Magenschmerzen

Magenschmerzen

    Synonyme

    Magenschmerz, Bauchschmerzen, Oberbauchschmerzen, Gastritis

    Englisch: stomachache

    Magenschmerzen sind ein Symptom und können verschiedene Ursachen haben.
    Man bezeichnet Schmerzen im linken bis mittleren Oberbauch als Magenschmerzen, sie müssen ihre Ursache aber nicht unbedingt im Magen haben.

    Meistens sind Magenschmerzen nur vorübergehend und harmlos sollten aber bei längerem oder häufigerem Auftreten kontrolliert werden. Auch können sich verschiedene Krankheiten durch Magenschmerzen äußern.
    Schmerzen die ursächlich dem Magen zuzuordnen sind können sich auch auf andere Weise zum Beispiel als Schmerzen hinter dem Brustbein äußern, die dann als Herzschmerzen fehlgedeutet werden. Zur Ursachenaufklärung ist es wichtig die Häufigkeit der Magenschmerzen zu beobachten und einen evt. bestehenden zeitlichen Zusammenhang mit der Ernährung (postprandiale Schmerzen) festzustellen.

    Lesen Sie hierzu auch: Magenschmerzen nach dem Essen und Magenschmerzen in der Nacht

    Ursachen der Magenschmerzen

    Magenschmerzen können viele verschiedene Ursachen zu Grunde liegen. Dabei kann es sich um harmlose, selbst limitierende Ursachen handeln oder um behandlungsbedürftige Krankheiten. Häufig sind Magenschmerzen durch unverträgliche Nahrung bedingt. Vor allem fettiges Essen kann zu Schmerzen führen. Darüber hinaus ist eine Laktose- oder Fruktoseunverträglichkeit keine Seltenheit. Übelkeit und Erbrechen sprechen für den Verzehr von verdorbener Nahrung. Zu den häufigen Ursachen zählt ebenfalls eine Reizung durch übermäßige Magensäure. Diese kann eine Entzündung des Magens mit Sodbrennen hervorrufen und im weiteren Verlauf ein Magengeschwür (Ulkus) verursachen. Andere Formen der Magenentzündung (Gastritis) sind bakteriell bedingt oder durch übermäßigen Einsatz bestimmter Medikamente verursacht.

    Des Weiteren werden Magenschmerzen in vielen Fällen durch virale Infekte im Rahmen einer Magen-Darm-Infektion hervorgerufen. Dabei kommt es zu krampfartigen Magenschmerzen, die meist von Durchfall und Übelkeit begleitet werden. Neben diesen Ursachen kommen auch Erkrankungen anderer Organe in Betracht, die als Magenschmerzen interpretierte Oberbauchschmerzen verursachen. Genannt werden muss hier die Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder des Zwölffingerdarms. Seltenere Ursachen für Magenschmerzen sind Tumoren. Lang anhaltende oder sehr schwere Magenschmerzen sollten im Zweifel immer abgeklärt werden.

    Lesen Sie auch unser Thema: Ursachen von Magenschmerzen

    Durch Stress verursachte Magenschmerzen

    Magenschmerzen werden nicht selten auch durch Stress ausgelöst. Er ist neben körperlichen Faktoren eine Hauptursache für eine Vielzahl an Beschwerden. Durch Stress werden verschiedene, körpereigene Hormonsysteme aktiviert. Unter anderem wird vermehrt Salzsäure produziert, was Magenschmerzen hervorruft oder verschlimmert. Darüber hinaus wird die Durchblutung der Magenschleimhaut beeinträchtigt. Diese ist jedoch von entscheidender Bedeutung bei der Produktion einer vor der Säure schützenden Schleimschicht.

    Durch Stress kommt es damit vermehrt zu Reizungen und Schäden an der Schleimhaut des Magens. Dies macht sich mit Magenschmerzen bemerkbar. Folgen sind eine Gastritis oder ein Magengeschwür. Magenschmerzen sind meist eine langfristige Komplikation von andauerndem Stress. Einige Menschen reagieren auch rasch und ohne das Vorhandensein organischer Schäden mit Magenschmerzen auf Stress. Diese sind vor besonders stressigen Situationen wie Prüfungen oder Präsentationen am deutlichsten spürbar. In allen Fällen ist es empfehlenswert, Stress so weit wie möglich zu reduzieren. Dabei können Entspannungsübungen, autogenes Training oder Meditation helfen. Reduziert sich der Stress, verschwinden meist auch die Magenschmerzen.

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    Medikamente, die Magenschmerzen auslösen

    Medikamente können zum einen Auslöser für Magenbeschwerden sein, zum Anderen können sie aber auch als Hilfsmittel gegen solcherlei Beschwerden fungieren.

    Eine Medikamentengruppe die dafür bekannt ist, auf den „Magen zu schlagen“ sind die nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR). Sie dienen als weit verbreitete Schmerzmittel und Entzündungshemmer, zu ihnen zählen zum Beispiel Ibuprofen, Diclofenac und Indometacin. Der Wirkmechanismus dieser Medikamente bedingt, dass im Bereich des Magens weniger schützender Schleim produziert wird, der die Magenwand gegen die vom Magen produzierte sehr aggressive Salzsäure schützt. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, so besteht die Gefahr, dass sich Geschwüre im Magen oder im angrenzenden Dünndarm entwickeln. Eine Kombination von NSAR mit Glucocorticoiden, also steroidalen Antirheumatika, wie beispielsweise Cortison oder Prednisolon erhöht das Risiko für die Entstehung eines Geschwüres im Magen-Darm-Trakt noch einmal. Solche Geschwüre werden als Ulcus ventriculi (im Magen) und Ulcus duodeni (im Dünndarm) bezeichnet.

    Magenschmerzen nach dem Essen

    Treten die Magenschmerzen nach dem Essen auf, spricht dies für eine lokal reizende Ursache im Magen. Magenschmerzen nach dem Essen sind ein Hauptsymptom bei einer Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis). Sie kann verschiedene Ursachen haben. Typischerweise treten direkt nach dem Essen stechende oder drückende Schmerzen im mittleren Oberbauch auf. Vor allem nach großen Portionen und fettiger oder säurehaltiger Nahrung kommt es zu starken Magenschmerzen. In einigen Fällen ist die Entzündung schon weiter fortgeschritten, sodass bereits ein Magengeschwür (Ulkus) vorliegt. Dieses zeigt sich ebenfalls durch Magenschmerzen nach dem Essen, die sofort bis wenige Minuten nach Nahrungsaufnahme zu Tage treten.

    Im Zweifel sollte ein Magengeschwür ausgeschlossen werden, da sich hieraus auch ein bösartiger Tumor entwickeln kann. Oftmals sind jedoch harmlose Ursachen für Magenschmerzen nach dem Essen verantwortlich. So können Nahrungsmittelunverträglichkeiten diese Symptome hervorrufen. Hier hilft das Vermeiden der entsprechenden Nahrung. Wird keine Ursache für weiter bestehende Magenschmerzen nach dem Essen gefunden, spricht man vom Reizdarmsyndrom. Hier hilft es, auf Kaffee, Alkohol und Fettiges zu verzichten. Stress verschlechtert die Symptome, sodass dieser zu vermeiden ist.

    Lesen Sie mehr zum Thema: Magenschmerzen nach dem Essen

    Begleitende Symtome bei Magenschmerzen

    Leidet man unter Magenschmerzen, treten in vielen Fällen zusätzlich begleitende Symptome auf. Häufigste begleitende Symptome in diesem Rahmen sind Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Sodbrennen. Auch Appetitlosigkeit tritt in einigen Fällen auf. Je nachdem, welche Ursache den Magenschmerzen zu Grunde liegt, sind diese Begleitsymptome mehr oder weniger ausgeprägt. Übelkeit und Erbrechen sind meist ein Anzeichen für virale Infektionen.

    Die Übelkeit kann teilweise so stark sein, dass jede Tablette gegen Übelkeit sofort wieder erbrochen wird. Bei Virusinfekten tritt zudem häufig auch Durchfall auf. Wichtig ist es dann, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Im Falle von Nahrungsmittelunverträglichkeiten stehen als begleitende Symptome starke Blähungen im Vordergrund. Sie entwickeln sich meist nach den anfänglichen Magenschmerzen. Sodbrennen ist Anzeichen eines Rückflusses von Magensäure in die Speiseröhre. In leichter Ausprägung ist dies normal. Bei lang andauernden Beschwerden dieser Art sollte eine Abklärung erfolgen.

    Lesen Sie auch unser Thema: Nahrungsmittelallergie und Durchfall und Magenschmerzen

    Magenschmerzen mit Übelkeit

    Dem Symptom Magenschmerzen liegt eine Vielzahl von verschiedenen Ursachen zugrunde, wovon viele gleichzeitig mit Übelkeit einhergehen können.

    Biologisch gesehen macht es Sinn, dass in bestimmten Situationen der Körper versucht, den Magen durch Erbrechen zu leeren.
    Der Körper versucht, die Stoffe, die er als schädlich wahrnimmt, zu entfernen, ohne sie durch den gesamten Magen-Darm Trakt befördern zu müssen, wo sie unter Umständen noch mehr Schaden anrichten können.

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    Dies ist vor allem bei Vergiftungen für den Organismus interessant, da dieser Schutzmechanismus des Körpers in diesen Situationen das Überleben sicher stellt.

    Die wahrscheinlich häufigste Ursache für das Auftreten von Übelkeit bei gleichzeitigen Magenschmerzen ist jedoch das Vorliegen einer Infektion mit Bakterien oder Viren.

    Umgangssprachlich wird dies dann als „Magen-Darm Grippe“ bezeichnet, Mediziner bezeichnen das Erkrankungsbild als Gastroenteritis.
    Neben Magenschmerzen und Übelkeit ist auch Durchfall eines der Leitsymptome der Gastroenteritis.

    Über unterschiedliche Mechanismen schädigen die Erreger die Zellen des Magens, was unter anderem zu Übelkeit führt.

    Bakterien können beispielsweise Toxine bilden, die Schleimhautzellen im Magenbereich reizen, wobei diese wiederum an das Brechzentrum im Gehirn „berichten“ und Übelkeit oder Erbrechen auslösen. In diesem Bereich des Gehirns wirken auch die meisten verfügbaren Substanzen, die gegen Übelkeit verschrieben werden können.

    Das Vorliegen von besonders viel psychischem Stress, einer Nahrungsmittelallergie, Geschwüren im Magen, oder Vergiftungen können gleichermaßen Übelkeit und Erbrechen hervorrufen.

    Bei Übelkeit und nachfolgendem Erbrechen von schwarzer Flüssigkeit ist Eile geboten, da es sich um einen medizinischen Notfall handelt, bei der ein Blutgefäß der Speiseröhre gerissen, und Blut in den Magen läuft.

    Das viele Blut im Magen sorgt für Magenschmerzen, Übelkeit und schließlich für das Erbrechen des Blutes. Das Blut verändert durch die Säure im Magen jedoch seine Farbe, weshalb das Erbrochene dunkel erscheint.

    In unklaren Fällen von Magenschmerzen und gleichzeitiger Übelkeit sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, der eine Diagnose stellen kann und möglicherweise Medikamente verschreibt, die gegen die Übelkeit und die zugrundeliegende Erkrankung gut wirksam sind.

    Magenschmerzen in der Schwangerschaft

    Magenschmerzen sind in der Schwangerschaft ein häufig auftretendes Phänomen. Fast jede werdende Mutter klagt in der Schwangerschaft über Magenschmerzen. Diese gehen oft mit Völlegefühl und Sodbrennen einher. In der Frühschwangerschaft sind vor allem hormonelle Umstellungen für die Magenschmerzen verantwortlich. Sie führen zu vielen Anpassungsprozessen im Körper, auf die viele sensibel reagieren. Diese Art der Magenschmerzen ist meist harmlos und verschwindet von selbst wieder. Mit zunehmender Größe des Ungeborenen können Magenschmerzen dann wieder auftreten. Dies lässt sich durch den mechanischen Druck auf den Magen erklären, der je nach Lage des Kindes variieren kann. Auch hier ist keine Behandlung erforderlich.

    Hilfreich sind Entspannungsübungen und das Vermeiden körperlicher Anstrengung. In seltenen Fällen sind Magenschmerzen in der Schwangerschaft jedoch auch behandlungsbedürftig. Zum einen können auch hier Entzündungen oder Geschwüre wie bei Nicht-Schwangeren dahinter stecken. Zum anderen können Magenschmerzen Ausdruck seltener, aber gefährlicher in der Schwangerschaft auftretender Krankheiten sein. Dazu zählt die (Prä-)Eklampsie bis hin zum gefährlichen HELLP-Syndrom. Kommt es parallel zu Bluthochdruck, Krampfanfällen oder Wassereinlagerungen, muss daher sofort ein Arzt aufgesucht werden.

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    Magenschmerzen zusammen mit Oberbauchschmerzen

    Magenschmerzen und Oberbauchschmerzen sind in vielen Fällen nicht voneinander zu trennen. Der Magen liegt im mittleren Oberbauch, sodass bei Erkrankung des Magens besonders hier Schmerzen wahrgenommen werden. Erhöhte Aufmerksamkeit muss man Magenschmerzen und Oberbauchschmerzen dann geben, wenn diese seitenbetont links oder rechts auftreten. Dann kann es sein, dass für Magenschmerzen gehaltene Schmerzen von anderen Organen hervorgerufen werden. So kann eine akute Gallenblasenentzündung Krämpfe und Oberbauchschmerzen rechts verursachen. Auch Erkrankungen des Darms können zu Krankheitsgefühl und Oberbauchschmerzen führen. Eine Blinddarmentzündung beispielsweise beginnt in vielen Fällen mit Übelkeit und Oberbauchschmerzen. Darüber hinaus muss bei Oberbauchschmerzen, die wie Magenschmerzen imponieren, immer an eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse gedacht werden. Besonderes Merkmal ist dabei, dass die Schmerzen gürtelförmig vom Bauch in den Rücken ausstrahlen. Hauptursache für Oberbauchschmerzen ist aber immer noch der Magen.

    Lesen Sie auch unser Thema: Oberbauchschmerzen

    Diagnose der Magenschmerzen

    Bei häufiger auftretenden Magenschmerzen mit langwierigem Verlauf empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen.

    Zur Diagnose sind Angaben über die Häufigkeit der Magenschmerzen sowie das zeitliche Auftreten abhängig von der Nahrungsaufnahme wichtig.

    Wichtige Hinweise kann eine Laboruntersuchung des Blutes bei Verdacht auf eine Magen- Darm- Blutung geben. Der Hämatokrit und der Hämoglobinwert sind dann erniedrigt. Es liegt eine normozytäre normochrome Blutarmut vor.

    Auch die Untersuchung des Stuhls gibt Aufschluss über eine Blutung im Magen-Darm-Trakt (Hämokkult-Test)

    Zur Diagnosefindung so wie auch zur Sicherung eines harmlosen Befundes findet in den meisten Fällen eine Magenspiegelung statt. Der Patient erhält ein Schlafmittel sodass er von der Untersuchung nichts spürt. Der Untersucher führt ein sogenanntes Endoskop (ein langer Schlauch mit einer Kamera) in die Speiseröhre des Patienten ein und kann so Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm begutachten. Häufig werden dabei kleine Gewebeproben entnommen die speziell untersucht werden.

    Es sollte unbedingt ein Krankenhaus aufgesucht, oder der Notarzt angerufen werden, wenn die Magenschmerzen mit einer Verletzung oder einem Unfall in Verbindung gebracht werden können.

    Außerdem könnte bei gleichzeitigen Beschwerden im Brustbereich ein Herzinfarkt den Magenschmerzen zugrunde liegen, wobei auch in diesem Fall der Notarzt gerufen werden sollte.

    Es sollte außerdem dringend ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Schmerzen extrem stark sind, sodass beispielsweise stilles Sitzen nicht möglich ist oder nur bei starkem Zusammenkrümmen etwas Erleichterung empfunden wird.
    Das gleiche gilt außerdem, wenn die Magenschmerzen zusammen mit blutigem Stuhl, anhaltender Übelkeit und Erbrechen, gelber Haut, oder einem „harten“ oder geschwollenem Bauch auftreten.

    Wenn die Magenschmerzen Sorgen bereiten und/oder für mehr als zwei Tage anhalten sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, welcher sich der Problematik annimmt.

    Bei Magenschmerzen sollte schonende Kost zu sich genommen werden, die wenig belastend für den Magen und den restlichen Verdauungstrakt ist. Es sollten also keine scharfen oder stark fettigen Speisen sein.

    Wegen der Schmerzen ist man dazu geneigt schmerzstillende Medikamente wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen zu nehmen, welche jedoch ihrerseits Probleme im Magenbereich verursachen können.

