenmahlzeit ca. zwei bis drei Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme. Dadurch wird die verstärkte Insulinfreisetzung abgefangen und das Herzrasen lässt nach. Medikamentös können Mittel, die die Parasympathikus-Wirkung herabsetzen, helfen, da sie die Aktivität des Verdauungstraktes verlangsamen und das Ausmaß eines Dumping-Syndroms klein halten können.
Besteht eine weitere gesteigerte Insulinfreisetzung, die Herzrasen verursacht, so muss die Ursache dessen therapiert werden. Bei einer Inselzell-Vergrößerung der Bauchspeicheldrüse kann zum Beispiel ein Medikament, das selektiv Kaliumkanäle öffnet, eingesetzt werden, um die Insulinfreisetzung zu reduzieren. Bei einem insulinproduzierendem Tumor wird zusätzlich zu dem genannten Medikament eine Tumorentfernung empfohlen.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion muss mit Medikamenten gearbeitet werden, welche die Hormonproduktion herunterregulieren, oder mittels Radiojodtherapie das funktionelle Schilddrüsengewebe reduziert werden. Auch eine Nahrungsanpassung bei Unverträglichkeit oder Blähungen kann zur Therapie empfohlen werden. Auf jeden Fall sollte bei Herzrasen nach dem Essen ein fachkundiger Arzt aufgesucht werden, der weitere Maßnahmen zur Therapie erwägen kann. In manchen Fällen ist eine Therapie wiederum nicht notwendig, das muss jedoch ein Arzt entscheiden, der die Situation besser einschätzen kann.
Herzrasen bzw. Herzrhythmusstörungen nah dem Essen sind meist nur von kurzer Dauer von wenigen Minuten bis maximal mehreren Stunden. Dabei ist nicht davon auszugehen, dass größere Essensportionen auch zu länger anhaltenden Herzrhythmusstörungen führen oder die Zusammensetzung auf die Dauer schließen lässt. Vielmehr ist es die Anfälligkeit einer jeden Person, Rhythmusstörungen zu entwickeln, die zum einen über das Entstehen und dann auch über die Dauer entscheidet.
Atemnot kann zum einen entstehen, wenn der Speisebrei statt in der Speiseröhre in die Luftröhre gelangt. Dieser Umstand ist jedoch von Hustenattacken und einem Erstickungsgefühl geprägt.
Eine weitere Möglichkeit der Atemnot ist allerdings auch die sogenannte Angina pectoris. Ein typisches Begleitsymptom des Herzinfarktes, das dadurch charakterisiert ist, dass die Betroffenen das Gefühl haben, auf ihrem Brustkorb würde eine schwere Last liegen. Auch hierbei fällt den Betroffenen das Atmen schwer; es kann sogar bis zur Erstickungsangst reichen.
Alkohol ist ein vom Essen unabhängiger und zudem noch wesentlich größerer Risikofaktor für die Entwicklung von Herzrasen. So konnte in Studien nachgewiesen werden, dass Menschen mit gesteigertem Alkoholpegel mehr Herzrhythmusstörungen aufwiesen als nüchterne Menschen.
Allerdings führt nicht jeder Konsum von Alkohol bei jedem zur Entstehung von Rhythmusstörungen. Weiterhin sorgen der Konsum von Alkohol und der Verzehr von Essen dafür, dass relativ viel Blut des Körpers für die Verdauung und den Alkoholabbau aufgewendet werden muss. In Extremfällen kann dies dazu führen, dass es zu Minderdurchblutungen des Herzens kommt, was dann zu Herzrhythmusstörungen führen kann.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Herzrasen nach Alkohol
Wenn es im Rahmen des Herzrasens nicht zu einem starken Blutdruckabfall oder Schock kommt, ist es ansich erst einmal nicht gefährlich. Wichtig ist es, herauszufinden warum es zum Herzrasen kommt. Die dahinter steckende Grunderkrankung sollte auf jeden Fall behandelt werden. Tritt das Herzrasen nach dem Essen regelmäßig auf und ist von weiteren Symptomen begleitet, sollte eine Abklärung beim Hausarzt erfolgen.
Eine Diagnose zu Herzrasen nach dem Essen lässt sich im ersten Schritt durch eine ausführliche Anamnese, sozusagen eine Befragung des Patienten zu Symptomen, Vorerkrankungen, Voroperationen, Medikamenteneinnahme und ähnliches, erarbeiten. Hier können bereits erste Hinweise für mögliche Ursachen für das Herzrasen gegeben werden, wie zum Beispiel eine Magenoperation oder ein sich anbahnender Typ-II-Diabetes. Eine EKG-Aufnahme ist in dem Zusammenhang ebenfalls sinnvoll, um eine Herzerkrankung auszuschließen. Zusätzlich kann das Blut untersucht werden, insbesondere der Hämoglobinwert (Hb), sogenannte Herzenzyme, Schilddrüsenwerte und Blutzucker unter bestimmten Bedingungen können für die Diagnose hilfreich sein.
Die Prognose für Herzrasen nach dem Essen ist recht gut. Vor allem Dumping-Syndrome sind durch spontane Rückbildung oder Ernährungsanpassung gut in den Griff zu bekommen. Auch nach erfolgreicher Therapie der übrigen Ursachen, wie Typ-II-Diabetes, Hyperinsulinismus und Schilddrüsenüberfunktion, ist die Prognose gut.
Herzrasen nach dem Essen lässt sich im Falle der Dumping-Syndrome durch kleine, über den Tag verteilte Mahlzeiten oder zusätzlicher Kohlenhydratzufuhr nach der Mahlzeit gut vorbeugen. Auch durch Einhalten der zugrundeliegenden Ursachen, wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenüberfunktion, lässt sich Prophylaxe betreiben.
Histamin ist ein Botenstoff des menschlichen Körpers und findet sich besonders bei Reaktionen des Immunsystems. Allerdings gibt es auch Lebensmittel, die hohe Konzentrationen an Histamin enthalten. Hauptsächlich sind dies Fleisch- oder Milchprodukte, die eine lange Lagerzeit hinter sich haben oder geräuchert wurden.
Dies ist so lange kein Problem, wie die Person nicht über ein sogenanntes Histamin-Intoleranz-Syndrom verfügt. Ist dies doch der Fall, so führt die Aufnahme des Histamins zu einer Art allergischer Reaktion, bei der es zu Herzrhythmusstörungen kommen kann. Allerdings ist dieser Umstand dann zusätzlich von Juckreiz, Atembeschwerden und gegebenenfalls einem Blutdruckabfall gekennzeichnet.
Bei einer Überfunktion der Schilddrüse kommt es zur erhöhten Aktivität des Stoffwechsels und der Organe. Auch durch die Einnahme von einer zu hohen Dosis der Schilddrüsenhormone tritt dieses Phänomen auf. Symptome, die dadurch hervorgerufen werden können, sind zum Beispiel eine gesteigerte Nervosität, Unruhe, starkes Schwitzen, Gewichtsabnahme, aber auch Herzrasen. Dieses kann nach dem Essen auftreten, aber typischerweise auch in anderen Zusammenhängen sowie in Ruhe. Dies sollte man in jedem Fall von einem Arzt abklären lassen, um gegebenenfalls die Hormonsituation wieder ins Gleichgewicht zu bringen, zum Beispiel durch eine Radiojodtherapie. Eine regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenparameter im Blut ist zu empfehlen.
Herzrasen nach dem Essen in der Schwangerschaft tritt vor allem im Zusammenhang mit einem Dumping-Syndrom oder einem erniedrigten Blutzuckerspiegels auf.
Das Dumping-Syndrom entsteht in den meisten Fällen bei den Frauen, die in jungen Jahren bereits eine Operation zur Magenverkleinerung aufgrund von Übergewicht hatten.
Die verkürzte Passage des Speisebreis durch den Magen kann zur erhöhten Wasserbewegung in Richtung Darmlumen oder aber zur verstärkten Insulinausschüttung und folglich zu Symptomen, wie das Herzrasen nach der Nahrungsaufnahme, führen. Auch ein zu niedriger Blutzuckerspiegel kann Herzrasen auslösen. Das Risiko besteht insbesondere bei Frauen mit Typ-I-Diabetes im ersten Schwangerschaftsdrittel, aber auch bei anderen Diabetestypen, wenn der Blutzucker nur unzureichend durch die körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft eingestellt ist. Als Gegenmaßnahme kann Zucker in verschiedener Form gegeben werden. Bei derartigen Problemen in der Schwangerschaft sollte auf jeden Fall ein Arzt hinzugezogen werden.
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In der Frühphase des Diabetes mellitus Typ II kann es kurzzeitig zur erhöhten Insulinfreisetzung kommen, welche eine Unterzuckerung zur Folge haben kann und dann Symptome wie zum Beispiel Herzrasen nach dem Essen hervorrufen kann. Auch bei der fehlerhaften Anwendung von gewissen Medikamenten zur Therapie des Diabetes mellitus Typ II kann es zu Unterzuckerungen und entsprechenden Beschwerden kommen. Sinnvoll wäre eine regelmäßige Messung des Blutzuckerspiegels und des Langzeitwertes, sowie eine effizienten Behandlung durch Arzt, um einen zu niedrigen Blutzucker, der sehr gefährlich werden kann, zu vermeiden.
Wenn es nach dem Essen zum Dumping-Syndrom kommt und Wasser aus osmotischen Gründen in das Darmlumen gelangt, kommt es zum Blutdruckabfall und reflektorisch zum Pulsanstieg. Dies funktioniert über sogenannte Druckezeptoren, die beispielsweise in arteriellen Blutgefäßen sitzen und den Druck des vorbeifließenden Blutes registrieren und darauf reagieren. Bei einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel werden zur Gegenregulation diverse Hormone ausgeschüttet. Unter anderem auch wir auch Adrenalin ausgeschüttet, welches am Herzen über ß1-Rezeptoren eine erhöhte Herzfrequenz verursacht. Somit kommt es zum Herzrasen nach dem Essen. Erhöhte Schilddrüsenhormone machen das Herz empfindlicher gegenüber erregend wirkenden Hormonen, welche wiederum dadurch Herzrasen auslösen können.
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