Eine Entzündung des Magens kann durch exzessiven Alkoholkonsum oder erhöhte Einnahme von Kortison oder Acetylsalicylsäure ausgelöst werden.
Die Entzündung im Magen ist ein weit verbreitetes Krankheitsbild, welches ein nicht unerhebliches Problem sowohl für den Betroffenen als auch allgemein in unserer Gesellschaft darstellt. Jeder Fünfte in Deutschland war davon schon einmal betroffen. Auch in anderen Nationen ist die Magenschleimhautentzündung mit ihren vielen verschiedenen Eigenschaften und mannigfaltigen Ursachen Thema. Dabei spielen nicht nur die jeweiligen Nahrungsbestandteile und die Infektion des Magens mit bestimmten Erregern eine Rolle, sondern auch Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol, Stress. Daher ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wie es zu einer Entzündung im Magen kommt, woran man diese erkennt und was man dagegen tun kann.
Bei einer akut einsetzenden Entzündung des Magens stehen Symptome wie Übelkeit und druckartiger bis stechender Schmerz in der Magengegend im Vordergrund. Neben der Übelkeit verspürt man automatisch auch weniger Appetit. Nicht selten treten als Folge der Übelkeit vermehrtes Aufstoßen und Erbrechen auf, da die Magenschleimhaut durch die Entzündung sehr stark gereizt ist. Bei starker Ausprägung der Krankheit kann sogar Bluterbrechen auftreten.
Hinzu kommt ein allgemeines Krankheits- und Schwächegefühl, was unter anderem mit der verminderten Nahrungsaufnahme durch die Entzündung im Magen und dem Entzündungsprozess im Allgemeinen zusammenhängt. Im Extremfall kann es sogar zur Magenblutung und einem tieferen Schaden in der Magenschleimhaut kommen. Dies äußert sich je nach Lokalisation im Magen als Erbrechen von Blut (Hämatemesis) oder teerartigem Stuhl (Miserere). Die Schmerzstärke variiert dabei sehr stark.
Bei einer chronischen Magenentzündung sind die Symptome nicht derart eindeutig. In vielen Fällen treten keine Symptome auf und wenn doch, dann in Form von unspezifischen Schmerzen in der Oberbauchgegend. Bei der Typ-A-Magenentzündung kann es im Verlauf zu einer Vitamin-B12-Mangelanämie kommen. In manchen Fällen fühlen sich die Betroffenen dann abgeschlagen und kraftlos. Die Identifizierung einer Entzündung im Magen ist folglich nicht immer so einfach.
Die Diagnose der akuten Entzündung im Magen erfolgt anhand des Beschwerdebilds im Zusammenhang mit einer Magenspiegelung und einer Probeentnahme. Die Probe, die bei der Magenspiegelung aus einem verdächtigen Magenareal entnommen wurde, wird im Anschluss histologisch untersucht. Das heißt, dass das Gewebe mit speziellen Färbungen ergänzt und in großer Vergrößerung betrachtet und beurteilt wird. Sind in der oberen Schleimhautschicht vermehrt weiße Blutkörperchen zu sehen und ist diese Schicht nicht mehr intakt, so unterstützt dies den Verdacht auf eine Entzündung der Magenschleimhaut.
Die chronische Form der Entzündung im Magen bedarf bei der Diagnostik dringend der Magenspiegelung und der Testung auf Helicobacter pylori, da die Symptome nicht immer hinweisgebend sind. Auch hier sollte bei der Magenspiegelung eine Probe der Magenschleimhaut entnommen werden, um das Gewebe und das Ausmaß der Entzündung histologisch genauer beurteilen zu können. Die Testung auf das Bakterium wird in der Regel zwei Wochen nach der antibiotischen Tripel-Therapie vorgenommen.
Dabei kann der bakterielle Erreger auf verschiedene Weisen entdeckt werden. Eine Möglichkeit ist es, ihn in einer Probeentnahme der Schleimhaut nachzuweisen. Weiterhin gibt es die Möglichkeit eines Atemtests, bei welchem eine gewisse Konzentration an markiertem Kohlenstoffdioxid in der ausgeatmeten Luft beweisend für Helicobacter pylori ist. Außerdem kann entweder das Bakterium selbst oder Antikörper dagegen in Stuhl und Blutserum gesucht werden.
Beweisend ist letztlich jedoch nur die entnommene Probe aus der Magenschleimhaut.
Lesen Sie mehr zum Thema: Ultraschall des Bauches
Bei der akuten Form der Entzündung im Magen ist es bereits hilfreich, die schädigenden Substanzen wie zum Beispiel Alkohol, einfach zu vermeiden. Außerdem trägt eine Essenspause, deren Dauer von den Beschwerden abhängig gemacht werden sollte, zur schnelleren Erholung der Magenschleimhaut bei. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte dabei aber nicht vernachlässigt werden.
Bei Besserung der Symptome kann die Nahrungszufuhr mit Diätkost wieder langsam begonnen werden. Eine medikamentöse Therapie mit sogenannten Protonenpumpenhemmern, die die Freisetzung von Magensäure verhindern, oder anderen Magenmedikamenten (z.B. Antazida) kann begleitend gegeben werden. Wenn die Übelkeit und das Erbrechen nicht von alleine weggehen, kann man auch dagegen spezielle Medikamente einsetzen.