    Eine Alternative Schmerzmedikation stellt in diesem Fall Paracetamol dar. Es ist jedoch zu beachten, dass eine schmerzstillende Behandlung keineswegs die Ursache der Magenschmerzen behandelt und diese womöglich nur kaschiert.
    Aus diesem Grund sollte wenn möglich keine Selbstmedikation erfolgen und bei Fragen sich an den behandelnden Arzt gewendet werden.

    Auch Durchfall hemmende Medikamente wie Loperamid sollte nur in Not angewendet werden, beispielsweise bei bevorstehenden Reisen, da die verursachenden Keime im Verdauungstrakt verbleiben und eine Ursachenbekämpfung der Erkrankung nicht stattfindet.

    Lesen Sie mehr zum Thema: Was tun bei Magenschmerzen?

    Magenschmerzen nach Alkohol

    Alkohol stellt ein beliebtes Rauschmittel dar, dessen Konsum viele unterschiedliche Folgen im menschlichen Körper verursachen kann.

    Es handelt sich um eine chemische Substanz, die sehr schnell im Körper verstoffwechselt wird und im Verlauf der Verstoffwechselung Zwischenprodukte bildet, die für eine Vielzahl an Geweben im Körper schädlich sind.

    Grundsätzlich muss unterschieden werden, ob ein chronischer Alkoholmissbrauch vorliegt, oder ob die Magenschmerzen nach einmaligem Alkoholkonsum auftreten.

    Wenn Schmerzen nach einmaligem Konsum von Alkohol entstehen, steckt in aller Regel keine ernsthafte Erkrankung dahinter.
    Alkohol kann die Schleimhäute in Speiseröhre und Magen reizen, und über diesen Mechanismus zu Magenschmerzen und Übelkeit führen.
    Es kann sein, dass durch die Reizung der Schleimhaut noch Stunden nach dem Konsum des Alkohols Magenschmerzen auftreten und erst nach gewisser Zeit verschwinden.

    In dieser Zeit sollte der Magen geschont werden, kein weiterer Alkohol getrunken werden und nur magenschonende Kost zu sich genommen werden.

    Der chronische Missbrauch von Alkohol kann eine Reihe unterschiedlicher Veränderungen im Körper hervorrufen, welche für die Magenschmerzen verantwortlich sein können.

    Alkohol führt im Magen zu einer sogenannten Gastritis.
    Der Alkohol ist für eine Vielzahl von Veränderungen der Schleimhaut des Magens wie die Schwellung der Schleimhaut, Einblutungen, Absterben der Schleimhautzellen sowie einer Entzündungsreaktion der Magenzellen verantwortlich.

    Zusammen mit einer gesteigerten Magensäureproduktion ist damit das Risiko für die Entstehung von Magengeschwüren stark erhöht.
    Somit könnten sich die Magenschmerzen nach übermäßigem Alkoholkonsum möglicherweise durch ein vorliegendes Magengeschwür erklären lassen.

    Die Sonderform der Gastritis, eine hämorrhagische Gastritis, welche durch den chronischen Konsum von Alkohol entstehen kann, kann lebensbedrohlich werden, wenn Blutungen entstehen, bei denen innerhalb von Minuten mehrere Liter Blut verloren gehen können.

    Eine durch den Alkohol hervorgerufene Hepatitis, also eine Entzündung der Leber, kann außerdem im Bereich des Magens Schmerzen hervorrufen.

    Verdauungsprobleme, welche durch den übermäßigen Konsum von Alkohol hervorgerufen werden, stehen häufig in dem Zusammenhang mit einer akuten Pankreatitis, welche außerdem heftige Schmerzen verursacht.

    Ursächlich für dieses Krankheitsbild ist eine Steinbildung, welche durch den Alkoholkonsum ausgelöst wird und die Ausführungsgänge des Pankreas verstopfen.

    Lesen Sie viele weitere Informationen auf unserem Thema: Magenschmerzen nach Alkohol

    Magenschmerzen und Blähungen

    Auch Blähungen können eine Erklärung für das Vorliegen von Magenschmerzen sein.

    Es steckt in den meisten Fällen zwar keine schwere Krankheit dahinter, die entstehenden Schmerzen können jedoch sehr ausgeprägt sein und bei den Betroffenen einen großen Leidensdruck auslösen.

    Das vorliegen von starken Blähungen kann unterschiedliche Ursachen haben, wobei häufig Ernährungsprobleme im Vordergrund stehen.
    Bei störenden, massiven Blähungen sollte daher ein Arzt informiert werden, damit die Ursache gefunden und behoben werden kann.

    Nahrungsmittelallergien oder Unverträglichkeiten, eine einseitige Ernährung sowie ein sogenannter Reizdarm sind nur einige mögliche Ursachen für die Blähungen.

    Oft treten Blähungen etwa 20-60 Minuten nach einer Mahlzeit auf, können jedoch auch noch Stunden später Probleme verursachen. Die blockierten Gase verursachen Schmerzen, die sich meist erst nach Ablassen der Gase bessern.

    Die Ursachenbekämpfung steht im Vordergrund bei der Behandlung der Blähungen, weshalb eine eindeutige Diagnosestellung essentiell ist. Wenn eine Nahrungsumstellung keinen Erfolg bringt, und die Blähungen für längere Zeit Beschwerden verursachen, ist deshalb ein Gang zum Arzt zu empfehlen.

    Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Magenschmerzen und Blähungen

    Magenschmerzen durch Blähungen können auch nach einer Magenspiegelung auftreten, da hierbei der Magen mit einem Luft-Gas-Gemisch gefüllt wird. Diese Magenschmerzen verschwinden jedoch meist von selbst.

    Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Bauchschmerzen nach Magenspiegelung

    Magenschmerzen nach Kaffee

    Kaffee enthält den chemischen Stoff Koffein, welcher neben den Wirkungen für die gesteigerte Aufmerksamkeit und Leistungssteigerung auch für einige Nebenwirkungen im Magen Darm Trakt verantwortlich ist.

    Neben Koffein werden auch andere Bestandteile des Kaffees, wie Gerb- und Bitterstoffe für die unterschiedlichen Reaktionen verantwortlich gemacht.

    Nach dem Genuss von Kaffee kann beobachtet werden, dass bei vielen Menschen die Verdauung angeregt wird.
    Die Darmschlingen bewegen sich stärker, Magensäure wird verstärkt gebildet, sowie Gallensäfte werden verstärkt ausgeschieden. Dies kann nun eine Reihe von unterschiedlichen unangenehmen Folgen beinhalten.

    Durch die gesteigerte Bewegung der Darmschlingen, können manche Menschen ein unangenehmes Gefühl im Unterbauch bekommen und dies als Magenschmerzen wahrnehmen.

    Durch eine gesteigerte Produktion von Magensäure kann neben auftretenden Magenschmerzen vor allem Sodbrennen nach dem Konsum von Kaffee auftreten. Aus diesem Grund wird nicht empfohlen, Kaffee auf leeren Magen zu trinken, da besonders dann die Produktion der Magensäure stark ansteigt.

    Falls Magenschmerzen nach dem Konsum von Kaffee auftreten, sollte für eine Zeit auf das Getränk verzichtet werden, um die Diagnose zu sichern. Falls die Probleme tatsächlich von Kaffee und den darin enthaltenen Substanzen verursacht wurde, sollte auf den regelmäßigen Konsum verzichtet werden.

    Lesen Sie mehr zum Thema: Bauchschmerzen durch Kaffeetrinken - Was steckt dahinter?

    Therapie der Magenschmerzen

    Magenschmerzen können ein sehr störendes Symptom sein, wobei viele verschiedene Grunderkrankungen dahinter stecken können.

    Einige der Ursachen, die hinter Magenschmerzen stecken, wie Blähungen oder Muskelzerrungen sind ungefährlich, wobei andere Erkrankungen medizinischer Aufmerksamkeit bedürfen.

    Bei gleichzeitig auftretendem Erbrechen oder Durchfällen ist es besonders wichtig dem Körper genügend Flüssigkeit zuzuführen. Der Körper verliert bei Durchfällen sehr viel Flüssigkeit, da die sich im Magen befindende Nahrung körpereigene Flüssigkeit bindet und damit dem Körper entzieht.

    Bei andauernden Beschwerden sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, damit die richtige Diagnose gestellt, andere Erkrankungen ausgeschossen, und die korrekte Therapie begonnen werden kann.

    Die häufigsten, nämlich die harmlosen Magenschmerzen, die sporadisch auftreten und nach einiger Zeit wieder abklingen, lassen sich gut durch Hausmittel wie Kamillentee und Wärme behandeln.

    Lesen Sie mehr zum Thema Hausmittel gegen Magenschmerzen

    Auch infektiöse Erkrankungen (Rotaviren, Norovirus) werden hauptsächlich symptomatisch behandelt. Im Fokus sollte hier die Wasser- und Elektolytzufuhr stehen, da durch Erbrechen und Durchfall der Körper Wasser und Elektrolyte verliert. Die Besiedelung mit H. pylori allerdings sollte möglichst durch eine antibiotische Therapie in Kombination mit Protonenpumpeninhibitoren behandelt werden.

    Bei Geschwüren des Magens und Zwöflfingerdarm sowie bei Gastritis werden Protonenpumpeninhibitoren verschrieben. Bekannt sind Wirkstoffe wie Pantoprazol/ Pantozol® oder Omeprazol. Sie hemmen die Säurebildung des Magens und verbessern so den Schutz des Magens durch die Schleimschicht.

    Eine wichtige Therapie ist die Karenz – also das Weglassen von schädigenden Faktoren wie Stress, Rauchen und Alkohol. Auch kann es sinnvoll sein, die aktuelle Medikation zu überdenken und vor allem bestimmte Schmerzmittel (NSAR) wenn möglich abzusetzen, wenn sie die Schutzschicht des Magens angreifen.

    Zur Neutralisierung der Säure werden häufig auch Antazida verwendet.

    Zur Linderung der Magenschmerzen eignet sich auch MCP und Buscopan, die die Motilität des Magen Darm Traktes begünstigen.

    Die meisten dieser Medikamente helfen auch bei Magenschmerzen in Kombination mit Übelkeit. Lesen Sie daher mehr zu diesem Thema unter Medikamente gegen Übelkeit

    Medikamente gegen Magenschmerzen

    Geschwüre des Magens verursachen oftmals eine Schmerzzunahme nach Nahrungsaufnahme wohingegen Schmerzen bei Geschwüren des Dünndarms zumeist nach Nahrungsaufnahme nachlassen. Weitere Symptome von Geschwüren können Übelkeit und Erbrechen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit und als wichtiges Warnzeichen Erbrechen von Blut sein. Diese imponiert meist als „Kaffeesatzerbrechen“, das sein typisches dunkles Aussehen durch die Vermischung von Blut mit der Salzsäure des Magens erhält.
    Da inzwischen bekannt ist, dass NSAR das Risiko für Magengeschwüre gerade bei längerfristiger Einnahme deutlich erhöhen, wird heutzutage zusätzlich zumeist ein weiteres Medikament verordnet. Es gehört zur Gruppe der Protonenpumpenhemmer, einer seiner bekanntesten Vertreter ist Pantoprazol. Diese Medikamentengruppe hemmt – wie ihr Name schon sagt – eine Ionenpumpe im Bereich des Magens, die für die Synthese der Magensäure essentiell ist. Wird sie gehemmt, resultiert daraus eine drastisch reduzierte Magensäureproduktion und der Magen wird so vor sich selbst geschützt. Pantoprazol und seine Derivate sind also ein wichtiger Partner bei der Verordnung von Schmerzmitteln. Doch auch Patienten, die nicht unter einem Magengeschwür leiden aber über Schmerzen im Bereich des Magens klagen, können von Protonenpumpenhemmern profitieren. So können Magenschmerzen auch durch eine Entzündung des Magens (Gastritis) oder durch eine Refluxkrankheit (gastroesophageal reflux disease = GERD) ausgelöst werden.
    Es gibt neben den Protonenpumpenhemmern noch weitere Medikamente, die helfen die Magensäureproduktion zu kontrollieren. So beispielsweise die Gruppe der Antazida. Zu ihren Vertretern zählen zum Beispiel Magnesiumhydroxid und Magaldrat, ein neuerer Wirkstoff. Sie dienen der Neutralisation der Magensäure, hemmen aber nicht ihre Produktion. Ihre Wirksamkeit ist somit deutlich schwächer als die der Protonenpumpenhemmer. Auch Antihistaminika die auf H2-Rezeptoren wirken, helfen gegen ein Überschuss an Magensäure. Zu ihnen zählt unter anderem Ranitidin. Ebenfalls ein Gegenspieler der Magensäureproduktion sind Prostaglandine. Sie greifen allerdings nicht in die Magensäureproduktion ein, sondern sorgen für eine Zunahme der Magenschleimproduktion. Der Magenschleim ist der Gegenspieler der Salzsäure, er wirkt für den Magen wie eine Schutzschicht gegen die ätzende Säure. Einer seiner Vertreter ist Misoprostol. Doch weder Prostaglandine noch Antihistaminika reichen in ihrer Wirksamkeit an die Protonenpumpenhemmer heran. Diese sind also erste Wahl bei säurebedingten Magenbeschwerden.

    Lesen Sie mehr zum Thema: Medikamente gegen Magenschmerzen

    Hausmittel gegen Magenschmerzen

    Bei leichten bis mittleren Magenschmerzen gibt es verschiedenste Hausmittel, die in hohem Maße Symptome lindern können. In vielen Fällen hilft die Anwendung von Wärme. Eine Wärmflasche oder ein warmes Körnerkissen auf dem Bauch lindern Schmerzen und helfen, Krämpfe zu lösen. Eine leichte Bauchmassage kann diese Effekte verstärken. Ein weiteres begehrtes Hausmittel gegen Magenschmerzen ist Kräutertee. Mehrere Tassen über den Tag verteilt beruhigen den Magen und hemmen die Säureproduktion. Bewährte Teesorten sind dabei z.B. Kamille, Fenchel oder Ingwer.

    Neben den Magenschmerzen eignen sich diese Hausmittel auch gut gegen Übelkeit und ersetzen Flüssigkeitsverluste, wenn zusätzlich Durchfall besteht. Darüber hinaus sollte man den Magen reizende Nahrung verzichten und nur kleine Portionen zu sich nehmen. Steht neben den Magenschmerzen Sodbrennen im Mittelpunkt, können Hausmittel wie Bullrichsalz eingesetzt werden. Es neutralisiert die Magensäure. Allerdings kann es hierunter zu Völlegefühl und Überdehnung des Magens kommen. Hausmittel können anfangs bei leichten bis mittleren Beschwerden eingesetzt werden. Ohne Besserung jedoch sollte man den Hausarzt aufsuchen.

    Prophylaxe

    Häufige Ursache für Magenschmerzen sind die medikamentös verursachten Geschwüre. Zur Prophylaxe werden vor allem Schmerzmittel (Diclofenac u. a.) zusammen mit Protonenpumpeninhibitoren verordnet. Auch bei Patienten die sehr viele Medikamente einnehmen müssen ist es günstig sie mit einem Protonenpumpeninhibitor (Magenschutz) zu kombinieren.

    Wichtig zur Prophylaxe von infektiösen Magen-Darm-Beschwerden ist das häufige Händewaschen so wie die häufige Händedesinfekion.

    Um eine Lebensmittelvergiftung vorzubeugen ist es wichtig auf Hygiene in der Küche achten sowie Speisen zu kühlen um die Keimausbreitung zu verhindern.

    Lesen Sie mehr zu dem Thema: richtige Ernährung bei Magenbeschwerden

    Prognose der Magenschmerzen

    Bei der Prognose der Magenschmerzen kommt es natürlich ganz auf die Ursache der Magenschmerzen kann. Früh erkannte Geschwüre können gut behandelt werden. Günstig ist es auch eine Besiedelung mit Helicobacter pylori frühstmöglich zu bekämpfen, da dieser prognostisch ungünstig für die Entstehung eines Lymphoms oder Magenkarzinoms ist.

    Zusammenfassung

    Es gibt sehr viele verschiedene Ursachen für das Symptom „Magenschmerzen“. Obwohl es meistens harmlose Ursachen sind sollte man die Magenschmerzen beobachten und bei häufigerem Auftreten so wie Verdacht auf Blut im Stuhl oder begleitendem Erbrechen oder Durchfall den Arzt aufsuchen. Geschwüre können sehr gefährlich sein, da sie unbemerkt bluten können uns es so zum Kreislaufschock kommen kann. Auch bei Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten empfiehlt sich ein Gang zum Arzt, da die Ursache abgeklärt werden muss. Es kommen Allergien so wie Enzymdefekte in Betracht. Ein anderer wichtiger Aspekt den man nicht aus den Augen lassen sollte ist, dass die Magenschmerzen auch atypisch ausstrahlende Schmerzen zum Beispiel als Zeichen eines Herzinfarktes sein können.

    Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.02.2011 - Letzte Änderung: 12.01.2023