Bei der chronischen Entzündung vom Typ B, bei welcher die Infektion mit Helicobacter pylori im Fokus steht, ist das Ziel, dieses Bakterium abzutöten. Hierzu werden zwei verschiedene sogenannte „Tripel-Therapien“ verwendet, welche jeweils aus einer Kombination von drei Medikamenten bestehen: ein Protonenpumpenhemmer (Magensäurehemmer) und zwei Antibiotika. Diese Therapie dauert in etwa sieben Tage und hat eine hohe Erfolgsquote.
Auch bei der Typ-A-Entzündung kann eine Helicobacter-pylori-Behandlung hilfreich sein. Kommt es zusätzlich zum Vitamin-B12-Mangel, so kann dieses Vitamin medikamentös ersetzt werden.
Die Behandlung der Typ-C-Entzündung beinhaltet in erster Linie das Absetzen der nichtsteroidalen Antiphlogistika und die Einnahme von Protonenpumpenhemmern.
Auch bei den Ursachen der Entzündung des Magens muss man zwischen akut und chronisch unterscheiden.
Zu den Ursachen der akuten Entzündung gehört zum einen der exzessive Verzehr von Nahrung oder Alkohol. Jede Überdehnung des Magens durch zu viel aufgenommenes Essen oder eine Engstellung des Magenausgangs fördert die Produktion von großen Mengen an Magensäure.
Zum anderen reizen Medikamente der Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika, wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure (ein Kopfschmerzmittel), aber auch Medikamente wie Kortison oder Zytostatika (Chemotherapie) die Magenschleimhaut. Eine Lebensmittelvergiftung, welche durch Bakterien ausgelöst wird, die mit der Nahrung zusammen aufgenommenen werden, führt auch zu einer Entzündungsreaktion.
Außerdem spielt Stress eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Entzündungen im Magen. Unter Stress versteht man auch Verletzungen oder Verbrennungen des Magens, welche im Rahmen einer Operation vorkommen können, oder einen Schockzustand. Doch auch psychischer Stress kann sich unterbewusst in einer Mehrproduktion von Magensäure äußern und zu einer Entzündung führen.
Bei der chronischen Magenschleimhautentzündung werden drei verschiedene Gastritisformen und damit auch drei unterschiedliche Ursachen beschrieben:
Allen genannten Ursachen liegen zwei Prinzipien zugrunde, welche die Magenschleimhaut schädigen:
Einerseits werden Zellen im Magen dazu angeregt, mehr Magensäure zu produzieren, so dass Magensäure in schädlichen Konzentrationen vorliegt und das Milieu insgesamt saurer wird. Andererseits werden diejenigen Zellen gehemmt, welche die natürliche schützende Schleimschicht produzieren, so dass nun leichter Infektionen auftreten.
Um einer Entzündung im Magen vorzubeugen, hilft es, wenn man für den Magen schädliche Stoffe möglichst vermeidet oder nur in kleinen Mengen zu sich nimmt.
Typische Magensäurestimulatoren sind Alkohol, Kaffee, Nikotin und bestimmte Schmerzmittel. Außerdem gehören auch stark säurehaltige Lebensmittel dazu.
Magensäureblocker werden zwar therapeutisch gerne verwendet, sind aber aus gastroenterologischer Sicht nicht immer zur Prophylaxe, zumindest nicht zur dauerhaften prophylaktischen Einnahme geeignet. Wichtig ist es, auf seinen Magen zu achten und bei Beschwerden möglichst zeitnah einen fachkundigen Arzt aufzusuchen.
Die akute Entzündung im Magen heilt in der Regel spontan ab und hinterlässt keine größeren Spuren oder Schäden an der Magenschleimhaut.
Bei der chronischen Entzündung ist mehr Vorsicht geboten. Je nach Schweregrad kann es im Verlauf zu größeren Magenschleimhautveränderungen kommen, wie zum Beispiel zu Geschwüren oder gar zu bösartigen Tumoren. Außerdem sind die Behandlung und die Nachuntersuchungen im Vergleich zur akuten Entzündung deutlich aufwändiger. Während man bei dem einen Fall möglicherweise an eine langwierige Behandlung mit Magensäureblockern und eine Vitaminverabreichung gebunden ist, kann eine Eliminierungsbehandlung des hartnäckigen Helicobacter pylori aufgrund von Resistenzen gegen die Medikamente lange Zeit erfolglos bleiben. Speziell bei einer Entzündung mit Helicobacter Pylori sollte ein Atemtest oder eine Magenspiegelung zur Kontrolle nach etwa zwei Monaten der Behandlung gemacht werden.
Generell sollten bei allen chronischen Magenschleimhautentzündungen nach erfolgreicher Therapie trotzdem regelmäßig Kontrollen erfolgen, zum Beispiel in Form einer Magenspiegelung, um Magengeschwüre und bösartige Veränderungen wie Krebs auszuschließen oder rechtzeitig therapieren zu können.
Des Weiteren sollte bei der Typ A–Entzündung eine Anämie im Verlauf abgeklärt werden.
Insgesamt ist es so, dass bei einer chronischen Magenschleimhautentzündung die Lebensqualität der Betroffenen aufgrund der damit verbundenen Beschwerden deutlich herabgesetzt ist, was vom Arzt bei der Behandlung berücksichtigt werden sollte.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unseren verwandten Themen: